am 9.11. Kritik an der Baumfällung aller 135 Pappeln
auf dem ehem. Kasernengelände sowie dem vorgelegten Gutachten geübt.Sie sehen ihre Vermutung bestätigt, daß rein ökonomische Gründe zur Massenabsägung im Vordergrund stehen.
MBI-Bezirksvertreterin A. Klövekorn weist darauf hin, daß die angeblich "gefährlichen" Pappeln auch den Sturm der letzten Woche unbeschadet überstanden haben.
Doch nicht nur Baum- und
Landschaftsschutz sprechen gegen die radikale Abholzung des Mülheimer Pappelbestandes durch den Eigenbetrieb "Grün und Wald", sondern auch zahlreiche Insektenarten sind auf den Weichholzbaum
Pappel angewiesen.
Dies bestätigte jetzt der Naturschützer Rolf R. Herpers, der auf 700 Insektenarten nebst über 1000 Unterarten verweist, die auf die Pappel angewiesen sind.
Rolf Herpers vergleicht nicht zu Unrecht die "Verfolgung" der Pappeln in Mülheim mit der Chistenverfolgung unter Nero: "...man muß (die Pappeln) des öfteren kontrollieren und das ist aus
wirtschaftlichen Gründen nicht opportun."
Unter anderen zählen Bockkäfer (mit 200 Unterarten), Blattwespen (mit 900 Unterarten), Marienkäfer, Schuppenameisen, Eulenfalter, Zahnspinner, Edelfalter,
Schwärmer und viele andere zu den Insektenarten, die auf Weichholzarten wie Pappeln, Ulmen und Eschen angewiesen sind.
Während Ulmen so gut wie nicht mehr vorkommen in Mülheim, die Esche nicht ohne Grund
Baum des Jahres wurde, weil selten und erhaltenswert, bleibt als einziger häufig anzutreffender Weichholzbaum die Pappel, die dank "Grün und Wald" bald auch zur Seltenheit in Mülheim
wird.
Ralf Kurbach - Fraktionssekretär -