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Hochschulstadt Mülheim und die wenig ruhmreiche Vorgeschichte

Mülheim ist jetzt (Fach-)Hochschulstadt, doch mit blamabler, verfilzter Vorgeschichte

HRW2Die Vorlesungen haben dort bereits begonnen, doch am 11.6.16, feiert die Hochschule Ruhr West in Broich ihren neuen Mülheimer Campus mit einem bunten Fest. Doch in der Vergangenheit war Vieles nicht gerade ruhmreich, was den Werdegang betraf.

Feb. 15:Eigentlich sollte die neue Fachhochschule Mülheim/Bottrop, die 2008 den Zuschlag bekam, zum Abi-Doppeljahrgang 2013/14 fertig sein, um insgesamt ca. 3500 Studenten aufnehmen zu können. Doch zumindest in Mülheim kam alles anders. Entgegen der euphorischen Berichte noch im Herbst 2014 kann nun selbst die Eröffnung in 2015 „überraschend“(?!?) doch nicht eingehalten werden. Jetzt also erst 2016, vgl. WAZ vom 28.1.15: “Hochschulbau in Mülheim wird nicht rechtzeitig fertig” hier

Zur Erinnerung die Vorgeschichte:
Das in der Bewerbung 2008 für die neue FH angedachte und geplante Ruhrbania-Gelände zwischen Eisenbahn- und Nordbrücke erwies sich bereits 2009 als „falsch berechnet“ und aus vielerlei weiteren Gründen als untauglich. Dann bot ex-Lederfabrikant Lindgens sein Gelände am Kassenberg für den Bau der Fachhochschule an. Das Lindgens-Gelände wäre fast optimal gewesen, doch nahezu die gesamte Mölmsche Nomenklatura inkl. der lokalen Immob.-haie sträubten sich mit Händen, Füßen und schrägen Gutachten dagegen. Ein unwürdiges Possenspiel damals 2009 über viele Monate, mehr u.a. hier
Schließlich entriss das Land der Stadt die Entscheidungshoheit und entschied sich, die Kommunalwahlen abwartend, ob des unsäglichen Streits für das nicht einmal suboptimale Restgelände von MWB, Hoffmeister & Sparkasse an der Duisburger Str. direkt neben der nagelneuen, überdimensionierten Feuerwehr. Das war dann nicht unwesentlich mit daran schuld, dass zum Doppeljahrgang überhaupt noch nichts fertig sein konnte von der neuen Hochschule, obwohl das ursprünglich eine Vorgabe war!

Deshalb wurde also weiter in den Containern auf dem Mannesmann-Gelände in Styrum die Interims-Hochschule Ruhr-West aufgebaut. Aber auch dieser Interimsstandort kam recht deutlich verspätet zustande. Fast 1 Jahr lang nach der Mölmschen Posse um den FH-Standort wurde nämlich noch alles versucht, um Hoffmeisters leeren Kaufhof zur Interims-FH zu machen. War im Endeffekt aber viel zu teuer, welche Überraschung.
Auch ohne wurde alles viel teurer, sind ja „nur“ Steuergelder, gell …. Auf dem Lindgens-Gelände wäre übrigens auch die Interimslösung bereits vor Ort möglich gewesen, doch egal.

Unternehmer Lindgens wollte dann sein Gelände am Kassenberg von Hochtief zu hochwertigem Wohngelände umgestalten lassen. Das war bei der Expo-Real in München 2010 auch der totale Renner (anders als z.B. der Ladenhüter Ruhrbania). In der Folge muss aber die Stadt der Weltfirma Hochtief klar gemacht haben, dass sie wenig bis nichts genehmigen werde, denn Lindgens war in Ungnade gefallen. So bekam Hochtief kalte Füße und Lindgens verkaufte an das bekannte Mölmsche Konsortium MWB/Hoffmeister/Sparkasse , s.o. Die machen dort am Kassenberg aber vorerst nichts, weil erst noch Ruhrbania-Baufeld 2 (ex-Bücherei usw.) vermarktet werden muss, ach ja und gebaut ….. nach vielen Jahren des Durcheinanders. Und nach dem Verkauf seines Grundstücks war der in Ungnade gefallene Lindgens übrigens selbst beim schönen Ledermuseum, in das er viel Geld und Herzblut gesteckt hatte, anscheinend nicht mehr so richtig erwünscht. Doch das steht auf einem anderen Blatt.

Begradigung Duisburger Str. nicht gewollt? Zuviel Arbeit, obwohl auch für die neue Hochschule eine deutliche Verbesserung?!?

Die FH-Standortentscheidung für die Duisburger Straße musste nicht nur ein Moratorium für Ruhrbania nach sich ziehen, sondern auch die Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in Broich/Speldorf und die völlige Neuplanung des Bereichs Bhf. Speldorf! Doch gegen Sinn und Verstand weigerten sich Verwaltung und die Mehrheit der Politik bisher, bei Ruhrbania innezuhalten. 1,7 Mio. zum Ankauf des ex-Arbeitsamtes wurden verballert, die overflies am Ende der Nordbrücke abgerissen etc..

Broich-Speldorf-LuftbildIm Luftbild links sieht man den Zickzack der Duisburger Str. mit der Unterführung unter der wenig genutzten Hafenbahn, seit die Rheinische Bahn als Güterstrecke stillgelegt wurde. Rechts der Unterführung das Gelände der Hochschule, dem auch noch das Firmengelände von Stagnier vorgelagert ist. Links der Unterführung das untergenutzte Gelände des ehemaligen Bahnhof Speldorf

Ähnlich wie zu Ruhrbania entwickelte es sich leider auch zur FH an dem leider nur suboptimalen Standort Duisburger Straße. Anstatt mit aller Kraft daran zu arbeiten, bessere Perspektiven zu entwickeln, wurde abgewiegelt oder bestes Mölmsches absurdes Theater vorgeführt.

Unterfuehrung DuisburgerWichtigste Maßnahme hätte es nach 2009 sein müssen, die Unterführung endlich zu beseitigen: das war schon seit vielen Jahren Beschlusslage, auch unabhängig von der FH. Mit der Hochschule hätte das unverzüglich auch angegangen werden müssen, damit – anders als bei der Umgestaltung der Duisburger Str. in Speldorf und den verpennten Zuschussanträgen für die 901 – alles rechtzeitig geplant und beantragt worden wäre. Das hätte in 2010 in die Wege geleitet werden müssen! Im März 10 behauptete die Verwaltung aber überraschend, das ginge überhaupt nicht, weil zuviele Fahrten der Hafenbahn die Duisburger Str. kreuzten. Deshalb beantragten die MBI eine genaue Auflistung der Hafenbahnbewegungen.  Antwort im Ausschuss war: Im März waren es 915 Waggons und das entspricht soundsoviel LKW-Ladungen. Im Ernst! Ganz so, als könne man sich nicht selbst veräppeln! Und so geschah nichts, was die suboptimale Hochschule entscheidend hätte verbessern können mit der Einbeziehung des untergenutzten Bhf Speldorf! Und wieder eine Chance vertan!

Und nun in 2016 nach der Fertigstellung und Eröffnung der HRW für immerhin 270 Mio. Investitionskosten stellten die Studenten als erstes fest, dass die StraBa-Linie 901 nur im 15-Minutentakt fährt und zu Stoßzeiten überfüllt ist. Bereits vor Jahren hatten die MBI beantragt, den Takt in Verhandlungen mit Duisburg zu verbessern, vergeblich. Nun haben die MBI im Mai 16 erneut den Antrag für den Ausschuss für Wirtschaft, Stadtentwicklung und Mobilität am 27.6.16 gestellt zur Verbesserung des Takts der Straßenbahnlinie 901 auf Mülheimer Stadtgebiet. Mehr hier

Mehr u.a. in

  • Feb. 15: Hochschulstadt Mülheim: Auch dabei ging Vieles nicht gerade! hier
  • Sept. 13: LVR-Ledermuseum in Nöten? Vom Mölmschen Filz bedroht? hier
  • Feb. 12: Verschont das Haus der Vereine im Denkmal “Alte Dreherei bei den Anliegerkosten für die Hochschule”! hier
  • Juni 11: Bazillus spezialdemokratus filzikus Mülheimiensis hier
  • Juni 11: Nagelneue Feuerwache nun Finanzprodukt mit hoher garantierter Gewinnerwartung auf Kosten der Stadt und auf Jahrzehnte hier
  • Feb. 11: Aus dem Innenleben des Mölmschen Filzes oder wie Mülheim an die Wand gefahren wurde … hier
  • Nov. 10: Ruhrbanium infinitum – FH als Rettungsanker? Hat sich Hoffmeister verspekuliert? hier
  • Mai 10: Immobilien-Haifischbecken MH hier
  • April 10: Begradigung Duisburger Str. auch für die Hochschule nicht gewollt? Zuviel Arbeit? hier
  • Okt. 09: FH-Durcheinander hat ein Ende. Riesenblamage für Mülheim! hier
  • Sept. 09: MBI-Faltblatt 9-09: ” Mülheim pur, in Dallas a.d. Ruhr? Das hochnotpeinlich blamable FH-Theater ” auf den Seiten 2+3, als pdf-Datei (183 KB)
  • Feb. 07: Das Trauerspiel mit der städteübergreifenden Straßenbahnlinie 901 hier