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E-Busse für die MVG: Invest. in die Zukunft oder weiterer Flop?

Setzt die Stadt Mülheim auf Elektrobusse?

Auszüge aus WAZ Mülheim 2.8.16, der ganze Artikel hier

Bonanopulos„MVG-Geschäftsführer Uwe Bonan möchte dadurch dauerhaft das Klima verbessern und Kosten senken. Zusammenarbeit mit Uni Dortmund ……………… 110. 000 Kostenersparnis in zehn Jahren
In Berlin, Dresden, Münster oder Oberhausen fahren bereits Elektrobusse . Die Antriebsmotoren arbeiten stabil, sind fast ausgereift. Der Storm wird über Kabel und Stecker, Kontaktbügel oder Induktionsfelder an die Batterien im Fahrzeug abgegeben. Ein Elektrobus kostet bisher noch 750. 000 Euro – dreimal so viel wie ein stinkender Dieselbus. In zehn Jahren liegt die Kostenersparnis bei etwa 110. 000 Euro, gerechnet mit den derzeit niedrigen Spritpreisen. Werden Diesel teurer und die Busse mit Elektroantrieb sowie Batterien bei großer Serienproduktion günstiger, „fahren Elektrobusse im Vorteil“, weisen Experten auf bisher kaum verlässliche Werte für Einsparungen hin. 51 Gelenk- und Standardbusse betreibt die MVG zur Zeit. Sieben neue Dieselbusse sind bestellt und sollen Anfang November ältere ablösen. Linienbusse sind nach zehn, maximal zwölf Jahren abgefahren – nach den in Deutschland geltenden Vorschriften. Ausgemusterte Busse finden oft in Südosteuropa oder Russland ein zweites Leben …………………“

Anmerkungen MBI

  1. Es ist schon verwunderlich, dass der Kämmerer, der im Juli übergangsweise und nebenbei zum 2. Geschäftsführer der MVG gemacht wurde, nun bereits eigenmächtig verkündet, Mülheim werde E-Busse anschaffen. Das wurde bisher in keinem Ausschuss, Rat oder Aufsichtsrat angesprochen, geschweige denn beschlossen. Mehr zur ÖPNV-Katastrophe: Juli 16: „Ohne Wenn und Aber: ÖPNV-Gesellschaften im Ruhrgebiet fusionieren!“ hier
  2. Unabhängig von diesem demokratiefernen Vorgehen muss man fragen, ob und wie sich solche Investitionen wirklich rechnen, wenn schon Stadt und MVG hyperpleite sind. Die vorgelegte Zahlenwerk des „Rechenkünstlers“ alias Bonanopulos wirkt wie eine Milchmädchen-Rechnung.
  3. Die sog. E-mobility ist bisher alles andere als ausgereift und deshalb noch nicht wirklich marktgerecht. Bei der zweifelsohne notwendigen Verkehrswende kann es auch z.B. demnächst sein, dass sich z.B. wasserstoffbetriebene Autos und Busse viel sinnvoller und billiger als Zukunftsmobilität herausstellen. Und dann säße Mülheim auf den teuren E-Bussen …
  4. Auch die vom bisher weniger als Fachmann für Umweltfragen in Erscheinung getretenen Kämmerer Bonan so beschworene Umweltverbesserung durch E-Busse ist insgesamt alles andere als gesichert wie der Tagesspiegel-Artikel weiter unten deutlich macht.
  5. Der auch in verkehrlichen Dingen bisher nicht so profilierte Bonan vertrat seit Jahren ziemlich rigoros den Kurs „Bus statt Bahn“. Hat sein eigenmächtiger Vorstoß vielleicht damit zu tun, ganz abgesehen davon, dass Straßenbahnen bekanntlich längst e-mobility sind. Vgl. u.a. von Mai 16: „ÖPNV-Zukunft in Mülheim als perspektivlose Gutachteritis?“ hier
  6. Man wird auchRWE-AKW-Nee den Verdacht nicht ganz los, dass dieser Vorstoß irgendwas mit dem RWE zu tun haben könnte, welches krampfhaft neue Geschäftsfelder braucht. Der Versuch des RWE vor Jahren, Mülheim als Modellstadt für Elektro-Smarts auszubauen, ist bekanntlich jämmerlich gescheitert. Einige verwaiste Ladestationen im Stadtgebiet, wie im Bild rechts an der Bachstr., erinnern noch daran.

Zur Erinnerung:
RWE-Daggiim Bild links Frau ex-OB Mühlenfeld, immer noch im lukrativen RWE-Aufsichtsrat, und ex-RWE-Chef Großmann, der den Konzern mit gigantischen Fehlentscheidungen in den Absturz gebracht hat, im Sept. 2008 vor dem Rathaus beim Fototermin zur Ankündigung des RWE-Elektro-Smart in Mülheim als Modellstadt, was sich als Riesenflop erwies.

Mehr zur „Öko“stadt Mülheim

  • März 10: „RWE-Ökoflops: Prof. Dr. Mülheim schwer erkrankt?“ hier
  • Feb. 11: „Mülheim – Klimastadt mit heißer Luft? hie
  • Feb. 16: „Mülheim Spitze? Leider nur als smart-meter-Modellstadt des RWE, bisher ein großer Flop!“ hier

Zum Thema auch: Tagesspiegel 30.7.16, nachzulesen hier
E-Autos

„Umweltbonus“ hilft nicht der Umwelt, räumt die Regierung ein

Seit Anfang Juli können Käufer von E-Autos einen „Umweltbonus“ von bis zu 4000 Euro beantragen. Das macht aber fast niemand. Und der Luftqualität hilft es wohl auch nicht. 

VON KEVIN P. HOFFMANN

Das milliardenschwere Förderprogramm, mit dem die Bundesregierung Deutschland zum elektromobilen Musterland machen will, trägt den Namen „Umweltbonus“. Wer dachte, dass die Regierung damit die Luftqualität in Städten verbessern möchte, sieht sich nun leider ent- beziehungsweise getäuscht: „Der Absatz von circa 300.000 Elektrofahrzeugen alleine hat auf die Reduktion von Luftschadstoffen einen geringen Einfluss“. So lautet die überraschend ehrliche Antwort von Dorothee Bär (CSU), Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Fraktion im Bundestag. Die Abgeordneten hatten wissen wollen, mit welcher Reduktion von Stoffen wie Kohlendioxid (CO2), Stickoxiden, Stickstoffoxiden und nitrosen Gasen (NOx) die Regierung rechne, sofern das Förderziel erreicht werde.

……… Derzeit sind erst rund 50.000 dieser Fahrzeuge beim Kraftfahrzeugbundesamt zugelassen. Käufer eines rein batterieelektrischen Fahrzeugs oder eines neuen Autos mit Brennstoffzelle können seit dem 2. Juli beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) in Eschborn einen Zuschuss in Höhe von bis zu 4000 Euro beantragen. Davon übernimmt der Bund die Hälfte, die andere Hälfte müssen die Autohersteller dem Käufer als Nachlass gewähren. Für Plug-in-Hybride – also Fahrzeuge mit Verbrennungs- und Elektromotor, die sich an der Steckdose laden lassen – gibt es 3000 Euro „Umweltbonus“.

Kritiker sagen: Die Industrie solle motiviert genug sein

Insgesamt 1,2 Milliarden Euro Steuergeld investiert der Bund für diese Kaufprämie und den Ausbau der Ladeinfrastruktur ………. überflüssige Beihilfe für die Autoindustrie …… Die Industrie müsste nicht nur wegen des Diesel-Skandals auch ohne Steuergelder ausreichend motiviert sein, die Verkehrswende auf den Weg zu bringen.

Natürlich gibt es auch Argumente dafür, der Verbreitung von E-Fahrzeugen, die in anderen Ländern besser vorankommt, einen staatlichen Schub zu geben. …… Komplexität der geltenden Regelungen ….. ein für Verbraucherinnen und Verbraucher schwer durchschaubaren Förder-Dschungel geschaffen ………..

Eigentlich sollte mit dem Elektromobilitätsgesetz definiert werden, was genau ein Elektrofahrzeug ist – und inwieweit der Gesetzgeber den Käufern Privilegien im Straßenverkehr zubilligt. So erhalten heute auch sogenannte Leichtfahrzeuge wie der Renault Twizzy grundsätzlich Bevorrechtigungen, zum Beispiel ein E- Kennzeichen, kostenloses Parken, Nutzung von Busspuren – sofern die Kommunen davon Gebrauch machen. Bevorrechtigungen erhalten auch Hybrid-Fahrzeuge, sofern sie eine rein-elektrische Mindestreichweite von 40 Kilometern erreichen. Bei der Kaufprämie spiele das aber keine Rolle, hier gelten andere Regelungen, ärgert sich der Grüne Kühn. „Elektromobile Leichtfahrzeuge erhalten keinen Umweltbonus, obwohl diese Fahrzeuge nun tatsächlich emissionsarm sind. Große und schwere Hybrid-SUV mit minimaler elektrischer Reichweite hingegen schon“. Deren Umweltvorteil existiere nur auf dem Papier. …………..

Bei dem Fördertempo langt der Bonus 16 Jahre

Exakt 1523 Anträge auf den Bonus sind im ersten Monat seit Beginn der Förderung Anfang Juli erteilt worden, teilte das zuständige Bafa am Freitag mit. Zwei Drittel davon für reine Elektrofahrzeuge, ein Drittel für Hybride. Wird die Prämie weiterhin nur in diesem Tempo beantragt, dauert es mehr als 16 Jahre bis der Absatz der gewünschten 300000 E-Fahrzeuge gefördert ist. ……………“