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Auf dieser Seite zur Ruhrbania-Finanzierung,
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Ruhrbania-Finanzierung auf anderen Seiten, Aufstellung
von hier per Link direkt erreichbar

außerdem zur Ruhrbania-Finanzierung auf anderen Seiten:
1.3.10: “Wohnen, Arbeiten und Erleben am Wasser - das ist Ruhrbania!”
Wie bitte? Städebaulich bedenklich und finanzieller Wahnsinn!
2.2.10: Antrag für den Rat der Stadt Mülheim am 18. Februar 2010
für den Erhalt der overflies am Ende der Konrad-Adenauer-Brücke und zum vorläufigen Verzicht auf die weitere Umsetzung von „Ruhrbania, Baulos 2“
8.1.10: Geplante Großbaustelle Brückenkopf: Der helle Wahnsinn a.d. Ruhr, auch ohne Barrikaden oder brennende Autos!?
MBI fordern Stopp und Konzentration auf die städtebaulich wirklich notwendigen Maßnahmen etwa für die FH!
5.1.10: Die Angst einer OB in der Bildzeitung vor brennenden Autos und Barrikaden a.d Ruhr?
Keine Angst, aber Moratorium zu Ruhrbania, subito!
19.12.09:
Bürgersoli zur Rettung maroder Stadtfinanzen? MBI lehnen dies rundherum ab und fordern die Stadt auf,  endlich Kassensturz und Beschränkung der Geldverschwendung durch ein Moratorium zu Ruhrbania!
16.12.09: NRhZ:
„Endlich die Reißleine zu ziehen!“ MBI fordern zur Mülheimer Haushaltskatastrophe Kassensturz und Moratorium zu Ruhrbania, als (93 KB)
16.10.09: Nach der FH-Entscheidung gegen Ruhrbania: MBI-Antrag für den Rat der Stadt Mülheim a.d. Ruhr am 29.10.09, für die Ruhrbania-Baufelder 3,4 und 5 zwischen Eisenbahnbrücke und Friedrich-Wilhelm-Hütte ein Moratorium zu beschließen , zumindest solange, bis die Realisierung der Projekte in den Baufeldern 1 und 2 wirklich gesichert ist
2.8.09: Ruhrbania und das missachtete Vergaberecht: Ein Stück aus dem Tollhaus, aber auch ein Trauerspiel der mutwilligen Zerstörung für ein windiges Prestigeprojekt
7.7.09: MBI-OB-Kandidat Friedel Lemke fordert, nachdem die FH-Ruhrbaniavariante unrealistisch ist: Finger weg von den Ruhrbania-Baufeldern 3+4: Laßt Gesundheitshaus, AOK und ehemaliges Arbeitsamt stehen, genauso wie den overfly von der Nordbrücke zur Aktienstr.!  Unsere Stadt darf ihre Handlungsfähigkeit für die Zukunft nicht ganz verspielen!
29.6.09: Pünktlich zum Wahlkampf das Reggeborgh-Konzept für Ruhrbania-Baufeld 1: Kein Hotel, dafür ein Ärztehaus. Wie bitte? Das Ärztehaus im Stadtbadanbau wurde doch gerade erst gegen deren Willen abgerissen! Eine gigantische Geldverschwendung für ein Prestigeobjekt wie zu Zeiten von Sonnenkönigen!? Nur die Ergebnisse erinnern bisher in nichts an Versailles, eher an Pariser Vorstädte!
24.6.09: NRhZ-Online-Flyer Nr. 203 Gefährliche finanzielle Tricks, von denen die Mülheimer nichts erfahren sollen. Rathaussanierung nicht-öffentlich abgesegnet als (194 KB)
19.6.09: Geheimniskrämerei um Bürgschaft für die Rathaussanierung und der Eklat im Rat: Neben den Tatbeständen der Zensur und der groben Verletzung der grundgesetzlich garantierten Minderheitenrechte vor allem grob unhöflich und eine verlotterte Streitkultur, was in Mülheim vorgeführt wird. Hintergrundgeschichte: "Ein Baustein für das finanzielle Ruhrbania-Totalfiasko" als (63 KB)
14.11.08: Aus der Reihe: Warum die reiche Stadt Mülheim so fürchterlich pleite ist .....  Dilettantismus pur, in Mülheim an der Ruhr! Liegt Kishons "Blaumilchkanal" in Wirklichkeit in Mülheim im Teilstück Berliner Platz bis Schloss Broich, und zwar ober- und unterirdisch? Und das verkorkste Ruhrbania-Verkehrskonzept kommt noch!
12.11.08: Hilferuf aus der Provinz: Konjunkturprogramm für die Städte, ganz schnell und mit Auflagen!! "Stärkungspakt der Kommunalfinanzen" auf jeden Fall, aber zielgerichtet und mit Auflagen wie Ruhrbania-Moratorium, auf keinen Fall reine Schuldenübernahme im Gießkannenprinzip a la SPD-Kraft!
NRhZ Nr. 167 vom 8.10.08: „Fahrt in ein Millionengrab“ - Widerstand in Mülheim gegen Parkzerstörung zugunsten von „Ruhrbania“ als (146 KB) und “Wir fordern von der Stadt Mülheim einen Aufschub weiterer Erschließungsmaßnahmen im Zusammenhang mit der geplanten Ruhrpromenade.“ Unterschriftenliste für ein Moratorium in Zeiten gigantischer Immobilien- und Finanzkrisen als (11 KB)
2.10.08: Treffen zum bevorstehenden Kahlschlag im Gartendenkmal der Ostruhranlagen um 18.30 Uhr in der MBI-Geschäftsstelle. Naht das Ende der Ostruhranlagen und die Zerstörung von Garten- und Naturdenkmälern? Kahlschlag am Gesicht der Stadt Mülheim auf Teufel komm raus?! Das unseriöse Abenteuer Ruhrbania - Millionengrab und Fahrt ins Ungewisse! Die stadtbildprägenden Bäume stehen (noch) als lebende Mahnmale gegen ein Extrem-Beispiel für Missachtung aller nur erdenklichen Regeln und Gesetze von Demokratie und Rechtstaat!
10.8.08: Bei Ruhrbania scheinen überhaupt keine Regeln mehr zu gelten. Da wird beschlossen, leergezogen, abgerissen, gebaut usw., ohne dass Finanzierung oder Hochwasser- oder Denkmalschutz geklärt sind. Fakten schaffen, um der Kommunalwahl zuvor zu kommen? MBI beantragen, den Baubeschluss zum Hafenbecken nicht umzusetzen, bevor diese Punkte nicht geklärt sind! MBI-Antrag für den Planungsausschuss am 19.08.08, alle weiteren Schritte zur Umsetzung des Baubeschlusses Hafenbecken so lange auszusetzen, bis die planungs- und haushaltsrechtlichen Voraussetzungen abschließend geklärt sind
8.8.08: Antrag für die Sondersitzung des Rates der Stadt Mülheim am 13.08.08 zu TOP 3.1.: „Bewerbung der Stadt Mülheim an der Ruhr um einen Standort der Fachhochschule für Ingenieurwesen“, über die 3 Punkte des Beschlussvorschlags der Vorlage V 08/0644-01 getrennt abstimmen und zu 2. über den Alternativvorschlag, als Standort für die FH im Rahmen der Bewerbung die verschiedenen Brach- und Leergrundstücke entlang des Tourainer Rings zwischen Hauptbahnhof und Konrad-Adenauer-Brücke vorzusehen, zu entscheiden. Die Verwaltung schlägt die höchst problembehafteten Ruhrbania-Grundstücke zwischen Nord-und Eisenbahnbrücke als FH-Standort vor
13.6.08: Nach den Kostenexplosionen bei Museum, Schulen, Rathaus und jetzt Feuerwehr, nach JSG, Vergärungsanlage endlich Licht im Tunnel, damit der Wander-Wasser-Rastplatz ud Ruhrbania möglich werden: Die eigene Ruhrbanania-Währung! Einfach genial, alle Probleme mit einem Schlag vom Tisch! Ist das Frau Mühlenfelds ungewohnte Transparenz?!
März 08: Ruhrbania: EU-Kommission will Stellungnahme zu Vergabeverfahren. Stadtdirektor Steinfort: Laufende Vermarktungs- und Bebauungsaktivitäten nicht gefährdet! MBI dazu: Das ist wohl reines Wunschdenken in Bau- und Rechtsdezernat! MBI-Beschwerde bei der EU als Löst Mülheim an der Ruhr Köln als Klüngelhauptstadt ab? EU-Bestimmungen bei Ruhrbania missachtet und verletzt! als (567 KB) Neue Rheinische Onlinezeitung Nr. 138
13.12.07: MBI-Etatrede zum Mülheimer Etat 2008: “Es fährt ein Zug nach nirgendwo....? Rekordschulden trotz Rekordeinnahmen! MBI fordern Rekommunalisierung der Daseinsvorsorge!“ als (50 KB). Ein Kapitel lautet: Das schwarze Loch Ruhrbania: Prestigeobjekt als Millionengrab!
28.10.07: Hat die “Reise nach Jerusalem“ auf höheren Ebenen im Mülheimer Rathaus den Turbogang eingelegt? Pösctchenscharei im Schnelldurchgang! Und dann auch noch ein zusätzlicher Geschäftsführer für die Ruhrbania-Entwicklungsgesellschaft: Wie bitte? Wofür das, denn wir haben bereits 1 überflüssigen Ruhrbania-Koordinator, 1 Ruhrbania-Beauftragten, das Projektmanagement für 1,5 Mio durch Wessels/Rheinbau uswusf ....
28.9.07: Antrag für die Sondersitzung des Rates am 10.10.07, einen Tagesordnungspunkt “Verträge mit Wessels/Reggeborgh und Beteiligung an der Ruhrbania-Projektentwicklungsgesellschaft mbH“ mit aufzunehmen und aufzuteilen in einen öffentlichen Teil einen nichtöffentlichen Teil und außerdem zu beschließen, die geänderten Verträge mit der Firmengruppe Wessels zur Ruhrbania-Projektentwicklungsgesellschaft sowie die anderen zugehörigen Unterverträge dem Rat der Stadt zur erneuten Beschlussfassung vorzulegen und erst danach zu unterschreiben
21.9.07: Nur 11 Tage nach dem Bürgerentscheid die Offenbarung: Ruhrbania - Das Fiasko mit dem mißachteten Vergaberecht und warum die Verheimlichung den Bürgerentscheid wahrscheinlich entscheidend manipulierte
WAZ, 21.9.07:
Baufeld 1 vor dem Verkauf . Grundstück zwischen Stadtbad und Rathaus geht an die Wessels-Gruppe.Gerichtsurteil schreibt europaweite Ausschreibung für die anderen Parzellen vor.
NRZ vom 22.9.07:
"Und täglich grüßt der Pferdefuß - Von Ruhrbania bis Flughafen: Transparenz scheint das Unwort der Stunde zu sein" und NRZ-Artikel: Im Zweifel für die Ausschreibung?
10.8.07: Anfrage für den Planungsausschuss am 21. August 2007 zum Sachstand Baumarktpläne Neustadtstraße und Fachmarktzentrum Heifeskamp und zur Frage, ob und inwieweit diese Pläne der Innenstadt schaden und kontraproduktiv zu der Großbaustelle und den Ruhrbania-Investitionen sind und
10.8.07: Anfrage für den Planungsausschuss am 21.8.07 zu TOP 10 "Sachstandsbericht Ruhrbania" zu den Kosten für den Abriss des Stadtbadanbau und zur geplanten Herausnahme von Bäumen in den Ostruhranlagen aus der Liste der Naturdenkmäler
23.6.07: Kurzbericht vom Werkstattseminar der Rudolf-Sharping-Consulting, die u.a. Kommunen und Private zu PPP berät. Stargast die Fa. Wessels, die aber gehörig ins Schleudern geriet, als sie Ruhrbania hochloben wollte!   Auch in NRhZ-Onlinezeitung Nr. 102: Scharping, Wessels, Ruhrbania & PPP – ein Werkstattgespräch: In Mülheim haftet und zahlt nur die Stadt
29.3.07: Ruhrbania-Finanzierung als Hokuspokus? Die MBI fordern Frau OB Mühlenfeld auf, keine Verträge zu unterschreiben und endlich seriöse, belastbare Zahlen vorzulegen! Deshalb werden die MBI den Innenminister und die EU-Vergaberechtskommission einschalten, um die unseriöse und abenteuerliche Ruhrbania-Finanzierung und Gesellschaftskonstruktion überprüfen zu lassen. Aufforderung an Innenminister Wolf zur Überprüfung der Gründung der 'Ruhrbania GmbH & Co. KG' und Beteiligung eines privaten Partners an der 'Ruhrbania-Projektentwicklungsgesellschaft mbH' Mülheim/Ruhr, nachzulesen auch als (48 KB) und MBI-Beschwerde bei der EU-Wettbewerbskommission wegen wettbewerbs- und vergaberechtlicher Bedenken beim EU-weiten Vergabeverfahren zur Übertragung von Gesellschaftsanteilen der „Ruhrbania-Projektentwicklungsgesellschaft mbH“ Mülheim a.d. Ruhr als (42 KB)
28.2.07:Werden die Ruhrbania-Karten völlig neu gemischt?
Grundkonstruktion Projekt-Entwicklungsgesellschaft verändert? Nur noch die Stadt in Haftung?
9.1. 07: Wie bitte? Rat bestimmt Ruhrbania-Investor am 1. März? Bürgerentscheid und Bürgerwille nicht von Interesse?
Wenn der Glaube an Demokratie und Rechtstaat ins Wanken geraten kann ..…
5.1.07: Die Akteneinsicht für H.-G. Hötger (MBI) zu Ruhrbania-Nebenkosten muss jetzt gewährt werden! Peinliche Verzögerungen, um das "Staatsgeheimnis" zu bewahren. Stadtdirektor Steinfort in der WAZ:" Wir haben erst andere rechtliche Möglichkeiten gesucht" Wie bitte?!!!
3.1.07: Ruhrbania-Kosten als Staatsgeheimnis? Stadt verweigert Ausschussvorsitzenden unrechtmäßig Akteneinsicht. Innenminister erklärt sich für nicht zuständig!?
(Ruhr)Banania-Republik?
14. Juli 06:
Ruhrbania als  Luftschloss enttarnt?! Minister Wittke muss zugeben: Landesförderung illusorisch! (auch als (34 KB) ). Ungeachtet dessen wurde heute die Klage zum Bürgerbegehren beim Verwaltungsgericht eingereicht
27.7.06: RP muss Mülheimer Etat 2006 ablehnen, läßt aber alle heiklen Fragen, insbesondere Ruhrbania, außen vor. Mülheim im 9. Jahr hintereinander im Nothaushalt!
Wenn die Aufsicht trotz Haushaltskatastrophe wegsieht .... Schuldenschummler im freien Fall!
18.9.07: Finanziert Rohr- Ruhrbania über Abwassergebühren? MBI-Anfrage,
wie sich die erneut explodierenden Kosten für die Kanalbaumaßnahmen Friedrich-Ebert-Straße/Ruhrstraße auf Gebühren auswirken und ob dies gerichtstauglich überprüft wurde
Weitere Links und Meldungen

 

1.3.10: “Wohnen, Arbeiten und Erleben am Wasser - das ist Ruhrbania!” Wie bitte? Städebaulich bedenklich und finanzieller Wahnsinn!

Mülheim, 24. März 2009

Ruhrbaniafinanzierung gesichert? Von wegen!
Städtebaufördermittel sind nicht mehr als der Tropfen auf den heißen Stein des Milionengrabs Ruhrbania

Ganze 2,174 Mio. Euro Städtebaufördermittel erhält Mülheim für 2008 (WAZ-Artikel unten). Wofür genau, erfährt man nicht, aber das Geld soll u.a. für die Ruhrpromenade, deren Erschließungsstraßen, das Hafenbecken und Abbrüche genutz werden. Nun hat Mülheim für dieses Jahr geplant, das Hafenbecken für mind. 3,6 Mio zu bauen, die beiden overflies an der Nordbrücke für ca. 16 Mio. abzureißen, den Rathausneubau und die Bücherei abzureißen (Gesamtkosten unbekannt, aber sicher mehr als 1 Mio.) und die Ruhrstr. zu beseitigen, von der Rathaussanierung ganz zu schweigen (angesetzt mit 34 Mio.). Von welchem Geld sollen dann die Ruhrpromenade und ihre Erschließungsstraßen finanziert werden? Von den dürftigen Städtebaufördermitteln sicher nicht, selbst wenn die gesamten knapp 2,2 Mio. einzig und nur für Ruhrbania wären.

Kurzum: Wieder einmal wird eine vermeintliche Erfolgsmeldung in die Welt gesetzt und Frau Flach darf  ihre Landesregierung loben, die Städtebauförderung auf Rekordniveau betreibe - wie bitte?!

Bei genauerem Hinsehen entpuppt sich insbesondere der in dem Artikel erweckte Anschein, als sei die Ruhrbaniafinanzierung gesichert, als einziges Blendwerk. Die städtischen Vorleistungen für Ruhrbania sind nämlich riesig, wenn man auch die ganzen Mietkosten mit einbezieht etwa für den SWB-Turm als Ersatz für den abgerissenen Rathausteil, Bürgeramt als Ersatz für das alte Bürgeramt, wohin das im Bau befindliche Medienhaus kommt, damit die Bücherei abgerissen werden kann, uswusf...

WAZ Mülheim 24.03.2009 Landesförderung: 2,174 Millionen Euro

Für Ruhrbania

2,174 Millionen Euro erhält die Stadt Mülheim vom Land in diesem Jahr an Städtebaufördermitteln. Damit wird das Projekt Ruhrbania unterstützt. "Wir haben mit dieser Summe gerechnet", heißt es im Stadtplanungsamt.

Mit dem Geld sollen unter anderem die Promenade, die Erschließungsstraßen zur Promenade sowie das Hafenbecken und Abbrüche finanziert werden.

Die Städtebauförderung des Landes erreicht Rekordniveau: 261 Millionen Euro investiert die Landesregierung für starke und lebendige Städte. „Ein so hohes Programmvolumen hat es seit dem Jahr 2000 nicht mehr gegeben“, betont die Bundestagsabgeordnete Ulrike Flach.

Im Zuge des Programms „Stadtumbau West“ fließen landesweit 88 Millionen Euro für 70 Maßnahmen. Sie sollen dem drohenden Funktions- und Attraktivitätsverlust der Städte und dem schwindenden Wohnwert ganzer Wohnquartiere entgegenwirken. Die Anliegen von Wohnungs- und Städtebau werden verzahnt und privates Kapital für die notwendigen Aufwertungen und Umstrukturierungen aktiviert. Die schwierigen Stadtquartiere liegen häufig in Städten, die nicht über einen ausgeglichenen Haushalt verfügen. "Deshalb muss die integrierte Stadterneuerung hier breit verankert werden. Einerseits, um die Kommunen finanziell zu entlasten, andererseits, um die Eigenverantwortlichkeit der Bewohner, Vereine, Organisationen in den Stadtteilen zu stärken", so Flach.

 

14.11.08: Aus der Reihe: Warum die reiche Stadt Mülheim so fürchterlich pleite ist .....  Dilettantismus pur, in Mülheim an der Ruhr?! Liegt Kishons "Blaumilchkanal" in Wirklichkeit in Mülheim im Teilstück Berliner Platz bis Schloss Broich, und zwar ober- und unterirdisch? Und das verkorkste Ruhrbania-Verkehrskonzept kommt noch! Deshalb folgende Anfragen:

Mülheim, 23.11.08

MBI-Anfrage für die Bezirksvertretung 1 am 4.12.08 TO: öffentlich

Gleis- und Straßenbau zwischen Berliner Platz und Schloss Broich

Die Verwaltung möge darlegen, warum erneut - und damit zum dritten Mal in 4 Jahren - die Straßenbahnschienen auf Leineweberstraße und Schlossbrücke erneuert werden, obwohl dort bekanntlich kein einziger Passagier befördert wird, seit die Bahnen im Tunnel unter der Ruhr fahren.

Was haben diese Maßnahmen gekostet, wieviel davon trägt das Land und warum war es nicht möglich, diese fast unbenutzten Schienen überhaupt nicht bzw. höchstens einmal zu erneuern?

A. Klövekorn, MBI-Fraktionssprecherin in der BV 1
Die Verwaltung leugnete, dass die Schienen mehrfach verlegt worden seien. Zu den Kosten sagte sie nichts! Unglaublich!

Mülheim, den 21. Januar 2010

Antrag für den Planungsausschuss am 26.01.10  TO öffentlich
zu TOP 10: „Sachstand Ruhrbania“

eine Kostenaufstellung und Finanzierung der verkehrlichen Umgestaltung Innenstadt im Rahmen von Ruhrbania-Baulos 1 vorzulegen

Dieser MBI-Antrag aus Nov. 2008 (s.u.) fand damals keine mehrheitliche Zustimmung im Planungsausschuss, nachdem der Tiefbauamtsleiter eine solche Aufstellung als zu zeitaufwendig dargestellt hatte. Bis heute gibt es für die politischen Vertreter keine transparente und vollständige Abrechnung von „Ruhrbania, Baulos 1“. So war es dann überraschend und nicht nachvollziehbar, als im Nov. 2009 urplötzlich ca. 700.000 Euro „Restmittel“ quasi aus dem Hut gezaubert wurden zum Ankauf des ehemaligen Arbeitsamtes trotz Haushaltssperre.

Dass in Zeiten eines unvermeidbaren Nothaushalts und spätestens mit Beginn von „Ruhrbania, Baulos 2“ eine nachvollziehbare Abrechnung von „Ruhrbania, Baulos 1“ (Gesamtvolumen schätzungsweise 13 Mio. Euro) vorgelegt wird, müsste eigentlich selbstverständlich sein.

Mülheim, den 18.11.2008

Vorschlag für die Sitzung des Planungsausschusses am 09.12.08 TO: öffentlich

zum TOP "Sachstand Ruhrbania", hier Kostenaufstellung und Finanzierung verkehrliche Umgestaltung Innenstadt

möge die Verwaltung darlegen, warum auf der Leineweberstraße und auf der Schlossbrücke die Straßenbahnschienen wieder einmal erneuert werden, wieviel alleine diese Maßnahme incl. der zugehörigen Straßenerneuerung kostet und wie sie im Zusammenhang mit evtl. Landeszuschüssen verrechnet wird.

Die Verwaltung möge ferner einen kompletten Überblick geben über die gesamten bisherigen Einzelmaßnahmen, die seit 2004 zur verkehrlichen Umgestaltung der Innenstadt durchgeführt oder begonnen wurden. Für jede einzelne Maßnahme sind die Kosten und die jeweilige Finanzierung anzugeben, sprich beantragte und geflossene Zuschüsse sowie städtischer Eigenanteil und ggfs. Anliegerbeiträge, sofern in Teilbereichen Grundstückseigentümer zu Erschließungskosten herangezogen wurden oder noch herangezogen werden sollen.

Die Verwaltung möge den Ausschussmitgliedern die gesamte Zusammenstellung auch schriftlich an die Hand geben.

L. Reinhard, MBI-Fraktionssprecher

Dazu: NRZ 7.1.09: "Für die Ruhrpromenade sei während der Weihnachtspause bei der Stadt auch der erste Bewilligungsbescheid ü ber 2,3 Millionen Euro eingegangen, die kurzfristig ausgezahlt werden, teilte Planungsdezernentin Helga Sander mit. Weitere 3,4 Millionen sollen noch folgen.". Wofür soll es nun genau Fördergeld gegeben haben? Für Planungskosten? Für die umfangreichen Straßenbaumaßnahmen in der Innenstadt oder für die Straßenbahnlinien? Das sind völlig unterschiedliche Töpfe, deshalb ist Frau Sanders Aussage wieder einmal so nebulös wie seit Jahren, wenn es um die Finanzierung des Prestigeobjektes geht! Ganz sicher aber dürfte kein Geld für die eigentliche "Ruhrpromenade" eingegangen sein. Viel eher für den Umbau der Mühlenbergergkreuzung (den 3. oder 4. in wenigen Jahren) oder für die "Beschleunigung der Linie 110" - das einzige, bei dem bisher wenigstens die Förderung als solche auch geklärt war - oder für den erneuten Bau des Linksabbiegers zur Schloßbrücke incl. des Abrisses der erst 2 Jahre alten Bauten. Also weiterhin:

Ruhrbania-Finanzierung: Nebulöses aus dem Millionengrab!?

Im letzten Planungsausschuss am 9. Dez. hatten die MBI den Antrag gestellt (s.o.), die Verwaltung möge endlich alle bisherigen Straßen- und Straßenbahnmaßnahmen in der Innenstadt aus den letzten Jahren auflisten und für jedes Einzelprojekt die wirklichen Kosten, den Förderanteil und die notwendigen Eigenmittel dazu schreiben. Für eine solche Selbstverständlichkeit wollten aber SPD und CDU keine Zustimmung geben. Deshalb kam dann folgender "Kompromiss" zustande: Tiefbauamtsleiter Kerlisch versprach, im Januar odr Februar eine Aufstellung zu machen. Ob und wie die aussehen wird, darauf darf man gespannt sein. Bisher jedenfalls sind Kosten und Finanzierung der gigantischen Baumaßnahmen in der Innenstadt in einem Wust von undurchsichtigen Ankündigungen oder Scheinerfolgsmeldungen alles andere als transparent vermittelt worden! Die MBI werden nicht aufhören, diese dringend notwendige Transparenz einzufordern, auch wenn wir selbst aus Düsseldorf bisher keine klare Antwort bekamen, wenn es um Ruhrbania geht.

 

13.6.08: Nach den Kostenexplosionen bei Museum, Schulen, Rathaus und jetzt Feuerwehr, nach JSG, Vergärungsanlage endlich Licht im Tunnel, damit der Wander-Wasser-Rastplatz ud Ruhrbania möglich werden: Die eigene Ruhrbanania-Währung! Einfach genial, alle Probleme mit einem Schlag vom Tisch! Ist das Frau Mühlenfelds ungewohnte Transparenz?!

Mülheim im Jubiläumsjahr, 9. Juni 2008

200 Jahre nach Verleihung des Stadtrechts durch Napoleon befindet Mülheim a.d. Ruhr im großen Durcheinander und steht vor Grundsatzentscheidungen:

Was ist in dieser Stadt wirklich wichtiger:
Ein ungeliebter Mini-Yachthafen selbst ohne seriöse Finanzierung oder dass unsere Kinder in zumutbaren Schulen unterrichtet werden!

Vorletzte Woche:

  • Die Recherchen der NRZ zu der MBI-Anfrage wegen einer Bilanz der spekulativen Derivatgeschäfte wie swaps hat bereits die ersten 2,2 Mio. Euro Verluste durch die Zockerei ans Tageslicht gefördert. Rest bisher "nichtöffentlich"
  • OB und Kämmerer verkünden "neues Nachdenken" zur Schulsanierung und verschieben die Entscheidungen für 6 große Schulen erneut, weil der Sanierungsstau an öffentlichen Gebäuden sich bereits auf 350 Mio. Euro aufgetürmt habe

Letzte Woche:

Diese Woche:

Der Baubeschluss zum Wasser-Wander-Rastplatz (abgek. WWR, ehemals Marina, dann Hafenbecken) liegt vor und soll in der BV 1 am 12.6. und dem Planungsausschuss am 17.6. beschlossen werden. Gleichzeitig steht auf der TO des Planungsausschusses unter Punkt 25 - nichtöffentlich - "Verkehrliche Neuordnung der westl. Innenstadt, Los 4, Schollenstr. bis Leineweberstraße - Tischvorlage". Was damit genau gemeint ist, ist unklar, doch dieser "geheime" Punkt scheint zu dem WWR zu gehören.

In der Vorlage zum WWR steht unter "Finanzielle Auswirkungen: Die Nettobaukosten für die Gesamtmaßnahme einschließlich Planungsleistungen sind mit 3,6 Mio. Euro vorkalkuliert. Die Kosten sind im Wirtschaftsplan der Ruhrbania GmbH&Co. KG abgebildet und werden über Fördermittel, Fremdkapital und Gundstücksverkaufserlöse finanziert."  Mal unabhängig davon, was mit "Nettobaukosten" gemeint sein könnte oder was dadurch verschleiert werden soll: Was genau besagt diese Aussage über die Finanzierung? So gut wie nichts!

Im Wirtschaftsplan der CoKG ("keiner haftet mit nichts für alles?") finden sich die 3,6 Mio. unter "Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau" mit 202.000 ¥ für 2007, 1,54 Mio. für 2008 und 2,13 Mio. für 2009. Die Summe stimmt bis auf die ersten 200.000 Euro, doch woher das Geld kommen soll, nix Genaueres weiß man.

Die Kostenrechnung für die aufwendigen bisherigen Straßenbaumaßnahmen Innenstadt sind übrigens auch noch nicht abgerechnet. Wetten, dass noch böse "Überraschungen" kommen, weil der städtische Anteil um viele Millionen höher ausfallen wird als jahrelang vorgegaukelt!

Kurzum: Da fliegt ein unseriöses Geschäft nach dem anderen in unserer Stadt Mülheim auf mit Millionenschäden. Gleichzeitig explodieren Kosten wie für Museum, Rathaus- oder Schulsanierung ............ Doch wenn es um das Prestigeprojekt Ruhrbania geht, interessiert das anscheinend niemanden: Dafür ist kein Euro zu schade und die nächsten Abenteuer werden eingegangen ohne jegliche seriöse oder gesicherte Finanzierung.

Nur:

Wie will man/frau den zu Recht erbosten Eltern klarmachen, dass die bereits jahrelang versäumten Sanierungsmaßnahmen sich wegen städt. Finanzprobleme wieder verzögern müssen, wenn das Geld für den Wasserwander-Rastplatz aber jetzt ausgegeben wird, obwohl weder Fördermittel, noch Fremdkapital (von wem eigentlich? bzw. wie? als Kredit?), noch Grundstücksverkaufserlöse geklärt sind.

Es ist und bleibt die Frage der Prioritäten oder:
Was ist in dieser Stadt wirklich wichtiger: Ein ungeliebter Mini-Yachthafen oder dass unsere Kinder in zumutbaren Schulen unterrichtet werden! Über kaum etwas wird in unserer Stadt so viel gespottet wie über den WWR!

Die MBI fordern weiterhin: Eine Änderung der Prioritäten bei den Ausgaben unserer hoch verschuldeten Stadt. Dabei muss auch der Verkauf von RWE-Aktien, zweckgebunden für Schulsanierung, mit in Betracht gezogen werden. Und:

Schluss mit allen unseriösen Geschäften und Abenteuern! Nach crossborder-leasing, swaps und anderen flops mit und ohne Trienekens, Jasper&Co brauchen wir keine PPP mit Forfaitierung und Einredeverzicht!

10.8.08: Bei Ruhrbania scheinen überhaupt keine Regeln mehr zu gelten. Da wird beschlossen, leergezogen, abgerissen, gebaut usw., ohne dass Finanzierung oder Hochwasser- oder Denkmalschutz geklärt sind. Fakten schaffen, um der Kommunalwahl zuvor zu kommen? MBI beantragen, den Baubeschluss zum Hafenbecken nicht umzusetzen, bevor diese Punkte nicht geklärt sind! MBI-Antrag für den Planungsausschuss am 19.08.08, alle weiteren Schritte zur Umsetzung des Baubeschlusses Hafenbecken so lange auszusetzen, bis die planungs- und haushaltsrechtlichen Voraussetzungen abschließend geklärt sind, und zum weiteren Ausbau des ehemaligen Stadtbades dem Planungsausschuss und der Öffentlichkeit vorzustellen, welche genauen Vorgaben es von Seiten des Denkmalschutzes für den weiteren Umbau des ehemaligen Stadtbades gibt.

 

Mülheim, den 25.04.2007

Anfrage für den Planungsausschuss der Stadt Mülheim am 15. Mai 2007
zum festen TOP „Sachstand Ruhrbania“       TO: Öffentlich

Aufschlüsselung Kosten- und Finanzierung Ruhrbania-Ruhrpromenade

Das Finanzierungs“konzept“ für die Ruhrpromenade sah bis Ende letzten Jahres so aus: „Die Ruhrpromenade (Promenade, Hafenbecken, Stichstraßen, Rückbau Ruhrstr., Verlegung Versorgungsleitungen, Rückbau Rathausanbau und Bücherei) kostet 20 Mio. Euro, abzgl. 6,7 Mio. Euro Städtebauförderung des Landes, ergibt Gesamtkosten für das Projekt 13,3 Mio. Euro. Die vorsichtig berechneten Grundstückerlöse decken diese Summe vollständig ab." vgl. u.a. „ruhrbania aktuell“ Nr. 4

Im Februar 07 korrigierte Frau Sander die Zahlen, so dass jetzt für Landesförderung nur noch 5,4 Mio. angesetzt sind. Im Etatentwurf 2007 wurden zudem die erwarteten Verkaufserlöse von vorher 13,3 Mio. auf 10,5 Mio. heruntergesetzt, in den Projektmanagement-Verträgen mit der Reggeborgh-Tochter Rheinbau wird nur noch von 9,1 Mio ausgegangen, wobei von allen darüber hinaus erzielten Erträgen ohnehin 60% als Erfolgshonorar an Rheinbau fließen würde. Neu hinzu kommen ca. 1,5 Mio. Euro, die Rheinbau für das Projektmanagement pauschal erhalten soll. Außerdem wurden die Erwartungen an die Einnahmen durch Dritte, sprich Anliegerbeiträge, von 2,6 Mio. Euro im Etat 2006 auf 0,5 Mio. heruntergeschraubt.

In den angesetzten 20 Mio. Euro Investitionskosten waren in den bisherigen Veröffentlichungen die Projektgrundstücke 3 und 4 nie mit aufgeführt. Es war also davon auszugehen, dass die Kosten für Ankauf und Abriss von AOK-Gebäude und ehemaligem Arbeitsamt ebenso wenig dazu gehörten wie die Beseitigung des Gesundheitshauses und der Verkehrsbauten im Projektgrundstück 4.

Die MBI stellten deshalb in der Ratsitzung am 22. März Fragen (s.u.) nach den zu erwartenden Kosten für die Baureifmachung auch der Projektgrundstücke 3 und 4. Zu unserer Überraschung trug Frau Sander vor, das sei alles in den 20 Mio. bereits mit enthalten, Zahlen für die einzelnen Positionen wollte sie aber nicht nennen.

Jetzt behauptete auch noch der Kämmerer über Presse:

„Finanzierung gesichert. Kämmerer: Kein Risiko bei Ruhrbania trotz anderer Finanzierung…., dass die Ausgaben für die Ruhrpromenade entgegen missverständlicher Berichte definitiv zu einem großen Teil aus den Grundstückserlösen gedeckt werden könnten, der Rest durch Städtebaufördermittel. Die vorgesehenen Flächen sollen dabei nach und nach erschlossen und dann veräußert werden. So bedürfte es zu keinem Zeitpunkt einer Vorfinanzierung von 20 Millionen Euro, sondern deutlich kleinerer Summen, die durch Verkaufserlöse und Städtebaufördermittel zeitnah gedeckt würden. …. Das private Unternehmen … sollte ursprünglich Vorfinanzierung übernehmen … erwies sich als unpraktikabel … damit für die Stadt deutlich günstiger ist, die Grundstücke zeitweise zu beleihen und diese Beleihung mit den Erlösen Zug um Zug abzulösen ... dadurch Risikominimierung für die Stadt erreicht…“ (Mülheimer Woche 21. April 2007)

Ähnliches ist nachzulesen unter http://www.ruhrbania.de/cms/vorfinanzierung_promenade.html

Bei den vielen o.g. Unklarheiten und dem Zahlenwirrwar ist es überfällig, endlich eine aktualisierte und detailliertere Kalkulation vorzulegen. Diese sollte im einzelnen die bisher angesetzten Kostenkalkulationen enthalten zu:

  • Beseitigung Gartendenkmal „Ostruhranlagen“
  • Beseitigung Ruhrstraße
  • Bau Ruhrpromenade
  • Bau Hafenbecken
  • Bau Stichstraßen
  • Um- und Neuverlegung von Versorgungsleitungen Wasser, Abwasser, Gas, Strom, Telekommunikation
  • Abriss von Rathausteilen oder Rathausbauten
  • Umgestaltung des ostwärtigen Brückenkopfes der Konrad-Adenauer-Brücke einschließlich Abriss des "Overfly"
  • Abriss Bücherei
  • Abriss Stadtbadanbau incl. Ausquartierung des Ärztehauses
  • Ankauf, Abriss und Umzug der AOK
  • Ankauf und Abriss des ehemaligen Arbeitsamtes
  • Abriss und Umzug des Gesundheitshauses
  • Projektsteuerungskosten (Projektmanagement durch Rheinbau, Ruhrbania-Koordinator, Werbeagenturen und -kosten u.v.m.)

Zur Einnahmenseite sollte aufgeführt werden, welche Städtebauförderungsmittel im einzelnen und unter welchem Titel im Zusammenhang mit der Umsetzung des gesamten Bebauungsplans Ruhrpromenade beim Land beantragt worden sind und welche bisher unter welchem Titel und mit welchem Betrag bewilligt sind?

Lothar Reinhard, MBI-Fraktionssprecher

Antworten der Verwaltung in der Sitzung am 15.5.07

Die Investitionskosten teilen sich in Rückbau- und Neubaukosten auf.

Rückbau:

  • Die Rückbaukosten für die Grün-, Straßen-,Wege- und Platzflächen sind mit ca. 1,2 Mio. Euro veranschlagt. Die Umgestaltung des ostwärtigen Brückenkopfes der Konrad-Adenauer-Brücke einschließlich Abriss des „Overfly“ ist wesentlicher Bestandteil von Los 2 der Verbesserung der Verkehrverhältnisse in der Innenstadt und somit in den entsprechenden Haushaltsplanansätzen der Verkehrsbaumaßnahmen enthalten.
  • Die Umlegungskosten für Versorgungseinrichtungen- und –leitungen belaufen sich auf ca. 1,8 Mio Euro zu Lasten der Ruhrbania GmbH und Co. KG.
  • Der Rückbau von Stadtbadanbau, Rathausneubau entlang der Ruhrstraße, Bücherei und Gesundheitshaus ist mit ca. 3,3 Mio. Euro vorkalkuliert. Welche Kosten und ob überhaupt Kosten für die Ausquartierung der Arztpraxen im ehemaligen Stadtbad entstanden sind ist nicht bekannt, da es sich nicht um eine städtische Immobilie handelt (Eigentümer medl).

Neubau:

Der Bau des Hafenbeckens ist mit ca. 2,3 Mio. Euro veranschlagt, der Bau der Ruhrpromenade mit ca. 4,6 Mio. Euro und der Bau der Erschließungswege (Stichstraßen) mit 1,3 Mio. Euro.

Ankauf Fremdgrundstücke:

Für den Ankauf der Grundstücke und Rückbau der Baulichkeiten von AOK und ehem. Arbeitsamt sind in der aktuellen Kalkulation ca. 4 Mio. Euro angesetzt. Bei diesem Ansatz wird der ungünstige Fall unterstellt, dass die Eigentümer finanziell entschädigt werden und ein Grundstückstausch im Umlegungsverfahren nicht stattfindet.

Projektmanagement:

Das Projektmanagement und die Projektsteuerung sind mit dem pauschalen Entgelt in Höhe von netto 1,5 Mio. Euro lt. Projektsteuerungsvertrag mit der rheinbau-entwicklung abgegolten.

Diese Zahlen aufsummiert ergeben die bisher kommunizierten 20 Mio. Euro Gesamtkosten.

Für das Sanierungsgebiet Innenstadt / Ruhrpromenade / Hauptbahnhof wurden Städtebauförderungsmittel in Höhe von ca. 8 Mio. Euro beantragt, davon 5,4 Mio. Euro für die Ruhrpromenade.
Bewilligt wurden bis heute 1,0 Mio. Euro unter dem v. g Sanierungstitel. Für das laufende Jahr wurden weitere 1,1 Mio. Euro im Landeshaushalt eingestellt.

Es stimmt: Die angegebenen Zahlen ergeben in der Summe 20 Mio. Damit ist aber keine Frage wirklich beantwortet und kein Problem gelöst. Deshalb: Es bleibt dabei: Ruhrbania wird ein riesengroßes Millionengrab weit höher als 20 Mio. Euro!

Dazu auch: Ruhrbania-Finanzierung zwischen Tagträumerei, Abenteurertum und Unseriösität?!

 

Fragenkatalog zum TOP „Gründung der 'Ruhrbania GmbH & Co. KG' und Beteiligung eines privaten Partners an der 'Ruhrbania-Projektentwicklungsgesellschaft mbH' im Rat am 22.3.07- zu 1.) Änderung des Konzepts der „Projektentwicklungsgesellschaft Ruhrbania (RPG)“, 2.) Verkauf des Baufeldes incl. Rathaus und 3.) zum gesamten Finanzierungskonzept im Anschluss an den folgenden Vertagungsantrag oder über diesen Link direkt erreichbar

Mülheim, den 19.03.2007

Antrag für den Rat der Stadt Mülheim am 22. März 2007  TO: Öffentlich

zu TOP 8.1: „Gründung der 'Ruhrbania GmbH & Co. KG' Beteiligung eines privaten Partners an der 'Ruhrbania-Projektentwicklungsgesellschaft mbH' - Vorlage: V 07/0209-01“

Der Rat der Stadt möge beschließen:
Der Beschluss zur nichtöffentlichen Vorlage V 07/0178-01 zur „Gründung der 'Ruhrbania GmbH & Co. KG' und Beteiligung eines privaten Partners an der 'Ruhrbania-Projektentwicklungsgesellschaft mbH' wird vertagt,

  • zum einen, bis geklärt ist, ob und wann die Erneuerung des Bürgerentscheids zur Privatisierung der Daseinsvorsorge stattfindet
  • zum anderen, bis alle gesellschaftsrechtlichen Fragen, die mit der o.g. Vorlage zusammenhängen, geklärt sind, insbesondere Finanzierungs- und Haftungsfragen

Begründung

Ende Februar 2005 war der Bürgerentscheid in Mülheim erfolgreich, der es der Stadt untersagte, weiterhin Gesellschaftsanteile der Daseinsvorsorge auf Private zu übertragen. Die Übertragung von Anteilen der Ruhrbania-Projektentwicklungsgesell-schaft (RPG) war durch diesen bisher gültigen Bürgerentscheid damit untersagt. Das Vergabeverfahren, alle Verhandlungen und viele weitere Aktivitäten widersprachen seit Monaten der gültigen Beschlusslage per Bürgerentscheid.

Inzwischen wurde ein Bürgerbegehren begonnen, um den Entscheid erneuern. Wenn genügend Unterschriften bis zur Juni-Sitzung vorliegen, wird sich der danach notwendige Bürgerentscheid fristgerecht gegen den heute geplanten Beschluss richten.

Um keine unnötige Verkomplizierung entstehen zu lassen, bietet sich deshalb an, den Beschluss zu verschieben.

Das würde es auch den Ratsmitgliedern ermöglichen, sich in Ruhe mit den überaus komplizierten und weitreichenden Vertragskonstruktionen intensiver auseinandersetzen zu können.

Lothar Reinhard, MBI-Fraktionssprecher

22.3.07: Eine turbulente Ratsitzung mit zuerst der Verabschiedung des Haushalts für 2007. MBI-Etatrede dazu: “Der Mülheimer Etat 2007 als Mogelpackung für das Ruhrbania -Abenteuer und der PPP-Irrweg als Folge! Carpe Diem oder: Nach uns die Sintflut? “auch als (68 KB). Der MBI- Verschiebungsantrag  wurde in geheimer Abstimmung mit 33:9 abgelehnt bei 3 Enthaltungen. 5 Leute hatten nicht abgestimmt und 2 Grüne waren schon gegangen. Danach beschlossen SPD, CDU und FDP die Ruhrbania GmbH&CoKG sowie die Beteiligung des holländischen Baukonzerns als für nichts haftender Investor, der auch erst einmal nichts investiert. Die MBI weigerten sich, an der Abstimmung auch nur teilzunehmen, weil die gesamte Konstruktion der Ruhrbania-Finanzierung nicht verantwortbar ist für Stadtverordnete, weil der Schaden für die Stadt nicht absehbar ist. Unverantwortlich! Unglaublich auch die Geschichte mit den Grundstücksgrenzen des zu verkaufenden Grundstücks. Im Plan zum Kaufvertrag wäre eindeutig das Rathaus und der Turm mit verkauft worden. Doch das wäre so nicht gemeint, gaben Sander und Steinfort zu Protokoll, nur ein Teil des Rathausgrundstücks würde verkauft. Der Plan wurde nicht aus der Vorlage herausgenommen, es würde reichen, wenn Das wirklich gemeinte im Protokoll stünde. Na denn, das mit "Banania an die Ruhr" kann ja noch eiter bis heiter werden!

29.3.07: Ruhrbania-Finanzierung als Hokuspokus? Die MBI fordern Frau OB Mühlenfeld auf, keine Verträge zu unterschreiben und endlich seriöse, belastbare Zahlen vorzulegen! Deshalb werden die MBI den Innenminister und die EU-Vergaberechtskommission einschalten, um die unseriöse und abenteuerliche Ruhrbania-Finanzierung und Gesellschaftskonstruktion überprüfen zu lassen. Aufforderung an Innenminister Wolf zur Überprüfung der Gründung der 'Ruhrbania GmbH & Co. KG' und Beteiligung eines privaten Partners an der 'Ruhrbania-Projektentwicklungsgesellschaft mbH' Mülheim/Ruhr, nachzulesen auch als (48 KB)

P.S. Am Samstag, 24. März, um 20.15 ist letzte Vorstellung im Kino Rio . Ruhrbania oder: Leichen pflasterten seinen Weg?

11.4.07: MBI-Beschwerde bei der EU-Wettbewerbskommission wegen wettbewerbs- und vergaberechtlicher Bedenken beim EU-weiten Vergabeverfahren zur Übertragung von Gesellschaftsanteilen der „Ruhrbania-Projektentwicklungsgesellschaft mbH“ Mülheim a.d. Ruhr als (42 KB)

21.9.07: Nur 11 Tage nach dem Bürgerentscheid gegen Privatisierung die Offenbarung: Ruhrbania - Das Fiasko mit dem mißachteten Vergaberecht und warum die Verheimlichung den Bürgerentscheid wahrscheinlich entscheidend manipulierte
WAZ, 21.9.07:
Baufeld 1 vor dem Verkauf . Grundstück zwischen Stadtbad und Rathaus geht an die Wessels-Gruppe.Gerichtsurteil schreibt europaweite Ausschreibung für die anderen Parzellen vor.
NRZ vom 22.9.07:
"Und täglich grüßt der Pferdefuß - Von Ruhrbania bis Flughafen: Transparenz scheint das Unwort der Stunde zu sein" und NRZ-Artikel: Im Zweifel für die Ausschreibung?

28.9.07: Antrag für die Sondersitzung des Rates am 10.10.07, einen Tagesordnungspunkt “Verträge mit Wessels/Reggeborgh und Beteiligung an der Ruhrbania-Projektentwicklungsgesellschaft mbH“ mit aufzunehmen und aufzuteilen in einen öffentlichen Teil einen nichtöffentlichen Teil und außerdem zu beschließen, die geänderten Verträge mit der Firmengruppe Wessels zur Ruhrbania-Projektentwicklungsgesellschaft sowie die anderen zugehörigen Unterverträge dem Rat der Stadt zur erneuten Beschlussfassung vorzulegen und erst danach zu unterschreiben

 

Mülheim, 14. März 2007

Anfrage für den Rat der Stadt Mülheim am 22. März 2007

TO: Öffentlich

zum TOP „Gründung der 'Ruhrbania GmbH & Co. KG' Beteiligung eines privaten Partners an der 'Ruhrbania-Projektentwicklungsgesellschaft mbH' -
Vorlage: V 07/0209-01 “

Der Fragenkatalog unten bezieht sich auf 3 Komplexe:

  1. Das bisherige Konzept der „Projektentwicklungsgesellschaft Ruhrbania (RPG)“, wie im Juni 2006 beschlossen, wurde geändert.
  2. „Der Investor kauft und bebaut unmittelbar das Baufeld von Stadtbad bis Bücherei. Vier-Sterne-Hotel geplant“ (WAZ 10.3.07)
  3. Das Finanzierungskonzept

Anmerkungen und Fragen zu 1.:

In der Bieterinformation zu dem europaweiten Vergabeverfahren stand:
„Verpflichtung des privaten Partners wird u.a. die Sicherstellung der Finanzierung der Bauleistungen, mit Ausnahme des Hochbaus, sein. Außerdem die Herbeiführung der Baureife und Entwicklungsfähigkeit so wie die Vermarktung der Grundstücke. Im Gegenzug wird der private Partner an einem Veräußerungserlös der für die Entwicklung vorbereiteten Grundstücke partizipieren. Die Refinanzierung erfolgt aus Mitteln der Städtebauförderung und durch Veräußerungserlöse …… dass die Finanzierung der Kosten der Erschließung durch Bestellung von Grundschulden auf den zu entwickelnden Grundstücken zumindest anteilig besichert werden kann. Die Stadt wäre bereit, 50 % der Investitionen für die Schaffung der notwendigen Infrastrukturellen Rahmenbedingungen für die Projektentwicklungen über die zu entwickelnden Grundstücke zu besichern. Über die verfügbaren Barmittel hinausgehende direkte Zahlungen wird die Stadt Mülheim nicht leisten.“
Die jetzt zusätzliche städtische GmbH& Co.KG soll Eigentümer sämtlicher Grundstücke des Bebauungsplans Ruhrpromenade außer Stadtbad und Kaufhof werden, während in der vorherigen Konstruktion beabsichtigt war, die RPG laut Ratsbeschluss vom 7.6.06 „ ….mit einem Geschäftsbesorgungsvertrag auszustatten, der sie dazu ermächtigt, im Namen und auf Rechnung der Stadt die für das Projekt relevanten Grundstücke im Projektgebiet Ruhrpromenade später zu veräußern.“ Da Eigentumsfrage bei Grundstücken aber eine sehr grundlegende ist, stellen sich folgende Fragen:

  1. Welchen Einfluss hat der Rat der Stadt in Zukunft noch auf die Ruhrbania-Investitionen und Maßnahmen, wenn die Grundstücke nicht mehr direkt städtisch, sondern im Eigentum der Co.KG sind?
  2. Wer haftet, wenn die Schulden für die Baureifmachung der Grundstücke deutlich höher liegen als die beleihbaren Grundstücke einbringen können?
  3. Inwieweit ist die geänderte Konstruktion mit dem europäischen Vergaberecht vereinbar, da die Ausgangsbedingungen des Bieterwettbewerbs nachträglich deutlich geändert wurden?
  4. Inwieweit gilt noch die o.g. „Verpflichtung des privaten Partners zur Sicherstellung der Finanzierung der Bauleistungen, mit Ausnahme des Hochbaus“ aus der Bieterinformation?

Fragen zu 2.: Welches Grundstück erwirbt der Investor genau? Erwirbt er

  1. Teile des eingetragenen Gartendenkmals „Ostruhranlagen“? Wenn ja, wie soll die Löschung und Zerstörung des Denkmals vor sich gehen?
  2. das Grundstück an der Ruhrstraße, auf dem der für Abriss vorgesehene Rathausneubau steht, ganz oder nur teilweise?
  3. das Grundstück Schollenstraße/Friedrich-Ebert-Straße, auf dem der nicht abzureißende denkmalgeschützte Rathausteil incl. Rathausturm steht?
    Wenn ja, wird die Stadt dann Rathausteile von ihm anmieten oder soll dieser Rathausteil gänzlich leergezogen und für Wohnungen und Büros umgebaut werden? Wird die Stadt dann Miete für den Rathausturm zahlen oder wird der Rathausturm gänzlich abgegeben?
  4. Teile der Ruhrstaße, obwohl diese eine im Betrieb befindliche Landesstraße ist? Wenn ja, wie und wann soll die Umwidmung vor sich gehen?
  5. Warum sollen diese Grundstücke „unmittelbar“ verkauft werden und nicht erst, wenn sie baureif sind, wie dies im RPG-Beschluss von Juni 06 und im Bieterverfahren noch vorgesehen war?
  6. Von welchen Hotelplänen am Hafenbecken spricht die WAZ vom 10.3.07?
  7. Wann soll mit dem Abriss des Rathausneubaus begonnen werden?

Anmerkungen und Fragen zu 3.:

Das Finanzierungs“konzept“ bis Ende letzten Jahres, vgl. ruhrbania aktuell Nr. 4:

„Die Ruhrpromenade (Promenade, Hafenbecken, Stichstraßen, Rückbau Ruhrstr., Verlegung Versorgungsleitungen, Rückbau Rathausanbau und Bücherei) kostet 20 Mio. Euro, abzgl. 6,7 Mio. Euro Städtebauförderung des Landes, ergibt Gesamtkosten für das Projekt 13,3 Mio. Euro. Die vorsichtig berechneten Grundstückerlöse decken diese Summe vollständig ab."

Im Februar 07 korrigierte Frau Sander die Zahlen, so dass jetzt für Landesförderung nur noch 5,4 Mio. angesetzt sind. Im Etatentwurf 2007 wurden zudem die erwarteten Verkaufserlöse von vorher 13,3 Mio. auf 10,5 Mio. heruntergesetzt.

Fragen zu dem Finanzierungskonzept:

  1. Wer deckt die entstandene Finanzierungslücke, wenn es dabei bliebe?
  2. Sind die Kosten für den Abriss des Stadtbadanbaus in den bisherigen Kalkulationen berücksichtigt? Wieviel ist dafür veranschlagt und sind darin auch die Kosten für die Ausquartierung des Ärztehauses enthalten?
  3. Sind die Kosten für Ankauf, Abriss und Umzug von AOK und ehemaligem Arbeitsamt bei den Investitionskosten enthalten? Wieviel wird dafür veranschlagt?
  4. Sind die Kosten für den Abriss des Gesundheitshauses in den Investitionskosten enthalten? Wieviel wird dafür veranschlagt? Wer soll weitere Nebenkosten wie die Umzugskosten des Gesundheitshauses bezahlen? (Das Baufeld 6 ist ohne diese Vorinvestitionen nicht zu vermarkten, sein potenzieller Erlös aber bereits bei den Einnahmen mit eingerechnet!)
  5. Sind die Kosten für die Beseitigung des Overfly von der Nordbrücke zur Ruhrstr. und die Beseitigung der anderen Verkehrsbauten hinter dem Gesundheitshaus in den Investitionskosten enthalten? Wieviel wird dafür veranschlagt? (Baufeld 7 des B-Plans (geplantes 10-stöckiges Bürogebäude an der Nordbrücke) ist ohne diese Vorinvestitionen nicht vermarktbar, der potenzielle Erlös aber ebenfalls bereits bei den Einnahmen mit eingerechnet!)
  6. Wer muss haften, wenn sich herausstellt, dass die Kosten für Infrastrukturer-stellung 25, 30 oder mehr Mio. betragen, Grundstückserlöse und Landesför-dergelder aber auf der bisher geschätzten Höhe bleiben? Was passiert dann?
  7. Was genau ist zu verstehen unter einem „Defizitförderungsantrag“, den die Stadt laut WAZ vom 10. März beim Land gestellt haben soll? Soll etwa das Land in unbeschränkte Haftung treten?

Lothar Reinhard, MBI-Fraktionssprecher

MBI-Etatrede 2007: “Der Mülheimer Etat 2007 als Mogelpackung für das Ruhrbania -Abenteuer und der PPP-Irrweg als Folge! Carpe Diem oder: Nach uns die Sintflut?“, auch als (68 KB)

 

18.9.07: Finanziert Rohr- Ruhrbania über Abwassergebühren? MBI-Anfrage, wie sich die erneut explodierenden Kosten für die Kanalbaumaßnahmen Friedrich-Ebert-Straße/Ruhrstraße (jetzt bereits 10,5 Mio Euro!) auf Gebühren auswirken und ob dies gerichtstauglich überprüft wurde

Mülheim, 12.9.06

Explodierende Kanalbaukosten Fr.-Ebert-Straße:
Ruhrbania-Finanzierung über Abwassergebühren?

Im Umweltausschuss bzw. Werksausschuss Abwasser wurden heute Mehrausgaben für 2006 in Höhe von 2,694 Mio Euro für das Kanalbauprogramm beschlossen! Hauptpunkt dabei die "aktualisierten" Kosten für den Sammler Friedrich-Ebert-Str., für den bisher insgesamt 3,5 Mio bis 2009 angesetzt waren, was sich jetzt aber auf über 7,5 Mio mehr als verdoppeln soll!!

Den MBI-Fragenkatalog zu den deftigen Nachträgen des Abwasserbeseitigungsbetriebes beim Kanalbauprogramm zur Vorlage DS V 06/0708-01, warum die Kosten insbesondere für die Kanalbaumaßnahme Friedrich-Ebert-Str. sich mehr als verdoppeln sollen und ob das im Zusammenhang mit Erschließungsmaßnahmen für die Ruhrpromenade steht, "beantwortete" der Ruhrbania-Koordinator Hellmich, ehemals Leiter des Abwasserbetriebs, nicht einmal ansatzweise.
Woher die Kostenexplosion genau kommt, dazu gab es keine Auskunft, außer man habe neu gerechnet o.ä..

Nur MBI und FDP stimmten dagegen! Unglaublich.

Man darf getrost die Frage stellen, ob hier die Ruhrbania- Ruhrpromenaden- Erschließungskosten für das neue Stadtquartier allen Abwasserkunden (sprich allen Haushalten) aufgedrückt werden sollen und ob das überhaupt erlaubt ist.

Die MBI werden versuchen, Einsicht in die genauen Unterlagen zu bekommen, um die nicht beantworteten Fragen zu klären. Die MBI beantragten  in der Ratsitzung am 21.9.06 Akteneinsicht für ihren Fraktionssprecher L. Reinhard.  SPD und CDU stimmten dagegen. Mehr 20% der Ratsmitglieder (von MBI, WIR und Grünen) unterschrieben daraufhin eine Liste für die Akteneinsicht durch L. Reinhard, womit diese gewährt werden muss. Umweltdezernentin und Umweltamtsleiter gaben an, dass sie keine Unterlagen hätten und diese erst von der privatisierten SEM (Stadtentwässerung Mülheim, zu 75% im Besitz der medl) anfordern müssten. Man darf also gespannt sein, wann die Unterlagen einsehbar sein werden und vor allem welche!

29.11.06: Explodierende Kanalbaukosten Friedrich-Ebert-Straße: Bericht und Fragen zur Akteneinsicht des MBI-Stv. Reinhard zu den Kanalbaumaßnahmen Friedrich-Ebert- Straße für die Ratsitzung am 14.12.06

Auch in der Ratsitzung am 14.12.06 verweigerte die Verwaltung die Auskunft darüber, wer denn warum entschieden habe, dass der Kanal Friedrich-Ebert-Straße nicht mehr vor dem Kaufhof saniert wird, sondern der Ruhrbania-Schleife über Schollenstr./Ruhrstr. bis Delle folgt. Auch zur Kostenexplosion dieses Kanals (aus 3,5 Mio. wurden 7,5 Mio. Euro!) gab es nur die Auskunft, das ergäbe sich wie von selbst durch verbesserte Software. Unglaublich!!
Im Haushaltsentwurf 2007 dagegen zu den Ruhrbania-Investitionen folgende dazu passende Überraschung. Im Vergleich zum Etat 2006 stehen unter "Rückbau Ruhrstraße und Ver- Entsorgungsleitungen". nur noch 1,871 Mio. Euro, während es im Haushalt 2006 noch 5,033 Mio Euro waren! mehr dazu im Anschluss
Vielleicht erklärt das die Kostenexplosion des Kanals, dessen Verlauf von vor dem Kaufhof nun via Schollen-/Ruhrstr. das geplante Ruhrbania-Viertel erschließen wird!

 

Die Gretchenfrage zur geplanten Ruhrbania-Ruhrpromenade:
Wieviel wird das kosten und wer soll es bezahlen?
Das Ruhrbania-Finanzierungs“konzept“: Genial oder einfach nur abenteuerlich und unseriös!?

dazu die Stadt Mülheim:

 aus: Fragen & Antworten von der städtischen Ruhrbania-Internetseite:  Wer soll das bezahlen?

Antwort der Stadt: Private Investoren kaufen von der Stadt Grundstücke und errichten Gebäude. Schon jetzt sind Geldgeber an Ruhrbania interessiert. Öffentliche Mittel – für den Bau von Straßen und Grünanlagen – machen nur einen kleinen Teil der Gesamtkosten aus. Bauaufträge fließen an einheimische Unternehmen, Firmen und Neubürger siedeln sich an. Neue Arbeitsplätze werden geschaffen. Und der Wohlstand der Stadt und ihrer Einwohner und Einwohnerinnen steigt.

dazu weiter unten und von diesem Link aus direkt erreichbar: „Investorenwettbewerb Ruhrbania- Private finanzieren alles vor?“ - Welcher seriöse private Investor steigt auf einen derartigen Harakiri-Zug auf, bei dem er eine unbekannte Millionensumme vorstrecken soll und als Sicherheit eingelegte Grundstücke mit noch anderweitiger Nutzung bekommt, von denen er nicht weiß, ob und wann wieviele davon überhaupt vermarktbar sind und zu welchem Preis?

Was soll die Ruhrpromenade denn kosten?
Mal sind es 20, dann 48, dann 58 Millionen Euro?!
Transparenz und Seriosität Fehlanzeige?

I  Etat der Stadt Mülheim für 2006, Investitionsprogramm, S. 253 bis 255
Etat 2007 der Stadt Mülheim, Investitionsprogramm, S. 18 bis 20

  1. Ruhrbania-Projektsteuerungs- und Planungskosten (lfd. Nr. 5 Investitionsprogramm):
    Angesetzte Gesamtkosten 3,223 Mio. Euro, davon Land (Städtebau) 1,154 Mio., Dritte 0 Euro
    Gesamtkosten: 3,574 Mio. Euro, davon Land 2,287 Mio., Dritte 0,107 Mio. Euro
  2. Verkehsführung Innenstadt, Los 1 (Nr. 6)
    Angesetzte Gesamtkosten 13.026 Mio Euro, davon Land (GVFG) 7,088 Mio., Dritte 0,082 Mio.
    Gesamtkosten 11.309 Mio. Euro, davon Land 7,694 Mio., Dritte 0,086 Mio. Euro
  3. Verkehrsführung Innenstadt, Los 2 (Nr. 7)
    Angesetzte Gesamtkosten 15,207 Mio Euro, davon Land (GVFG) 8,423 Mio., Dritte 0,078 Mio.
    Gesamtkosten 15,599 Mio. Euro, davon Land 11.01 Mio., Dritte 0,04 Mio. Euro
  4. Rückbau Ruhrstraße und Ver- Entsorgungsleitungen (Nr. 8)
    Angesetzte Gesamtkosten 5,033 Mio Euro, davon Land (Städtebau) 0,875 Mio.
    Angesetzte Gesamtkosten 1,871 Mio. Euro, davon Land  0,898 Mio. Euro
  5. Städtebauliche Gestaltung Friedr.-Ebert-Str. und Stichstraßen (Nr. 9)
    Angesetzte Gesamtkosten 3,694 Mio, davon Land (Städtebau) 1,558 Mio., Dritte 0,307 Mio.
    Gesamtkosten 3,784 Mio. Euro, davon Land 1,597 Mio., Dritte 0,315 Mio. Euro
  6. Städtebauliche Gestaltung Hafenbecken/Ruhrpromenade (Nr. 10)
    Angesetzte Gesamtkosten 8,23 Mio, davon Land (Städtebau) 3,09 Mio., Dritte 2,272 Mio.
    Gesamtkosten 8,443 Mio. Euro, davon Land 3,105 Mio., Dritte 0 Euro
  7. Einnahmen: Erlöse aus dem Verkauf von Grundstücken (Nr. 11)
    Angesetzte Einnahmen: 3,7 Mio Euro in 2008 und 9,6 Mio in 2009
    Angesetzte Einnahmen: 10,5 Mio. Euro, davon 5,25 Mio. 2008 und 5,25 Mio. 2009

Im Haushalt 2006 sind somit angesetzt für die Ruhrbania-Ruhrpromenade:

Insgesamt 48,4 Millionen Euro, wobei erhofft wird, dass das Land 22,85 Mio. tragen wird und dass Dritte (Anlieger) 2,63 Mio. tragen. Verbleiben also ca. 23 Mio. Euro, die die Stadt selbst aufbringen muss. Sie hofft, später 13,3 Millionen durch Grundstücksverkäufe einzunehmen, so dass immer noch ca. 10 Mio. an städtischen Eigenmitteln nötig wären, selbst wenn alle anderen Annahmen zutreffen würden!
Im Haushalt 2007 sind es insgesamt 44,367 Millionen Euro, wobei erhofft wird, dass das Land 25,545  Mio. tragen wird und dass Dritte (Anlieger) 0,548 Mio. tragen. Verbleiben also 18,274 Mio. Euro, die die Stadt selbst aufbringen müsste. Sie hofft, später 10,5 Millionen durch Grundstücksverkäufe einzunehmen, so dass immer noch 7,77 Mio. an städtischen Eigenmitteln nötig wären, wenn alle anderen Annahmen zuträfen!

Auffallend sind die z.T. großen Unterschiede der Haushaltsansätze 2006 und 2007:

Der Rückbau Ruhrstr. (Nr. 5) soll nun nur noch 1,8 statt vorher 5 Mio. Euro kosten, Anliegergebühren werden nur noch 500 Tausend statt 2,6 Mio. Euro erwartet, Grundstückserlöse nur noch 10,5 statt 13,3 Mio. Euro und vom Land werden 25,5 statt 22,85 Mio. Euro erhofft. Das alles wirft viele Fragen auf, die noch zu klären sein werden!

Die im Internet und im Infocontainer der Stadt angepriesene „Selbst“-Finanzierung  der Ruhrbania-Ruhrpromenade (s.u. unter III.) ist mit den Zahlen des Haushalts jedenfalls nicht vereinbar und wirkt völlig aus der Luft gegriffen! „….Gesamtkosten für das Projekt 13,3 Mio. Euro. Die vorsichtig berechneten Grundstückerlöse decken diese Summe vollständig ab“ behauptet die Stadt, erwartet aber im Haushaltsentwurf nur noch 10,5 Mio. Die fehlenden 2,8 Mio. werden dann wohl auf die genauso fiktiven Landeszuschüsse drauf geschlagen, oder?So trägt sich dieses Ruhrbaniaprojekt zu einem großen Teil selbst“, ha, ha, ha: Papier ist geduldig!

Die 381 Tausend Euro für Abriss Stadtbücherei (Invest.programm S. 15) sind weitere Ruhrbaniakosten, die nur nicht darunter geführt werden. Auch Kauf und Abriss von AOK-Gebäude und ehemaligem Arbeitsamt, Abriss Gesundheitshaus, Overfly von der Nordbrücke zur Ruhrstraße usw. sind bisher in den o.g. städtischen Kalkulationen nicht identifizierbar!

II Landesmittel

An Landesmitteln bewilligt und eingestellt aus dem Katalog oben sind bisher lediglich Mittel zur „Beschleunigung der Linie 102“, d.h. Teile des Punktes 2 „Verkehrsführung Innenstadt, Los 1“, dessen Baubeginn bereits dieses Jahr im März sein soll. Der hohe angesetzte Eigenanteil der Stadt (5,938 Mio. Euro bzw. 46%) zeigt, dass nicht das gesamte sog. Los 1 bezuschusst wird.
An Landesmitteln bewilligt und eingestellt sind bis Ende 2006 neben Planungskosten (Punkt 1) weiterhin lediglich Mittel zur „Beschleunigung der Linie 102“, d.h. Teile des Punktes 2 „Verkehrsführung Innenstadt, Los 1“, dessen Baubeginn Mitte 2006 erfolgte.

Minister Wittke schrieb den MBI am 13.2.06: : „Die Stadt Mülheim hat …. Städtebaufördermittel für das Projekt „Ruhrbania-Ruhrpromenade“ beantragt. Die Gesamtkosten des Projekts werden im Antrag mit 58 Mio. Euro veranschlagt…..“

25.6.06: 3 Monate hat es gedauert, bis NRW-Finanzminister Linssen einem Bürger antwortete auf die Frage nach Landeszuschüssen für Ruhrbania. "Da die Gesamtkonzeption noch in der Entwicklung ist, steht noch nicht fest, in welcher Höhe Städtebaufördermittel in Betracht kommen." lautet die Hauptaussage. Mit anderen Worten: Eingestellt und gesichert im Landeshaushalt ist bisher nichts! (vgl. dazu auch: Millionengrab Ruhrbania kurz vor dem Einsturz? MBI-Anfrage brachte es ans Licht: Landesfördermittel Ruhrpromenade Fehlanzeige! als (33 KB). Die Stadt aber verbreitet immer wieder, dass 6,7 Mio Euro Landesmittel zu erwarten seien. Auch dem privaten Investor, der als PPP-Partner in die Projektentwicklungsgesellschaft einsteigen und die Baureifmachung aller Grundstücke vorfinanzieren soll, verspricht die Stadt bisher, dass er später 6,7 Mio vom Land und 13,3 Mio über Grundstücksverkäufe bekommen könne (s.u.)

III. Im Internet findet man unter www.ruhrbania.de/finanzierung.html folgendes:

Zahlen zur Ruhrpromenade

Der hier oben im Luftbild markierte Bereich umfasst die künftige neue Ruhrpromenade. Für diesen Bereich wird ein neuer Bebauungsplan aufgestellt - mit dem Ziel, die Stadt mit neuen Gebäuden an den Fluss zu rücken. Die Flächen gehören heute nahezu vollständig der Stadt. Die Baugrundstücke werden zwecks Bebauung verkauft, und mit den Erlösen werden die öffentlichen Flächen, d. h. die Promenade, das Hafenbecken und die notwendige Infrastruktur hergestellt. So trägt sich dieses Ruhrbaniaprojekt zu einem großen Teil selbst:
Promenade, Hafenbecken, Stichstraßen, Ruhrstraße zwischen Hafen und Leineweberstraße, Rückbau der Ruhrstraße, Verlegung der Versorgungsleitungen, Verlegung und Einleitung des Rumbaches und Rückbau der Gebäude:
20,0 Mio. Euro
abzüglich Städtebauförderung des Landes 6,7 Mio. Euro
Gesamtkosten für das Projekt 13,3 Mio. Euro
Die vorsichtig berechneten Grundstückerlöse decken diese Summe vollständig ab.

Rund 25.000 m² Baugrundstücke stehen rund 25.000 m² öffentliche Fläche gegenüber.“

Man sieht z.B., dass das Baufeld 5 die Gebäude der AOK (Eigentümer AOK), des ehemaligen Arbeitsamtes (Eigentümer Hofmeister) und des Gesundheitshauses beinhalten, also großteils nicht städtisch sind.

Im Juli 2003 beim Grundsatzbeschluss waren es 25 bis 30 Mio. Euro geschätzte Kosten zur Umsetzung der Verkehrskonzeption, denen ca. 12 Mio. Euro erhoffte Einnahmen durch Verkäufe städtischer Grundstücke gegenüber standen.

Im Juli 2004 - nach dem Wettbewerb - wurden die Kosten wie folgt angegeben:

  • Öffentliche Investitionen für Gesamtverkehrskonzeption und innere Erschließung: ca. 43 Mio Euro
  • Finanzierung durch Landes- und Bundesmittel sowie Erschließungsbeiträge und Grundstückserlöse: ca. 38 Mio. Euro, wobei für Erschließungsbeiträge und Grundstückserlöse 10 bis 12 Mio Euro angesetzt waren

In dem gesamten Zahlendurcheinander kann man aber eins erkennen:

Die angesetzten Investitionssummen gingen in offiziellen Papieren in die Höhe (von 30 auf 48 Mio Euro), in der Öffentlichkeit incl. Internet wurden sie geringer - nur noch 20 Mio. Nachdem das auffiel, wurden sie wieder herabgesetzt auf 44 Mio, die fiktiven Landeszuschüsse dafür hochgesetzt.

Die angesetzten Einnahmen durch Grundstücksverkäufe und Anliegerbeiträge aber erhöhten sich erst von 10-12 Mio in 2004 auf 13,3+2,6 Mio= fast 16 Mio Euro im Etat 2006. Im Etat 2007 fielen sie dann wieder auf 10,5+0,5 Mio. Euro. Und davon soll die private Firma bezahlt werden, die alle Gelder in der Projektentwicklungsgesellschaft vorstrecken soll zur Baureifmachung und Infrastruktur des neuen Ruhrbania-Quartiers (s.direkt im Anschluss)? Welche seriöse Firma macht das?

Ruhrbania-Finanzierungskonzept bedeutet:
Wunschdenken, Rätsel, Hoffen auf Wunder,
 
Transparenz und Seriosität aber Fehlanzeige!

 

11.1.07: NRZ Mülheim von heute mit 2 Riesenartikeln zu Ruhrbania: S. 1: "Investor gefunden! Die Kölner Vivacon AG hat das Stadtbad von der medl gekauft und will über 10 Millionen Euro investieren, um 60 bis 70 Wohnungen anzubieten. Baubeginn ist voraussichtlich im Sommer" und S. 2: "Investor gefunden? Am 1. März muss ein Partner präsentiert werden. Es könnte die TCN Group sein". Die Stadtbadgeschichte muss man erst einmal unabhängig von der Ruhrpromenade betrachten. Für die Promenade hat die Stadt zwar jetzt zum ersten Mal die Namen von potenziellen Investoren präsentiert, mehr aber noch nicht, denn ganz viele Fragen und Unklarheiten bleiben offen, insbesondere weil das Finanzierungmodell für die Ruhrpromenade weiterhin abenteuerlich und wenig seriös ist! Ganz abgesehen von der Art und Weise, wie mit Bürgerentscheid und Bürgerwille umgegangen werden soll: Wenn der Glaube an Demokratie und Rechtstaat ins Wanken geraten kann ..…

Mülheim, 25. April 2006

Investorenwettbewerb Ruhrbania- Private finanzieren alles vor?

Im Internet unter http://www.ruhrbania.de/investorenwettbewerb.html ist zu lesen: „Die Stadt Mülheim an der Ruhr schreibt, unterstützt durch die Mülheim & Business GmbH, europaweit die Entwicklung und Vermarktung einer insgesamt 11 ha großen Fläche mit vier Baufeldern (rd. 56.000 m² BGF) aus. Die zur Ruhrpromenade gehörenden Objekte „altes Stadtbad“ und das Kaufhofgebäude bleiben hier unberücksichtigt ... Für die von der Stadt Mülheim in Kürze zu gründende Projektentwicklungsgesellschaft Ruhrbania GmbH wird im Wege eines europaweiten Vergabeverfahrens ein privater Mitgesellschafter, Investor und Projektentwickler gesucht..... Unter Bieterinformationen kann man  nachlesen, dass die Stadt erst einmal eine 100%ige Tochter als Projektgesellschaft gründen will, die ermächtigt werden soll, „im Namen und auf Rechnung der Stadt die für das Projekt relevanten Grundstücke später zu veräußern.“ Im nächsten Schritt sollen dann 50% Anteile der Projektgesellschaft an einen Privaten veräußert werden in einem EU-weiten Vergabeverfahren. Dazu heißt es: „Verpflichtung des privaten Partners wird u. a. die Sicherstellung der Finanzierung der Bauleistungen, mit Ausnahme des Hochbaus, sein. Außerdem die Herbeiführung der Baureife und Entwicklungsfähigkeit so wie die Vermarktung der Grundstücke. Im Gegenzug wird der private Partner an einem Veräußerungserlös der für die Entwicklung vorbereiteten Grundstücke partizipieren. Die Refinanzierung erfolgt aus Mitteln der Städtebauförderung und durch Veräußerungserlöse.“ ...… „Der Stadt ist bewusst, dass interessierte Anbieter Wert darauf legen, dass die Finanzierung der Kosten der Erschließung durch Bestellung von Grundschulden auf den zu entwickelnden Grundstücken zumindest anteilig besichert werden kann. Die Stadt wäre bereit, 50 % der Investitionen für die Schaffung der notwendigen infrastrukturellen Rahmenbedingungen für die Projektentwicklungen über die zu entwickelnden Grundstücke zu besichern. Über die verfügbaren Barmittel hinausgehende direkte Zahlungen wird die Stadt Mülheim nicht leisten.“

Die Stadt Mülheim sucht eine private Firma, die ihr die Ruhrbania-Grundstücke (im Rechteck Ruhr-Schloßbrücke-Friedrich-Ebert-Str. und Konrad-Adenauer-Brücke) baureif macht, dies vorfinanziert und später bezahlt wird vom Erlös der Grundstücksverkäufe. Dafür muss die Firma vorher das Hafenbecken, die Uferpromenade, die neuen Erschließungsstraßen bauen, die Parkanlage beseitigen, den Abriss von Stadtbadanbau, Rathausneubau, Bücherei, Gesundheitshaus, ehemaligem Arbeitsamt und AOK-Gebäude bewerkstelligen, davor aber noch das AOK-Gebäude und das ex-Arbeitsamt samt Grundstücke kaufen incl. der zugehörigen Verlagerung von Arbeitsplätzen und Inventar. Zusätzlich soll sie die Beseitigung der Ruhrstraße , den Abriß des Overfly von der Konrad-Adenauer-Brücke zur Ruhrstraße und die Beseitigung aller anderen Verkehrsbauten dort, die Errichtung aller Versorgungsleitungen u.v.m. vorfinanzieren!

Welcher seriöse private Investor steigt auf einen derartigen Harakiri-Zug auf, bei dem er eine unbekannte Millionensumme vorstrecken soll und als Sicherheit eingelegte Grundstücke mit noch anderweitiger Nutzung bekommt, von denen er nicht weiß, ob und wann wieviele davon überhaupt vermarktbar sind und zu welchem Preis. ?

Deshalb der MBI-Vorschlag für den Planungsausschuss am 9.5.06 mit Fragenkatalog, zum sog. „Investorenwettbewerb Ruhrbania“, dem die Informationen aus den städtischen Internetseiten und aus der sog. "Bieterinformation" vorgeschaltet sind.

"So trägt sich dieses Ruhrbaniaprojekt zu einem großen Teil selbst: 20 Mio. Euro, abzgl. 6,7 Mio. Euro Städtebauförderung des Landes ergibt Gesamtkosten für das Projekt 13,3 Mio. Euro. Die vorsichtig berechneten Grundstückerlöse decken diese Summe vollständig ab." lautet lapidar die städtische Rechnung. Mehr nicht! Einzelpositionen sind bisher unbekannt, von den erhofften 6,7 Mio. Euro Landesmittel ist kein noch so müder Euro in keinem Förderprogramm eingestellt und was mit dem vorfinanzierten privaten Geld passiert, wenn die Grundstücke nur einen Bruchteil des erhofften Erlöses bringen oder wenn nur ein Teil vermarktbar ist oder wenn sich herausstellt, dass Kosten für Gebäudeabriss, Gebäude- und Grundstückskauf, Bau Hafenbecken uswusf. weitaus teurer kommt, und/oder/und ... ist unbekannt.

Und nicht zu vergessen: Die Veräußerung von Anteilen der Projektentwicklungsgesellschaft widerspricht dem erfolgreichen Bürgerentscheid aus 2005 gegen weitere Privatisierung!!!

14.12.06: Ratsitzung mit MBI-Antrag für einen Ratsbürgerentscheid zur Wiederholung des nur bis 27.02.07 gültigen Bürgerentscheids gegen weitere Privatisierung und

16.11.06: "RP signalisiert: Keine Bedenken. Gründung Projekt-Gesellschaft nicht beanstandet" (WAZ) und "Düsseldorf hält Gründung der Ruhrbania-Projektentwicklungs-GmbH für rechtmäßig"(NRZ) lauteten die Überschriften. Zu einer MBI-Beschwerde aus Juni 06 an Innenminister Wolf hatte dieser sich wie üblich für nicht zuständig erklärt und die demokratie- und wahlunabhängige Zwischen- und Aufsichtsbehörde des RP antwortete Ende Okt. mit einem typischen Persilschein, wie für fast alles, was die Stadt Mülheim macht. MBI-Stellungnahme dazu: "Ruhrbania, die Aufsichtsbehörde und die real existierende Undemokratie, Teil 1: Was zählt schon der Bürgerwille?"

 

Ruhrbania-Investoren gefunden?!- Fragen über Fragen!

NRZ Mülheim heute, 11. Jan.07, mit 2 Riesenartikeln zu Ruhrbania:

NRZ S. 1: "Investor gefunden! Die Kölner Vivacon AG hat das Stadtbad von der medl gekauft und will über 10 Millionen Euro investieren, um 60 bis 70 Wohnungen anzubieten. Baubeginn ist voraussichtlich im Sommer"

"Die VIVACON AG ist ein börsennotierter Finanzdienstleister und innovativer Marktführer in ihren Nischenmärkten im Immobilienbereich in den Bereichen Institutionelle Investoren und Privatkunden ...." (vgl. http://www.vivacon.de/site/ )

Fragen:

  1. Wieso wurde laut NRZ der Kaufvertrag bereits Ende letzten Jahres unterschrieben, wenn der medl-Aufsichtsrat sich erst am 18. Januar damit befassen kann? Und der Rat der Stadt bzw. ersatzweise Haupt- und/oder Planungsausschuss werden wohl überhaupt nicht gefragt, obwohl das Stadtbad stadtbildprägend ist und die medl als Eigentümer zu 51% städtisch ist?
  2. Der wenig fantasievolle Umbau des Stadtbads zu Luxuswohnungen erfordert nicht automatisch die Ruhrbania-Ruhrpromenade. Deshalb muss man fragen, ob es im Kaufvertrag denn Klauseln für den Fall gibt, dass die Ruhrpromenade nicht umsetzbar wäre.
  3. zum Trauerfall Kino Rio: Laut Bebauungsplan, der ja auch noch nicht rechtskräftig ist, sollen in die unterste Etage Geschäfte u.ä., denn diese Etage ist für teure Wohnungen auch wegen Lärms nicht so attraktiv. Da könnte doch auch das Kino Rio seinen Platz behalten. Warum denn eigentlich nicht?

mehr zum Stadtbad: "Eigentumswohnungen ins stadtbildprägende Stadtbad? "Es droht die urbane Langeweile!" als (76 KB)

NRZ S. 2: "Investor gefunden? Am 1. März muss ein Partner präsentiert werden. Es könnte die TCN Group sein"

"TCN Property Projects mit Sitz in Düsseldorf ist ein junges Unternehmen mit einem individuellen Blickwinkel auf die Initiierung, Entwicklung, Vermarktung und Verwaltung von Immobilien. ... Think–Make–Do–Grow: TCN Property Projects besteht aus vier operativen Einheiten: Concepts (Think), Development (Make), Management (Do) und Assets (Grow). Diese Abteilungen arbeiten gemeinsam am Gesamtprozess der Entwicklung. TCN Property Projects Düsseldorf gehört zur europaweit agierenden TCN Gruppe mit Hauptsitz in den Niederlanden. TCN Property Projects ist kein Entwickler im traditionellen Sinne, sondern ein Entwickler mit innovativen Konzepten und Lösungen." (vgl. http://www.aachenarkaden.de/ )

Die TCN soll also in die Ruhrbania-Projektentwicklungsgesellschaft einsteigen, deren Aufgabe darin besteht, die Ruhrbania-Grundstücke (im Rechteck Ruhr-Schloßbrücke-Friedrich-Ebert-Str. und Konrad-Adenauer-Brücke s.o.) baureif zu machen und dies vorzufinanzieren. Später soll sie bezahlt werden vom Erlös der Grundstücksverkäufe und von Landeszuschüssen.

Landeszuschüsse sind bisher nirgends eingestellt. Die Erwartungen an die Erlöse durch Grundstücksverkäufe wurden von der Stadt gerade erst deutlich heruntergeschraubt: Waren im Etat 2006 noch 13,3 Mio. Euro angesetzt, so sind es im aktuellen Etatentwurf für 2007 nur noch 10,5 Mio. Euro.

Fragen:

  1. Was soll denn mit TCN vereinbart werden für den Fall, dass das Bürgerbegehren gegen den Verkauf der Flächen von Ostruhranlagen und Ruhrstr. vor Gericht als zulässig erklärt wird?
  2. Wieviel soll die TCN denn investieren, d.h. der Stadt vorfinanzieren für Infrastrukturmaßnahmen, zu welchen Konditionen und mit welcher Entschädigung, wenn das Projekt "Ruhrbania-Ruhrpromenade" nur teilweise oder überhaupt nicht realisierbar ist?

Zusammengefasst: Die Stadtbadgeschichte muss man erst einmal völlig unabhängig von der Ruhrpromenade betrachten.

Für die Promenade hat die Stadt zwar jetzt zum ersten Mal die Namen von potenziellen Investoren präsentiert, mehr aber noch nicht.

 

Mülheim, 13. Juni 2006

Projektentwicklungsgesellschaft Ruhrbania:
Als Papiertiger gegründet und kontrollresistent?

Ratsitzung mit Tagesordnungspunkt 4: "Unzulässigkeit des Bürgerbegehrens zum vollständigen Verbleib der Parkanlage 'Ost-Ruhranlage' und Flächen der Ruhrstraße im Besitz der Stadt Mülheim - Entscheidung über den Widerspruch gegen die Entscheidung des Rates vom 6.4.2006" und TOP 8.1 "Gründung der Ruhrbania-Projektentwicklungsgesellschaft'"

Der Rat der Stadt folgte am 6.April der Ansicht der Verwaltung, das Bürgerbegehren sei verfristet, da es sich gegen einen Ratsbeschluss von Juli 2004 richte. Die Auffassung, ein derartiger Beschluss über die Veräußerung der Ost-Ruhranlage und Flächen der Ruhrstraße sei durch den „Grundsatzbeschluss zur Gründung einer Projektentwicklungsgesellschaft“ am 08.07.2004 gefasst worden, ist aber schwer nachzuvollziehen. Beschlossen wurde 2004 nur folgendes: „Der Rat der Stadt beschließt, dass zur Umsetzung des Stadtentwicklungsprojektes „Ruhrpromenade“ eine Projektentwicklungsgesellschaft gegründet wird. Dazu beauftragt der Rat der Stadt die Verwaltung und die Mülheim Business GmbH, mit möglichen privaten für eine PPPEntwicklungsgesellschaft Gespräche zu führen und ein Konzept für die Projektentwicklung und -vermarktung der Ruhrpromenade bis zum Herbst zu erarbeiten und dem Rat vorzulegen.“ Aus diesem Beschluss den Verkauf von Grundstücken herzuleiten, dürfte vor Gericht schwerfallen! Den Punkt Bürgerbegehren  nochmals auf die Tagesordnung des Rates zu setzen war der letzte Anlauf, um Zeit zu schinden. Jetzt kann in Kürze Klage eingereicht werden. Laßt die Bürger entscheiden

Im Herbst 2004 wurde dem Rat aber kein Vermarktungskonzept vorgestellt, wie beschlossen, und bis heute gab es auch keinen weiteren Beschluss zu einer Projektentwicklungsgesellschaft. Es ist schon sehr verwegen, in der gleichen Ratsitzung den Widerspruch gegen die Unzulässigkeitsentscheidung abzulehnen, weil angeblich verfristet, da das vor Jahren beschlossen gewesen sein soll, was man 4 Tagesordnungspunkte später erst beschließen will!

Im Gründungsbeschluss am 13.6.06 wurde nämlich zum ersten Mal beschlossen, dass diese Projektentwicklungsgesellschaft per Geschäftsbesorgungsvertrag ermächtigt werden soll, „im Namen und auf Rechnung der Stadt die für das Projekt Ruhrbania relevanten Grundstücke später zu veräußern.“

Beim Beschluss zur Gründung dieser vorerst 100% städtischen Projektentwicklungsgesellschaft Ruhrbania (RPG) mit einem Startkapital von 25.000 Euro(!) wurde es ganz peinlich:

MBI, Grüne und WIR machten für den Aufsichtsrat eine gemeinsame Liste mit L. Reinhard (MBI) als Kandidaten. Um das zu verhindern, reduzierten die in Panik geratenen Ruhrbaniakraten ganz schnell per Beschluss die Anzahl der Sitze von 5 auf 3 bzw. incl. Frau Mühlenfeld von 6 auf 4! Die Abstimmung ergab 36 zu 10 für die SPD/CDU/FDP-Liste. Leider fehlten 2 grüne Frauen bei der Abstimmung, denn 4 Ratsleute aus der SPCDFU-Probania-Koalition hatten nicht mitgestimmt, sondern sich verflüchtigt, so dass die MBI/Grüne/WIR-Liste mit den beiden (fehlenden) Grünen-Stimmen sogar bei Platz 3 noch einen Losentscheid bewirkt hätten! Platz 4 wäre aber in jedem Falle sicher gewesen.

Was müssen die Pro-Ruhrbania-Verfechter eine Angst davor haben, dass "ihre" Projektentwicklungsgesellschaft auch kontrolliert wird! Dabei ist die Gesellschaft vorerst nichts als ein Papiertiger mit Portokasse!

Wegen der Ungereimtheiten beim Gründungsbeschluss der RPG schrieben die MBI einen Brief an NRW-Innenminister Wolf mit der Aufforderung zur Überprüfung der Gründung der „Ruhrbania-Projektentwicklungsgesellschaft“ in Mülheim/Ruhr, insbesondere unter den folgenden Gesichtspunkten:

  1. Die geplante Übertragung von 50% der RPG an Private widerspricht dem erfolgreichen Mülheimer Bürgerentscheid vom 27. Feb. 2005 , durch den der Stadt untersagt wird, städtische Gesellschaftsanteile an Private zu übertragen, wenn es sich um Bereiche der Daseinsvorsorge handelt.
  2. Die Verkleinerung und Besetzung des RPG-Aufsichtsrates geschah einzig und alleine mit dem Ziel, Personen auszuschließen.
  3. Das finanzielle Konstrukt der RPG erscheint abenteuerlich, riskant und unseriös, weil unkalkulierbare Folgekosten durch die Stadt und damit evtl. auch das Land NRW in größerem Ausmaße nicht auszuschließen sind.

 

Weitere Links im Zusammenhang mit der Ruhrbania-Finanzierung