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Gutachteritis beim “Ausverkaufsrausch”
per OB-Geliebter als “Hoflieferantin”

Auf dieser Seite zum Thema Innenstedt + Gutachteritis

 auch zum Thema Gutachteritis und/oder Ruhrbania

 

"Ruhrbania bringt Impulse" -
Für wen außer
für zahlreiche Gutachterbüros?

Das vorgestellte
Verkehrskonzept ist weder bezahlbar, noch schlüssig!

"Ruhrbania bringt Impulse?" schreibt die NRZ und die WAZ: "Gutachter geben nach Analyse freie Fahrt fürs Zukunftsprojekt". Von den unbeantworteten Fragen aber schreiben beide nichts.

Gestern war Planungsausschuss mit dem Hauptpunkt Ruhrbania und einem Tross von Gutachtern, die knapp 2 Stunden lang ihre "Ergebnisse" vortrugen. (Die Kosten-Nutzen-Analyse der LEG aber ist weiter unter Verschluss!)

Das erste Gutachterbüro wollte weismachen, dass die Auswirkungen der angedachten Ruhrpromenade mit knapp 80.000 qm bebaubarer Fläche einen positiven Beitrag zur Innenstadtentwicklung liefern werde, die dem Einzelhandel nicht schadet, sondern nutzt.

Der nächste Gutachter erklärte die Verkehrsprobleme bei Herausnahme der Ruhrstr. für gelöst, stellte ganz viele teure Maßnahmen vor von Abriß der Overflys an der Nordbrücke, Abriss Hochstr. Tourainer Ring (Kosten alleine dafür ca. 13 Mio Euro), neuer Busbahnhof hinter dem Forum incl. Straßenbahn 112 über den Dickswall bis hin zum Umbau der Friedr.-Ebert-Str. für die ÖPNV-Haltestelle vor dem Kaufhof und Zweirichtungsverkehr für Individualverkehr (IV) sowie der alten Leier mit dem Zweirichtungsverkehr Klöttschen.

Ein dritter Gutachter führte eine Simulation aller Verkehre mit u.a. kleinen, blauen Autos vor, bei der an allen Stellen alles bestens lief. Eine nette Animation, nur die MBI-Nachfrage, wohin genau denn die ca. 10.000 Kfz aus der Ruhrstr. im einzelnen hinverlagert werden sollen, gab es keine Antwort. Die Animation ließ vermuten, dass ein (viel zu) großer Anteil über die Nordbrücke und Bergstr. geschickt (bzw. wegsimuliert) wurde, weil nämlich die Kfz ansonsten Busse und Bahnen auf der Fr.-Ebert-Str. blockieren würden.

Aber: solange die Autos dort durchfahren können - wenn auch mit dem Kaufhofschlenker dann für Kfz - werden sie den Umweg über die andere Ruhrseite nicht fahren! Pfiffig schlug der Simulator (von Siemens) dann auch zusätzlich vor, in ÖPNV-Fahrzeugen ein neues Meldesystem einzuführen, um sie bei Bedarf hinter der Bahnstr., etwa ab AOK-Gebäude zurückzuhalten, bis wieder freie Fahrt auf der Friedrich-Ebert-Str. ist.

Zwischen Bahn- und Schollenstr. sollen die Kfz auch über die Schienen fahren. 3 Straßenbahnlinien und etliche Buslinien werden nämlich den Haltepunkt am Kaufhof haben, d.h. ein sehr reger ÖPNV-Verkehr. Wenn dann der Kfz-Verkehr in beide Richtungen (d.h. der heutige plus einem großen Teils des heutigen Verkehrs von der Ruhrstr.) zwischen Schollen- und Bahnstr. hinzukommt, wird es logischerweise eng. Genau das haben wir Anfang der 90iger in den damaligen Verkehrsbürgerinitiativen (MIV) und mit allen möglichen Spezialisten lang und breit durchgesprochen. Genau deshalb haben wir damals die Vorschläge für die Innenverkehrsführung entwickelt mit Verlegung der ÖPNV-Haltestelle vor den Kaufhof, Sperrung Fr.-Ebert-Str. für IV und dafür Zeirichtungsverkehr Ruhr und Bahnstraße. Das Konzept, das später von Schwarz-Grün und 1998 von allen auch so beschlossen wurde, ist schlüssig. Das heutige Konzept aber ist es nicht. Es würde nur funktionieren, wenn die Friedrich-Ebert-Str. im Netz gekappt würde und der IV auf Schloss- und Nordbrücke gezwungen würde. Das aber kann sich aus gutem Grund niemand trauen auch nur vorzuschlagen!

Die Frage zu den Kosten der 3 Gutachterbüros beantwortete die Dezernentin ebenfalls nicht!

Fazit aus MBI-Sicht:
Satz mit X, dat wird wohl nix! Vom Finanziellen braucht man dabei noch überhaupt nicht zu sprechen!

Nachwort zum Dauerberater ECON-Consult

Außerdem stellte die Dauerberaterfirma ECON-CONSULT Schlussfolgerungen aus ihrer über 40.000 Euro teuren Kaufkraftanalyse für Mülheim vor und schlug doch allen Ernstes einen Riesenbaumarkt von ca. 15.000 qm Verkaufsfläche auf dem Mannesmanngelände in Styrum  Neustadt-/Dümptener Str. vor.

ECON-Consult hatte in den letzten 3 Jahren u.a. das Rechtfertigungsgutachten für die Erweiterung des Einkaufszentrums Heifeskamp gemacht, dann das Bürogutachten, das Mülheim als Bürostadt sehen wollte mit angeblich noch großem Nachholbedarf (wie am Flughafen) dann die Kaufkraftanalyse mit den etwas zweifelhaften  Befragungen und seltsamen Schlussfolgerungen und zuletzt zu den Auswirkungen der Ruhrbania-Ruhrpromenade auf die Innenstadt. Es verwundert wenig, dass ECON-Consult nur positive Effekte für die Innenstadt bescheinigt.

Mit oberflächlichen Klischees wie in dem Gutachten nachzulesen, würden diese Gutachter sicherlich der eigenen Großmutter bei Bedarf auch die Jungfernschaft bescheinigen!

Nur ein Beispiel: " .. könnte sich die hohe städtebauliche Qualität der Ruhrbania-Planung positiv auf das Qualitätsniveau des Innenstadteinzelhandels auswirken." oder ihr sensationeller Vorschlag: "Darüber hinaus ist bei allen Maßnahmen die Einbindung der Akteure zu berücksichtigen. Dadurch können die Synergien und positiven Impulse durch Ruhrbania auch auf den zentralen Einkaufsbereich ausgedehnt werden. Geeignet wären z.B. eine einheitliche Vermarktung des Innenstadtbereichs oder die Durchführung gemeinsamer Veranstaltungen." Jetzt wissen wir alle mehr, oder?

 

Mülheim, den 9. Sept. 2003

PRESSEMITTEILUNG

Ruhrbania + Innenstadtverkehrsführung als Mülheimer Variante der Echternacher Springprozession: 1 Schritt vor und 2 zurück und immer neue Gutachten!?
(Satirisches aus der Reihe Mülheim verquer:
Ruhrbania? Ruhrwania? Ruhrtopia? Was war falsch: die Frage nach Innenstadtgutachten oder die vielen Gutachten für den Papierkorb?” Psst! Nix verraten, damit neue Gutachter aus alten schlechten Gutachten neue gute machen können!)

MBI wollen genau aufgeschlüsselt wissen, wieviel alleine seit 1995 für Gutachten zur Innenstadt ausgegeben und was davon umgesetzt wurde!

1995 gab es den großen und nicht billigen Architektenwettbewerb zur Innenstadt mit Solaris und Ventus, Nautilus, Wasserspiel auf der Schollenstr., Dreiecksbrunnen auf der Schloßstr. u.v.m., was aber alles im Papierkorb endete. Zur völlig verkorksten Verkehrsführung in und um die Innenstadt gab und gibt es unzählige Gutachten. Nach einem Jahrzehnt des Hin und Her und des parteipolitischen Hick-Hacks wurde Ende 98 endlich von allen das Verkehrskonzept beschlossen, was in den Reihen der verschiedenen Bürger- und Verkehrsinitiativen, u.a. BIMS * und MIV*(s.u.), bereits in den 80iger Jahren entwickelt worden war. Selbst Fördermittel sind bewilligt, nur die Verwaltung wollte nicht, OB Baganz folgte dem und die SPD fiel in 2000 nach anfänglichem Beharren auf der Umsetzung doch noch um, so dass die MBI alleine standen.

Viele weitere Pläne für die Innenstadt wurden in den letzten Jahren vorgestellt, beschlossen und als Luftnummern wieder vergessen, ob Kongresshallen mitten in der Ruhr oder an der Delle, Cafe Alex oder, oder....  Tourainer als Alleenring , Niederlegung der Hochbrücke Tourainer Ring als Vorlage für den Metrorapid , eine Verlängerung mit Neubau der Straßenbahn über Dickswall und von hinten in einen völlig neuen Busbahnhof hinter dem Forum, wo heute noch die Post steht, wurden noch zuletzt teuer gutachterlich empfohlen und beschlossen, haben aber kaum Realisierungschancen. Uswuswuswusw.......

Baganz verschwand und OB Mühlenfeld schrieb sich das aus der Müller`schen Urfassung des „Wellness im RWW-Wassergewinnungsgebiet“ umgewandelte Ruhrbania auf die Fahnen, welches im Kernstück die Ruhrstr. zur Flaniermeile machen möchte (Verkehrsplanungskarte).

Die Beschlüsse zur Innenstadtverkehrsführung sind damit hinfällig, neue Gutachten müssen her und auch ein neuer Wettbewerb soll stattfinden. Kurzum: Mülheim ist wieder da, wo es zu Beginn der 90iger Jahre war, als ein sehr teures Beraterbüro auf der Schloßstr. im Pavillon noch Innenstadtentwicklung ergründen und erklären wollte.

Nach alledem wollen die MBI nun genau wissen, was alleine seit 1995 für die ganze Gutachteritis zur Innenstadt bereits ausgegeben wurde (siehe MBI-Anfrage im Anhang).

* ausgehend vom Problem Klöttschen gründete sich damals die BIMS = „Bürgerinitiative Mülheim Stadtmitte“ und Ende der 80iger schlossen sich diverse Verkehrsinitiativen  zusammen zur MIV = „Mülheimer Initiativen Verkehr“ (MIV auch = Mülheimer IndividualVerkehr)

Anlage

9.9.03: Anfrage für die Sitzung des Planungsausschusses  am 23.09.03, alle Gutachten und Wettbewerbe zur Innenstadt seit 1995 aufzulisten incl. Kosten und Realisierungsgrad . Auf der gleichen Seite: die geplanten Ruhrbania-Verkehrsbeziehungen

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