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Chuzpe und andere missverstandene Fremdwörter

SPD und Grüne warfen den MBI über WAZ am 14.10.17 mangelnde Chuzpe vor, weil wir unsere Forderungen nicht in Ratsanträge (und damit für den Papierkorb) gegossen hätten. (Der ganze Artikel „SPD und Grüne senden Signal der Einigkeit“ hier) Was auch immer sie mit der Benutzung des Fremdwortes genau gemeint haben könnten, hier ein Versuch der Aufklärung:

chuzpeWikipedia: Chuzpe [xʊtspə], auch Chutzpe (aus dem jiddischen חוצפה [chùtzpe] von hebräisch חֻצְפָּה [chuzpà] für Frechheit, Anmaßung, Dreistigkeit, Unverschämtheit“ entlehnt) ist eine Mischung aus zielgerichteter, intelligenter Unverschämtheit, charmanter Penetranz und unwiderstehlicher Dreistigkeit.“

Wollten die rot-grünen Strategen die MBI also dafür loben, keine überflüssigen, „unverschämten“ oder „unwiderstehlich dreisten“ Anträge gestellt zu haben? Man will es nicht richtig glauben. Deshalb als eine Art Richtigstellung, „natürlich“ nicht für unsere stets ausgewogene lokale Mülheimer WAZ, laut WAZ-Kopf bekanntlich „Unabhängig – Überparteilich“

  • Ja, es ist eine Frechheit von uns gewesen, die GPA-Vorschläge bereits im Frühjahr zu bearbeiten. Wenn das alle gemacht hätten, wäre der Etat 2017 evtl. bereits vor der Landtagswahl vom RP abgelehnt worden. Man stelle sich das vor! Fast alle anderen Ratsherrn und –damen konnten erst diese Woche im Okt. Beratungsergebnisse vorlegen. Dabei waren 5 Mio. Einsparung aus den GPA-Vorschlägen im letzten Dez. von der Mini-Mehrheit (SPD, Grüne, Tuncer, 1 Linke) bereits beschlossen, ohne diese zu kennen.
  • Ja, es ist eine Anmaßung von uns, immer wieder auf die Pro-Kopf-Verschuldung, die Explosion der Kassenkredite und die bilanzielle Überschuldung hinzuweisen. Wenn das alle täten, müsste man glatt annehmen, alle könnten 2 und 2 zusammen zählen oder beherrschten die Grundregeln von Adam Riese.
  • Ja, es ist eine Dreistigkeit zu behaupten, der inzwischen bereits 4. Versuch, die VHS vom MüGa-Gelände weg zu bekommen, hätte irgendwie Methode und käme auch im Endeffekt die Stadt viel teurer. Wenn das so käme, wie anscheinend gewünscht und eingestielt, wäre die finanzielle Gesamtbilanz garantiert deutlich ungünstiger als selbst die allerteuerste, luxoriöseste Sanierung der heutigen VHS.
    Wenn das Vorhaben aber erneut scheitern würde  und das nicht wirklich marode VHS-Gebäude in der MüGa selbst in der billigsten Variante saniert und wieder instand gesetzt würde, wäre der Schaden alleine durch den Versuch der erneuten VHS-Verlagerung beträchtlich, nicht nur finanziell, sondern noch viel mehr für die vielen tausende Betroffener und erst recht für das Gemeinwohl, am stärksten für die hochgradig wichtigen Aspekte von Weiterbildung und Integration, also just auch noch die Bereiche, die insbesondere SPD und Grüne als Hoffnung und Lösungen wie Monstranzen vor sich hertragen, um die großen gesellschaftlichen Verwerfungen durch Massenzuwanderung und Digitalisierung gesellschaftlich abzufedern.
  • Geradezu eine Unverschämtheit aber war und ist es seitens der MBI, auch noch Wunderwerke moderner Architektur wie im bisherigen Ruhrbania nicht auch noch in den Rest-Baufeldern zu befürworten oder gar zu bejubeln (für weitere sauteure öffentliche Vorleistungen, versteht sich). Auch den unkoordinierten Baustellen-Irrsinn als solchen zu bezeichnen und die Ruhrbania-Verkehrsführung missraten zu nennen, grenzt an Chuzpe, oder?
  • Als „Mischung aus charmanter Penetranz und unwiderstehlicher Dreistigkeit“ möchte man gar  noch eins drauflegen und behaupten, die Vermeidung des Sparkommissars durch höhere KiGa-Beiträge in Verbindung mit u.a. höheren Abwassergebühren durch künstlich überhöhte kalkulatorische Zinsen sei eine Mogelpackung, weil schädlich und auf Dauer kontraproduktiv wg. der KiGa-Beiträge und schlichtweg unrechtmäßg und nicht gerichtsfest wegen der kalk. Zinsen (Abwassergebühren müssen kostendeckend in den separaten Gebührenhaushalt und können nicht zur Haushaltssanierung genommen werden!).

Ich selbst bin richtig verunsichert, weil ich nun nicht ganz weiß, ob wir als MBI nun chuzpig sind oder doch nicht!

L. Reinhard, MBI