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MBI-Anträge zu Zwangsarbeitern und Aufarbeitung NS-Zeit in Rat und Ausschüssen
Übersicht MBI-Arbeit zu
NS-Aufarbeitung Link zu VVN-Dokumentation der NS-Zeit
Der Rat der Stadt Mülheim a.d. Ruhr am 7.9.00 möge beschließen:
Betr.: Aufarbeitung der Zeit des Nationalsozialismus´ Die Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in unserer Stadt wird durch ein Historiker-Team (4 Stellen, möglichst
ABM ) im Zeitraum von 2 Jahren umfassend wissenschaftlich erabeitet. Hierbei sind vorhandene Dokumentatinen und Aufarbeitungen (z. B. zum Bereich "Widerstand und Verfolgung" oder
"Geschichte der Mülheiemr Juden") zu ergänzen und einzuarbeiten; vorhandene und neu eingerichtete Stellen und Institutionen (Hostorikerstelle bei der Stadt: Dr. Mostard, ABM - Historikerstelle beim
Kulturamt, Stadtarchiv, VVN/BdA e.V., Geschichtsverein) sind entsprechend einzubeziehen bzw. zu koordinieren. Ziel ist eine ständige öffentliche Dokumentation ( Ausstellung ) in Ergänzung
zur bereits existierenden Ausstellung "Widerstand und Verfolgung in Mülheim, 1933 - 1945" an einem attraktiven Ausstellungsort als Bestandteil eines zukünftigen stadtgeschichtlichen Museums, deren
Konzeption besonders auch für Jugendliche geeignet ist. Der Kulturbetrieb wird beauftragt, noch in diesem Jahr ein detailliertes Konzept einschließlich Vorschlägen zur Finanzierung
auszuarbeiten, so dass die erforderlichen Mittel in den nächsten Haushalt eingestellt werden können.
55 Jahre nach Kriegsende ist es nun Zeit, dass eine umfassende, wissenschaftliche Aufarbeitung dieser dunklen Zeit auch in unserer Stadt beginnt, die über den Bereich "Widerstand und
Verfolgung" noch hinausgeht und diesen komplettiert und um weitere wichtige Aspekte wie z. B. der alltäglichen Präsenz von Gewaltherrschaft oder auch der gesellschaftlichen Anpassung vor Ort an das
Gewaltsystem. Hierbei sind unbedingt wichtige Archive von Institutionen wie Kirchen und Behörden sowie Betrieben aufzufordern, ihre historischen Materialien und Dokumente zur Verfügung zu stellen. Während die Zeitzeugen wegsterben, erlebt unsere Gesellschaft derzeit ein Wiederaufleben nationalsozialistischen Ungeistes, mit einer Welle von Fremdenfeindlichkeit, Hass- und Gewaltausbrüchen;
nach Zeitungsmeldungen können immer mehr junge Mitbürger mit dem Begriff "Holocaust" nichts mehr anfangen (vergl. WAZ v. 10.08.2000). Wir sind es den Opfern, aber auch den
nachwachsenden Generationen, schuldig, an Nazizeit und Holocaust in unserer Stadt wirksam und nachhaltig zu erinnern. Alle Fraktionen im Rat der Stadt Mülheim an der Ruhr wollen dadurch ein
notwendiges und konsequentes Zeichen gegen Rechtsextremismus und Geschichtslosigkeit setzen.
i.A. der MBI-Fraktion: L. Reinhard, Fraktionssprecher Der Vorschlag für einen interfraktionellen Antrag im Rat der Stadt am 07.09.00 gleichen Inhalts wurde eineinhalb Wochen vorher u.a. an alle anderen Fraktionen
verschickt, doch ohne Reaktion. Kritik, Änderungswünsche von VVN und verschiedenen Einzelpersonen wurden eingearbeitet.
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