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Reisewarnung für Mülheim wg. Baustellen-Irrsinn?

Mülheim a.d. Ruhr oder wenn der Navi versagt

„Mülheim, die Stadt am Fluss gilt traditionell – dank ihrer weltrekordverdächtigen Dichte an Baustellen, Einbahnstraßen und Politessen – als unbefahrbar. Ganz harte Mülheim-Überlebende wissen: Das war übertrieben. Bisher. Die Stadt und ihre Planer haben jetzt, in einem handstreichartigen Coup, praktisch sämtliche Zugänge zur Innenstadt gekappt. Höchstens die Balkanroute ist ähnlich undurchlässig wie Mülheims  Baustellen.“ Soweit die Einleitung eines Artikels auf Ruhrbarone vom 11.9. (NineEleven) 2017.  Deshalb fordert darin ein Herr Christians logischerweise und folgerichtig: “Reisewarnung für Mülheim an der Ruhr”. Auszüge im folgenden, weil es so schön geschrieben ist:

Innenstadt-Baustellenkarte

Karte aus: CC BY-SA Open Street Map

Mies: Oberhausener müssen dank des Neubaus der Thyssenbrücke unter Ihresgleichen bleiben (Ende offen). Eppinghofer Straße: Nur in eine Richtung befahrbar. Auerstraße: Gesperrt bis zum Winter. Ruhrstraße: gesperrt bis Sommer 2018. Dickswall/Tourainer Ring: Einspurig beziehungsweise gesperrt bis Winter 2018. Leineweber: Komplettsanierung in Planung. Kaiserstraße: Noch bis zum Winter beengt. Schulstraße: gesperrt. Und so weiter (32 insgesamt).

Wer alle Hindernisse überwindet, um in Mülheims folgerichtig belebter Innenstadt zu flanieren (Leerstand mindestens 70 Ladenlokale), wird freilich gewisse Probleme bei der Parkplatzsuche haben. Beispiel Rathausplatz: Parkfläche neuerdings halbiert, dafür mehr Winzer- und Streetfood-Feste. Tiefgarage unter dem Rathausplatz: gesperrt. Aber! Aber die Stadt Mülheim hat auch Humor. In Gestalt ihrer „Klimainitiative“ lädt sie am 15. September zum PARK(ing) Day. „Die Mülheimer Klimaschutzinitiative will damit zeigen, dass öffentlicher Raum auch anders als für das Parken genutzt werden kann.“ 16 noch verbliebene öffentliche Parkplätze werden für einen Freitag (Sonntag wäre ja langweilig gewesen) umgewidmet. Zum Beispiel für „Singen statt Parken“, „Färben statt Parken“, „Grillen statt Parken“ oder auch „Stolpern statt Parken“.

Chapeau, Mülheim an der Ruhr, Stadt am Fluss, in dessen Hafen bislang fast nur Tretboote anlegen! Aber hey, warum eigentlich?! Besucherströme, ab in die Schlauchboote, nutzt den Seeweg!

Im September 16 wurde mit dem Kanalneubau für den Rumbach begonnen. Diese Großbaustelle wird für fünf Jahre auf einer Strecke von 1,3 Kilometern zwischen Walkmühlenstraße und Kaiserplatz den Verkehr behindern. Ab Ende Okt. 16 wurde zudem der ehemalige Kaufhof samt des zugehörigen Parkhauses abgerissen. Diese Großbaustelle soll 3 Jahre dauern. Dafür wurde u.a. die Schollenstr. gesperrt. Das bedeutet auch erneut große Verkehrsbehinderung und für etliche verbliebene Innenstadtkaufleute wieder Stress und Existenzbedrohung. Der MBI-Antrag, die Schollenstr. Nach dem Kaufhof-Abriss wieder zu öffnen, lehnten SPD, CDU, Grüne und BAMH ab. Leider fast gleichzeitig begann die immer wieder verschobene Rumbachkanalsanierung und damit Verkehrsbehinderung auch noch auf der Achse Dickswall/Essener Str.. Es ist bereits etwas unglücklich, dass fast gleichzeitig mit dem Kaufhof-Abriss der Werdener Weg als Verlängerung der Kaiserstr. stadtauswärts weiter gesperrt war und dann auch noch die Heißener Str. von Eppinghofer Str. bis Klöttschen. Das Stück Eppinghofer Str. zwischen Hbf. und Sandstr. wurde Ende Aug. 16 ohnehin wegen Kanalbaus der medl stückweise gesperrt für mind. 4 Monate.   Dann kam auch ein Teil der Aktienstr. zeitweise noch hinzu uswusf..

Baustellen-IrrsinnMan kann von Glück reden, dass Düsseldorf die Gelder für „Ruhrbania Baulos 3“, d.h. Abriss Hochstr. Tourainer Ring und Ausbau Klöttschen für 2-Richtungsverkehr erneut noch nicht freigegeben hat. Es wäre sicherlich ein Riesenproblem, wenn während des Kaufhof-Abrisses die Rumbach-Sanierung und der Abriss der Hochstr. oder auch die Sperrung des Klöttschen (oder beides) begonnen würden.

In ihrer gesammelten Ratlosigkeit ob des selbst erzeugten Chaos diskutieren dann Stadtplaner Blasch und SPD-Chef Wiechering als jahrzehntelanger Vorsitzender des zuständigen Planungsausschusses, in der WAZ vom 12. Aug. 2016, ob die Schloßstr. für Autoverkehr wieder geöffnet werden könnte. Welch eine Frage, die real niemand ernsthaft gestellt haben kann. Und die „Spezialisten“ verneinen die Frage, logisch. Wiechering ist laut WAZ auch „davon überzeugt, dass sich vieles in der Innenstadt in den vergangenen Jahren zum Positiven gewandelt hat“ und der SPD-Planungs“experte“ fordert „ein gutes Baustellen-Management“.

Aha, und die Erde ist also doch eine Scheibe, man braucht nur das richtige „Dreh-Management“ für Mond und Sonne, oder?

Wie wäre es z.B. mit vorausschauender, koordinierter Baustellenplanung gewesen oder als Anregung für die Zukunft? Etwa zwischen Tiefbauamt, Planungsamt, MVG/Ruhrbahn, Umweltamt und medl-Abwasserbetrieb?

Eine Reisewarnung haben die MBI jedenfalls noch nicht heraus gegeben, aber seit längerem auf den Baustellen-Irrsinn hingewiesen, vgl. Baustellen-Irrsinn, eine Mülheimer Spezialität?
Seit selbst ein gewisser Herr vom Bosprus Reisewarnungen für Deutschland herausposaunt hat, scheint das also ein Modetrend zu werden und die MBI sind noch nie auf Modetrends aufgesprungen.