Mülheim/Ruhr, den 26.04.00
Presseerklärung zum Konkursverfahren der Firma Zorn
Seit über einem halben Jahr zeichnete sich ab, dass der Dinslakener Baulöwe Zorn zahlungsunfähig ist. Mehrfach drohten die Versorger den Zorn-Mietern mit
der Sperrung der lebensnotwendigen Güter wie Wasser, Heizung etc.. Mehrfach stellten die MBI Anfragen in Bezirksvertretung, Ausschüssen oder im Rat. Die Antworten der Verwaltung blieben aber jedesmal vage.
Im März d.J. luden die MBI schließlich die Mieter zu einer Versammlung ein, damit diese endlich Notwehrmaßnahmen ergreifen konnten.
Nachdem nun endgültig ein Konkursverwalter tätig ist, muss man sich
fragen, warum die Stadt so lange untätig blieb? Und das, obwohl sie gleich mehrfach beteiligt ist; sei es über die Sozialmieter in den verschiedenen Zorn-Projekten oder über das wohl gescheiterte Projekt am
Fischbrunnen- platz. Die MBI werden deshalb auch in den Gremien folgende Fragen stellen:
1.Wieviel Geld geht der Stadt verloren, bzw. wieviel muss sie draufzahlen, wenn das von Zorn geplante Bürogebäude am Fischbrunnenplatz (Wallstr./Löhstr./Kohlenkamp) nicht realisiert wird?
2.Wieso
blieb u.a. das Sozialamt über Monate untätig, als es darum ging, die eigenen Mieter zu schützen und zu verhindern, dass Gelder wie z.B. Kautionen, verloren gehen könnten? Wieso zeigte das Amt nicht
einmal Interesse, als die Mieter auf MBI-Einladung eine Versammlung abhielten?
3.Wieso konnte es vor Jahren geschehen, dass Zorn innerhalb kürzester Zeit mit derart vielen Projekten startete, obwohl
sich von Anbeginn Probleme, Pannen und Ungereimtheiten anhäuften?
4.Wer bzw. welche Ämter sind verantwortlich für die bodenlose Leichtfertigkeit, mit der die Fa. Zorn in Mülheim behandelt wurde?
5.Wieso hat bis heute außer den MBI niemand die zahlreichen jahrelangen Beschwerden über Zorn aufgegriffen und somit Mieter wie Käufer sprichwörtlich "im Regen stehen lassen"?