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Coronafolgen oder auch die „Zeiten des großen Umbruchs“

Gedanken zur Lage in verwirrenden Zeiten:

Diese Erfolgsmeldung von gestern erstaunte auf den ersten Blick: Die deutschen Einzelhändler haben ihren Umsatz 2020 so kräftig gesteigert wie noch nie. Sie nahmen voraussichtlich 5,3 Prozent mehr ein als im Vorjahr – trotz Corona und Lockdown. Doch der zweite Blick offenbart ein differenziertes Bild: Für das Gesamtplus sorgen Online- und Versandhandel, das Geschäft mit Mode, Schuhen und Lederwaren brach von Januar bis November im Vorjahresvergleich um ein Fünftel ein.

Ähnlich „differenziert“ ist die Entwicklung
in fast allen Wirtschaftsbereichen.

Die bereits vorher begonnenen Entwicklungen haben durch die weltweit durchgeführten lockdown-Maßnahmen einen Riesenschub bekommen. Um nur einige Beispiele zu nennen:

  • Weg vom Bargeld und hin zu online-banking,
  • Digital- und Kryptowährungen gewinnen an Bedeutung, vor allem Bitcoin
  • Mehr Home-office und weniger Büropräsenz, Abbau fester Büro-Arbeitsplätze
  • Weniger face-to-face Tagungen, Konferenzen usw.
  • Mehr digitale Schule und Unibetrieb, weniger Präsenzunterricht
  • Mehr Essen und Einkauf per Lieferservice
  • Zunahme von E-Autos, verstärkter Ausbau der Rad-Infrastruktur, Marginalisierung des ÖPNV
  • Arzt- und Behördentermine per Voranmeldung und teilweise ganz online
  • Messen, Konzerte, Theateraufführungen, Museen, auch mancher Sport online
  • Deutlich abnehmende Zahl der Printausgaben von Zeitungen, Zeitschriften, dafür mehr online-Ausgaben
  • Uswusf.

Der Umbruch ist nahezu allumfassend. Der Modernisierungsschub ist bereits riesig in Richtung Digitalisierung aller Lebensbereiche, auch die KI (künstliche Intelligenz) macht gewaltige Fortschritte und wird bald in größerem Maße neue Anwendungsbereiche suchen, nicht zuletzt im Pflegebereich. Ein zweiter Bereich hat die Verringerung des Individualverkehrs und des Fleischkonsums im Visier.

Die gigantische Transformation von Leben, Wirtschaft und Finanzströmen wird vornehmlich finanziert durch eine Hyperverschuldung vieler Nationalstaaten, hauptsächlich in USA und Europa. Vorangetrieben wird der große Umbruch durch eine Serie von Verordnungen durch die Exekutive aller staatlichen Ebenen. Parlamente können nur nachträglich absegnen, soweit dies aus formalen Gründen vorgeschrieben ist. Die Bürger werden ohnehin nicht beteiligt und wenn welche wie z.B. bei der Maskenpflicht den Anordnungen nicht gehorchen, wird staatliche Gewalt eingesetzt.

Egal, ob man den brachialen Umbruch richtig findet oder nicht, mitmachen will oder nicht, es werden kaum noch Nischen übrig gelassen, so dass alle fast ausnahmslos betroffen und in unterschiedlicher Art und Weise beteiligt sind.

Dadurch werden notgedrungen ganze Bevölkerungs- und Wirtschaftsteile die großen Verlierer sein, was für eine Zeitlang in Wohlfahrtsstaaten wie Deutschland durch aufgeblähte Sozialsysteme und Rettungsschirme abgefedert wird. Wie lange das gutgeht, ist unklar.

Ob die immensen psychologischen Schäden in größeren Teilen der Gesellschaft überhaupt wieder ohne größere Brüche aufgefangen werden können, ist eine weitere Ungewissheit.

Eines sollte aber bald deutlich werden: Ein Zurück zur sog. „Normalität“ wird es nicht mehr geben können und dürfen, so oft und sehr es auch immer wieder in Aussicht gestellt bzw. von Vielen erhofft wird.

Es ist inzwischen auch ziemlich egal, ob mit Hilfe der Pandemiemaßnahmen nun gesteuert der z.B. vom Gründer des Weltwirtschaftsforums einst geforderte „Reset“ der gesamten Weltwirtschaft und Lebensweise umgesetzt wurde und wird, oder ob der große Transformationsprozess sich während der Coronakrise ergab. Das ist wie bei der Frage, ob die Henne oder das Ei zuerst da war.

Die Profiteure, oder besser „Kriegsgewinnler“, stehen großenteils schon fest, viele Verlierer übrigens auch.  Allerdings steht für die meisten das große Erwachen noch bevor.