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In 2002 wurden Teile der Produktion von Wissoll von Mülheim ins sächsische Delitzsch verlagert auf Kosten von 200 Arbeitsplätzen
MBI-Solidaritätsschreiben dazu weiter unten auf dieser Seite
ebenso NGG-Text zur Unterschriftensammlung
und Resolutionsbeschlussvorlage an den Rat der Stadt Mülheim

18.4.09: Die Netto-Kette von Edeka, die Plus übernommen hat, gibt die Speldorfer Zentrale an der Wissolstr. komplett auf. Noch offen ist, was aus den nur noch ca. 300 Mitarbeitern wird. Auch ob die Tengelmann-Zentrale überhaupt bleibt, steht in den Sternen. Eine weitere derbe Hiobsbotschaft für Mülheim, insbesondere auch Speldorf. Vor Jahren das sehr unschöne Aus für Wissoll, jetzt Plus und dann? Rückzug von Tengelmann Stück für Stück, seit die Söhne von Erivan Haub das Zepter übernahmen?

2003: Tengelmann verkauft Wissoll  und den Standort Mülheim schließen!
Solidaritätsschreiben Mai 03 an die bedrohten Beschäftigten weiter unten
Offener Brief dazu an Erivan Haub mit der Bitte, sich für den Erhalt des “Mutterwerks” von Tengelmann einzusetzen: “Schließung ohne Not?”
Bilder von der Belegschaftsdemo zum Tengelmannlauf am 15. Juni 03

18.11.03: Nur wenige Wissolaner nahmen das Angebot an, bei dem Aufkäufer van Netten in Dortmund weiter zu arbeiten. Kein Wunder: vgl. MBI-Brief an E. Haub von Juni 03.

Mülheim, den 1. Juli 03

Aus für Tengelmann-Stammzelle Wissoll! Keine Gnade mit dem Standort und den Mitarbeiter/innen?
Typisches Beispiel für “Abbruch West” im Ruhrgebiet?!
MBI wiederholen Forderung nach einer "Notkonferenz Ruhrgebiet"

Die jüngere Generation der Tengelmann-Eigentümer, die das Ruder übernommen hat, kannte kein Erbarmen. Süßwarenherstellertochter Wissoll wurde verkauft, das Stammwerk in Mülheim wird geschlossen trotz einer Auslastung von mehr als 100% dort!

Die MBI trauern mit den Betroffenen bei Wissoll und sind enttäuscht, dass das durchaus zukunftsfähige und gewinnversprechende Unternehmenskonzept des Betriebsrates anscheinend niemanden interessierte, am wenigsten die eigene Geschäftsleitung, die ihre Aufgabe wohl mehr in Abwicklungsfragen sah. Als zynisch anzusehen ist die Tatsache, dass diese noch Überstunden durchsetzen wollte, als die Schließung schon beschlossen war!

Wissoll hat Symbolcharakter, nicht nur weil das Werk zu Mülheim gehört wie Schlossbrücke und Schloss Broich, Thyssenbrücke, Stinnes- und Kirdorfvilla (Streithof), Kahlenberghang und Kirchenhügel. Wissoll steht auch für einen sich beschleunigenden Aderlass an Produktionsstätten besonders im Ruhrgebiet, der besorgniserregend ist!

Die Wissoll-Produkte haben einen festen Markt, sind weder von kurzlebigen Modetrends abhängig, noch gehören sie anders als Kohle oder Stahl eigentlich nicht zu absterbenden Industriezweigen.

Wissoll ist das Stammhaus, aus dem der Handelskonzern Tengelmann entstand. Nun entledigt sich der Konzern nach 13seiner Stammzelle.

Die schrittweise Vernichtung des Standortes ist symptomatisch. Mit Hilfe von Steuermitteln wurden erst Teile des Betriebs in die Neu-Fünf-Länder verlagert, u.a. aus den Soliabgaben, die auch die Arbeiter/innen hier quasi für ihre eigene Entlassung zahlten. Und nun soll der Standort ganz schließen. Ein Trauerspiel für die Mitarbeiter, aber auch für die Stadt, die nicht nur bereits seit 1998 keinen genehmigungsfähigen Haushalt mehr hat, aber dennoch weiter in den Solipakt Ost einzahlt, sondern auch noch unter dem Wegzug etlicher Betriebe zu leiden hat, ob Stinnes, Lekkerland, demnächst Medion, evtl. RWW uswusf..

Wann endlich werden die Politiker in Berlin wach und kümmern sich mehr um das zusammenbrechende Ruhrgebiet?
Die MBI wiederholen ihre
Forderungen aus 2001 und 2002:

  • Anpassung des Solidarpakts Ost an die Gegebenheiten, d.h. etliche Ruhrgebietsstädte müssen vom Geber- in den Nehmerstatus
  • ein "Notprogramm Ruhrgebiet" von Bund, Land, EU unter Federführung eines gestärkten KVR, bevor eine nach der anderen Kommune handlungsunfähig wird. (Tafelsilber im Ver- und Entsorgungsbereich sind bereits größtenteils verkauft!)

Nachdem die Landesregierung endlich Clements nicht gebrauchtes Prestigeobjekt, den Metrorapid, vom Tisch hat, könnte sie wieder handlungsfähig werden und sich den schreienden Problemen gerade des Ruhrgebiets auch `mal zukunftsweisend widmen und das heißt ohne "Leuchttürme" oder windige Gesellschaften wie Projekt Ruhr, kurzum im Gegenteil zu Clements Brechstangen-Politik mit den Menschen und nicht von oben herab über deren Köpfe hinweg!

i.A. der MBI: Hans-Georg Hötger, Vorsitzender Lothar Reinhard, Ratsvertreter

Mülheim, den 30. Mai 2003

An den Betriebsrat der Firma Wissoll
mit der Bitte, den Brief den Kolleginnen und Kollegen bekannt zu geben

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

mit Bestürzung mussten wir aus der Tagespresse erfahren, dass Eurer eigentlich sehr gut ausgelasteter Betrieb verkauft und der Standort Mülheim geschlossen werden soll, dass also erneut 200 Arbeitsplätze vernichtet werden sollen!

Erschwerend kommt hinzu, dass es sich bei diesen Arbeitsplätzen überwiegend um  Vollzeitarbeitsplätze für Frauen handelt, die auf dem Stellenmarkt kaum eine Chance haben werden, wieder etwas Gleichwertiges zu finden. Auch die eventuellen Ersatzarbeitsplätze in Dortmund

Trotz eines tragbaren, auch für den Konzern profitablen Konzeptes, das Euer Betriebsrat in Zusammenarbeit mit Eurer Gewerkschaft, der NGG, der Geschäftsleitung vorgelegt hat, müsst ihr weiter mit der Angst um Euren Arbeitsplatz leben.

Es wird Zeit, dass in Politik und Wirtschaft ein Umdenken stattfindet.

Wenn ständig davon geredet wird, dass wir eine Solidargesellschaft sind und dass Kapital zum Wohle des Menschen verwendet werden soll, darf es nicht sein, dass ein Traditionsbetrieb, der schon über 100 Jahre in unserer Stadt angesiedelt ist, ohne Not falscher Gewinnsucht oder kurzfristigen Spekulationen geopfert werden soll.

Wenn alle davon reden, dass der Mensch im Mittelpunkt stehen soll, darf es nicht sein, dass durch willkürliche Arbeitsplatzvernichtung ganze Familien ins soziale Abseits geschoben werden.

Gemeinsames handeln Aller muss darauf gerichtet werden, Arbeitsplätze zu erhalten und zu schaffen, nicht sie aus Profitgier zu vernichten.

Wir hoffen mit Euch, dass die Geschäftsleitung und der Beirat von Tengelmann sich noch eines Besseren besinnt und ihre Verantwortung  ernst nimmt.

Wir werden alles tun, um Euch in dem Bemühen um den Erhalt Eurer Arbeitsplätze zu
unterstützen, es geht auch um Mülheim.

Allen betroffenen Kolleginnen und Kollegen und Ihren Familien gehört unsere ganze Solidarität!

Mit solidarischen Grüßen

i.A. der MBI: Hans-Georg Hötger, Vorsitzender                  Lothar Reinhard, Ratsvertreter

12.03.02: Wissoll kündigt 198 Mitarbeitern, 80 weniger als befürchtet, aber 198 zuviel!
Die MBI trauern mit der Belegschaft!

    Resolution
    (wurde mit Stimmen von SPD, MBI und 1 Grüne gegen CDU+FDP bei 2 grünen Enthaltungen so beschlossen)

    Der Rat der Stadt Mülheim a.d. Ruhr beschließt in seiner Sitzung am 21. Feb. 2002:

Der Rat der Stadt Mülheim an der Ruhr spricht den Mitarbeiter/innen von Wissoll, die von Entlassung bedroht sind, seine uneingeschränkte Solidarität aus.

Der Rat der Stadt bedauert gleichzeitig außerordentlich, dass die Firma Wissoll durch Verlagerung der Produktion, unter Ausnutzung von öffentlichen Fördermitteln, mehr als 250 Arbeitsplätze am traditionellen Produktionsstandort Mülheim abbauen will.
Der Rat der Stadt beauftragt ferner Oberbürgermeister Dr. Baganz, sich als Vertreter der Stadt gemeinsam mit der Gewerkschaft NGG und dem Betriebsrat der Firma Wissoll zusammenzusetzen, um nach Alternativen zu suchen und diese in gemeinsamen Verhandlungen mit der Geschäftsleitung zu diskutieren.
Gleichzeitig wird OB Baganz aufgefordert, mit der Stadtverwaltung alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um die Geschäftsleitung von Wissoll und die Familie Haub dazu zu bewegen, die geplante Maßnahme noch einmal zu überdenken, um die Arbeitsplätze in Mülheim zu sichern.

Begründung:
Bei den Arbeitsplätzen, die wegfallen sollen, handelt es sich in der Hauptsache um Vollarbeitsplätze für Frauen, für die es in unserer Stadt keinen Ersatz gibt.
Aufgabe der Politik in unserer Stadt muss es sein, den Bürgern und Bürgerinnen das Leben in Mülheim zu ermöglichen. Das ist nur möglich, wenn die Menschen hier auch Arbeit haben.
Es kann nicht nur das Bestreben sein, junge dynamische und finanzkräftige Familien zum Leben in unserer Stadt zu bewegen, unser Bestreben muss vor allem sein, den hier lebenden Familien das Weiterleben in unserer Stadt zu ermöglichen.

Mülheim, den 20.02.02                    i.A. der MBI: L. Reinhard, MBI-Ratsvertreter

Sa., 16. Feb. , 10 bis 14 Uhr: Aktion auf der Kurt-Schumacher-Platte vor dem Forum für den Erhalt der Arbeitsplätze bei Wissoll! Der Andrang war groß, viele Mitmenschen bekundeten den Wissollanern ihre Solidarität durch ihre Unterschrift.

Text der Unterschriftenliste der NGG an Fam. Haub und die Geschäftsleitung von Wissoll

wir, die Unterzeichner/innen appellieren an Sie, Ihre soziale Verantwortung ernst zu nehmen und für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Wissoll alles zu tun, damit nicht 286 Arbeitsplätze in Mülheim abgebaut werden müssen.
Hinter jedem Arbeitsplatz, der abgebaut oder verlagert werden soll, stehen Menschen und Familien, die um ihr Einkommen und ihre Existenz bangen. Wissoll soll auch zukünftig in Mülheim sein und bleiben.

Name, Adresse, Unterschrift..........................

Mülheim, 16.Jan. 2002

An den Betriebsrat der Firma Wissoll
mit der Bitte, den Brief den Kolleginnen und Kollegen bekannt zu geben

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Mit Bestürzung mussten wir aus der Tagespresse erfahren, dass in Eurem Betrieb bei Wissoll 240 Arbeitsplätze vernichtet werden sollen!

Erschwerend kommt hinzu, dass es sich bei diesen Arbeitsplätzen überwiegend um Vollzeitarbeitsplätze für Frauen handelt, die auf dem Stellenmarkt kaum eine Chance haben werden, wieder etwas Gleichwertiges zu finden.

Es erfüllt uns mit Zorn, dass die örtlichen Politiker, die sonst so vollmundig sind, sich nicht rühren.

Allen betroffenen Kolleginnen und Kollegen und Ihren Familien gehört unsere ganze Solidarität!

Es ist jetzt endlich Zeit, dass Politik und Wirtschaft beginnen umzudenken.Der Mensch und nicht der Profit der Unternehmen müssen wieder mehr in den Mittelpunkt unserer Gesellschaft gerückt werden.

Unternehmen, die Menschen auf die Strasse werfen und ins soziale Abseits stellen, dürfen nicht zusätzlich auch noch mit unseren Steuergeldern subventioniert werden.

Finanzielle Groß-und Wahnsinnsprojekte,die außer bestimmten Aktionären niemandem nützen wie der Metrorapid oder Ruhrbania etc. müssen jetzt endlich in der Schublade verschwinden zu Gunsten von Projekten, die tarifliche Vollarbeitsplätze schaffen.

Wir brauchen in unserem Land keine steuerlich begünstigten Billigarbeitsplätze. Wir brauchen Arbeitsplätze, die uns ein menschenwürdiges Leben ermöglichen.

Wir wünschen Euch viel Kraft und Erfolg beim vollen Ausschöpfen aller arbeitsrechtlichen Möglichkeiten, um doch noch einen Teil der Vollzeitarbeitsplätze zu erhalten.
Falls wir als MBI mit unseren bescheidenen Mitteln in irgendeiner Form Euch behilflich sein können, bitten wir Euch uns anzusprechen.

Mit solidarischen Grüße

i.A. der MBI:

Hans-Georg Hötger, Vorsitzender          Lothar Reinhard, Ratsvertreter