Startseite
Der Abgang
Ende
Der Abgang

Durch Anklicken des MBI-Logos oben links zurück zur Startseite

 “Der Abgang”
Eine Mölm`sche Gerichtsszene zum Fall 
Schwarz-Grün

Chronist: Es war doch eine liebe Zeit. Die Zeit nach Anno 94, die Zeit des schwarz-grünen Bündnisses in Mülheim an der schönen, blauen Ruhr. Die Geschäfte gedeihten prächtig, den Investoren und Konzernen blinkte der Taler wie selten  zuvor. So manche Aktie verdreifachte ihren Kurs in nur wenigen Wochen.
Aus den Amtsstuben sprudelten die Baugenehmigungen nur so bis in den letzten, geschützten Außenbereich.
Die Mädels waren quotenfreudig, die Burschen gefügig.
Prächtige Polizeiparaden begleiteten die Regentschaft von Schwarz-Grün.
Es hätte also alles in bester Ordnung sein können, wenn, ja wenn da nicht die undankbaren  Bürgerinnen und Bürger der Stadt gewesen wären. Sie haben eine besonders delikate, ja fast unverschämte  Anklage erhoben vor dem Königlich- Mölm`schen Verwaltungsgericht.

Denn verhandelt werden sollte, ob das schwarz-grüne Bündnis in den Mülleimer der Geschichte befördert werden mußte. Nun, fürwahr, das sollte eine spannende  Sitzung werden!

1. Fall:  HANSASTRASSE
Richter: Nun, das ist aber eine seltsame Sitzung. Ihr Bürgerinnen und Bürger. Ich glaube, da tut ihr Schwarz-Grün und der Verwaltung unrecht. Die wollten doch immer nur das beste für Euch. Also, auf zum ersten Fall. Die Hansa-Straße. Nun, dort wurde ein Supermarkt gebaut. Na ja, Bäume kann doch nicht essen. Wir alle brauchen doch einen schönen Supermarkt mit vielen Parkplätzen. Und daß die Polizei heran mußte, na ja, Recht und Ordnung muß verteidigt werden, das tut schon mal weh. Also, wie war das?
Anklage: Herr Richter, Sie erinnern sich doch bestimmt noch an die Idylle an der Hansa- und Hofackerstraße in Speldorf. Alte Wiesen und Bäume waren dort und denkmalgeschützte Häuser.
Die wurden mit einem riesigen Polizeiaufmarsch, mit Panzerspähwagen und Wasserwerfern an einem Tag dem Erdboden gleichgemacht. Das war richtige preußische Wertarbeit. Das war wie im Krieg.
Und Schwarz-Grün hat sich bei der Sache verhalten wie die berühmten drei Affen, nichts hören, nichts sehen, nichts sagen. Dabei hätten die das Ganze verhindern können mit einer Bausperre und einen richtigen Plan aufstellen können mit Einbindung der Bürger. Aber die haben natürlich wieder nichts gewußt.
Schwarz-Grün: Toll, ihr könnt jetzt zum Aldi fahren und Euch sogar massig Parkplätze aussuchen.
Nun ja das ist ein schon wenig dumm gelaufen damals, aber was hätten wir armen, schwachen Ratsherren und Damen denn machen sollen? Etwa auf unsere Baudezernentin hoffen?
Das mit dem Plan, das war ja so schwierig, der war einfach nicht fertig. Unsere Dezernentin hat immer gesagt, sie habe keinen Plan. Ja und dann kam der Supermarkt. Der Aldi ist das ja nur schuld. Und die Häuser, die Bäume, die ganze Umgebung, die mußten eben plattgemacht werden,  denn sonst hätte sich der Supermarkt doch gar nicht eingefügt in diese Idylle. Aber wir können diesmal wirklich nichts dafür.
Sie wissen ja gar nicht, wie die Menschen uns arme Politiker ausnutzen wollen. Die Welt ist ja so schlecht.
Sie können sich ja gar nicht vorstellen, was wir alles durchmachen.
Aber da ist ja die Verwaltung. Die weiß das viel besser.
Richter: Ja, gut Herr Oberstadt, dann sagen Sie mal, wo war denn der Plan?
Herr Oberstadt: Der Plan, der war in der Schublade. Bei uns herrscht doch Ordnung im Bauordnungsamt. Und dann wurde halt alles ohne Plan genehmigt, weil sich der Supermarkt so harmonisch an die Umgebung angepaßt hatte, ja, jedenfalls nach der Polizeiaktion...
Da waren ja so furchtbar viele jugendliche Krawallmacher, sogar mit Quietscherentchen bewaffnet. Da mußte doch Recht und Ordnung her. Ein Heer von Polizisten ! Her damit! Denn die hätten ja womöglich noch das Rathaus besetzt und ganz Mülheim in Chaos und Anarchie gestürzt. Da konnten wir wirklich nicht anders. Wir müssen doch unsere Investoren schützen, komme da was wolle...
Richter: Der größte Polizeieinsatz in Mülheim überhaupt, wegen Quietscherentchen und Supermarkt. Das ist aber sonderbar. Mir scheint, das Baugesetzbuch liegt im Bauordnungsamt  in der tiefsten Schublade vergraben.
2. Fall: RHEIN-RUHR-ZENTRUM
Richter : Nun, ich muß mehr hören vom nächsten Fall. Sieh an, am Rhein-Ruhr-Zentrum ist was ganz neues entstanden. Ein kulturell anspruchsvolles Lichtspieltheater von beachtlicher Größe und dazu gehobene Gastronomie. Und reges Treiben und Handel. Gar viele Arbeitsplätze sind hier entstanden.Was habt ihr Bürger denn gegen diese niveauvolle Projekt?
Hier könnt ihr euch doch erholen tagtäglich von der harten Arbeit.
Anklage: Von Niveau kann keine Rede sein. Vielmehr ist´s ein Vergnügungsbunker mit Sättigungs- und Durstmeile, auf Hochdeutsch Fastfood mit P. P. , mit Pommes und Pappteller.
Und überhaupt, wie kommt ein solches Gebilde in ein  Wohngebiet ? Das gibt das Recht doch gar nicht her. Ermöglicht hat´s die Rücksicht von  Schwarz-Grün. Die haben nämlich rückhaltlos nix gemacht, obwohl´s ihr Auftrag wär´. Per Sondergenehmigung hat man´s gemacht und ohne Bürgerbeteiligung ganz im geheimen. Sprachlos auch die grüne Dezernentin und ihr Chef, der schwarze Jürgen,  rückgratlos  ha´m  sie´s  mit glatter Stirne abgenickt.
Wir Bürger haben jetzt den Salat: Lärm, Gestank, Abfälle, starker Verkehr. Jetzt sind wir rückhaltlos ins Treiben eingegliedert rund um die Uhr.
Richter: Nun, das sind starke Sprüche. Was hat Schwarz-Grün dazu zu sagen?
Schwarz-Grün: Wir haben doch nur die Mehrheit im Rat. Da konnten wir doch  nichts machen. Nun wollen wir aber höhere Mauern bauen für die Bürger, die Autos werden durch Verkehrszeichen in ein lustiges Suchspiel eingebunden und für alle gibt es Oropax ganz gratis von der Stadt. Und dann wird jedes Auto mit Lärmschutz ausgerüstet.
Es ist alles nur zum Nutzen der Bürger. Der Geldumsatz steigt. Das kulturelle Niveau wird gehoben, deswegen ist ja das Kino aufgeständert. Arbeitsplätze werden geschaffen, Steuern werden die Finanzen gesunden lassen. So können wir bald unsere Sitzungsgelder im Rat erhöhen.
Ein Verfahren mit Einbindung der Bürger, schön wär´s ja gewesen. Aber wir mußten doch Rücksicht nehmen. Und wenn das Volk auch grollt, wichtig ist, der Rubel rollt. Wir mußten halt dem Investor den Rücken stärken.
Richter: Herr Rücksichtslos, was sagen sie dazu ?
Herr Rücksichtslos: Ich wollt` doch nur ganz schnell viel Gutes tun. Da konnt´ ich keine Rücksicht nehmen. So ist wenigstens das Altlastengebiet gut genutzt. Wir haben doch sogar eine fette Bombe im Boden gefunden. Der Vergnügungsbunker paßt sich doch gut in´s Wohngebiet ein, und weil er fertig ist,  ist er auch rechtens. Und damit die Stimmung bei den Bürgern steigt, spendiere ich jetzt jedes Wochenende einen Trödelmarkt für den kulturellen Anspruch. Und wem das nicht paßt, der muß eben wegziehen.
Anklage: Wir waren doch vorher da. Warum müssen wir denn jetzt alles erdulden?
Vielen Dank, Schwarz-Grün. Wir Bürger leiden, die Prominenz feiert und freut sich. Die Gerichte lassen sich Zeit, die Parteien beschäftigen sich mit sich selbst. Das Beste ist, wir einigen uns auf Helau und Hallodi auf alle, die Geld haben und es richtig anwenden.
Richter: Mhm, die Demokratie und Bürgerrechte scheinen wohl in dieser Stadt auf der Rückbank zu sitzen. Das ist ja ein Rückfall in die Steinzeit.
3. Fall: STADTWERKE
Richter: Nun, im nächsten Fall geht es um die Gründung der MEDL. Das ist doch eine schöne Leistung von Schwarz-Grün. Endlich hat auch die Stadt Mülheim eigene Stadtwerke.   Die MEDL soll sogar Kohlenstoff-Bilanzen erstellen und ökologisch orientiert soll sie auch sein. Ein bekannter Gutachter von der Wupper hat sie Sache gelobt und als ökologisch ausgeschrieben.  Was habt Ihr denn da auszusetzen, ihr undankbaren Bürger?
Anklage: Wir klagen Schwarz-Grün an, bei der Gründung der sogenannten Stadtwerke, der MEDL, wie es heute heißt, die städtischen Interessen einfach verkauft zu haben. Die Fernwärme und der soziale Wohnungsbau sind dabei geradezu verscherbelt worden an die Rhenag, stolze Tochter-Firma des  Atom-Riesen RWE. Das Gasnetz mußte die Stadt viel zu teuer kaufen und ihr Eigentum im Gegenzug für ein karges Butterbrot dahergeben.
Schlimmer noch, mit andern Firmen und dem RWW  ist ja gar nicht richtig verhandelt worden. Dabei gab´s Möglichkeiten noch und nöcher. Aber es mußte unbedingt RWE und Rhenag sein.
Die Öffentlichkeit hat´s nicht gefreut. Viele Proteste gab es. Das hat Schwarz-Grün nun nicht gestört. Man holte sich einen schlauen  Berater, der die Sache als Weisheit letzter Schluß anpries, und Wunder , oh Wunder , ein Jahr später hat er einen fetten Posten vom Rat der Stadt bekommen. Drum haben wir ihn "Bananen-Niklas" getauft.
Richter: Nun, was haben Sie dazu zu sagen, Schwarz-Grün ?
Schwarz-Grün: Richtig, anfangs konnten wir dieses Modell überhaupt nicht in der Öffentlichkeit verkaufen.
Die Menschen sind ja so mißtrauisch gegenüber uns armen Politikern. Dabei wollen wir immer nur das beste für uns, äähh, die Leute. Aber das RWE hat uns eben nicht die Erlaubnis gegeben, mit anderen Firmen zu verhandeln. Und so haben wir eben den Bananen-Niklas geholt. Der sollte ein ökologisches Feigenblättchen für den Deal stricken. Das ja dann auch prima geklappt. Und heute ist er der Chef vom sozialen Wohnungsbau, rein zufällig, natürlich.
Richter: Ja, Herr Bananen-Niklas, ich kann Sie ja gar nicht sehen. Treten Sie mal hinter der Bananen-Staude hervor ! Stimmt das ? Sind hier die städtischen Interessen an den Atom-Konzern  verkauft worden ?
Bananen-Niklas: Nun, wenn juckt´s . Ich bin rundum sorglos und versorgt. Wen interessieren Umweltschutz und  CO²-Ausstoß ?
Viel wichtiger als Kohlenstoff-Bilanzen sind doch die Kohle-Bilanzen. Der Aktienkurs der Rhenag hat sich jedenfalls verdreifacht nach dem Deal. RWE hat´s prächtig gefreut. Und jetzt bekommt jedes Haus von der MEDL sein eigenes Atom-Blockheizkraftwerk, natürlich inklusive ökologischem Gütesiegel von mir selbst.
Dann hat jeder Bürger seinen eigenen  Castor-Transport. Sollen die  doch gegen sich selbst demonstrieren ! Und für die Endlagerung der Brennstäbe ist  doch noch genügend Platz in der Schießgrube an der Kaserne.
Meine MEDL, die floriert, meine MEDL, die läuft wie geschmiert.
Und das alles hab´ ich nur Schwarz-Grün zu verdanken. Mit dem Bündnis, da lassen sich trefflich Geschäfte machen. 
Richter: Ruhig, nun. Mir graut´s vor Ihnen, Herr Bananen-Niklas.  Nun, das ist ja ein wahres Gold-Mädl, leider nicht für die Bürger und die Stadt, vielmehr für´s Atom und RWE.
4. Fall: SCHIESSGRUBE
Richter: Nun aber der nächste Fall. Ah, es geht um das Kasernengelände. Wo früher triste Kriegsspiele abgehalten wurden, ist heute ein Wohnpark mit munterem Treiben. Viele Familien mit zahlreichen Kindern wohnen hier. Und die Böden sind auch wieder schön sauber geworden. Niemand braucht Angst haben dort. Was wollt Ihr denn dagegen anführen ?
Anklage: Kein Wort ist wahr von dem, was die Verwaltung uns sagt. Einigen Mietern geht es gar nicht gut. Sie haben Gesundheitsbeschwerden, weil die Wände feucht sind. Die hat man wohl zu früh einziehen lassen in die Wohnungen, damit auf die Schnelle der Taler blinkt.
Und dann die Eltern im Kinderhort. Die haben Angst um ihre Kleinen. Gleich nebenan wüten die Bagger im giftigen Teer herum. Die Luft ist erfüllt von ganz schwarzem Staub. Wir alle haben Angst, daß wir ganz krank werden. Die Verwaltung schert´s wenig. Die kümmern sich überhaupt nicht drum, erzählen das sei ja harmlos.
Und dann die Bäume, 30 Stück an der Zahl, ganz schöne und große und hohe, die hat man uns einfach abgehackt ganz unverhofft in der Nacht. Und Schwarz-Grün hat alles abgenickt im Bebauungsplan und nichts sonst gemacht.
Schwarz-Grün: Gemach, gemach. Für die Bäume haben wir doch Ersatz beschlossen im Rat. 40 Stiefmütterchen werden auf dem Gelände gepflanzt. Da war uns nichts zu teuer für euer Wohlergehen. Die Gesundheitsgefahren, nun gut, das wird wohl richtig sein, aber so ist sie eben, unsere mölmsche Verwaltung.  Und hätten wir die Wohnungsabnahme kontrolliert, so hätte uns doch der Zorn der Investoren getroffen. Und überhaupt, was haben wir damit zu schaffen, wir sind Ratsherren und -damen.
Was schert uns unsere Pflicht! Wir wollen mit wichtigen Bonzen plaudern und Rotwein und Käse konsumieren, da können wir doch nicht noch die Verwaltung kontrollieren.
Und überhaupt, ihr undankbaren Gesellen. Wir haben doch bestimmt, daß die Giftmülldeponie nun doch nicht bei euch errichtet wird sondern nach Selbeck kommt, auf den Markscheiderhof. Dort läßt sich wahrlich nichts mehr versauen.
Richter: Ich glaub´ ich hör´ wohl nicht recht ! Eine Giftmülldeponie mitten im Wohngebiet ? Eine grüne Umweltdezernentin kann unmöglich so töricht sein. Das wäre ja Wahnsinn...
Anklage: Doch, doch, sie hat es versucht. Achtzehn Monate lang sollte es geschehen. Giftigen Teermüll wollte man uns vor Haustür und Kinderspielplatz kippen. Schwere Bagger sollten eine riesige Deponie errichten mitten im Wohnpark. Was da wohl mit dem Grundwasser passiert wäre !
Verhindert habt Ihr´s aber nur, weil wir Euch gedrängt haben und Ihr Angst hattet vor dieser Verhandlung. Aber da ist sie ja selbst, die grüne Dezernentin. Frau Murgs-Sondergleichen, erzählen Sie mal dem Richter wie das war.
Iiihh, was haben Sie denn dort für einen stinkenden, schwarzen Klumpen.
Frau Murgs-Sondergleichen: Grundwasser, ich hör immer Grundwasser. In Mülheim gibt es doch gar kein Grundwasser. Drum kriegen wir ja auch unser Trinkwasser aus der Hafen-Altlast und aus der Ruhr, reinstes Fallwerk-Filtrat.
Und was die Grube betrifft. Da wär´ nur reinstes Puddingpulver hineingekommen, ganz ohne Gefahr. Die Grubenverfüllung ist harmlos, die Grubenverfüllung ist rechtens.
Seht her, ich habe ein Stück vom Kasernenboden mitgebracht. das Zeug ist so harmlos, daß man es sogar essen kann. Sie können mir vertrauen, Herr Richter. Mhm, lecker...
Richter: Nein, nein, aber nein, Frau Murgs-Sondergleichen, tun Sie sich das  nicht an. Nein, sie werden doch nicht etwa...
Frau Murgs-Sondergleichen: Aaaaaahhh!
Richter: Zu spät. Schon ist sie ganz giftgrün. Wachtmeister, tragen Sie die bewußtlose Frau Murgs-Sondergleichen ins Spital !
Wachtmeister: Frau Murgs-Sondergleichen ins Spital, jawoll !
Richter: Na, das scheint mir ja eine rechte Scheißgrube zu sein!

                                     Das Urteil

Richter: Genug, genug, der Worte sind genug gewechselt. Ich mag keine weiteren Untaten mehr hören.

Im Namen des Mölm`schen Königs ergeht folgendes Urteil:

In einer Demokratie sind die Bürgerinnen und Bürger König. Bürgerrecht und Umweltschutz habt Ihr aber all die Jahre  in das finsterste Rathausverlies gesperrt .Ihr habt immerzu nur an den eigenen Beutel, die eigne Karrier´ gedacht. Kontrolle üben an den Taten der Verwaltung, so wie das Gesetz es von Euch will, Ihr habt noch nicht einmal daran gedacht, vielmehr den bösesten Unfug abgenicket beständig in Ausschuß und Rat. Filz und Vetternwirtschaft blühen gar garstig.

An der Hansastraße habt Ihr auf eine geordnete Planung verzichtet und dann mit Kanonen auf Spatzen geschossen, nur zum Wohle des Supermarktes. Am Rhein-Ruhr-Zentrum habt Ihr den Menschen infernalischen Lärm gebracht und für immer die Nachtruh´ geraubt, euer Rückgrat verkauft. Bei den Stadtwerken habt Ihr nur das Wohl des riesigen Atomkonzerns bedacht, das Tafelsilber verscherbelt, damit Bananen-Niklas seine Freude hatte ganz und gar.

Auf dem Kasernengelände habt ihr zwar die Notbremse gezogen, aber das war kein Meisterstück, war es doch die Angst vor dieser Verhandlung, die euch dazu getrieben, und nicht die Sorge um die Anwohner.

Auf Eure anderen Taten will ich hier gar nicht zu sprechen kommen. Ob Selbeck, Fallwerk,  Fünterweg, Sonnensiedlung, Zinkhütte...Ihr  habt versagt, ganz jämmerlich.

Und somit sei  es verfügt:  Schwarz-Grün soll mit sofortiger Wirkung in den Mülleimer der Geschichte befördert werden und nie mehr das Licht der Politik erblicken.

Einz´ger Trost für euch sei, daß die Roten zuvor genau so schlimm waren wie Ihr. Ihr blassen  Gestalten von Schwarz-Grün!

Zusätzlich müßt ihr folgende Strafe erdulden: Zwei Jahre lang sei es verfügt: Ihr sollt  Bananen pflanzen auf dem Flughafengelände! Auf daß dort eine prächt´ge Plantage entstehe. Und die Leute immer zu  sagen werden: Seht die Bananen, das war Schwarz-Grün!

Chronist: Und so geschah es, daß das Schwarz-Grüne Bündnis aufgelöst wurde und nie mehr ein Rolle im mölm`schen politischen Leben spielen sollte. Die Bürgerinnen und Bürger waren mächtig erleichtert, daß nun der böse Spuk vorbei war. Aber was wurde nun aus den Hauptpersonen des fast fünfjährigen Theaters?

Der grüne Fraktions-Chef hat seine Zeit als Politiker längst vergessen und ist heute preisgekrönter  Vorsitzender  im Karnickelzucht-Verein Saarn-Süd.

Herr Sowieso von der CDU sollte später von seinem großväterlichen Freund Helmut Kohl eine Fabrik für Filzpantoffeln in Liechtenstein erben. Er beliefert auch heute noch zahlreiche Kommunalverwaltungen.

Die grüne Bürgermeister-KandidatIn wurde Nachfolgerin von Miss Tilly und macht heute Reklame für Spülmittel im Fernsehen.

Bananen-Niklas ließ sich wutentbrannt von seiner Bananenstaude scheiden, verließ die Stadt schnurstracks und eröffnete mit seinem guten Freund Konrad Kujau ein Gutachterbüro mit nebenliegender Galerie.

Die   grüne Umweltdezernentin, Frau Murx-Sondergleichen, aber  fand beim Bananenpflanzen endlich eine neue Lebensaufgabe, welche ihren Fähigkeiten voll und ganz entsprach. Sie änderte ihr Leben radikal und widmete es fortan nur noch liebevoll den Bananen. Sie gilt heute als verschollen. Es heißt, sie soll die Plantage nie mehr verlassen haben.

Und so kam es, daß sich heute kaum noch jemand an Schwarz-Grün erinnert. Und auch von der prächtigen Bananenplantage,um die uns heute ganz Europa beneidet,weiß niemand mehr so recht, wie sie entstanden ist. Nur hin und wieder, wenn man an einem schönen Spätsommertag auf die Plantage schaut, der Wind sanft über die schwarz-grünen Bananen streicht, kann es vorkommen, daß man in der Ferne eine alte Frau durch die Plantage irren sieht, immerzu rufend: “Vertraut mir doch...Die Grubenverfüllung ist rechtens, die Grubenverfüllung ist harmlos.......”

Kurz vor der Verhandlung löste Schwarz-Grün sich anno Feb. 99 freiwillig in Wohlgefallen auf!

Unverantwortlich dafür i.S.d.P: Runder Tisch der Müllheimer Bürger- und Umweltinitiativen: