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Verkehrswende, nur wie?

Diesel-VerbotGanz unabhängig von drohenden Fahrverboten für Diesel-PKWs oder der CO2-Problematik inkl. des propagierten Umstiegs auf Elektromobilität und von allen damit zusammenhängenden Fragen und Problemen haben sich die Verkehrsprobleme in deutschen Städten in den letzten Jahren deutlich vergrößert. Die seit vielen Jahren oft beschworene Verkehrswende ist bisher mancherorts zumindest angefangen worden, mit am wenigsten aber in den meisten Ruhrgebietsstädten, wo Kirchturmsdenken leider immer noch vorherrschend ist. Das verhindert mehr als in vielen anderen Städten oder Metropolregionen weiterhin selbst die Erarbeitung zukunftsgerichteter Mobilitätskonzepte.

Solange aber bedeutet in den Ruhrgebietsstädten selbst für viele sozial Schwächere gesellschaftliche Teilhabe mit an vorderster Stelle, dass sie mit Auto fahren können. Noch stärker ausgeprägt ist das bei den meisten Mitbürger/innen mit Migrationshintergrund. Jedenfalls hat insgesamt in den letzten paar Jahren die Zahl der PKW noch einmal kräftig zugenommen und trotz einiger Verbesserungen etwa für den Radverkehr bewegt sich der gesamte innerstädtische Individualverkehr zielstrebig auf Verkehrskollaps hin.

Hauptursachen sind die enorm gestiegenen Pendlerströme, die verfehlte, bisherige Stadtplanung, die vieljährige Vernachlässigung des ÖPNV-Ausbaus und die riesige Zunahme globalisierter Versorgung sowie individualisierten Zubringerdiensten.

Man hat es also mit einem Bündel von Ursachen und Fehlentwicklungen zu tun, die fast alle auf PKW- Verkehrsartenund LKW-Verkehr ausgerichtet waren und sind, weshalb Änderungen in größerem Maße nicht so ohne Weiteres und schon überhaupt nicht schnell zu bewerkstelligen sein werden. Schließlich basiert ein Großteil des EU-Wirtschaftskonzeptes darauf, dass immer mehr Menschen und Waren permanent mobil sind.

Es gibt diverse weniger oder besser durchdachte Zukunftskonzepte von Laien, Wissenschaftlern, aber auch von weltfremden Autohassern o.ä., die in Symposien, an Uni-Lehrstühlen, Konzern-Zentralen oder Talkshows, die präsentiert werden, oft aber von der rasanten Verkehrszunahme bereits überholt sind, wenn Teile umgesetzt werden sollen.

Kurzum: Will man sich speziell und auch im Ruhrgebiet endlich auch kurz- bis mittelfristig an Verkehrswende heranwagen, bedeutet das zuallererst:

  1. Jede Möglichkeit ergreifen, um die Zahl und Länge der PKW-Fahrten zu verkleinern

  2. Den ÖPNV in der gesamten Metropole Ruhr grundlegender umzugestalten und als Alternative attraktiver zu machen

Ad 1.)

  • Park&Ride-Konzepte müssen massiv ausgebaut werden, und zwar auch städteübergreifend
  • Car-sharing-Systeme müssen aus dem Nischendasein heraus
  • Sammeltaxisysteme zu entwickeln
  • Ampelschaltung verbessern, Umwegfahrten reduzieren, soweit möglich

Ad 2.)

  • Sukzessive Verschmelzung der 27 Verkehrsbetriebe des Ruhrgebiets
  • Nur noch einheitliche Nahverkehrspläne zuerst für Teilbereiche des Ruhrgebiets, z.B. DU+E+MH+OB, perspektivisch für das gesamte Revier
  • Bessere Anschlüsse und Takte zur Attraktivierung

Dabei liegt im gesamtePlakatOEPNV-LTWn Verkehrssektor in Mülheim einiges im Argen, was noch vor der bundesweit notwendigen Auseinandersetzung um eine notwendige, überfällige und sinnvolle Verkehrswende verbessert werden könnte und müsste. In Mülheim hat man es an etlichen Stellen „geschafft“, dass so gut wie alle verschiedenen Verkehrsteilnehmer gleichermaßen benachteiligt werden, ob Autofahrer, ÖPNV-Nutzer, Fahrradfahrer oder Fußgänger. Die hundsmiserable Verkehrsführung, die grottenschlechte Ampelschaltung, das blamable Kirchturmsdenken beim ÖPNV inkl. des völlig unausgegorenen Nahverkehrsplans oder das chaotisch unkoordinierte Baustellenmanagement bieten z.B. noch viele Möglichkeiten für Verbesserungen, bevor man an die grundlegenden Fragen eines insgesamt schlüssigen und zukunftssicheren Verkehrskonzeptes herangehen kann.

Die MBI haben in den vergangenen Jahren viele Vorschläge gemacht, die aber zumeist verschoben, abgelehnt oder vertröstet wurden. Wir haben nun im April 2018 neue Anläufe gestartet, speziell zur ÖPNV-Problematik, aber auch zur Bereitstellung zusätzlicher Park&Ride-Möglichkeiten oder zur Vereinfachung der verkorksten Verkehrsführung.

  • Antrag für die Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Stadtentwicklung und Mobilität am 15.5.2018 und den Rat der Stadt am 17.5. zu beschließen, zum überfälligen Zusammenschluss der Nahverkehrsgesellschaften des westlichen Ruhrgebiets und verbesserte Koordinierung mit der Bogestra den OB und die Verwaltung zu beauftragen, mit dem Verkehrsministerium und der Bezirksregierung in Düsseldorf Kontakt aufzunehmen mit dem Ziel, die Landesbehörden zu bewegen, ein Verfahren unter Moderation der Düsseldorfer Aufsichtsbehörden zu initiieren mit dem Ziel des Zusammenschlusses der Verkehrsgesellschaften des westlichen Ruhrgebiets (DEMO-Städte DU/E/MH/OB).
  • Antrag für die Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Stadtentwicklung und Mobilität am 15.5.2018, die Verwaltung zu beauftragen, verschiedene MBI-Vorschläge für Park&Ride-Standorte als Möglichkeiten zur Verbesserung des Verbundes von PKW+Fahrrad mit dem ÖV insbesondere, aber nicht nur für Berufspendler, zu prüfen und im Mobilitätsausschuss vorzustellen, ob und wie der jeweilige P&R-Standort umgesetzt werden könnte

Mehr u.a. in

  • Gesamtproblematik ÖPNV: Fusionsprozess, Direktvergabe und neuer Nahverkehrsplan hier
  • Behebbare ÖPNV-Probleme und MBI-Vorschläge dazu hier
  • Metropole Ruhr – beim ÖPNV voll aus der Spur? hier
  • ÖPNV-Desaster Mülheim hier

Mehr Flughafenast-DieStoryzum Thema findet man auch in einem 45-minutiger Fernsehbericht des WDR vom 15.9.14: „DieStory – Endstation – Kollaps im Nahverkehr“ hier und auf youtube hier

Mehr zur Problematik Verkehrsführung u.a. in

  • Chaos-Verkehrsführung verringern durch Ende der Sperre Schollen-/Ruhrstr. hier
  • Chaos pur, in Mülheim an der Ruhr?! Bspl. Verkehrsplanung hier
  • Reisewarnung für Mülheim wg. Baustellen-Irrsinn? hier