Durch Anklicken des MBI-Logos oben links zur MBI-Startseite"Wir sollten nie vergessen, woran die
erste Republik in Deutschland gescheitert ist: nicht, weil es zu früh zu viele Nazis gab, sondern zu lange zu wenige Demokraten." (ex-Bundespräsident R. von Weizäcker im Lustgarten in Berlin am 8.
November 1992)
18.1.08: NRZ Mülheim:
"Eine gehaltvolle Affäre" zu den vielen Überstunden des SPD-Ratsherrn Yassine
bei seinem Arbeitgeber, der MEG: Mit BAT II in 2006 satte 120.000 Euro, also mehr als doppeltes Gehalt aus Überstunden?Juli 2001 Demokratie Ade? Was geht eigentlich ab in Mülheim? Das erfogreichste Bürgerbegehren weit und breit wurde durch Mandatsklau enorm
geschwächt! Politisch erlaubt, aber Unkultur! Überläufer und SPD verfälschen Wählerwillen und verändern die Mehrheitsverhältnisse im Rat der Stadt. (zum Thema auch:
Ein bisschen Sizilien a. d. Ruhr oder: die Lava holt euch alle ein!
oder “Strategische Allianz” ist Wahlbetrug oder Ausverkauf bei Politik und Verwaltung Just auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzung um das Bürgerbegehren gegen die Schließung des Freibades in Styrum, gab Mounir Yassine - zweiter Ratsvertreter
der MBI und im Sprechergremium der Bürgerinitiative BISS gegen die Freibadschließung - am Morgen der entscheidenden Ratsitzung am 21. Juni über die Presse seinen Übertritt zur SPD-Fraktion, bekannt.
(Die SPD stimmte für die Freibad-Schließung!) Die MBI-Fraktion wird deshalb nun abgewickelt und das Bürgerbegehren geriet vorerst aufs Abstellgleis.Yassines überrumpelungsartiger Schritt, der SPD das MBI-Mandat zu schenken, ist ein Tiefschlag gegen Bürgerwillen und Demokratie:
- die MBI als einzige Opposition gegen den enormen Filz können den Wählerauftrag von 5,6% nur noch begrenzt in den Gremien umsetzen
- 18.000 Unterzeichner in nur 4 Wochen für den Erhalt des Freibad Styrum (7000 in 3 Monaten wären notwendig gewesen!) bleiben trotz gutem Freibadsommer außen vor, die BISS ist eher
demoralisiert, der Bürgerentscheid nun ungewiss
- SPD und FDP haben nach 2 gescheiterten Versuchen nun eine Mehrheit im Rat der Stadt für den Ausbau des Flughafens, der Ausgang der Kom munalwahlen im entscheidenden und wichtigsten
Streitpunkt ist auf den Kopf gestellt
Yassine gab in WAZ/NRZ “inhaltliche Differenzen zur MBI” als Grund an. An inhaltliche Differenzen mit Mounir Yassine kann sich jedoch in der MBI-Fraktion niemand erinnern. Tatsache
dagegen ist, dass er zusammen mit Fraktionssprecher Reinhard selbst noch eine Stunde vor seinem laut Presse offiziellem “Übertrittsbesuch” bei der SPD-Fraktion am 20.6. in der Geschäftstelle der MBI
einer Gruppe von Schülern des Karl-Zigler-Gymnasiums die Ziele der MBI erläuterte und in uneingeschränkter Einigkeit mit L. Reinhard keinen Zweifel daran ließ, dass er dafür einstehe. Die SPD
verkündete über Presse, Yassines SPD- Mitgliedschaft habe geruht und sei nun wieder aktiviert. Yassine selber hatte gegenüber MBI - Mitgliedern bereits vor Jahren seinen Austritt aus der SPD erklärt. Seine
Mandatsmitnahme und die Bereitschaft der SPD-Fraktion, ihn sofort aufzunehmen, führt zu einer Situation, die vom Wähler nicht gewollt wurde . Die gesamten Umstände und die Rücksichtslosigkeit gegenüber vielen anderen Betroffenen – von den anderen ca. 20 engagierten MBI-Fraktionsmitgliedern in Rat,
Bezirksvertretungen und Ausschüssen über die 2 Angestellten im MBI-Büro, die nun arbeitslos werden, über die vielen Mülheimer aller Schichten, die - von dem häufig parteiübergreifenden Filz und dem
vorherrschenden Mauschelprinzip überrollt - nur bei den MBI noch Unterstützung fanden – werfen die Frage auf, welche Rolle die SPD bei dem ganzen spielte und warum Yassine sich seinerzeit überhaupt
für die MBI-Liste anbot.Anfang Juli 99 kippte das Verfassungsgericht die 5%-Hürde bei Kommunalwahlen. Ende Juli 99 – nur 6 Wochen vor dem Wahltermin im Sept. - gründeten sich die MBI mit dem Ziel,
auf Anhieb 2% und ein Ratsmandat zu erringen. Deshalb schien die Besetzung der Listenplätze nebensächlich. Mitten in den Ferien überhaupt 26 Kandidaten für alle Wahlkreise zu finden, überhaupt eine Liste mit
12 Namen aufstellen zu können, eine Satzung aus dem Boden zu stampfen, in nur 2 Wochen genügend Unterschriften, auch noch gesondert pro Wahlkreis, zu sammeln und ohne Geld Wahlkampf zu machen, all das
schluckte alle Energien. Über 4000 bzw. 5,6 % der Mülheimer/innen wählten die MBI, weil sie nicht mehr einverstanden waren mit der Politik aller Ratsparteien und endlich ihre Bürgerinteressen auch im Rat und
allen Ausschüssen vertreten wissen wollten. Tatsächlich hat die MBI-Fraktion während der zwei Jahre ihres Wirkens sich nicht einkaufen lassen, zahlreiche Skandale und Mauscheleien aufgedeckt und viele
Dinge angestoßen. Sie hat vor allem aber konsequent Informationen an die Betroffenen sofort weitergegeben, Bürger beraten und deren Beschwerden, Fragen oder Anregungen in die zuständigen Gremien
getragen. Die MBI bleiben einzige Opposition! Sie fordern Gesetzesänderungen zu Mandatsträgern und die Rückgabe des MBI-Mandats an die MBI-Wähler oder aber Neuwahlen! Die MBI
verlieren Ihren Fraktionsstatus und damit alle Zuschüsse für die Geschäftsstelle, so dass diese nun privat finanziert werden wird. Dafür suchen die MBI noch weitere Sponsoren, die sich auch mit kleinen
mtl. Beiträgen an der Finanzierung der Geschäftsstelle beteiligen würden. Die MBI werden und können sich dadurch aber nicht von ihren Zielen für mehr Transparenz, Gleichbehandlung und
Bürgerbeteiligung abbringen lassen. Die MBI werden konsequent den eingeschlagenen Weg weiterverfolgen. Sie bleiben weiter Anlaufpunkt für die Interessen der Bürger, wenn diese durch Verwaltung und Politik
wie gewöhnlich ignoriert werden. Die MBI sind ja weiter im Rat, in Bezirksvertretungen und Ausschüssen vertreten und sie werden auch weiterhin Informationen zu Vorhaben der Verwaltung an die betroffenen
Bürger weiterleiten und mit diesen ggf. gemeinsam dagegen Maßnahmen und Schritte durchführen, zu Bürgerversammlungen einladen und zur Gründung von Bürgerinitiativen oder Schutzgemeinschaften aufrufen u.v.m..
Die MBI werden zu den nächsten Kommunalwahlen besser vorbereitet und mit einer Liste von dann erfahreneren, zuverlässigen und gestandenen Bürgerinitiativlern antreten. Die Chancen werden
sicherlich besser sein als 1999 und die Risiken dann auch bekannt! Wozu Wahlen? Mehrheiten gibt`s auch anders!
Mülheim an der Ruhr: Bananenrepublik pur? |