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Bürgersteig in Speldorf für Radler nutzbar: Katastrophal?

Nicht optimal, doch evtl. eine Verbesserung!?

Einige Aufregung gab es zuletzt in Speldorf, weil Radfahren auf dem Bürgersteig der Duisburger Str. stadtauswärts zwischen Karlsruher Str. und Akazienallee erlaubt werden soll. Im WAZ-Artikel vom 25.5.16: „Bürgersteig in Speldorf für Radler freigegeben“, nachzulesen hier, kommentiert ein Anwohner der Duisburger Str. das so: Die Lösung ist katastrophal.“

Doch ist es nur katastrophal, wenn auf dem Bürgersteig auch geradelt werden darf, zumal es in dem Bereich anders als in Speldorf-Zentrum weniger Fußgänger gibt? Oder könnte dadurch nicht doch eine Entschärfung des gefährlichen, heutigen 2-Richtungs-Radwegs  auf der anderen Seite der Duisburger Str. bewirkt werden? Vorausgesetzt immer, dass Radfahrer und Fußgänger aufeinander Rücksicht nehmen!

Deshalb vorab zum Hintergrund, wovon in dem WAZ-Artikel leider nicht die Rede ist :
1998 wurde beschlossen, die Straßenbahnschienen auf der Duisburger Str. zwischen Karlsruher/Ruhrorter Str. und Akazienallee in die Mitte der Fahrbahn zu verlegen. Doch die grüne Dezernentin Sander und ihr Dezernat verpennte die Umsetzung inkl. der Beantragung von Fördermitteln. 2004, als die DVG drohte, die stark sanierungsbedürftige StraBa-Strecke in Mülheim stillzulegen, leitete man hektisch das nötige Planfeststellungsverfahren ein und beantragte Fördermittel. Die Antwort aus Düsseldorf ging so: Maßnahme macht großen Sinn, da aber viel zu spät beantragt, wären Fördermittel (ca. 80%) vor 2017 oder später nicht mehr möglich. So kam es, dass Mülheim die gesamte überfällige Sanierung der 901 auf Mülheimer Stadtgebiet zwischen Monning und Schloss Broich zu 100% selbst bezahlen musste. Sie tat dies in mehreren Teilstücken, abhängig davon, wo die Schienen am stärksten kaputt waren. Teurere Maßnahmen wie die o.g. Verlegung der Schienen waren nicht mehr möglich, denn die Stadt musste insgesamt bereits zwischen 10 und 20 Mio. aus der bankrotten Stadtkasse hinblättern wegen der Unfähigkeit der Stadtplaner. Mehr auch in

  • 2005ff.: Landeszuschüsse verschlampt, nun muss die überfällige Sanierung der gesamten Strecke der Linie 901 zwischen Monning und Schloß Broich zu 100% von Mülheim bzw. der MVG alleine bezahlt werden! Mehr hier

Der gefährliche heutige 2-Richtungs-Radweg

Bekanntermaßen ist der Fahrradweg in beide Richtungen zwischen Karlsruher Str. und Saarner Str./Akazienallee seit vielen Jahren gefährlich und unfallträchtig, auch wegen der parkenden Autos zwischen Radweg und Autospur. Das wäre nur richtig zu verbessern gewesen, wenn stadtauswärts Radfahren zwischen Bürgersteig und Schienen ermöglicht worden wäre. Das aber wurde verpennt, s.o.. So hat die Verwaltung nun 2015/6 endlich versucht, eine nicht optimale, aber vielleicht doch leichte Verbesserung zu finden. Das ganze wurde im Nov. 2015 in der BV 3 auch fast einstimmig befürwortet. Man wird sehen bzw. muss hoffen, ob das funktionieren wird.
Linie901Auf der Verlängerung der Duisburger Straße stadtauswärts zwischen Akazienallee und Monning jedenfalls funktioniert das seit 5 Jahren ganz gut.

Natürlich muss man beanstanden, dass vor Jahren, als mit der Sanierung der Schienen auch die Wartehäuschen errichtet wurden, nicht bereits an das Problem des Fahrradwegs gedacht wurde, so dass heute die Häuschen wieder verkleinert werden müssen. Doch das fiel noch in die Sander-Ära, in der Vieles nicht besonders gut lief und z.T. irreparable Schäden hinterließ. Man denke nur an die vermurkste Verkehrsführung Innenstadt …

Übrigens:
Nach der Umgestaltung des Bereiches der Haltestelle “Speldorf Bahnhof” gibt es stadtauswärts auch einen markierten Fahrradweg, der auf der Kreuzung Emmericher Str. / Heerstraße farbig unterlegt direkt auf den Bürgersteig –vorbei an Metzgerei Röhm- führt.

Am Anfang dieses Bereichs zeigt ein Schild, dass der Bürgersteig bis zur Einmündung Hofacker auch als Radweg gilt. Nun erlebt man immer häufiger, dass auch auf dem Bürgersteig zwischen Hofacker und Hansastraße lustig geradelt wird. Dort allerding stehen auch die Pflanzkübel der IGS. Nun müssen sich die Radler und die Fußgänger ständig ausweichend ihren Weg suchen.

Diese Lösung mit dem Geh-Radweg in Speldorf-Zentrum birgt große Gefahren.

Stellungnahme der Verwaltung (Tiefbauamt) dazu:
„Das Radfahren auf dem nördlichen Gehweg zwischen Heerstraße und Karlsruher Straße ist wegen zahlreicher Hauszugänge, den Blumenkübeln und recht zahlreichen Fußgängern grundsätzlich nicht verträglich. Die Freigabe des kurzen Teilstückes von der Eltener Straße bis zur Hofackerstraße (nach StVO in Schrittgeschwindigkeit!) erfolgte nach behördlicher Abwägung möglicher Gefahren, da Radfahrer andernfalls vom südlichen Zweirichtungsradweg zum Abbiegen in die Hofackerstraße ungesichert die Duisburger Straße überqueren müssten. Da die Beschilderung eindeutig ist, ist davon auszugehen, dass das Radeln auf dem übrigen Gehweg ganz überwiegend unter Missachtung der Verkehrsregeln und mangelnder Einsicht zur Rücksichtnahme geschieht. Daher geht diese Stellungnahme auch an das Ordnungsamt und die Polizei, mit der Bitte, im Rahmen der (bescheidenen) personellen und organisatorischen Möglichkeiten die Situation sporadisch zu überwachen.“