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Mölmsche Spartricks

Etat 2001

Gereimtes statt Ungereimtes
0-Nummer Etat
Mölmsche Spartricks
18Mio-Osterei
2005:MH versponsort
Ordnungs-/Rechtsamt

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      Einsparungen auf Mölmsche` Art  - eine Glosse

      Wie jetzt den MBI aus gewöhnlich und ungewöhnlich gut unterrichteten Verwaltungs-g(k)reisen zugespielt wurde, soll der unter der Hand gehandelte Nachfolger der zum Jahresende vermutlich hinausgemobbten Kämmerin Semmler, Jörg Dehm - jetzt noch persönlicher Referent des OB Baganz - bereits eine Liste mit weiteren erfolgversprechenden Sparmaßnahmen und Haushaltsumschichtungen für das Jahr 2002 verfasst haben. Diese geheime Liste liegt den MBI vor, die sie hier erstmals der Öffentlichkeit präsentieren:

      Tafelsilber:

  • die Vermarktung weiterer städtischer Grundstücke soll mehr Geld in die Kassen bringen, mittels einer eigens gegründeten Lotteriegesellschaft (Stadt Mülheim: bringt die Grundstücke ein und erhält 49%; RWE und VEBA bringen Know How und unternehmerisches Können mit und erhalten 51%) sollen die Grundstücke an verdiente gehobene städtische Mitarbeiter und andere verdiente Mitarbeiter von RWE/Veba vorzugsweise veräußert werden. Erwartete Einnahmen: ca. 150 Mio. Euro.
  • der Streichelzoo Witthausbusch wird nach der erwarteten Durchkeulung wegen Maul- und Klauenseuche abgebaut, statt dessen entstehen neue Filialen von Plus, ALDi und Lidl mit ausreichendem Parkangebot; auch die Discountkette "Freßnapf" soll Interesse bekundet haben. Erwartete Mehreinnahme: ca. 1 Mio. Euro. Ein ähnliches Projekt, diesmal jedoch mit Baumärkten wird für das ehemalige Freibadgelände in Styrum erwogen.
  • Neue Bürger-Service-Gesellschaft: Sparkasse und Stadt gründen eine neue Gesellschaft zur Ablösung der bisherig ausschließlich städtisch betriebenen Bürger-Service-Stationen. KFZ- An- und Ummeldungen, neue Ausweise und Pässe und andere städtischen Leistungen können dann gleich gegen eine leicht erhöhte Gebühr in der jeweiligen Filiale der Sparkasse erledigt werden, lediglich personalaufwendige und langwierige Verfahren wie bei Ausländerangelegenheiten verbleiben bei den städtischen Stellen. Gleichzeitig bieten Stadt und Sparkasse weitere Wirtschaftsförderungsdienste an unter dem Motto "Schulden machen ohne Not - Bauamtsleute bauen selber".  Günstige mittelgroße Kredite sollen hierbei insbesondere für verdiente Amts- und Bauamtsleute, aber auch Parteienvertreter und andere anerkannte Personen des öffentlichen Lebens und Wirtschaftens zum Erwerb o. g. günstiger städt. Grundstücke und deren Bebauung erhalten, die Stadt kümmert sich dann um ggf. notwendige Umwidmungen im Wohn- oder Naturschutzgebiet, je nach Vermarktungsidee des Erwerbers. Erwartete Mehreinnahme: 99 Mio. Euro.
    • Eigenbetriebe

  • Der Eigenbetrieb "Grün und Wald" entläßt alle Festangestellten und erledigt seine Aufträge ausschließlich durch städtisch finanzierte ASS-Kräfte (Arbeit statt Sozialhilfe). Aufgrund der bisherigen guten Erfahrungen können durch die Anschaffung fast vollautomatisierter Baumfällmaschinen qualifiziertere Grünpflegemaßnahmen dann ersatzlos gestrichen werden. Die städtischen Grün- und Waldflächen bieten dabei für mindestens 3 Jahre Arbeit und volle Auftragsbücher, Verhandlungen zur Übernahme von Waldflächen der Nachbarstädte in den darauffolgenden Jahren sind bereits im Gange. Kurzfristiger Mehrbedarf wegen mangelnder Mitarbeiterqualifikation und hohem Krankenstand: ca. 2 Mio. Euro. Erwartete Einsparung: keine, aber Prestigegewinn wegen vorzüglichem sozialem Engagement.
  • Busse und Bahnen werden mit zusätzlichen Raketenbeschleunigern bestückt, ein ehemaliger Zulieferer des früheren sowjetischen MIR-Projektes in Mecklenburg-Vorpommern hat den städtischen Betrieben ein entsprechend günstiges Angebot unterbreitet. Erwarteter Mehrbedarf: 48 Mio. Euro. Erwartete Einsparung: keine, aber dafür eine revierweite innovationsweisende Streckenbeschleunigung von durchschnittlich 5 Min. je Bus/Bahn mit entsprechender Steigerung der Attraktivität des ÖNVP.
  • Weiterer Metrorapid-Haltepunkt in Styrum. Nicht nur am Mülheimer Hauptbahnhof soll der Metro-Rapid halten, auch der Bhf. Styrum soll jetzt in der Machbarkeitsstudie geprüft werden, da hier das Einzugsgebiet Bottrop-Kirchhellen einen günstigen Zugang zur neuen Magnetschnellbahn erhält. Weitere Städte an der Rapid-Strecke haben ebenfalls neue Haltepunkt-Vorschläge zur Diskussion gestellt, hierzu gehören: Düsseldorf-Unterrath, Duisburg-Großenbaum, Essen Steele, Bochum-Wattenscheid, Dortmund-Lütgendortmund und andere mehr. Mehrkosten: 13 Mio. Euro. Erwartete Mehreinnahme: keine, aber Aufwertung des benachteiligten Stadtteils Styrum
  • Umwandlung der Stadthalle zum Wellness-Center. Da ein weiteres einnahmeträchtiges Spielkasino bereits den Duisburgern versprochen wurde und kein weiterer Discounter interessiert ist, will Stadthallengastronom Assi Koch die unrentable Stadthalle zum Welness-Center umwidmen, die Stadt trägt die notwendigen Innovationskosten. Angedacht sind auch eine zusätzliche "Arena" mit Vegas-Spielautomaten im Stadthallenforum, Einsamer-Herzen-Ball im Festsaal, sowie ein gehobener Swinger-Club im Bereich des Kammermusiksaals. Innovationskosten: 15 Mio. Euro. Mehreinnahmen: keine direkten, jedoch zusätzliche Marketing-Aufträge für die MST (Zowislo-Marketing) und viele nette Besucher.
    • Verwaltung:

  • Einführung des 4-Augen-Prinzips beim Oberbürgermeister und den Dezernaten. Erforderliche Mehaufwendungen: 2 Mio Euro. Einspareffekt: keiner, aber vier Augen sehen mehr als zwei sowie Wegfall mehrmaliger Wahlauszählungen (Als zweites Augenpaar für den Oberbürgermeister wird Thomas Schröer gehandelt, dieser soll auch aus Reihen der SPD-Fraktion noch einige Stimmen zur Wahl bekommen.)
  • Neueinrichtung eines Spardezernenten mit eigenem Amt und Amtsleiter, der in Zukunft noch bessere Sparvorschläge erarbeiten soll. Das neue Amt kann in die leergezogenen Räume des früheren Kommunikationsamtes einziehen. Mehraufwand: 2,8 Mio. Euro. Einspareffekt: gewaltig, zumindest in weiterer Zukunft.
  • Einführung des "A.z.V." (Amtsleiter zur besonderen Verwendung). Amtsleiter ohne Amt oder städtische Beamte/Angestellte  mit amtsleiterhohen Bezügen in rotierenden Funktionen sollen auf diese Stelle gesetzt werden, erster Kandidat: Manfred Rixecker. Mehraufwand: 1,8 Mio. Euro. Einsparungen: nicht bekannt, aber Beendigung des Stirnrunzelns und Grübelns über hochbezahlte Verwaltungsbedienstete ohne richtigen Titel oder auf fragwürdigen Koordinierungsstellen. Weiterhin können freigewordene Amtsleiterstellen rotieren besetzt werden ohne die Hoffnung auf Abschaffung der Stelle ganz zu begraben.
  • Ergänzung von Ehrenspange und Ehrenring der Stadt durch einen goldenen Abnicker - Ehrennasenring für verdiente Stadtverordnete und Mitglieder von Ausschüssen und Bezirksvertretungen, die mindestens 10 Jahre jeden Antrag/Vorschlag ihrer Fraktion abgenickt haben. Mehrkosten: 50 Cent je Ring. Einspareffekt: indirekt, da hinreichend geehrte Abnicker weniger Ärger machen und keine Fragen stellen und damit der Verwaltung Arbeit ersparen.
    • weitere Sparvorschläge

  • Sozialhilfe-Sponsoring. Sozialhilfeempfänger, die eine Bekleidungszulage begehren, erhalten statt Bargeld nunmehr einen gesponserten sportiven Freizeit- und Sportanzug aus 100% Polyester mit dem Aufdruck des freundlichen Sponsors, dem Modefachgeschäftes "Wollwort". Er kann zudem in den Farben schwarzweiß oder blauweiß gestreift ausgewählt werden. Spareffekt: 0,5 Mio. Euro.
  • Bürger-Selbsthilfe-Knöllchen: Mülheimer Autofahrer, sofern sie im Straßenverkehr unauffällig geblieben sind, können sich ab sofort als Hilfspolitessen/tesser bewerben. Für jedes der Stadt damit erfolgreich eingebrachte Knöllchen erhalten die "Ehrenamtlichen" einen Freiparkschein für die Innenstadt. Einspareffekt: 0,8 Mio. Euro, zusätzliche Einnahmen: 2-3 Mio. Euro.
  • Errichtung mehrerer "Bauklotzhochhäuser" rund um den Hauptbahnhof. Um künftig besser und zeitnaher auf Börsenstimmungen und damit auf wechselnde Ausbaupläne wichtiger Unternehmen wie "Easy-Software" oder "Medion" reagieren zu können, wird die Stadt bereits jetzt fünf Grundstock-Bürotürme (7 Etagen) rund um den Bahnhof errichten. Mittels einfachster Aufstocktechnik können die Hochhäuser bei Wunsch (easy-Software) in wenigen tagen auf das Doppelte und Dreifache aufgestockt werden oder beim Fall der Börsenkurse (easy-Software) wieder abgebaut werden. Die jeweilige Begrüßung in der örtlichen Presse als innerstädtisch baulich innovativ oder frischluftfördernder Entspannungsrückbau übernimmt die MST (S.o.)
    zusätzliche Kosten: 120 Mio. Euro. Spareffekt: erstmal keiner, aber zufriedene Firmen bleiben in Mülheim.
  • Umbenennung des Grünzugs B in Grünzug 3/B. Die Umbenennung signalisiert die Nachrangigkeit des Grünzugs für Mülheim im Vergleich zu den Nachbarstädten. Hierdurch und den Verweis auf den Mülheimer grünen Süden (Grünzug 1/A) können weitere Bauvorhaben und Erschließungen im attraktiven Bereich des Hexbachtals für die Stadt genutzt werden (siehe Grundstückslotterie). Kosten: keine, zusätzliche Einnahmen: mehrere Mio. Euro.