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Ruhrbania, Baulos 2: Aufhören!

Mülheim, 22. März 2010

Großbaustelle Brückenkopf, Ruhrbania, Baulos 2: Aufhören!

Die Baustelle Tourainer Ring wird zügig weiter getrieben. Heute wurden die nächsten Bäume an der Auerstr. gefällt. Eine ungeheuerliche Verwüstung der Innenstadt und der Finanzen. Der helle Wahnsinn a.d. Ruhr: MBI fordern Stopp und Konzentration auf die städtebaulich wirklich notwendigen Maßnahmen etwa für die FH!

Die nächste Großbaustelle – Zwischen Eisenbahnbrücke und Nordbrücke wird am Tourainer Ring ein Jahr lang gebaut. Dann geht es weiter Richtung Aktienstraße. Ruhrbania, Baulos 2, der zweite großen Umbau für die zentralen Verkehrsströme. Beschlossene Kosten ca. 16 Mio. Euro

Man reibt sich die Augen: Im Januar noch malte Frau OB Mühlenfeld in der Bildzeitung gewalttätige Aufstände an die Wand wegen der Haushaltskatastrophe der Städte und dann verballert  ihre Verwaltung dreist noch die Millionen für den Bau einer Riesenkreuzung Nordbrücke/Friedrich-Ebert-Straße, die selbst für die Verkehrsströme kontraproduktiv sein wird! Derart hochgradige Unvernunft ist unfassbar und der Bevölkerung nicht mehr zu vermitteln!

Die zugegebenermaßen überdimensionierten und häßlichen heutigen Straßenbauten mit den overflies haben genau diese Verkehrsbänder als einzige in Mülheim flüssig gemacht. Seit vor kurzem für ganz wenig Geld das Rechtsabbiegen von der Nordbrücke und das Linksabbiegen vom Tourainer Ring jeweils in die Fr.-Ebert-Str. endlich ermöglicht wurde, wurde bereits viel mehr für die Übersichtlichkeit getan, als der gesamte sauteure Umbau überhaupt jemals bringen kann. Der nämlich wird alles auf eine Kreuzung konzentrieren, die aber die 40.000 Kfz pro Tag nicht störungsfrei bewältigen wird, im Gegenteil! Wegen dieser Kreuzung wird auch niemand weniger durch die Innenstadt fahren, es sei denn, er meidet sie ganz wegen der miserablen Verkehrsführung. Solange nämlich der Weg Fr.-Ebert-Str.-Schollen-Ruhrstr. befahrbar bleibt, solange wird kaum jemand freiwillig die 2 km Umweg über beide Brücken und die Bergstr. fahren.

Mit der Logik von Junkies kurz vor dem „goldenen Schuss“ behaupten Tiefbauamtsleiter Kerlisch und Dezernentin Sander, „verkehrstechnisch wäre ein Stopp“ der Maßnahme „eine Katastrophe“ und „die Ausschreibungen seien längst gelaufen.“ Bisher hat es aber nur die Vergabe für das Teilstück Tourainer Ring von Nordbrücke bis Kohlenstr. gegeben für ca. 1,8 Mio. und vom Abriss eines overfly für 390.000, der erst 570.000 betragen sollte, weshalb die MBI Akteneinsicht beantragt haben, mehr dazu hier. Man könnte also sehr wohl die weiteren ca. 12 oder 13 Mio. noch ohne Strafe sparen! Sind diese Mio. etwa bereits der immer gleichen Firma zugesprochen, die ohnehin alle Aufträge bekommt? Wäre es das, was Kerlisch mit „Katastrophe“ meint?

Doch egal: Es gibt 4 Hauptgründe, die massivst gegen das Durchziehen dieser Maßnahme, dem sog. „Ruhrbania, Baulos 2“ sprechen:

  • Nach Fertigstellung von „Ruhrbania, Baulos 1“ für bereits mind. 13 Mio hat sich genau das herausgestellt, was die MBI und viele andere befürchteten. Es entstand für viel Geld eine unausgegorene Verkehrsführung Innenstadt mit katastrophalen Ampelschaltungen und fast genauso unübersichtlich wie davor. Dazu dann die heute funktionierenden Verkehrsadern der nördlichen Innenstadt mit der geplanten Riesenkreuzung zusätzlich zu behindern, kann nur kontraproduktiv sein. Vgl. auch: „Vernichtendes Urteil der Taxifahrer: Ruhrbania-Verkehrsführung Innenstadt eine Katastrophe!” von Nov. 2009 hier
  • Nachdem die FH definitiv nicht in das Ruhrbaniafeld zwischen Eisenbahn- und Nordbrücke kommt, werden die Flächen der beiden overflies zur Ruhr- und zur Aktienstr. auf unabsehbare Zeit nicht benötigt, weil weder das 10stöckige Hochhaus, noch das Parkhaus für die Studenten jemals gebaut werden! Also kann man beruhigt diese Verkehrsbauten stehen lassen!
  • Die Haushaltskatastrophe lässt diese überflüssige und verkehrlich sogar noch kontraproduktive Geldausgabe eigentlich nicht mehr zu! Wie wollen die OB oder der Kämmerer denn drastischen Einsparungen oder Gebührenerhöhungen rechtfertigen, solange derart weiter Geld regelrecht verbrannt wird?! Ob das ebenfalls unter Haushaltsnot leidende Land jemals die erhofften 10 Mio. für die bedenkliche Baumaßnahme dazu gibt, wird von Tag zu Tag ungewisser!

Die MBI fordern deshalb:

Stoppt diese unnötige Großbaustelle! Noch ist es nicht zu spät! Verbessert lieber die Ampelschaltungen in der Innenstadt! Der MBI-Antrag für den Rat der Stadt Mülheim für den Erhalt der overflies am Ende der Konrad-Adenauer-Brücke und zum vorläufigen Verzicht auf die weitere Umsetzung von „Ruhrbania, Baulos 2“ wurde ohne Sinn und Verstand von den Ruhrbania-Parteien abgelehnt!

Konzentriert Euch lieber darauf, die Unterführung zwischen Broich und Speldorf zu beseitigen . Das wird viel Energie und Geld brauchen. Aber ohne wird dann auch die Fachhochschule nix dolles! (mehr dazu hier)

P.S.: Die Planung der neuen Riesenkreuzung entstand übrigens seinerzeit für Clements Lieblingsprojekt, den Metrorapid, der dann 2003 jämmerlich verendete. Dann kam Frau Mühlenfelds Prestigeprojekt Ruhrbania, da wurde die Planung einfach übernommen. Das Essener Büro Bonzio aus dem Umfeld der „grünen“ Dezernentin Sander hatte damals diese Pläne entwickelt, die aber auch deshalb nicht gerade besonders realitätstauglich sind.

Folgendes Transparent hing neulich am overfly: “Hinein in den nächsten Stau von Sander und Kerlisch – planlos, ehrlich”.

Außerdem ein Filmchen vom overfly auf Youtube