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22.10.08: Ehrung für Frau Güllenstern durch die Mülheimer SPD! Zur Erinnerung an die Wahl 94 weiter unten: “Darauf sprach die SPD, oh tat mir die Elli weh!“ Alles vergessen?

13.10.03: Der/die erstaunte Leser/in von WAZ/NRZ erfährt, dass Alt-OB Eleonore Güllenstern (Miss 2%-Elli) von SPD-OB und -Vorsitzender Mühlenfeld das Bundesverdienstkreuz(!) erhielt und 11 Seiten lang gelobt wurde. Kein Wort über ihre Skandale und ihren jämmerlichen Rücktritt am Wahlabend 1994! Vgl. dazu Gereimtes zur Wahl 94 auf dieser Seite:

16.10.03: Ratsitzung in Mülheim/Ruhr: Der MBI-Vertreter L. Reinhard fragt in der Fragestunde des Rates Frau OB Mühlenfeld, wer denn Frau Güllenstein, die ja immerhin bundesweit durch Schlagzeilen bekannt geworden sei, für das Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen habe. Antwort: das dürfe man/frau nicht sagen wegen Datenschutz. Dann in der Kaffeepause wurde der MBI-Vertreter aufs Übelste von SPD-Ratsherren und -damen beschimpft. Er sei nur neidisch und das sei allermiesestes Niveau, eine solche Frage zu stellen, und noch wüstere Beschimpfungen folgten, allen voran vom Gatten der OB, dem Ratsherrn Mühlenfeld. Ein Kommentar erübrigt sich.

Von  Müllerheim nach  Spechtania
Der kluge Wähler von Müllywood verändert die Republik

von einem unbekannten Reimemacher

Inhaltsverzeichnis (über Link jeweils direkt zu erreichen)

  1. Kapitel 1: Die Vorgeschichte: Global Schlafen, Lokal Handeln oder:
    Wenn Denkmale stürzen, ist eine Epoche zu Ende Das nur leicht abgewandelte W. Busch-Vorwort:
    “Elli und Hännschen, eine Genossengeschichte in mehr als sieben Streichen!”
  2. Am Tag nach den Kommunalwahlen, 16. Okt. 94: Gedanken zur Wahl:
     
    „Uff", der WÄHLER hat gesprochen, und zwar deutlich!
    Darauf sprach die SPD:
    "Oh, tat mir die Elli weh!”
  3. Kapitel 2: Die Nachgeschichte (Nov. 94): Vergangenheitsbewältigung?
    Oder: Unter`m Teppich liegt viel Zusammengekehrtes!
    “Die Elli lag im Hospital, für sie war`s immer noch `ne Qual.”
  4. Kapitel "Schluß!" “Als man dies im Ort erfuhr, war von Trauer keine Spur”
  5. Kapitel 3: Zeitgeschichte, erste Akte, (Okt. / Nov. 94):
    Die Situation ist da und keiner geht hin?: Verhandlungen/Verwandlungen:
    a. Bei den Schwatten, Bahnstraße rechts: Situation erkannt, Gefahr gebannt
    b. Grüne Bühnen, Bahnstraße links: Gefahr erkannt, Situation gebannt?
  6. Zwischengedanken des Souveräns:
    Der Wähler aber dachte:
    "Uff!, das stinkt ja wie der alte Muff! Geheimnis-Kremer und Bla-Bla!” Ist Schwarz-Grün in einer Großstadt möglich?
  7. Endkapitel: Nachgedanken des Souveräns: Die Moral von der Geschicht`: 
    “Trau niemals niemand nicht! Auch nicht uns`ren Grünen, die lassen Dich`s schnell sühnen!”

 

1. Kapitel: Vorgeschichte:
Global Schlafen, Lokal Handeln

oder:
Wenn Denkmale stürzen, ist eine Epoche zu Ende

Wir schreiben das Jahr 1993 p.Ch., gleichzeitig das Jahr 3 nach der deutschen Wiedergeburt. Vor nur 5 Jahren hatte ein gewisser M. Gorbatschow mit dem Satz:"Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben" eingeleitet, daß die 40jährige Einparteienherrschaft im Osten Deutschlands zusammenkrachte wie ein Kartenhaus. Kleinere und größere Erdbeben folgten dem weltweit, doch die verdutzten Sieger wider Willen im goldenen Westen wollten nicht einsehen, daß die Welt sich verändert hatte. Auch in Mülheim schien alles seinen gewohnten provinzialisch-behäbigen Gang zu gehen. Meinolf hatte sich in der SPD wieder durchgesetzt, Gerlachs neue Offenheit war alten Hager`schen Methoden gewichen, für das finanzielle MüGa-Desaster wurde niemand zur Rechenschaft gezogen, Müller versuchte, die CDU per Dezernentenposten zu binden, Möltgen wollte auch schon zulangen uswusf....

Doch oh Schreck: über die BUM in der Presse hochgekocht, wird die CDU bzgl. der Möltgen`schen Versuchung zur klaren Stellung gezwungen, verweigert ab nun konsequent jede weitere Bepostung durch die Genossen und setzt Möltgen vor die Tür. Doch dies ist nicht die einzige Gewitterwolke, die sich über der mehr als 40jährigen Alleinherrschaft der Mülheimer SPD zusammebraut in diesem denkwürdigen Jahr 3 post reunion Germaniae: die SPD muß bei der Emmericher Strasse eine Niederlage eingestehen, versucht noch per Schwenk das Gesicht zu wahren, was aber auffällt / die dubiosen Geschichten von Elli incl. Ehemann beim Hauskauf werden öffentlich / der Skandal um die Villa von Jochum, dem ex-Stadtdirektor, werden ruchbar und.. und...und.

Der Umgestaltungsprozess der Grünen in eine straffer organisierte Partei findet seinen Abschluß bei der Aufstellung der Kandidatenliste: Basisdemokratie und das Primat der Ökologie werden entsorgt. Die Koalition einer Riege machthungriger Frauen in Begleitung männlicher Bürokraten macht die Partei herrschaftsfähig und entkoppelt  die Bürgerinitiativen. Der neue "grüne" Wind schafft es, die alte Kaisereck-Mauschelei durch organisierte Vorabsprachen in inneren Zirkeln zu ersetzen und setzte eiskalt seine Liste durch, schafft es gerade noch, mit Wilhelm Knabe und Nora Mälzner Gallionsfiguren als Spitzenkandidat/innen zu instrumentalisieren.

Die WUB als Wählergemeinschaft Unabhängiger Bürger, initiiert aus Teilen der Bürgerinitiativen, formiert sich mit deutlichem Anti-Filz-Programm und findet problemlos stadtweit Kandidaten quer zu allen Parteien.

Kurzum:
Unbemerkt von der Weltöffentlichkeit rumort es an vielen Stellen

 

Die Vorgeschichte könnte auch einen Titel erhalten etwa so:
Elli und Hännschen,
eine Genossengeschichte in mehr als 7 Streichen!
Das nur leicht abgewandelte W. Busch-Vorwort ginge dann so:

Hans und Elli machten beide / als sie lebten, wen`gen Freude:
Lange sah man ihre Possen, die in Wirklichkeit verdrossen,
mit behaglichem Gekicher, weil man selbst vor ihnen sicher.
Aber das bedenke stets: Wie man`s treibt, mein Kind so geht`s.
Und so kam`s dann wie es muß / der Wähler macht mit beiden Schluß.
Im Oktober 94, viele Angeschmierte freu`n sich,
mußten Hans und Elli gehn, selbst die Genossen fanden`s schön,
dachten noch per Sündenbock / überwinden sie den Schock.
Doch sie hatten nicht kapiert, was den Wähler motiviert,
denn nach 40 langen Jahren / war die Kiste schlimm verfahren.
Mit Filz, Erbhöfen, Arroganz / beißt sich die Katze in den Schwanz,
wenn alles blieb beim Alten, wenn die Paten weiter könnten walten.
Wenn Schuldenmacher blieben dran, würd`s nur noch schlimmer, Mann oh Mann.
Wenn ungestraft die vielen Sachen, noch manches würd`zusammenkrachen.
Und der Mantel der Geschichte / brachte mich zu dem Gedichte.
`Ne Epoche ist vorbei, damit auch die Narretei?
Oh mein Gott, ich zweifle ehrlich, ob`s demnächst nicht sehr gefährlich,
wenn diese Chanc`wird nicht genutzt, sind auch die Grünen weggeputzt
und um die Jahrtausendwende / der Wahnsinn reibt sich dann die Hände,
denn bei den ganzen vielen Schulden / muß mancher Manches noch erdulden.
Wird dann man/frau sich eingesteh`n, daß so es kann nicht weitergeh`n?
Wenn nein, dann bloß nicht staunen / wenn Spießer gehn dann zu den Braunen!

Leider fehlt dem Verser die Begabung, eine zugehörige und angemessene Illustration mitzuliefern, wo alleine schon Ellis Dramaturgie aus dem Ganzen ein wunderschönes Exempel für  bestes Theater an der Ruhr abgab.

 

Einen Tag nach den Kommunalwahlen am 16. Okt. 94:
        
Gedanken zur Wahl

„Uff”: der WÄHLER hat gesprochen, und zwar deutlich!

Also sprach der sog. Souverän (das Mülheimer Wahlvolk): "Nun reicht`s mir mit der absoluten Herrschaft der Genossen über mich.
Egal, was ich auch sonst von den Parteien halte, etwa zur Bundestagswahl,
hier in MH muß Schluß sein mit dem Filz und mit der Arroganz der
Macht der SPD-Dynastien. Meine bisherige Verwalterin, die gute
alte Tante SPD, ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt, hat Probleme,
ihre Eiterpickel auszudrücken und zu verstecken. Sie wird  sich
daher zwischen diesem und dem nächsten Kreuzchen (den einzigen
Zeichen meiner Souveränität) nicht genug um mich, das gemeine Fußvolk,
mehr kümmern können. Deshalb wähle ich mir nun für die kommenden
mageren Jahre andere Betreuer, die zumindest zu Beginn nicht ganz
so gefräßig und arrogant sind. Damit ich den Überblick behalte, setze
ich die FDP vor die Tür und laß die WUB erst gar nicht hinein.
Die beiden Großen mache ich mir fast gleich stark, damit mir keiner
überheblich wird, und die Grünen laß ich entscheiden, so als Zünglein
an der Waage, mach sie aber so stark, daß sie zur echten Zunge
an der Waage werden. Sollten sie sich aber zur gespaltenen Zunge
entwickeln, war`s ihre letzte Chance. Uff!"

 

Darauf sprach die SPD:"Oh, tat mir die Elli weh!   
Hinfort mit ihr, jetzt nur noch Golf, von uns aus mit dem Hans Meinolf!
Und jetzt der größte Knüller, wir chassen auch noch Müller.
Ihr Grünen seht, wir wär`n dann rein, drum lasset uns zusammen sein!"
"Oh nein", sprach da die CDU, "wir grünen auch, juchhu  juchhu!
Ihr Grünen schaut, die Sommer naht, dem Specht ist`s recht,
dem Schmitten auch, drum geht mit uns als neuem Brauch!
Wir werden brav sein, auch sozial, deshalb mit uns als beste Wahl!"
Die Grünen schwiegen noch im Walde, doch sprechen sie mit beiden balde.
Soll die SPD nun sühnen, daß sie so bös war zu den Grünen?
Wär`s eine Sünde mit der CDU oder eine Chanc` für Wandel g`radezu?
Was wollte nur der Wähler, dieser Parteienquäler?
Die Grünen dachten:"Oh mein Gott, schickt der uns später auf`s Schafott?
Wenn wir ihm jetzt die Chanc` vermasseln, wird`s später auf uns niederprasseln?
Gehn wir nun mit den Roten, verbrenn` wir uns die Pfoten!
Gehn wir aber mit den Schwatten, wir wir`s bisher nicht hatten,
so ächten uns die Linken, was uns würd kräftig stinken.
Für Umwelt und mehr Frauenrecht geht`s wohl bestimmt nicht bei Herrn Specht!
(Obwohl er Jutetaschen trägt und oft auch mit dem Fahrrad fährt!)
Doch auch mit Dieter Wiechering ist das ja kein ganz and`res Ding.
Da doch die liebe Lisa steht wie der Turm von Pisa,
wenn dann noch wenigstens der Schrör im Fraktionsvorsitz wär!
Mein Gott, so viel Gedanken, die bringen uns ins Wanken!
Was war es doch fürdem im eignenSaft bequem!

Verantwortung ist schwer oh je, Entscheidung tut der Seele weh!
Bei des Propheten Bart, ist die Entscheidung hart!"

Der Mantel der Geschichte, der so einbetoniert schien in dieser
Stadt mit Ruhr, möchte sich öffnen nach diesem denkwürdigen
16. Oktober, möchte offenlegen, was sich unter seinem Filz alles
so eingenistet hat über Jahrzehnte. Noch hat sich der Mantel nur
einen Spalt geöffnet, durch den man von außen eine raffgierige
ex-OB erblickt, die sicherlich  auch von innen vorgeschoben wurde,
um den eiskalten Wind der Öffentlichkeit abzuschirmen.

Die selbstgefällige Arroganz der SPD-Dynastien, vom obersten Paten bis zum letzten Filzstift, wankt gehörig.

 

2. Kapitel: Nachgeschichte (Nov. 94)

Vergangenheitsbewältigung?
Oder: Unter`m Teppich liegt viel Zusammengekehrtes!

Da in Mülheim noch Vieles unaufgeklärt im Busch ist, bleibt der Verser auch im W.Busch, allerdings bei gereimteren Sachen als das in der heutigen MH-Realität so der  Fall ist!

Die Elli lag im Hospital, für sie war`s immer noch `ne Qual. 
Der Stern, der ließ es sich nicht nehmen, enthüllt die KVR-Tantiemen.
Sie macht sich nun Gedanken, wen sie denn bringt zum Wanken!
Wenn sie denn einmal ehrlich wär, wär los hier selbst der größte Bär!
Doch sie braucht nur zu warten, selbst Paumer legt schon Karten.
Der Meinolf ist noch still, macht später, was er will?
Wenn dann die Dame Ruske / sagt,  was sie wirklich wußte,
dann wär` bald  Schluß und wär`s vorbei / mit all der bösen Narretei!
Wer weiß, was noch bei Mannesmann und RWE /tät nach `ner Offenlegung wirklich weh!
Und auch bei der KWU /sind noch viele Akten zu!
Ja selbst der Fallwerkschef Herr Jost / säh Ellis Rückzug nicht als Trost,
hat doch  die Stadt bei ihm Kredit, so mengt  er  weiter  kräftig mit!
Jawohl: in allen Spitzen sieht man die Geier sitzen.
Doch hoffentlich geht`s nicht so weiter, weil das wär dann doch gar nicht heiter.
Von Dauer wär die Korruption/ und riefe:"Ja hier bin ich schon.
Mir kannst Du nichts Du Bürger, weil sonst werd `ich zum Würger
und mache Dich nur platt und setze Dich schachmatt!"
Wo kämen wir denn wirklich hin, machte das denn weiter Sinn.
Uns`re Stadt wär bald bankrott und wüßte weder hü noch hott!
Wie gut, daß es den Wähler  gibt, sonst würd das Spiel ja nie gekippt!
Denn nach so vielen Streichen/ viele sollten weichen!

In W. Buschs Fabel werden die 2 Bösewichte am Schluß gemüllert, selbiger war da ganz gnadenlos!
Original -Ton Wilhelm Busch ging  so:

"Meister Müller, he, heran! Mahl er das, so schneller kann!"
"Her damit!" Und in den Trichter/ schüttet er die Bösewichter.
Rickeracke! Rickeracke! Geht die Mühle mit Geknacke.
Bald kann man sie noch erblicken, fein geschroten und in Stücken.
Doch sogleich verzehret sie/ Meister Müllers Federvieh.

Ich möchte mir ersparen, die Interpretation dieser Verse aus dem letzten Jahrhundert direkt auf die MH-Realität etwa von SPD-Parteitagen zu übertragen.

 

Der liebe W. Busch schickt dann noch ein letztes Kapitel namens Schluß hinterher, um die vorher geleimten Spießer noch einmal deutlich zu charakterisieren. Ähnliches bietet sich nun an, um in MH die Hergänge in der Müllerei nicht so stehen zu lassen und dem Rest des Ruhrdorfs nicht doch einmal die Möglichkeit zu geben, ihre enormen Weisheiten in Kommentare zu gießen, denn damit könnte ja bald Schluß sein. Wenn W. Busch die Überschrift "Schluß" aber mehr als Schlußfolgerung gemeint hat, so können auch die folgenden Verse analog in der Doppelbedeutung von Schlußstrich und Schlußfolgerung nach 40 Jahren sein, in denen unser Ruhrdorf die Streiche der Genossen erlebte.  Um Verwechslungen mit dem letzten Jahrhundert auszuschließen, habe ich in den Originaltext  die Namen der heutigen Schelme  und Spießer eingesetzt. Stellenweise wurde auch notgedrungen der ein oder andere Vers hinzugereimt, da der liebe Wilhelm (Busch natürlich) vor über 100 Jahren nicht genug Phantasie haben konnte, um etwa das heutige Gemüllere oder Gesteitze auch nur erahnen zu können.

Kurzum: nun das Kapitel "Schluß!"
als Co-Produktion von W. Busch und dem Verser:

Als man dies im Ort erfuhr, war von Trauer keine Spur.
Witwe Hombach, mild und weich, sprach:"Sieh da, ich wußt es gleich!"
"Jajaja!" rief  Meister Specht, "Bosheit ist kein Lebenszweck!"
Drauf so sprach Museumschefin Stempel: "Dies ist wieder ein Exempel!"
"Freilich", sprach der Ex-Chef Hager,"das Ergebnis ist echt mager!"
Es sprach sodann die Tante Lisa:"Das kommt, wenn man die Bürger nie sah!"
Aber der Verwaltungsmann dachte: "Wat geiht meck dat an!
Ich vernichte schnell die Akten und schon hat sich`s mit den Fakten!"
Spät noch brannt `im Rathaus Licht / der Reißwolf  fuhr `ne Sonderschicht!
Die Semmler aus der Kämmerei / legt schamlos nun die Schulden frei.
Die Erbschaft uns`rer Bösewichter / beläßt Schwarz-Grün lange Gesichter.
"Ätsch, Ätsch", die Kämm`rin Gaby sprach," `ne Auftragssperre legt euch brach!"
Hätten wir`s vorher gesagt / hätten alle nur geklagt,
daß wir abgewirtschaft` hätten / mehr noch als in and`ren Städten
wär`n Sozis noch mehr weg vom Fenster  und säh`n nur noch Gespenster!"
"Freilich", meint der Ernst Gerlach,"warum nur wird der Mensch so schwach?
Werd ich kein OB, geh` ich zum RWE!"
"Ja, ja", lacht Horst in Anhalts Sachsen, "ich bin da `raus trotz all´ der Faxen,
nach Sowobau und MüGa / war ich doch wirklich klüger,
bin schnell nach Magdeburg gegangen, bevor mein Tun mich hätt gefangen,
Konequenzen, was soll ich sagen, geh`n mich nichts an, soll`n and`re tragen!
Ins Fäustchen lacht man sich auch bei Stinnes und trinkt erst einmal kräftig Guiness:
"Miss zwei Prozent* paßt` uns ganz gut, ließ das doch sauber uns`ren Hut!"
Kurz, im ganzen Ort herum /ging ein freudiges Gebrumm:
"Gott sei Dank! Nun ist`s vorbei mit der Übeltäterei!"

* wie bekannt hatte Tante Elli sich bei Fräulein Ruske `nen 2%-Kredit besorgt, wo doch am  überhitzten Markt Kreditzinsen nicht unter 10% zu haben waren. Aufgefallen; dumm gelaufen! 

 

3. Kapitel: Zeitgeschichte, erste Akte, (Okt./Nov. 94)

Die Situation ist da und keiner geht hin?

War denn das freudige Gebrumm/ in Wirklichkeit gar furchtbar dumm?
Ist`s wirklich nun vorbei/ mit der Übeltäterei?
Ja, ja: in Wirklichkeit, au weia, sind überall noch faule Eier, 
und zwar nicht nur bei den Genossen sind manche gut für neue Possen.
Es stinkt noch Vieles hier auf allen Seiten, drum schau`n wir dies`mal hin beizeiten
und ich möcht kommentieren, was ab der Wahl so tat passieren:

Bei den Schwarzen, Bahnstraße rechts:
Situation erkannt, Gefahr gebannt

Aus Düsseldorf kommt das O.K.: Geht mit den Grünen, tät`s auch weh!
Für NRW wär`s ein Signal/ zu stürzen Rau bei Landtagswahl.
Der Schmitt ganz schnell verkündet, daß nur mit Grün man sich verbündet.
Brands kriegt gleich den Vorsitz der Fraktion/ somit bleibt Specht die OB-Position.
War der nicht klug, dieser Zug?
Die Sommer will dann nicht angeblich/ womit der Grünen Forderung vergeblich,
daß nur `ne Frau OB sollt sein, womit sie stellten sich ein Bein!
Als "linker Katholik" von oben/ wird Specht sich fortan selber loben.
Dabei ist nur auf Macht er geil und bietet dafür Vieles feil.
Ab nun mit Grünen nur noch Kreide, es wird `ne echte Augenweide!
Als Aushangschild Herr Specht? denkt mancher, wird ei`m schlecht!

Auf den Grünen Bühnen, Bahnstraße links :
Gefahr erkannt, Situation gebannt?

Laßt uns mal seh`n, wie denn in aller Stille, die Grünen umgehn mit des Wählers Wille
Hat dort frau/man kapiert, daß die Geschichte ungeniert,
von ihnen will ab nun, nicht nur für Nischen was zu tun?
Trotz Wahlsieg gar nicht heiter, wußt erstmal keiner weiter,
Nach so vielen Ohnmachtsjahren/ ein Riesenschreck in die Glieder gefahren.
Der Einbruch bei der SPD / tat anschein`d vielen Grünen weh
und nur manch` Gründerväter/ sah`n bei Schwarz-Grün keine Verräter.
Die Führungsriege aber sah / zuerst Rot-Grün ganz offenbar
und inszenierte heiter, das Mauschelspiel ganz munter weiter.
Macht bei den Grünen das ZK/ den glatten Durchmarsch diesmal klar? 
Die Nora tritt schon gleich zurück, der Steitz dafür, igitt igitt.
War das denn wirklich klug / so`n platter Wahlbetrug?
Der Wilhelm Knabe ward recht sauer, die Kommission nur rot-grün Power?
Nein, nein, nein, sprach das ZK, wir sind doch für alle da.
Verhandelt wird mit beiden, laßt uns am End` entscheiden.
Welche Punkte sind der Knack`, erzähl`n wir später, zack!

Verhandlungen/Verwandlungen?

Mit der CDU schien`s prima /ein gut Verhandlungsklima.
Nur worüber man gesprochen, blieb ein Geheimnis ungebrochen.
Und mit der SPD /da tat das Reden weh!
Solange Müller noch dabei, ist Wiech`ring auch nicht einerlei.
Diese beiden, ob mit Frau ob ohne, das Gespräch der Grünen sich kaum lohne.
Manch` Grüne hoffen ganz im Stillen, der Parteitag möcht` sie tillen.
Denn mit Lisa und dem Thomas Schröer/ wär`s für Rot-Grün nicht ganz so schwer.
Solange wird geheimgehalten, ob die Grünen wirklich wollen walten,
wie`s ÖTV und Jusos fordern, oder ob sie Specht beordern.
Die grüne Kommission, enthüllt`s am Ende schon.
Ja in der guten ÖTV/ sind Kremer doch und Frau!
Die zwei in den Verhandlungen, verhindern die die Wandlungen?

 

Zwischengedanken des Souveräns

Der Wähler aber dachte:
"Uff!, das stinkt ja wie der alte Muff!“
Geheimnis-Kremer und Bla-Bla!
Natürlich ist es richtig, zu wissen, was da wichtig.
Wird Specht denn nun OB, was manchen Bürgern täte weh?
Ihr Grünen sagt, welch` Posten, wollt ihr denn selber kosten?
Welch Punkte sind euch heilig, habt es doch nicht so eilig
und sagt mir endlich klar, was zu verhandeln war.
Ich würd es lieber vorher wissen, denn hinterher bin ich beschissen!
Welch` Punkte gebt ihr auf, mit wem, für uns ist`s nämlich nicht bequem.
Wenn ich mich fühl verraten, werd später ich Euch braten,
und nicht die CDU, auch nicht die SPD, die kenn` ich beide eh!
Den Filz zu untersuchen, per Ausschuß  zu verbuchen,
müßte euch ganz wichtig sein, sonst stellt der Filz euch noch ein Bein.
Wie steht`s denn mit dem Fallwerk, diesem verdammten Knallwerk?
Ist der Punkt euch so wichtig, daß ohne alles nichtig?
Am Klöttschen und Flughafen/ müßt ihr die Sozis strafen,
doch auch mit uns`rer CDU/ dürft kein Verhandeln sein dazu!
Bei Emmericher Strass` war immer/ der Specht und CDU noch schlimmer
als selbst das Fräulein Roes/ und die war auch schön bös!
Ist da was zu verhandeln, um mehr noch zu verschandeln?
Zugeständnis hier ist doch nicht drin, sonst Gnad` euch Gott, käm`s euch in` Sinn!
Interessiert euch das Depot / denn gar nicht irgendwo?
In Dümpten und am Heifeskampe, müßt euch aufgeh`n `ne helle Lampe,
die alte Planung muß da weg, sonst wärt ihr wie der letzte Dreck!
Laßt euch für Zentrum und Gutscheine/ nicht ein auf schlechte alte Weine.
Sagt uns jetzt bitteschön, wohin die Steuern geh`n!
Sagt`s jetzt und offen, damit wir nicht auf Falsches hoffen!
Denn nur bei off`nen Karten/ ist Bess`res zu erwarten. "
Uff, uff, sprach so der kleine Mann, `mal seh`n, was kommt und wann!

Ersteinmal kam der November mit Allerheiligen, wo der Toten
gedacht  werden soll. Bei der SPD-Spitze hatte man aber immer
noch enorme Probleme, die Leichen unter dem besagten Mantel
der Geschichte belassen zu wollen. Ergo wurde der angekündigte
Parteitag kurzerhand verschoben und zur nächsten Sitzung mit der
grünen Kommission wurde nachgegeben, was das Zeug hielt.

Es war am Tag der Reformation, bezeichnend scheint das schon, 
da mach`n sich der Genossen Spitzen, d`ran mit den Grünen zusamm` zu sitzen.
Der Büttner und die Lisa sind mit von der Partie da.
Nur um der Machterhaltung willen/ wollen sie schlucken manche Pillen.
Nur nicht die Emm`richer Straß`, da bleiben sie ganz blaß.
Das ist ein Knackpunkt allemal, macht aus der CDU die bess`re Wahl!

Nach etlichen weiteren Verhandlungen der Grünen mit beiden
großen Parteien ist zwar außer vielen Gerüchten und Andeutungen
nichts klar, doch der Tag der Entscheidung, die grüne
Mitgliederversammlung zur Bündnisfrage, naht gnadenlos.
Die Medien bundesweit haben spitze Ohren und schauen auf Mülheim:
Ist Schwarz-Grün in einer Großstadt möglich?

 

MV bei Grünens das war klar,  lockt`s Fernseh`n her fürwahr.
Die Grünen, die entschieden sich, für Schwarz-Grün deutlich mehrheitlich.
Die Steffens über das Votum der Frauen, wollt ` das noch in die Tonne hauen!
Die Weiber aber stimmten patt und machten Steffens` Wunsch so platt.*
Wenn 8 von 80 hätten entschieden, wär die Demokratie auf der Strecke geblieben!
Specht OB tat nicht mehr weh.
Dazu nun Bürgermeister Knabe, auf daß er `was zu reden habe.
Der Richter und die Lostermann / traten nun als Sprecher an.

Und die Moral von der Geschicht`: Trau niemals niemand nicht!
Auch nicht uns`ren Grünen, die lassen Dich`s schnell sühnen!

Nachgedanken des Souveräns:

Mal seh`n, was kommt und ob, und wie und wann!
In 5 Jahren melde ich mich zurück und dann wird schonungslos Bilanz gezogen. Die schwarz-grüne Verpflegung für diese 5 Jahre - sprich die Bündnisvereinbarung - ist reichlich vorhanden.
Mal seh`n!

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