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Umweltmarkt als RWE-Alibi?

NRZ vom 28.8.12: „Umweltmarkt: BUND fühlt sich deplatziert – Den Umweltschützern ist das RWE zu präsent“

„Beim 22. Mülheimer Umweltmarkt am 1. Sept. auf der Schloßstr. wird der BUND (220 Mitglieder in Mülheim) nicht teilnehmen. … „Wir wollen nicht länger grünes Beiwerk bei der Selbstdarstellung des Stromgiganten RWE sein“, sagte Arno Moog für die Kreisgruppe. ……….. Für die Stadt bedauerte Umweltamtsleiter Jürgen Zentgraf die Absage des BUND, ohne aber der Kritik zu entsprechen. Die Veranstaltung sei vielmehr für alle offen, sagte Zentgraf, „und das gilt eben auch für das RWE.“ …… Mit dem Stromkonzern hat der BUND ein Problem, weil er immer noch auf fossile Energieträger setzt. „Verheizte Heimat“, so nennt Thorald vom Berg den Tagebau der RWE-Tochter Rheinbraun im Rheinland… Schwierig war es für den BUND daher auch, als das RWE den Wasserversorger RWW übernahm, in dessen Haus Ruhrnatur beispielsweise auch die BUND-Kreisgruppe ihr Büro hat……..……… „

Das RWE ist omnipräsent in der Heimatstadt des RWE-Gründers Stinnes. Frau OB Mühlenfeld sitzt im erlauchten RWE-Aufsichtsrat und kassiert für ca. 4 Sitzungen jährlich bis zu 200.000 €.
Der inzwischen ex-RWE-Chef Großmann, gleichzeitig Stahlmilliardär, ist Mülheimer, sein niederländischer Nachfolger Terium wohnt in Mülheim.

  • Die Stadt Mülheim hat relativ pro Einwohner die meisten RWE-Aktien aller RWE-Kommunen, insgesamt 9,7 Millionen Aktien. Mehr hier
  • Das RWE hat 2002 wettbewerbswidrig den regionalen Wasserversorger RWW mit Sitz in Mülheim zu 80% erworben, ab Jan. 2012 führte das RWW den „System“preis für Wasser ein mit 50% Grundgebühr, ein schlimmer Irrweg. Mehr hier
  • das RWE ist zu 49% am Gasversorger medl beteiligt, der 50,1% der städtischen Wohnungsgesellschaft SWB besitzt und 75% der Abwassergesellschaft SEM. Das RWE hatte 49% an der Entsorgungsgesellschaft MEG (weiterverkauft an Remondis), betreibt die Verbrennungsanlage in Essen-Karnap, an die Mülheim als eine der Karnapstädte bis Ende 2014 gebunden ist. Mehr zur RWE-Dominanz bei medl u.a. hier
  • Das RWE besitzt die Stromkonzession für Mülheim, die eigentlich erst 2014 auslief. Die RWE-hörigen Stadtpolitiker verlängerten diese vorzeitig letztes Jahr. Damit sind etliche Möglichkeiten interkommunaler Kooperation im Stromsektor im westl. Ruhrgebiet ohne RWE nicht mehr möglich, weil Mülheim mittendrin alles blockiert. Mehr hier
  • Das RWE hat schon seit Jahren in Mülheim etliche Elektrotanksäulen, wofür die Stadt Parkplätze opferte. Die Nutzung aber ist minimal.
  • Das RWE hat in Mülheim auch die Straßenbeleuchtung fest im Griff, womit die enormen Einsparpotenziale durch moderne LED-Technik am Haushalt der Stadt größtenteils vorbeigehen.
  • Das RWE hat bereits 2007 Mülheim als seine Modellstadt für den „smart meter“ (den „intelligenten“ Stromzähler, seinerzeit groß in Anzeigen unter „Prof. Dr. Mülheim“ beworben) auserkoren. Doch bis heute ist der groß angekündigte flächendeckende Austausch der Zähler nicht gelungen, warum auch immer. Mehr hier
  • Uswusf……

Allerdings hat das RWE durch irrsinnig hohe Fehlinvestitionen und unternehmerische Fehlentscheidungen unter Großmann den Zug der Zeit zu Erneuerbaren Energien z.T. absichtlich verpasst. Atomkurs und die Umrüstung von Kohlekraftwerken auf Holzpellets waren milliardenschwere Fehler. Mehr in „Der Fluch der RWE-Aktien“ hier

Folge war der Absturz der Aktien und der Einbruch der Dividende von 3,50 auf 2 € von 2010 auf 2011. Hörige Städte wie Mülheim gerieten dadurch noch mehr in die Schulden, denn das entspricht ungefähr 15 Mio. Mindereinnahmen für die kleine Großstadt, die ja auch Heimatort der NRW-Ministerpräsidentin H. Kraft ist und demnächst mit W. Müller auch des Vorsitzenden der für das Ruhrgebiet sehr wichtigen RAG-Stiftung.

Um sein ziemlich ramponiertes Image aufzubessern, beteiligt sich das RWE neuerdings in großem Stil z.B. am „Fahrradfrühling“ zu Christi Himmelfahrt auf der Schleuseninsel und ebenso am Umweltmarkt. Die Stadt Mülheim macht immer mit ….

In den kostenlosen RWE-Broschüren, die inzwischen an Millionen Haushalte verteilt werden, ist entsprechend auch Mülheim/Ruhr immer das Vorzeigebeispiel.

Wenn man sich zudem das Trauerspiel um die Ausgestaltung der „Energiewende“ in Berlin anschaut, weiß man, dass die Lobbyisten mehr als kräftig darin rumrühren und das RWE steht dabei nicht gerade hinten an!

Dem BUND gebührt Anerkennung für seine offenen Worte und die verständliche Nichtteilnahme als Alibi direkt neben Europas größtem Klimakiller, der sich inzwischen auch zu einem der weltweit größten Baumkiller entwickelt hat (Georgia, Kanada).

Dennoch lohnte es sich, am Samstag, dem 1. Sept., auf der Schloßstr. von 10 bis 16 Uhr Stände von Greenpeace, Naturschutzjugend, Nabu, Biologische Station (Oberhausen) und der Bürgerinitiative „Frische Luft für Mülheim“, die gegen die Bebauung der Frischluftschneise Tilsiter Str./Oppspring kämpft, zu besuchen. Auch das Bündnis „No fracking war vertreten.
Man muss ja nicht unbedingt am Synagogenplatz (ehemals Viktoriaplatz) die RWE-Reklame bewundern. Man muss auch nicht RWE-Kunde bleiben, leider bei Nachtspeicher oft doch. Ansonsten kann man z.B. zu Ökostromern wechseln. Mehr unter „Atomausstieg selber machen!“ hier

Mehr zu RWE und seiner hörigen Stadt MH

  • Mai 12: MEDL-Preise, die RWE-Abhängigkeit und die Selbstentmachtung der Mülheimer Politik hier
  • März 12: Der Fluch mit den RWE-Aktien hier
  • März 12: NRhZ Nr. 343: Per Ukas aus Berlin soll Solarstromförderung drastisch reduziert werden! Husarenstreich Röslers zugunsten RWE & Co, auch als pdf-Datei (162 KB)
  • Jan. 12: Kein neues AKW des RWE, auch nicht in den Niederlanden! hier
  • Nov. 11: Mülheim, das RWE und die Stromkonzession – Ein erschrecklich abgekartetes Spiel, aber bitter- bis todernst für die ganze Region! hier
  • NRhZ Nr. 328 vom 16.11.11: “Mülheim, RWE-Stadt forever? Kommunale Rettungsschirme für den trudelnden RWE-Konzern?“ auch als pdf-Datei (71 KB)
  • Sept. 11: Der Fluch der RWE-Abhängigkeit und Bananenrepublik NRW? hier oder in NRhZ Nr. 317 hier
  • Juni 11: Der Fluch der RWE-Hörigkeit für Mülheim hier
  • Mai 11: Hurra! AKW-Ausstieg endlich, aber zu langsam! hier
  • April 11: RWE-Stadt Mülheim muss RWE zur Klagerücknahme wegen Abschaltung des Uralt-AKW Biblis bewegen! hier
  • März 11: Fukushima: RWE oh weh, oh weh! RWE Nee! hier
  • Aug. 10: RWE: Vorweg nur beim Abzocken?! hier
  • April 10: Üppige RWE-Vergütungen hier
  • März 10: RWE-Ökoflops: Prof. Dr. Mülheim schwer erkrankt? hier