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Offener Brief

Frau Dr. Christine Bergmann
Kampagne "Mehr Respekt vor Kindern"
Bundesministerium fuer Familie, Senioren, Frauen und Jugend
11018 Berlin

 Sehr geehrte Frau Dr. Bergmann,

mit Freude haben wir zur Kenntnis genommen, dass Ihr Ministerium mit der Kampagne "Mehr Respekt vor Kindern" endlich auch in dieser oeffentlichen Form das Recht von Maedchen und Jungen auf gewaltfreie Erziehung aufgreift. Diese Initiative ist, da sie lange ueberfaellig war, sehr zu begruessen. Auch halten wir die Begleitmaterialien fuer insgesamt gut dargestellt und sicher hilfreich vor Ort, wo qualifizierte Fachleute sich um die Anliegen der Maedchen und Jungen, Muetter und Vaeter kuemmern.
Wie moechten jedoch anmerken, dass uns manche Inhalte fuer das Anliegen der
Kampagne wenig foerderlich erscheinen. Befremdlich ist z.B. die fotografische Darstellung aller Kinder in Unterhemden, welche ⥓ da auf der Grenze zu einer sexualisierenden Aesthetik - die beabsichtigte Aufmerksamkeit auf deren Gewalterfahrungen in den Hintergrund ruecken laesst.
Worueber wir allerdings sehr erstaunt und auch besorgt sind, ist die von Ihrem Ministerium vertretene Auffassung, die sich auf dem Jungen-Plakat wiederfindet in der Textzeile: "Wer Schlaege einsteckt, wird Schlaege austeilen".
Wieso belaesst man es nicht dabei, auch Jungen als Opfer von Gewalt anzuerkennen? Wieso werden verletzte Jungen unmittelbar als spaetere Schlaeger benannt? Wieso muessen Jungen erst als gefaehrlich erscheinen, bevor man ihre Schmerzen sieht? Wir halten diesen Satz fuer beschaemend gegenueber gewaltbetroffenen Jungen! Was muessen diese Jungen fuehlen, wenn sie sich in der Oeffentlichkeit einem solchen Text gegenueber sehen? Sie werden sich erneut unverstanden und abgelehnt fuehlen - moeglicherweise aber bestaerkt darin, sich dann ebenfalls gewaltsam wehren zu duerfen, wenn sie verletzt wurden.
Wir koennen auch nicht nachvollziehen, warum in den Begleitmaterialien zur Kampagne zwar durchweg von "Kindern" ⥓ also Maedchen und Jungen - die Rede  ist, nur im Falle des Jungen-Plakates jedoch der zwangslaeufige Zusammenhang von erlittener Misshandlung und spaeter selbst ausgeuebter Gewalt unterstellt wird. Anhand der Bildunterschriften konkret: Wieso wird bei den Maedchen von "Demuetigung", "entwuerdigenden Bestrafungen" und "seelischen Verletzungen" gesprochen, bei dem Jungen hingegen vom "Teufelskreis der Gewalt"?
Die Botschaft, die damit ankommt, ist: Jungen duerfen nicht geschlagen werden, weil sie sonst selbst einmal (zurueck)schlagen werden. Was jedoch untergeht, ist: Jungen duerfen nicht geschlagen werden, weil auch sie ein Recht auf gewaltfreie Erziehung haben!
Um es auf den Punkt zu bringen: Mit dieser Aussage werden nicht nur die klassischen Rollen- und Gewaltklischees bedient, es wird erneut der zwar landlaeufige - aber nicht zulaessige - Automatismus "Vom Opfer zum Taeter" hergestellt. Und es werden auch die vielen, z.T. jahrelangen Bemuehungen um eine andere, geschlechts- und konfliktbewusste Jungenarbeit nicht ernst genommen.
Frau Dr. Bergmann, das kann doch nicht in Ihrem Sinne und Absicht der Kampagne sein!
Weil wir dieses Aktionsprogramm - das sich ja "Mehr Respekt" nicht nur vor Maedchen, sondern auch vor Jungen zum Ziel gesetzt hat - fuer wichtig und richtig halten, und weil wir wollen, dass die beabsichtigte "kritische Auseinandersetzung mit Gewalt" (Kampagnen-Broschuere, S.10) gefoerdert wird, bitten wir Sie und Ihr Ministerium nachdruecklich darum, die genannte Textpassage zu entfernen, sie zu ueberarbeiten und durch eine solche (wie z.B. bei den Maedchen-Plakaten) zu ersetzen, die das Leiden und die Not auch der betroffenen Jungen thematisiert!
Wir denken, dass nur unter einer solchen Perspektive ein neues Nachdenken beginnen und ein wirklicher Wandel hinsichtlich der Gewalt an Maedchen und Jungen einsetzen kann.
Wir wuerden uns ueber eine Antwort freuen und ueber Mitteilungen zu den Schritten, die Sie in dieser Angelegenheit zu tun gedenken.

Mit freundlichem Gruss
Alexander Bentheim, Bildungsreferent und Verleger, Hamburg
Susanne Ehrchen, Physiotherapeutin, Hamburg

Unterzeichnet haben den Brief bislang ( von 16. bis 20. Dezember)und wurden in der Januarausgabe des "Switchboard" genannt: .

med. Jochen Abetz Arzt fuer Kinderheilkunde, Maulbronn
Dirk Achterwinter Sexualpaedagoge, Bielefeld
Annemone Ackermann Brandenburg
Mathias Auge Heilpraktiker, Muenster
Dr. Dirk Bange Sozialwissenschaftler, Rosengarten
Dr. Heinz Bartjes Paedagoge und Sozialwissenschaftler, Tuebingen
Peter Becker Informatiker, Kandel
Stefan Beier Dipl.-Soziologe, AK Kritische Maennerforschung, Berlin
Peter Berberich Sachsen-Volkersdorf
Olaf Blohm Bund Deutscher PfadfinderInnen, Bremen
Rita und Juergen Boegershausen Initiative der Grosseltern von Trennung und Scheidung betroffener Kinder, Essen
Regina Borgmann Erzieherin, Ausbildung in gestalttherapeutischer Arbeit mit Kindern, Aachen
Roswitha Borrmann Kissing
Franco Brignola Weil am Rhein
Theo Brocks Bildungsreferent KAEAELS e.V, Koeln
Peter Brumann Recklinghausen
Sigrid Buerner Dipl.-Psych., Frauennotruf Kiel e.V., Kiel
Claudia Bull Dipl.-Soz.Paed., Frauennotruf Kiel e.V., Kiel
Gerlinde und Manfred Christ Initiative der Grosseltern von Trennung und Scheidung betroffener Kinder, Duesseldorf
Frank-A. Dachtler Dipl.-Verwaltungswirt (FH), Wilhelmsdorf
Imke Deistler Dipl.-Psych., Frauennotruf Kiel e.V., Kiel
Martina Deppe-Spinelli Verlegerin, Bad Lippspringe
Anette Dirschnabel Dipl. Biologin, Malsch
Elmar Doering Dortmund
Bernd Draegestein mannigfaltig - Institut fuer Jungen- und Maennerarbeit, Muenchen
Michael Drogand-Strud Diplom-Sozialwissenschaftler, Gestaltberater, HVHS Alte Molkerei Frille
Ursula Enders Zartbitter Koeln
German Stefan Fass Dipl. Sozialpaedagoge/-arbeiter, Gewaltberater ifm, Weener
Michael Firle maennerwege GbR, Hamburg
Ute Firle Hamburg
Robert Fuechsel Oldenburg
Klaus Ganser Dipl.Soz.Paed./Soz.Arb., Beratungsstelle Anstoss ⥓ gegen sexuelle Gewalt an Jungen und maennlichen Jugendlichen beim Maennerbuero Hannover e.V., Hannover
Detlev Gause Jugendbildungsreferent, Evangelische Akademie Nordelbien, Bad Segeberg
Monika Gerstendoerfer Dipl.-Psych., Geschaeftsfuehrerin Lobby fuer Menschenrechte e.V., Metzingen
Hugo Goetz Dipl. Sozialarbeiter, Karlsruhe
Harald Gottschalk Frankfurt/M.
Anna Gross Studentin, Frauennotruf Kiel e.V., Kiel
Christoph Grote mannigfaltig - Institut fuer Jungen- und Maennerarbeit, Hannover
Andreas Haase maennerwege GbR, Bielefeld
Heinrich Hagel Volkswirt, Quendorf
Katrin Hagel UEbersetzerin, Quendorf
Sigurd Hainbach Dipl.-Sozialpaedagoge, Muenchner Informationszentrum fuer Maenner e.V., Muenchen
Michael Hauck JederMann e.V. - Jungen & Taeterarbeit gegen Maennergewalt, Bruehl
Walter Hinz Dipl.-Sozialpaedagoge, Muenchner Informationszentrum fuer Maenner e.V., Poing
Georg Hoffmann Krozingen
Dr. Jochen Hoffmann Maennerzentrum, Frankfurt/M.
Werner Holtfreter Mannheim
Klaus-Dieter Huetter Dipl.-Ing., Aachen
Prof. Dr. Klaus Hurrelmann Universitaet Bielefeld
Dr. Karin Jaeckel Autorin, Oberkirch
Olaf Jantz Jungenarbeiter, Therapeut fuer Jungen mit Gewalterfahrungen (Opfer und Taeter), Hannover
Helmut Jung Sportpaedagoge / Trainer fuer Rituelles Boxen, Kickbox-Do und Praeventive Selbstverteidigung, Hamburg
Ludger Jungnitz Berlin
Karsten Kassner Diplom-Soziologe, Frankfurt/M.
Frank Keil freier Journalist, Hamburg
Beate Kricheldorf Initiative der Grosseltern von Trennung und Scheidung betroffener Kinder, Olpe
Markus Kringe maennerbuero koeln, Koeln
Torsten Kruse WIDERSPRUCH Kritisch-solidarische Jungen- und Maennerarbeit, Kiel
Matthias Kupffer Diplom-Psychologe, Berlin
Alexandra Lampe Heilpraktikerin, Muenster
Ralf Lange M.A., Dipl.-Sozialwirt, TIB e.V., Hamburg
Prof. Dr. Michael Langhanky Ev. Fachhochschule, Hamburg
Hans-Joachim Lenz Maennerbildner und Maennerforscher, Eckenhaid/Nuernberg
Peter Lichtenberg Buergerinitiative "Familienpolitik im Rechtsstaat", Leverkusen
Christoph Liel Dipl.-Sozialarbeiter, Muenchner Informationszentrum fuer Maenner e.V., Muenchen
Holger Luebberstedt Neu Wulmstorf b. Hamburg
Rainer Neutzling Schriftsteller, Koeln
Dieter Mark Arbeitskreis Eltern fuer Kinder, Bremen
Dr. Angela May Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft Praevention & Prophylaxe e.V., Redakteurin der Fachzeitschrift "Praevention & Prophylaxe", Berlin
Peter Moser Manne e.V. - Information Beratung Bildung fuer Maenner und Jungen -Potsdam
Joachim Mueller Dipl.-Ing., Marburg
Gudrun Nagel Geschaeftsfuehrerin Kinderschutzzentrum Hannover
Barbara Noll Dipl.-Psych., Frauennotruf Kiel e.V., Kiel
Franz-Gerd Ottemeier-Gluecks Diplom-Paedagoge, Gestalttherapeut,  HVHS Alte Molkerei Frille
Georg Paassen "maenner im netz", Essen
Andreas Panter Computer Netzwerk Integration GmbH, Friedrichshafen
Helmut Paschen PRO FAMILIA, Flensburg
Detlef Pech Dipl.Paed., Dipl. Sozial.wiss., FB1/EW1, Carl von Ossietzky Universitaet, Oldenburg
Antje Peter Dipl.-Soz.Paed., Praeventionsprojekt PETZE, Frauennotruf Kiel  e.V., Kiel
Dr. Burkhard Poeschel Vaeteraufbruch fuer Kinder e. V., Kreisgruppe Hildesheim und Umgebung, Hildesheim
Margret Pott Dipl.-Volkswirtin, Frauennotruf Kiel e.V., KielWerner Pres Muenchen
Andreas Quenkert Dipl.Soz.-Paed., Dipl.Verw., Gewaltpaedagoge IfM, Leiter des Jugendhilfe Raestrup e.V., Raestrup
Ralf Radzuweit Dipl.-Sozialpaedagoge (FH), Arbeitsfelder Berufsbezogene
Jugendhilfe und Kindererholungsmassnahmen, maenner forum nuernberg, Vater dreier Soehne, Nuernberg
Lothar Reinhard Lehrer, ehrenamtlich Fraktionsvorsitzender der Waehlergemeinschaft "MBI - Muelheimer Buerger Initiativen" im Rat der Stadt, Muelheim/Ruhr
Bernhard Rekemeier IT-Systemberater, Hameln
Thomas Rhyner St.Gallen/Schweiz
Josef Riederle Dipl.-Sozialpaedagoge, Hohenhude
Kai Sachs WIDERSPRUCH Kritisch-solidarische Jungen- und Maennerarbeit, Kiel
Werner Sauerborn Stuttgart
Dierk Schaefer Bad Boll
Ursula Schele Lehrerin, Praeventionsprojekt PETZE, Frauennotruf Kiel e.V., Kiel
Thomas Scheskat M.A., Psychologischer Psychotherapeut, Maennerbuero Goettingen
Axel Schlicher Systemadministrator, Grossaitingen
Heike Schlottau Jugendbildungsreferentin, Evangelische Akademie Nordelbien, Bad Segeberg
Gerda Schnettler Initiative der Grosseltern von Trennung und Scheidung betroffener Kinder, Grevenbroich
Thomas Schroeder Drochtersen
Ulrich Schuerfeld Gesundheitsingenieur, Duesseldorf
Georg Seitz Dipl. Psychologe, Kinderschutzbund Ulm
Sylvia Siegl 1. Vorsitzende "Augen auf! Kinder- und Opferhilfe" e.V., Ichenhausen
Thomas Sochart Nuertingen
Christian Spoden Beratungs- und Informationsstelle "Konflikt-Krise-Gewalt", Oldenburg
Ruediger Stanke Paedagoge und Berater bei Manne e.V. Potsdam, Belzig
Dr. Dominik Stoffel Frankfurt/M.
Bjoern Suefke Diplom-Psychologe, "man-o-mann jungenarbeit" im Verein fuer Sozialtherapie, Gruppenarbeit und Beratung [VSGB] e.V., Bielefeld
Klaus ter Horst Dipl.Psychologe, Therapeutischer Leiter des Eylarduswerkes Bad Bentheim-Gildehaus
Peter Thiel Familienberater Kinderland e.V., Verfahrenspfleger (Anwalt des Kindes) in Ausbildung, Berlin
Felix V. Tirpitz Initiativgruppe "Papa-der-Zwei", Bruehl
Frans P. van Velden M.Sc., Den Haag/Niederlande
Wilfried Vogelmann Dipl.theol., Maennerreferent in der Dioezese Rottenburg Stuttgart,
Peter Walter Heilpaedagoge, Karlsruhe
Walter Wawschinak Krefeld
Christine Wesner selbstaendig im Telekommunikationsbereich, Buergerinitiative "Familienpolitik im Rechtsstaat",  Bechhofen
Sabine Wieninger Dipl. Psych., Frauennotruf Muenchen, Beratungsstelle fuer Frauen und Maedchen mit sexuellen Gewalterfahrungen, Muenchen
Helmut Wolters Tischlermeister, Bremen
Klaus-Peter Zachowski Dipl.Psych, MEDIUM e.V./Institut fuer geschlechtsbezogene Bildung, Sozialpaedagogik und Forschung, Goettingen

Kontakt fuer weitere Unterzeichnungen: c/o Verlag maennerwege, Postfach 65 81
20, 22374 Hamburg, fax 040/38 19 07, eMail
maennerweg@aol.com