Wählergemeinschaft Fraktion Programm Geschichte Kontakt
Gremientermine aktuelle Termine Sprechstunden
Bundesweit Initiativen und Verbände MH-Parteien Medien Treffpunkte
Pressemeldungen Bildmaterial
 

Mülheimer Bauwut: z.B. Hantenweg, nächste Bausünde?

Wo Stadtentwicklung von Immobilienspekulanten bestimmt wird, wird Stadtplanung zur Farce

In Selbeck kurz vor der Stadtgrenze geht der Hantenweg von der Stooter Straße ab. Der Hantenweg ist eine Sackgasse und eine sog. Spielstraße mit eingebauten Schikanen, bevor er in die freie Landschaft übergeht, durchflossen von dem Wirtzbach (Bild rechts).
Hantenweg-LandschaftHantenweg-Wirtzbach

Zur Erinnerung von vor 10 Jahren:
HantenwegIn 2008/2009 scheiterte der Versuch des Baulöwen ten Brinke, am Hantenweg draußen in Selbeck zusätzliche Bebauung zu ermöglichen. Sehr grundsätzliche ökologische Bedenken, aber auch der städtebauliche Irrweg einer völligen Zersiedelung der Landschaft und die Erzeugung von immer mehr Verkehr bei weiterer Bebauung in den Außenbereichen galten damals noch als wesentliche Argumente.
Doch heutzutage, wo die Bauzinsen so extrem niedrig sind, scheint das alles nicht zu interessieren. Weder in Selbeck mit noch etlichen weiteren Bauprojekten, u.a. auf dem Rumbaum-Gelände, in Heißen an der Wrangel- oder der Tinkrathstr., in Holthausen am Schlippenweg uswusf. steht Stadtentwicklung als solches im Vordergrund, sondern einzig die Dollarzeichen in den Augen von z.T. windigen „Investoren“. Und die Verwaltung zaubert sich gekünstelt Argumente aus den Rippen, warum auch noch überall in grüneren Lagen unbedingt Luxuswohnungen gebraucht würden, warum selbst maustote Bauwünsche wie auf dem Acker Tinkrathstr. wieder aus dem Sarg hervorgeholt werden müssten. Dass der Großteil der Politik dem zumeist lammfromm folgt, macht nichts besser.
ImmobilienblasenUnd so bläst sich die Immobilienblase Stück für Stück weiter auf, bis halt .…. (doch die Leitzinsen bleiben ewig bei 0% und die Finanzkrise 2008 war nur zufällig das Produkt einer riesigen Immobilienkrise, gell?)

Dass zudem die oft rasant steigenden Mieten eigentlich einen ganz anderen Wohnungsbau als immer neue teure Häuser in Außenbereichen notwendig machen, das steht auf einem ganz anderen Blatt, oder doch nicht?

Ach ja, nicht zu vergessen die schwere Demokratiekrise:

Die real bereits existierende Bevölkerung will diese Politik meistens nicht, doch dann werden die Menschen ganz schnell als Egoisten hingestellt, die anderen nichts gönnen würden – im Gegensatz zu den Immobilienspekulanten, die nur Gutes wollten, versteht sich.

Mit Stadtplanung im Sinne des Wortes hat das alles nur entfernt zu tun. Dabei sollte es Verwaltung und Politik zu denken geben, dass selbst zu einem verhältnismäßig kleineren Projekt wie am Hantenweg der Saal rappelvoll war und hauptsächlich mit Leuten, die dieser Art von Stadt“entwicklung“ eher kritisch gegenüberstehen.

Mehr u.a. in

  • 15.11.18: WAZ: „Neubauprojekt mit acht Einfamilienhäusern weckt Sorgen“ hier
  • 19.10.18: Schlippenweg im Regionalen Grünzug vor Bebauung schützen! hier
  • 20.6.18: Heikle Grundstücksverkaufspläne der Stadt, für Stadtentwicklung grundverkehrt! hier
  • 16.5.18: “Expansive” Flächenpolitik der Stadt und fantasieloses Bauen treiben Immobilienblase an! hier
  • 17.7.17: Neuauflage des gescheiterten B-Plans Tinkrathstr. mit großen Problemen und städtebaulich grundverkehrt! hier
  • 19.3.13: Bauen im Außenbereich von Holthausen wie an Oppspring/Tilsiter Str. gegen Sinn und Verstand! hier
  • 20.11.08: MBI-Vorschlag für die Bezirksvertretung 3 am 5.12.08 zu Bebauungsvorhaben am Hantenweg die planungsrechtlichen Grundlagen vorzustellen, die bisher bekannten Bauabsichten und das eventuell notwendige Verfahren zu erläutern, vgl. im Folgenden aus der damaligen MBI-Presseerklärung:

„Die Firma ten Brinke GmbH&Co aus Bocholt ist in Mülheim kein Unbekannter. An sehr vielen Stellen trat sie als Bauträger auf, ob an der Limburg- oder der Augustastr. in Styrum, dem ehemaligen Kasernengelände in Holthausen, der Bebauung Klotzdelle in Heißen oder/und/oder/und ………

Immer wieder gab es Ärger, weil fast jedes Mal nachträglich grundsätzlichere Veränderungen der Vorgaben des Bebauungsplans oder der Baugenehmigung beantragt und immer genehmigt wurden. Leidtragende waren immer die Käufer.

Neuestes Beispiel: Hantenweg in Selbeck:
Ten Brinke will ca. 10 bis 12 Doppel-Häuser, also 20 bis 24 Häuser(!), am Hantenweg bauen, einer Sackgasse und Spielstr. mit eingebauten Schikanen, am Rande zur freien Landschaft.

In Selbeck kurz vor der Stadtgrenze geht der Hantenweg von der Stooter Straße ab. Der Hantenweg ist eine Sackgasse und eine sogenannte Spielstraße mit eingebauten Schikanen, bevor er in die freie Landschaft übergeht. Im letzten Umweltausschuss wurde berichtet, dass es Bestrebungen gibt, dort eine Landschaftsschutzzone einzurichten. Gleichzeitig gibt es deutliche Anzeichen (siehe Vermessung auf dem Bild oben), dass auch für diesen ökologisch hoch sensiblen Bereich Bauabsichten bestehen. Beides widerspräche sich. Auch deshalb folgende Fragen für die kommende Sitzung der BV 3:

Mülheim, den 20. November 2008

Vorschlag für die Bezirksvertretung 3 am 5.12.2008  TO: öffentlich

Bebauungsvorhaben Hantenweg

Es scheint Bebauungsabsichten für Grundstück am Hantenweg zu geben, zweifelsohne in einem ökologisch sensiblen Bereich. Deshalb möge die Verwaltung die planungsrechtlichen Grundlagen vorstellen, die bisher bekannten Bauabsichten und das eventuell notwendige Verfahren erläutern. ………….“