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http://www.attac.de/interna/selbstverstaendnis011101.pdf
Vorschlag für eine   Präambel

Die Globalisierung bewirkt weitgehende Veränderungen unserer Gesellschaft und greift tief in unsere Lebensbedingungen ein. Gestaltet wurde sie bisher nach dem Leitbild des Neoliberalismus. Sie wird daher einseitig von mächtigen Wirtschaftsinteressen dominiert und dient letztlich großen Kapitalbesitzern.

 Das Versprechen, die neoliberale Globalisierung bringe Wohlstand für alle, hat sich jedoch nicht erfüllt. Statt dessen hat sich die soziale Kluft zwischen Arm und Reich sowohl in unserer Gesellschaft als auch zwischen den Ländern der entwickelten Industrinationen und der Dritten Welt vertieft. Letztendlich wird auch die Demokratie untergraben, weil transnationale Unternehmen zunehmend die Politik diktieren.

Die neoliberale Globalisierung ist aber keineswegs schicksalhaft und alternativlos. Dazu gab und gibt es wirtschafts- und gesellschaftspolitische Alternativen.

Diese Alternativen sind aber nur durchsetzbar, wenn es eine starke, international handelnde gesellschaftliche Bewegung gibt. Attac ist Teil dieser außerparlamentarischen Bewegung und will einen Beitrag für eine umfassende Demokratisierung der Gesellschaft leisten und für eine neue Weltwirtschaftsordnung streiten, in der der Reichtum der Welt gerecht verteilt und ökologisch genutzt wird.

Der Grundkonsens von ATTAC lautet:

ATTAC lehnt die gegenwärtige Form der Globalisierung, die neoliberal dominiert und primär an den Gewinninteressen der Vermögenden und Konzerne orientiert ist, ab: Die Welt ist keine Ware.

ATTAC wirft die Frage nach wirtschaftliche Macht und gerechter Verteilung auf.

ATTAC setzt sich für die Globalisierung von sozialer Gerechtigkeit, politischen, wirtschaftlichen und sozialen Menschenrechten, für Demokratie und umweltgerechtes Handeln ein.

Wir von ATTAC Mülheim (A-MH) sind ein Teil des globales Netzwerks von ATTAC und verstehen uns als Plattform  kritischer Individuen, die die Folgen der neoliberalen Globalisierung aufzeigen und Alternativen durch Expertise, Aufklärung und Aktion entwickeln wollen. Unsere Aktionsformen, mit denen wir unser Anliegen nach außen hin darstellen wollen, sind grundsätzlich friedlich.

Mitmachen kann jede Person, gleichgültig welche Motive sie hat oder welcher Weltanschauung und Philosophie sie anhängt. ATTAC hat keine verbindliche theoretische, weltanschauliche, religiöse oder ideologische Basis. Dies bedeutet allerdings nicht völlige Beliebigkeit. Für Rassismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit, Chauvinismus, sexistische oder nationalistische Töne und verwandte Ideologien gibt es keinen Platz in unserer Gruppe.

Unsere Themenschwerpunkte können sich je nach politischer Lage verändern. Entscheidungen über den Inhalt unserer Arbeit, über die Organisation unserer Zusammenarbeit und die Form unserer Aktionen erzielen wir nach dem Konsensprinzip d.h., mit einer Übereinstimmung von 90%.

ATTAC Mülheim strebt eine Kooperation mit anderen lokalen und regionalen Gruppen und Akteuren an. Dazu gehören die anderen Attacgruppen des Ruhrgebiets, aber ebenso Personen und Vereinigungen, die sich gleiche oder ähnliche Aufgaben stellen und die sich den Themen der Friedensarbeit, der sozialen Verantwortung und der Demokratisierung der Gesellschaft widmen. Darüber hinaus hält ATTAC Mülheim Kontakt zur Bundesebene

Ziel ist ein gesellschaftliches Bündnis als Gegenmacht zu den Kräften der globalen Märkte und deren politischen Organe. ATTAC Mülheim will und wird andere Organisationen bei seiner Arbeit nicht verdrängen oder ersetzen, sondern strebt mit ihnen eine sich ergänzende Zusammenarbeit an. Die Zusammenarbeit kann dabei von spezifischen thematischen Kooperationen bis zu strategischen Bündnissen reichen.

Wir konzentrieren uns allerdings bei jeglicher Zusammenarbeit auf die ökonomischen, international wirksamen Dimensionen der neoliberalen Globalisierung. Auch bei Verknüpfungen von Fragen ökonomischer Globalisierung mit innenpolitischen oder nicht-ökonomischen Problemen, die durch die politische Entwicklung auf die Tagesordnung kommen, werden wir den Kernpunkt unserer Arbeit regelmäßig darin sehen, die Perspektive ökonomischer Globalisierung einzubringen. Bei allen Themen steht für uns dabei die Entwicklung von Alternativen im Vordergrund.

Vorschlag für Themenschwerpunkte von
 

Diese Schwerpunkte sind Vorschläge als Grundlage einer Diskussion. Sie sind als Anstoß gedacht, um die Arbeitsfelder unserer Gruppe zu fromulieren und können selbstverständlich geändert oder ergänzt werden.

Die Themenschwerpunkte werden von der Mülheimer Regionalgruppe selber gesetzt.
Wir setzen uns ein für:

  • eine ökologische und solidarische Weltwirtschaftsordnung mit mehr gleichberechtigter internationaler Zusammenarbeit
  • eine nachhaltige, umweltgerechte Entwicklung des Nordens wie des Südens, die Lösung der Schuldenkrise der Entwicklungsländer, die Beendigung der neoliberalen Strukturanpassung sowie die Ablösung der Diktatur der Gläubiger durch ein faires und transparentes Verfahren
  • die Einführung einer Steuer auf internationale Finanztransaktionen, die sog. Tobinsteuer und die Verwendung der Einnahmen für internationale Umwelt- und Entwicklungsaufgaben
  • die Schließung der Steueroasen, die Regulierung von Derivaten und das Verbot von hochspekulativen Fonds und die stärkere Besteuerung von Kapitaleinkünften und großen Vermögen
  • die Regulierung und Einschränkung der Macht transnationaler Konzerne und ökonomischer Machtzusammenballungen durch Kartelle und Fusionen
  • höhere Unternehmenssteuern, existenzsichernde Löhne, Arbeitsrechte und Mitentscheidungsrechte für Beschäftigte, Gleichstellungsauflagen, soziale und ökologische Standards internationale Institutionen, die diesen Zielen und nicht den Interessen von Industrieländern, Konzernen und korrupten Eliten dienen
  • eine Welt, in der Demokratie für alle Menschen gewährleistet ist und kulturelle Vielfalt erhalten bleibt
  • ein demokratisches und soziales Europa, das sich an den Bedürfnissen der Menschen und der Solidarität mit den anderen Teilen der Welt orientiert
  • ein System der solidarischen Alterssicherung sowie eine Umverteilung und Umbewertung von Erwerbs- und unbezahlter Arbeit im Rahmen der Internationalen und geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung
  • eine demokratische Reform der öffentlichen Dienstleistungen ohne die Privatisierung öffentlicher Dienste und der Aufgaben der öffentlichen Daseinsvorsorge sowie ohne eine Privatisierung öffentlicher Güter und genetischer Ressourcen
  • für ein Niveau sozialer Sicherung, das allen ein menschenwürdiges Leben ermöglicht