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Mülheimer ÖPNV-Desaster und die etwas manipulativen Medien

Das nicht mehr zu leugnende Mülheimer
ÖPNV-Desaster + die Medien: Seriösität Fehlanzeige?

In seinem Wochenkommentar am 4.5.19 „Unangebrachte Medienschelte“ bezog sich der Redaktionsleiter der lokalen Mülheimer WAZ auf den unten stehenden kritischen MBI-Beitrag und er schrieb u.a.:
„Nun muss an dieser Stelle einmal aufgeräumt werden mit öffentlicher Medienschelte gegenüber dieser Zeitung, die sich MBI-Fraktionschef Lothar Reinhard diese Tage in einem Newsletter leistete: Die MBI hatte der WAZ ein brisantes Schreiben der Bezirksregierung zur Verfügung gestellt, in dem der Düsseldorfer Verkehrsdezernent sich äußerst kritisch zum Plan geäußert hatte, den Kahlenbergast der Linie 104 stillzulegen. Dass wir nicht sofort berichtet haben, hängt allerdings nicht damit zusammen, dass, wie Reinhard in seinem Schmähbrief behauptete, der Bericht eines Kollegen „anscheinend zurückgehalten (wurde) von seinem Redaktionsleiter“. Es lag allein in der journalistischen Sorgfaltspflicht begründet: Es galt der Ruhrbahn Raum zu geben für eine Stellungnahme. Der Nahverkehrsbetrieb brauchte lange, um schließlich – leider – nichts zu sagen.
Die Redaktion verwehrt sich gegen die Vorwürfe von Lothar Reinhard.“

Fast 2 Wochen hat die Mülheimer WAZ gebraucht, um einen Artikel zu den hochbrisanten ÖPNV-Plänen im herunter gewirtschafteten Mülheim zu machen. Dabei hatte ein WAZ-Redakteur das Schreiben des RP an die MBI, vgl. hier, bereits vorab exklusiv bekommen, doch er wurde anscheinend zurückgehalten von seinem Redaktionsleiter, weshalb die MBI dann später unten stehende Mitteilung mit dem Anhang des RP-Schreibens an die Lokalmedien und auch an die gesamte WAZ-Redaktion schickten. Der Redakteur machte daraufhin noch einen zusätzlichen Termin mit dem MBI-Nahverkehrsexperten an Gründonnerstag und am Freitag in der darauffolgenden Woche erschien dann der Artikel:  „Steht die Linie 104 vor dem Aus?“ Schon die Überschrift zeigt den gesamten Versuch der deutlichen Verengung der Thematik durch die Lokalredaktion, denn das irrwitzige Vorhaben der Stadt mit der geplanten Stilllegung auch der 104 ist seit mindestens 5 Jahren immer wieder Thema und bereits mehrfach hat der RP sagen müssen, dass hohe Rückzahlungen anstünden.

PlakatOEPNVSeit Frau ex-OB Mühlenfeld (SPD) mit ihrem damaligen Referenten Mendack (heute Kämmerer) in 2011 einen „Systemwechsel“ beim ÖPNV verkündeten, sprich „Bus statt Bahn“, wurden bereits Bahnen stillgelegt wie der Flughafenast der 104 (illegal und bei Nacht und Nebel), sodann der Nordast der 110. Eingespart wurde nichts, im Gegenteil. Für inzwischen fünf sauteure Gutachten für diesen Irrweg des „Systemwechsels“ wurden Millionen verballert, alle für den Papierkorb. Und nun ist die nächste Runde von Salamitaktik angekündigt in der Hoffnung, dass das Land auf Rückzahlungen nach Recht und Gesetz einfach verzichtet, weil Mülheim doch so pleite ist (richtiger abgewirtschaftet hat).

Der gesamte WAZ-Artikel befasste sich fast überhaupt nicht mit dem Schreiben des RP (s.u.) inkl. z.B. des großen Skandals, dass die Straßenbaumaßnahme „Ruhrbania Baulos 1“ mit Einbeziehung und Überbauung der Ruhrstr. als Hauptverkehrsstr. zum nicht unwesentlichen Teil über ÖPNV-Zuschüsse als „Beschleunigung der Straßenbahnlinie 110“ finanziert wurde, aber seit 2008 (!) bis heute nicht abgerechnet ist! Mit den MBI-Argumenten befasst sich die WAZ fast überhaupt nicht, verstümmelte diese nur zu zwei Halbsätzen als Alibi. Das ist bereits Journalismus der unteren Kategorie. Im Netz war der Artikel dann bereits nach wenigen Stunden wieder verschwunden und selbst im Archiv der WAZ ist er nicht mehr auffindbar. Dafür kommentierte der Chefredakteur dann in seinem Samstagskommentar die Misere so: „Andere Städte investieren in den Nahverkehr, schließlich will das Klima gerettet werden. Mülheim klinkt sich aus: Die Stadt will massiv sparen. Jetzt sickern die ersten Pläne zur Umsetzung durch: Es soll die Straßenbahnlinien treffen ….“ Gähn, das gleiche hat die WAZ alleine in den letzten 3 Jahren bereits mindestens 10mal geschrieben, doch was soll`s, nur ja sich nicht mit den vorliegenden Fakten und Aussagen ernsthaft befassen und möglichst nur der vorherrschenden Logik folgen, so sehr dies auch längst bekannter Unfug sein mag. Und ja das Grundübel der Kirchtürmelei schön außen vor lassen. Alles andere könnte nicht zuletzt den von der WAZ bevorzugten lokalen Grünen schaden und irgendwie passt dann alles in die geliebte „Fridays for Future“-Story der Mülheimer WAZ, wofür trotz der nur noch Mini-Beteiligung in den Ferien wieder ein großer Artikel erschien.

Nach dem WAZ-Artikel meldete sich auch die ansonsten meist ignorante Lokalzeit Ruhr des WDR aus Essen für ein Interview mit dem MBI-Nahverkehrsexperten. Doch deren Beitrag war noch schlechter als selbst die WAZ. Irgendwelche Statements von „Experten“, die die Lage vor Ort nicht einmal kennen, und das Herunterbeten von Klischees hilft niemandem wirklich weiter. Von dem längeren MBI-Interview blieb nur eine minimalistische Kurzaussage zu Umweltschutz.

Dieses gebührenfinanzierte Lokalfernsehen trägt genau wie die WAZ entscheidend zum rasanten Zerfall und Niedergang der Ruhrgebietsstädte bei, denn sie sind Hauptgaranten für das Weiterleben der schwerkranken Kirchturmspolitik!

Nein, diese irgendwie verirrten Medien verbreiten keine richtigen Fake News, sie versuchen nur, das Gesamtbild so zu manipulieren, dass weder die schweren Fehler der Vergangenheit, noch das wirre Durcheinander der Gegenwart inkl. der massiven Rechtsbrüche erkennbar werden.

Leider ist das unverkennbare ÖPNV-Desaster in der Katastrophenstadt mit Ruhr nicht das einzige Beispiel, bei dem man an Seriösität und journalistischer Sorgfaltspflicht der Lokalmedien inkl. des WDR-Fernsehen mitunter stark zweifeln bis verzweifeln kann.
MH, 28.4.19: L. Reinhard, MBI-Fraktionssprecher

Anhang

Von: MBI Fraktion [mailto:mbi@mbi-mh.de]
Gesendet: Montag, 15. April 2019 17:04
An: ‚WAZ Redaktion Mülheim‘
Cc: ‚NRZ Redaktion MH‘; ‚WDR Essen‘; ‚Mülheimer Woche‘; ‚hoererpost@radiomuelheim.de‘; ‚redaktion@radiomuelheim.de‘; ‚redaktion.muelheim@lokalklick.eu‘
Betreff: Chaos pur in Mülheim a.d. Ruhr: Beispiel ÖPNV: Schluss mit Mendacks unseriösen Plänen!

Chaos pur in Mülheima.d. Ruhr: Beispiel ÖPNV, nachzulesen hier

  • Zur Erinnerung auch vom 14.09.2011 der Vortrag von Prof. Monheim zu „Bus statt Bahn – Kürzen ohne Plan?“ auf youtube hier