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das Fallwerk Jost: ein Skandal!
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MBI- Anträge/Anfragen zu Komplex Fallwerk

NICHTVERLAGERUNG des FALLWERKS TROTZ EINSTIMMIGEN RATSBESCHLUSSES 1992: ein teurer Skandal auf Kosten der Anwohner und der Stadtentwicklung!

Das Fallwerk Jost an der Weseler Strasse befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen "Speldorfer Äu", einem tiefer gelegenen Feuchtgebiet, das nach dem Krieg mit Hüttenschlacke und Industrieschrott aufgefüllt wurde um über 6 Meter. Neben dieser Altlast hat das Fallwerk nun über 40 Jahre lang eine "Neulast" dazu produziert, so daß wir ein hochverseuchtes Gelände haben.
Das Gelände befindet sich seit Anfang der 70er Jahre im Trinkwasserschutzgebiet III a, was aber nicht bekannt war. Erst 1991wurden die entsprechenden Schilder aufgestellt, worauf die Anwohner besorgt waren. Auf eigene Kosten nahmen sie Proben des Bodens vom Fallwerksgelände und konnten feststellen, daß hochgradige Versuchungen vorlagen. Daraufhin wurden die Landesbehörden unterrichtet und es kam schließlich zu dem Ratsbeschluß von 1992, das Fallwerk zu verlagern. Seitdem sind endlos viele Gespräche geführt worden, neue Gutachten gemacht worden. Doch immer passierte Nichts.
1992 beschloß der Rat der Stadt einmütig, das Fallwerk wegen seiner Unmöglichkeit und seiner Umweltgefährdung zu verlagern. Wieso ist das bis heute, 1999, nicht geschehen?
Zuerst einmal wurden neue Gutachten in Auftrag gegeben. 1994  war das Gutachten fertig und stellte fest: Gefährdung aller Pfade, d.h. Luft, Boden, Wasser, Mensch; Verseuchung des Bodens bis hin ins Grundwasser. Allerdings war der Ratschlag des Gutachterbüros ein neues Gutachten anzufertigen. Die Eingabe der Bürgerinitiative wurde vom RP in Düsseldorf bestätigt, der die Stadt massiv rügte. Wir dachten, daraufhin passiere endlich etwas, um den Verlagerungsbeschluss von 92 endlich umzusetzen.
Dann kamen die Kommunalwahlen. Schwarz-Grün wurde mehrheitlich gewählt.  Bevor dieses Bündnis ein gemeinsames Papier incl. Fallwerksverlagerung aufstellen konnte, kam Herr Bodo Hombach, damals noch im Landtag, zusammen mit dem damaligen RP Behrend, heutiger Innenminister, überraschend höchstpersönlich und nur zum Thema Fallwerk nach Mülheim und beide verkündeten:  Für  1/2 Mio. DM würde ein neues Gutachten gemacht auf Kosten des Landes, das Umweltamt wurde vorläufig wieder entlastet.
Dann dauerte es 3 Jahre, bis das Gutachten fertig war. Alle Anfragen erbrachten von Seiten des Umweltamtes litaneimäßig immer wieder den  Hinweis auf das Gutachten. Als das Gutachten endlich fertig war, dauerte es wieder 1/2 Jahr, bis Mitglieder der Bürgerinitiative Einblick bekamen. Endlose Aktenberge, und was mußten wir feststellen? Alles im Hafen war untersucht worden, nur das Fallwerk nicht! Wir stehen also dort, wo wir  vorher waren.
Schwarz-Grün hatte die Verlagerung definitiv in seinem Bündnispapier, aber nichts wurde umgesetzt.
Der Umweltamtsleiter Dr. Zentgraf hat uns mehrfach in öffentlichen Sitzungen belogen, die Umweltdezernentin hat kein einziges Versprechen eingehalten. Wie soll das weitergehen? Was haben nun Parteien und OB-Kandidaten bei der Kommunalwahl im September 99 bezüglich dieser Unmöglichkeit, die das Fallwerk darstellt, vor?
Erstens: Wie wollen sie mit den Verantwortlichen in Umweltamt und Dezernat, sprich Dr. Zentgraf und Frau Sander, weiter umgehen?
Zweitens: ein Verlagerungs-und sinniges Nachnutzungskonzept muß erarbeitet werden ,  am besten im Sinne der Agenda 21, wo alle Betroffenen an einen Tisch müssen, wie das z.B.  beim Thyssengelände ja auch begonnen hat.
Diese Fragen werden die Kandidaten und Kandidatinnen für die nächste Kommunalwahl uns beantworten  müssen.
DER SCHADEN DURCH  DIE NICHTUMSETZUNG DES VERLAGERUNGSBESCHLUSSES FÜR DIE ALLGEMEINHEIT UND FÜR DIE ANWOHNER IST RIESIG! Wer trägt die Verantwortung?
Die  Nichtverlagerung der umwelt-und städtebaulichen Sünde aus den 50er Jahren hat in den letzten Jahren den Ausbau der Weseler Straße um Millionen verteuert und um Jahre verzögert. Es hat den Bebauungsplan Z 11 auf Eis gelegt, das ist ein Schaden für die anderen Betroffenen in weiterer Millionen - Höhe. Gutachter -Kosten in weiteren Millionen-Höhen wurden verursacht und die Stadt- und Stadtteilentwicklung wurde nachhaltig gestört und blockiert.

Auszug aus der Bürgerfunksendung Juni 99: Eine audiovirtuelle Stadtrundfahrt durch Mülheim, Standort Fallwerk Jost in Speldorf      (erhältlich als Kassette im MBI-Büro, Kohlenkamp 1)            Falli1

Wir sind in Speldorf, am Stumpf der Emmericher Straße. Die Erde zittert, denn gleich rechts ist das Fallwerk, an einer städtebaulich wichtigen Nahtstelle zwischen Gewerbegebiet und Stadtteil. Das vorsintflutlich anmutende Werk blockiert die städtebaulich sinnvolle Verknüpfung des Stadtteils Speldorf mit dem Gewerbegebiet am Hafen.
Das Fallwerk befindet sich hier seit 1957. Schwere Eisenkugeln fallen aus ziemlicher Höhe auf Schrotteile, um diese zu zertrümmern. Seit 1957 gibt es auch Proteste der Anwohner in den direkt angrenzenden Wohngebieten von Eltener Strasse und Hofackerstrasse wegen des unerträglichen Lärms und der unzumutbaren Erschütterungen. Zwar wurden tausende Male gemessen, heruntergerechnet und viele Gutachten erstellt, geändert wurde bis heute aber nur, daß auf dem Gelände nicht mehr mit Dynamit gesprengt werden darf. 
Das Fallwerk selbst liegt im Trinkwasserschutzgebiet . Verschiedene Messungen haben eine massive Versuchung des Bodens bis hin zum Grundwasser nachgewiesen. Der Rat der Stadt hat daraufhin 1992 einmütig die Verlagerung des Fallwerks beschlossen. Das schwarz-grüne Bündnis nach den letzten Kommunalwahlen nahm die Verlagerung explizit in die Bündnis-Vereinbarung mit auf. Doch trotz vieler Gespräche der Anwohner mit allen Stellen in Mülheim , in Duisburg und Düsseldorf ist bis heute nichts passiert.