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Ackerfläche Schlippenweg wird verkauft: Und wieder sind Stadt und Natur ein Stück ärmer

SchlippenwegDas Grundstück am Schlippenweg in Mülheim wird verkauft. Die künftige digitalisierte landwirtschaftliche Nutzung soll im Kaufvertrag und im Grundbuch festgelegt werden. Ortspolitiker von SPD, CDU, FDP stimmten dem Verkauf der Hofstelle am Schlippenweg für den angeblichen landwirtschaftlichen Forschungsbetrieb zu. WAZ: „Mülheim: Breite Koalition stimmt Verkauf am Schlippenweg zu“. Der MBI-Antrag für die BV1, das sensible Gelände am Schlippenweg zu verpachten anstatt es zu verkaufen, wurde leider mit großer Mehrheit abgelehnt.
Die Frage, was denn ist, wenn der Betrieb sich z.B. nicht rentiert, die Firma demnächst ganz andere Pläne hat oder, und …. interessierte die Mehrheit nicht. Die Argumentation der Firma, ohne den Grundbesitz würden sie keine Kredite bekommen, ist vorgeschoben und macht eher verdächtig.

Die Fläche aSchlippenweg-Rumbachtalm Schlippenweg liegt im Außenbereich, ist Teil des Landschaftsschutzgebietes „Oppspring und Rumbachtal“ und grenzt an den ökologisch besonders sensiblen Hang zum Rumbachtal hin. Außerdem liegt das Gelände der Förderschule an der Rembergstraße, die in den Schlippenweg übergeht, in direkter Nähe. Die Fläche sollte aus verschiedenen Aspekten heraus von zusätzlicher Bebauung freigehalten werden, s.u.. Es war Glück, dass sie nicht für ein Flüchtlingsdorf genutzt wurde, wie es in der heißen Phase der Flüchtlingskrise in 2016 geplant und leider damals einzig gegen die MBI-Stimmen beschlossen worden war, als auch wesentliche ökologische Problemstellungen nur eine untergeordnete Rolle spielten.

Am Schlippenweg liegt die alte, von Bäumen umsäumte Hofstelle. Auf der einen Seite der o.g. Acker von 47 ha und auf der anderen Seite das Ackerland, das immer für Wohnbebauung vorgesehen ist mit dem B-Plan G 15 „Schlippenweg/Zeppelinstr.“. Der MBI-Antrag von Ende 2018, den  Schlippenweg im Regionalen Grünzug vor Bebauung zu schützen und ein Änderungsverfahren im Regionalen Flächennutzungsplan (RFNP) dahingehend in die Wege zu leiten, wurde damals ebenfalls mit großer Mehrheit abgelehnt.

Neben den bekannten Problemen von Zersiedelung der Landschaft, Verlust von wichtigen Ackerflächen und Verringerung der Naherholungsmöglichkeiten sind in den letzten Jahren zwei weitere wichtige Aspekte mit einer möglichen Bebauung dieses Gebietes immer stärker in den Fokus gelangt wegen der Lage des Gebietes am Rande und im Anstrom des Rumbachtals:

Zum einen wurde mit der Festlegung des Rumbachtals als notwendigem Überschwemmungsgebiet zum Schutz der Innenstadt die zusätzliche Bebauung an den Rändern als problematisch und kontraproduktiv erkannt – eigentlich.

Zum zweiten  ist die Bedeutung des Rumbachtals für die Durchlüftung der östlichen Innenstadt immer stärker in den Blickpunkt gelangt, auch wegen der bereits spürbaren Klimaveränderung mit heißeren Phasen. Dafür muss der Schutz der verbliebenen Kaltluftentstehungsgebiete sowie der Hänge zum Rumbachtal größere Bedeutung erlangen. Das wurde damals u.a. im Planungsausschuss deutlich, als Frau Steinrücke von der Uni Bochum ihre Messungen und Erkenntnisse zur Klimaanalyse der Stadt Mülheim vorstellte.

Das Beispiel Schlippenweg zeigt deutlich, wie ernst es Verwaltung und Ratsmehrheit in Mülheim mit Klimaschutz vor Ort wirklich meinen, denn bei Immobiliengeschäften sind Argumente wie Stadtdurchlüftung, Schutz vor zunehmenden Starkregen usw. immer noch nicht von besonderer Wichtigkeit.

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