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Warum der/die unbekannte CDU-Ratsvertreter/in  im Dez. 98 bananenwürdig wurde.
T U R B U L E N Z I A  im Dezember, eine schwarz-grüne Krankheit? Mülheimer Melodram in knallhartem, aber dilettantischem Dur
O u v e r t ü r e oder: Wie alles anfing
Seit Ende 94 gibt es in Mülheim Schwarz-Grün, auch wegen des enorm versteinerten SPD-Filzes nach über 40jähriger absoluter Mehrheit hier in Mülheim. Der Fall Güllenstein machte so z.B. Schlagzeilen bundesweit.
Doch bereits Mitte 97 war deutlich, daß die gemeinsamen Inhalte von CDU und Grünen in Mülheim aufgebraucht waren, weil de facto häufig mit wechselnden Mehrheiten abgestimmt wurde, wobei die Variante CDU mit Grünen gegen SPD in vielen Ausschüssen etc. die seltenste der 3 möglichen Varianten darstellte. Das führte in der Folgezeit logischerweise zu Querelen innerhalb der CDU und noch viel heftiger bei den Grünen.
I n t e r m e z z o  A l l e g r e t t o  grünensis oder: Wie alles weiterging
Der Antrag des grünen Gründungs- und Fraktionsmitglieds Lothar Reinhard von Juli 97, das Bündnis für gescheitert zu erklären, wurde bei den Grünen erst mit unerlaubten Tricks verzögert und verschoben, die Entscheidung dann Ende Okt. 97 mit 60:40 auf Februar 98 vertagt. Die Ratsfrau A. Rothstein trat zurück, nicht ohne heftigste öffentliche Kritik an der Fraktionsführung ("Weichspüler" u.ä.).
Die erneute Entscheidung im Februar zur Bündnisfrage brachte die gleichen Mehrheitsverhältnisse wie im Oktober, obwohl der damalige Vorstandssprecher Kremer unter riesigem Mediengetöse kurz vor Weihnachten 97 den Parteiausschluß von L. Reinhard öffentlich verkündete, weil der das schwarz-grüne Bündnis fortgesetzt kritisiere ebenso wie die bündnisvertragswidrigen Personalpakete. * siehe den angehängten Exkurs 1 : "Grüne Bündnisleiden"
A n d a n t e   oder: Wie das Finale (bzw. besser Personale) eingestielt wurde
Im Sommer 98 vereinbarten CDU und Grüne weitreichende Personalpakete:
Auf grünem Ticket: SWB-Chefposten und Leiter/in von zusammengelegtem Hoch- und Tiefbauamt.
Auf CDU-Ticket: die Gehl-Nachfolge (Stadtdirektor und Dezernat Wirtschaftsförderung), der Chefposten der neu gegründeten MST = Gesellschaft für Stadtwerbung, Stadtmarketing und Tourismus (enthalten auch die MüGa-GMBH) und einen 2. Chefposten bei den Betrieben der Stadt, die in eine GMBH umgewandelt werden sollen.
So weit, so gut, doch dann kam der Paukenschlag: die Bundestagswahlen. Der verdammte, undankbare Wähler hatte CDU und Grünen in Mülheim eine schwere Schlappe zugefügt. Folge:
C r e s c e n d o  m a s s i v o   oder "Rumoren mit späten Knalleffekten" (WAZ vom 31.12.98 zum schwarz-grünen Bündnis)
* Die schockierte CDU nominierte ihr "stärkstes Pferd", Herrn Specht, der ja als OB 4 Jahre lang eine gute Figur machte und populär ist, als Kandidaten für die Monospitze. Dabei hatte Herr Specht vor Jahren definitiv verkündet, daß er nicht als Kandidat zur Monospitze antreten werde. Oberstadtdirektor Predeick zog dabei den kürzeren. Ansonsten deutliche Mißtöne auf dem CDU-Parteitag bis hin zum Austritt des Ratsherrn Rakowski aus der Fraktion.
* Die Wahl des von den Grünen nominierten SPD-Mitglieds N. Richter zum SWB-Chef als erstem Zug der Personalpakete stand wochenlang auf des Messer`s Schneide, sein "Rundum Sorglos Paket" (vgl. Banane des Monats September 98) wurde öffentlich heftig kritisiert. Dennoch trat Herr Richter zum 1.11. seinen Job an.
* Der MüGa-Chef Baltes wurde im Herbst für eine Abfindung von ca. 400.000DM vorzeitig entlassen. Die Stelle des MST-Chefs ausgeschrieben.
F o r t i s s i m o  R a n i s s i m o oder "Knalleffekte am Fließband" außer an Sylvester
* Erst trat OB-Kandidat Specht nach 3 Wochen als Kandidat wieder zurück.
* Dann kündigte Herr Predeick seinen Weggang zum April, also Monate vor den Kommunalwahlen, an.
* Prompt bot die SPD den Grünen den Pferdewechsel an, wenn sie Thomas Schröer noch vor Jahresende zur vorzeitigen Monospitze  mitwählen würden. (siehe die lila-grüne Trostbanane für die beiden SpitzengrünInnen). Die folgende Fraktionssitzung der Grünen wollte auch mehrheitlich ganz heiß die Auflösung von Schwarz-Grün.
Präsent auf dieser denkwürdigen Fraktionssitzung waren urplötzlich auch Herr N. Richter, SPD-Mitglied und nun SWB-Chef, der grüne Dezernent aus der Kleinstadt Rösrath und der zurückgetretene Vorstandssprecher Kremer, der nun seinerseits einen Antrag zur Auflösung von Schwarz-Grün vorlegte!!! Eine MV am 10.12. sollte dann diesen Bündnisantrag abstimmen und, welch Überraschung, Herrn Kremer wieder zum Vorstandssprecher wählen, weil just zur gleichen Zeit die Vorstandssprecherin H.Neumann zurücktrat.
* Die CDU reichte einen Antrag ein, ab April eine zusätzliche Dezernentenstelle einzurichten, die im Vorgriff Herrn Gehl ablösen solle, dessen Stelle erst im Juli zur Disposition steht.
* Herr Rakowski erklärte den Rücktritt vom Rücktritt und kehrte zur CDU-Fraktion zurück.
* Kurz vor der MV der Grünen verkündete die CDU, daß sie ihren Fraktionsgeschäftsführer Zowislo in der Dezember-Ratsitzung zum MST-Chef wählen wolle, obwohl dieser sich auf das teure Ausschreibungsverfahren hin als einziger nicht beworben hatte.
Noch vor der Grünen-MV aber wurde deutlich, daß das SPD-Angebot eine Luftnummer war, weil Herr Predeick nicht bereits zum Jahresende aufhören würde. Die Wahl einer vorgezogenen Monospitze wäre aber nur bis Ende 98 möglich gewesen!
* Verwirrung daher auf der Grünen-MV zu Kremer`s Antrag auf Auflösung des Bündnisses. Wozu ein Bündnis auflösen, was de facto eh nicht mehr existiert, brachte es Frau Lostermann, grüne OB-Kandidatin, auf den Punkt. Die überwiegende Mehrheit entschied daher auch, über den Antrag nicht zu entscheiden. H. Kremer wurde dann nicht mehr als Vorstandssprecher gewählt, weil die MV sich im Durcheinander in Wohlgefallen auflöste.
* Kurz vor der Ratsitzung am 17.12. verkündeten die Grünen über Presse, sie würden Zowislo nicht mitwählen.
G R A N D E   F I N A L E  oder: Die Tat im Rat bzw. Wie alles daneben ging
** Die CDU drohte den Grünen nun mit der Bündnisauflösung, wenn sie H. Zowislo nicht mitwählen würden. In Auszeiten und Verhandlungen erklärten sich die Grünen schließlich bereit, mit 4:3 für Zowislo zu stimmen, was dann bei der Stimmengleichheit von CDU und SPD im Rat gereicht hätte.
** Auf Antrag werden die Anträge zu Zowislo, zur neu zu schaffenden Dezernentenstelle und zum Grundstücksverkauf auf dem Kasernengelände an das alternative Wohnprojekt "Lebenswelt Wohnen" in den nicht-öffentlichen Teil gelegt mit geheimer Abstimmung.
*** Dann die Abstimmungsergebnisse: ANTRAG 1: keine Mehrheit für Zowislo***ANTRAG 2: keine Mehrheit für eine Dezernentenstelle im Vorgriff auf den Gehl-Posten schon im April***ANTRAG 3: Keine Mehrheit für den Antrag der Verwaltung, dem Verein "Lebenswelt Wohnen" Grundstücke für 1,4 Mio DM zu verkaufen. Genaueres dazu im Exkurs 2:"Über den Tod des alternativen Wohnprojekts auf dem Kasernengelände in Häppchenform"
Tagelang wurde noch gerätselt, ob es abtrünnige CDU-ler oder vielleicht doch die Grünen waren, die dieses Fiasko für Schwarz-Grün herbeiführten. Doch schließlich waren sich mehrere CDU-Spitzen recht sicher, daß es die eigenen Leute waren. So hat/haben unbekannte Fraktionsmitglieder die Posten-Pläne der CDU durchkreuzt und mit dem Wohnprojekt eines der letzten schwarz-grünen Gemeinsamkeiten nahezu verunmöglicht. 1 Jahr zuvor hatte man noch gegen die SPD für einen Kaufpreis von 1,1 Mio gestimmt!(siehe Exkurs 2)
Eigentlich kaum noch erwähnenswert, daß der Betriebeausschuß im Dezember die Stelle eines 2. Betriebechefs ebenfalls ablehnte.
M i t  d e r  D e z e m b e r v o r s t e l l u n g  w ä r e   S c h w a r z-G r ü n   f ü r  d i e   S e n d u n g   " P l e i t e n , P e c h   u n d   P a n n e n "   d e u t l i c h    ü b e r q u a l i f i z i e r t!