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Skandalwerk Fallwerk

  • 1.12.11: Umweltausschuss mit dem TOP “Sachstandsbericht der Bezirksregierung (RP)”. Auf MBI-Antrag hin wurde am 11.11. einstimmig beschlossen, dass der RP dem Umweltausschuss Rede und Antwort stehen soll zu dem Vertrag mit dem Fallwerk Weseler Str.. . Doch 2 Tage vor der Sitzung sagte die Behörde ab.WAZ: 1.12.11: “Angst vor noch mehr Krach” hier
  • 7.10.11: Die RP-Pressestelle gab am Tag nach der Ratssitzung bekannt, es sei ein Vertrag mit dem Fallwerksbertreiber Jost und dem Fallturmbetreiber RRD (Tochterfirma von Großmanns Stahlfirma und Envio-Nachbar in Dortmund) geschlossen worden. Wieso mit RRD? Die zwei Falltürme sollen im nächsten Jahr, zunächst vorübergehend, geschlossen werden. Das wurde bereits zu Ende Juni und dann zu Ende Sept. angekündigt. Welch eine Vera ….. Genaueres im Vertrag zwischen dem RP Düsseldorf und dem Fallwerk Jost, Weseler Str., über die “Durchführung von Vorsorgemaßnahmen zur Anpassung der Anlage an den Stand der Technik” als pdf-Datei (31 KB)
  • 27.9.11: M&B soll das Grundstück am Stumpf Emmericher Str. und am Fallwerksrand verkaufen incl. Lärmschutzwall und Fahrrad- Fußweg. Wie bitte? Seltsam, seltsam!!! Doch SPD und CDU stimmten im Rat am 6.10. 11 den MBI-Antrag dazu nieder!
  • 19.1.11: Bewegung beim Fallwerk Jost in Speldorf? Im Umweltausschuss am 31. Januar wird das Fallwerk Thema sein, ein Vertreter der Bezirksregierung ist dazu eingeladen. Die MBI haben ebenfalls zu dieser Sitzung einen Antrag eingebracht. Mehr hier
  • 8.12.10: Hauptartikel in der Mülheimer WAZ zum Fallwerk Weseler Str. : „Ungeahnte Dramatik“. Während SPD-Wiechering im WDR-Fernsehen letzte Woche noch den Unwissenden abgab, erzählt der grüne Umweltausschussvorsitzende Niehoff der WAZ „Die Dramatik war uns bisher nicht bekannt“. Beide tun scheinheilig besorgt, dabei mussten beide es spätestens seit Anfang der 90iger Jahre besser wissen, vgl. u.a. „NICHTVERLAGERUNG des FALLWERKS TROTZ EINSTIMMIGEN RATSBESCHLUSSES 1992: ein teurer Skandal auf Kosten der Anwohner und der Stadtentwicklung!“ hier
  • 4.12.10: WAZ: “Umweltbelastung: Alarmsignal Rot – Die dramatisch überhöhte Nickel-Belastung rund um die Schrottverwertungsanlagen am Hafen steht nun auf der Prioritätenliste der Umweltüberwachung der Bezirksregierung Düsseldorf ganz oben. ….. Zum benachbarten Spielplatz an der Hofackerstraße äußerte sich RP-Dezernent Horstmeier auch. Sein Fachdezernat habe „damals fassungslos zur Kenntnis genommen“, dass die Stadt an dieser Stelle einen Spielplatz gebaut habe. Belasteter Boden könne aufgewirbelt werden, spielende Kinder würden ja durchaus mal Dreck schlucken – „problematisch“, so Horstmeier. Es sei möglich, dass die Stadt die Nutzung des Spielplatzes demnächst untersagen müsse.” der ganze Artikel hier
  • 2.12.10: Die Journalisten von der WDR-Lokalzeit haben nach ihrem sehr informativen Bericht zu dem Skandalfallwerk an der Weseler Str. (mehr s.u.) Mitte Okt. weiter recherchiert. Sie sind fündig geworden u.a. bei den Schwermetallmessungen. Bei Nickel beträgt der Grenzwert für den jährlichen Durchschnittswert 15 und 2009 wurden an der Meßstelle Weseler Str. knapp 950(!) gemessen. Da ist Handlungsbedarf. Auch andere Schwermetalle überschreiten die Grenzwerte. Auf dem Gelände selbst sind unter Garantie noch ganz andere Grenzwertüberschreitungen z.B. für Cadmium oder Arsen anzutreffen. Das gesamte Gelände liegt übrigens im Wasserschutzgebiet. Und das zusätzlich zu dem höllischen Lärm und den Erschütterungen durch die monströsen Falltürme. Nur in Mülheim da weiß man anscheinend von nix. Der Beitrag wurde im WDR 3-Fernsehen gesendet. Wer über die Weseler Str. fährt, kann feststellen, dass das Fallwerk nun Nato-Stacheldraht oben auf der Mauer befestigt hat, warum auch immer. Zum Thema auch die WAZ von heute „Fallwerk: Bedrohlicher Niederschlag“
  • 22.11.10: Hilferuf an Umweltminister Remmel wegen des Dauer-Umweltskandals Fallwerk Weseler Str. im Trinkwasserschutzgebiet und am Rande der Wohnbebauung als pdf-Datei (36 KB)

Am Freitag, dem 15.10.10 war ein Kamerateam von Lokalzeit Ruhr Essen am Fallwerk Weseler Str. in Speldorf, hat Aufnahmen und Interviews gemacht. Der ausgezeichnete Beitrag wurde im WDR 3-Fernsehen gesendet. Das Fallwerk Jost ist der allergrößte der vielen Skandale Mülheims. Mehr hier und weiter unten

In der dritten Juni-Woche 2010 meldeten sich wieder einmal serienweise Anwohner der Hofacker-, aber auch der Eltener Str. bei den MBI, weil der Lärm vom angrenzenden Fallwerk wieder einmal unerträglich war. Die Menschen trauten sich nicht mehr in den Garten und in den Häusern erzeugten die Erschütterungen das Gefühl von Vibrationen. Auch die Geruchsbelästigung war erneut zu beklagen. In den letzten Monaten war es etwas erträglicher gewesen, doch nun scheint sich bei diesem Skandalwerk irgendetwas zu verändern.

Die MBI hatten deshalb die Problematik im Wirtschaftsausschuss am Mo., dem 5. Juli, zum Thema gemacht. Anfrage und die schändliche Nichtbeantwortung s.u.

Zur Erinnerung:
In den Falltürmen werden mit riesigen Eisenkugeln Metallteile zerkleinert. Auf dem Gelände zerkleinert ferner eine riesige Schrottschere weitere Teile. Ferner werden andere oft auch beschichtete Schrotteile ebenfalls unter freiem Himmel zerlegt.

An keinem anderen Standort in Deutschland ist ein derart störendes Riesenschrottwerk in direkter Nähe von Wohnbevölkerung zu finden. Sowohl die Erschütterungen, als auch die Lärmbelästigungen liegen jenseits der Grenzwerte, aber auch die jahrzehntelange Verseuchung von Boden und Luft mit insbesondere Schwermetallen ist bedenklich.

Es gibt in Mülheim keinen Ort mit mehr Beschwerden, Gutachten und behördlichen Verfahren. Doch der „Bestandsschutz“ als Ausrede rettete das Monster immer und immer wieder.

Das Fallwerk Jost bzw. seine inzwischen 3 Tochterfirmen an der Weseler Straße befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen „Speldorfer Äu“, einem tiefer gelegenen Feuchtgebiet, das nach dem Krieg mit Hüttenschlacke und Industrieschrott aufgefüllt wurde, um über 6 Meter. Neben dieser Altlast hat das Fallwerk nun über 50 Jahre lang eine „Neulast“ dazu produziert, so daß wir ein hochverseuchtes Gelände haben.
Das Gelände befindet sich seit Anfang der 70er Jahre im Trinkwasserschutzgebiet III a, was aber nicht bekannt war. Erst 1991wurden die entsprechenden Schilder aufgestellt, worauf die Anwohner besorgt waren. Auf eigene Kosten nahmen sie Proben des Bodens vom Fallwerksgelände und konnten feststellen, daß hochgradige Versuchungen vorlagen. Daraufhin wurden die Landesbehörden unterrichtet und es kam schließlich zu dem einstimmigen Ratsbeschluß von 1992, das Fallwerk zu verlagern. Seitdem sind endlos viele Gespräche geführt worden, endlos viele Messungen und neue Gutachten gemacht worden. Doch immer passierte Nichts.
Die  Nichtverlagerung der umwelt- und städtebaulichen Sünde aus den 50er Jahren hat in den letzten 15 Jahren den Ausbau der Weseler Straße um Millionen verteuert und um Jahre verzögert. Es hat den Bebauungsplan Z 11 auf Eis gelegt, das ist ein Schaden für die anderen Betroffenen in weiterer Millionen – Höhe. Gutachter -Kosten in weiteren Millionen-Höhen wurden verursacht und die Stadt- und Stadtteilentwicklung wurde nachhaltig gestört und blockiert.

  • Vgl. „NICHTVERLAGERUNG des FALLWERKS TROTZ EINSTIMMIGEN RATSBESCHLUSSES 1992: ein teurer Skandal auf Kosten der Anwohner und der Stadtentwicklung!“ hier

P.S.: Die 33000 qm Fallwerksfläche liegen an der zentralen Nahtstelle zwischen Gewerbegebiet Hafen und dem Stadtteil Speldorf. Auch die Hafenbahn wird fast ausschließlich von diesem Fallwerk benutzt. Und die für die Fachhochschule  dringend erforderliche Begradigung der Duisburger Str. scheitert bisher daran, dass die Hafenbahn die Überführung nutzt, die deshalb angeblich nicht beseitigt werden kann. Mehr dazu hier

MBI-Anfrage vom 28.6.10 für den Ausschuss für Wirtschaft und Stadtentwicklung am 5.7.10 zu TOP 4.1. „Rhein-Ruhr-Hafen“ TO: öffentlich

Betr.: Fallwerk Weseler Straße

In der letzten Woche meldeten sich wieder einmal serienweise Anwohner der Hofacker-, aber auch der Eltener Str., weil der Lärm vom angrenzenden Fallwerk wieder einmal unerträglich war. Die Menschen trauten sich z.T. nicht mehr in den Garten und in den Häusern erzeugten die Erschütterungen das Gefühl von Vibrationen. Auch die Geruchsbelästigung war erneut zu beklagen. In den letzten Monaten war es etwas erträglicher gewesen, doch nun scheint sich bei diesem Skandalwerk irgendetwas zu verändern.

Die Verwaltung und/oder die M&B mögen dem Ausschuss berichten, ob und welche Veränderungen es in dem seit Jahren höchst problematischen Betrieb gibt. Insbesondere möge die Verwaltung zu den Aspekten Erschütterungen, Lärm und Schwermetall-Emissionen im Wasserschutzgebiet den aktuellen Sachstand darstellen.

Die Verwaltung möge auch darlegen, welche Bedeutung dieses Fallwerk beim Gesamtaufkommen des Hafenbahnverkehrs besitzt. Ebenso möge sie darlegen, ob es Überlegungen gibt, die Situation mit den auf der Weseler Str. parkenden LKW`s als Zulieferer des Fallwerks zu verbessern.

Begründung
Seit 50 Jahren produziert dieses Werk am Rande der Wohngebiete neben Schrott auch ununterbrochen Proteste. 1992 gab es einen einstimmigen Ratsbeschluss zur Verlagerung des problembehafteten Werks an der Nahtstelle zwischen Gewerbegebiet Hafen und dem Stadtteil Speldorf. Die Umsetzung des Ratsbeschlusses erwies sich aber als schwierig.

L. Reinhard, MBI-Fraktionssprecher

Antwort der Verwaltung:
Betr.: Sachstand Probleme Fallwerk Weseler Straße

Stellungnahme:
Der Gesamtbetrieb der Schrottlagerung und Schrottverarbeitung incl. Fallwerkbetrieb der Fa. Jost unterliegt der Zuständigkeit der Bezirksregierung Düsseldorf. Die Anfrage zum Überwachungsstand wurde deshalb am 01.07.2010 an das dort zuständige Dezernat 52 (Überwachung von Deponien + Abfallanlagen) weitergeleitet.

I. V. Helga Sander

Was soll man dazu sagen?

Entweder weiß die zuständige Dezernentin wirklich nichts oder sie will dazu nichts sagen. Egal ob  ersteres oder zweiteres zutrifft, dann

  • zeugt das von ungehöriger Ignoranz den MBI gegenüber. Man/frau will die Fragen nicht beantworten, hat sich also auch nicht darum gekümmert, sondern pro forma die „Anfrage zum Überwachungsstand weitergeleitet“. In einem Privatbetrieb würde das unter „Arbeitsverweigerung“ laufen.
  • offenbart sich eine erschütternde Gleichgültigkeit gegenüber Problemen der Bevölkerung, welche mit ihren Steuern die Dezernentin, diverse Amtsleiter usw. mit üppigen Gehätern und Privilegien versieht. Nur wofür? Fürs Ignorieren?
  • fühlt man sich erinnert an das „verrückte Haus“ in „Asterix – Kampf um Rom“. Darin werden alle Leute mit Anliegen in dem Behörden- bzw. Bürokratenhaus solange von einem Raum in den nächsten geschickt, bis sie verrückt werden. Und unten in der erlauchteren Etage feiern die Oberen ihre Orgien. Dort darf kein Besucher hin.

26.7.10: Nun kam folgendes an Tageslicht: Der Fallwerksbetreiber wollte das störende Werk verlagern, doch die Stadt hatte ihm das Grundstück vor der Nase weggekauft. Für die maritime Meile, die 5 Jahre später als Luftnummer längst gestorben ist! Alles reichlich skandalös! Zu dem Mehrfachskandal hier