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Sozialausschuss
Ausschussmitglied
Thomas Grell Demenzkranke

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8.10.08: Anfrage für den Sozialausschuss am 30.10.08 zu den unhaltbaren Zuständen im Altenpflegeheim Bonifatius insbesondere bei Versorgung der Demenz-Kranken, den Ursachen und den notwendigen Maßnahmen zur Verbesserung weiter unten und von diesem Link aus direkt erreichbar

Der Sozialausschuss verwies den folgenden MBI-Antrag an die Gesundheitskonferenz, diese auf den Arbeitskreis und der Rat der Stadt verschob die Behandlung auf irgendwann, wenn der Arbeitskreis dazu weitere Vorschläge gemacht hätte. Dieses Verschieben und Vertagen von Problemen hilft aber niemandem, am wenigsten der zunehmenden Zahl Demenzkranker und ihrer häufig überforderten Angehörigen!

Mülheim, den 15.10. 2007

Antrag für den Sozialausschuss am 08. November 2007 und
den Rat der Stadt am 29. November 2007 Tagesordnung jeweils: Öffentlich

Verbesserung der gerontopsychiatrischen Versorgung in Mülheim

Wie in vielen anderen Städten und Gemeinden auch nimmt die Problematik Demenzkranker deutlich zu. Typische Probleme auch in Mülheim sind immer häufiger :

  • Betroffene Familien fühlen sich „alleingelassen“.
  • Es gibt in Mülheim zu wenig Pflegedienste mit der Zulassung für Gerontopsychiatrie.
  • Es gibt nicht genügend niedergelassene Ärzte mit der Fachrichtung Neurologie oder Psychiatrie, die einen Hausbesuch machen.
  • Es gibt auch in Mülheim kaum Möglichkeiten, einen gerontopsychiatrisch veränderten Menschen kurzfristig adäquat außerhalb eines Krankenhauses unterzubringen.

Die Voraussetzungen und Ressourcen zur Verbesserung der Situation können mit Hilfe der in Mülheim tätigen Pflegedienste und Senioreneinrichtungen genutzt werden.

Die MBI schlagen deshalb folgenden Maßnahmenkatalog vor, der logischerweise ergänzt und verbessert werden sollte.

Der Sozialausschuss möge beschließen, dem Rat der Stadt zu empfehlen,
folgenden – ggfs. in einigen Punkten geänderten und ergänzten - Maßnahmenkatalog zur Verbesserung der gerontopsychiatrischen Versorgung in Mülheim zu beschließen und den zuständigen Ämtern und Stellen als Richtschnur an die Hand zu geben auch mit dem Auftrag, dafür notwendige Haushaltsmittel bereits in den Etatentwurf 2008 einzustellen:

I. Ziele kurzfristig ( Zielvorstellung 6 Monate )

    n Einrichten einer zentralen Rufnummer ( Demenztelefon ) für Angehörige.

    n Erhebung, wie viele Menschen in Mülheim betroffen sind.

    n Erstellen eines Flyers (Informationsblatt), in welchem die wichtigsten Rufnummern und alle Pflegedienste sowie Einrichtungen mit Kurzzeitpflegeangebot aufgeführt sind.

II. Ziele mittelfristig ( Zielvorstellung 12 Monate )

    n Erstellen einer „Taskforce“, die sich aus den Mülheimer Pflegediensten und Senioreneinrichtungen rekrutiert.

III. Ziele längerfristig

    n Aufbau von dezentralen Tagespflegeeinrichtungen mit psychologischem Betreuungsangebot in den einzelnen Stadtteilen.

    n Verpflichtung an die einzelnen Pflegeeinrichtungen, Betten für gerontopsychiatrische Notfälle bereit zu halten , um die örtlichen Krankenhäuser zu entlasten.

    n Aufbau einer neurologischen Station in einem der örtlichen Krankenhäuser (z.Z. nur 3 Belegzimmer auf Station 10 im Ev. Krankenhaus).

IV. Maßnahmen und Arbeitsaufträge

    n Das Amt für Statistik und Wahlen wird beauftragt, eine Erhebung über den gerontopsychiatrischen Hilfebedarf in Mülheim zu erstellen.

    n Sozial- und oder Gesundheitsamt werden beauftragt,
    - Gespräche mit den in Mülheim etablierten Einrichtungen der Senioren- und
    Krankenpflege sowie den ansässigen Pflegediensten führen, inwieweit diese bereit
    sind, eine Kooperation miteinander in den einzelnen Stadtteilen einzugehen,
    - nach geeigneten Gebäuden Ausschau halten, in denen eine Tagespflege
    untergebracht werden kann, voraussichtliche Kapazität etwa zehn Plätze ( anbieten
    würden sich z.B. aufgegebene Kindergärten und kirchliche Gebäude) und
    Gespräche mit den Inhabern führen,
    - mit den jeweils in der Nähe befindlichen Seniorenheimen Gespräche führen, ob eine
    Tagespflegeeinrichtung verwaltungstechnisch an das Seniorenheim gekoppelt
    werden kann, um Kosten zu sparen und eine adäquate Pflege zu gewährleisten.

    n Die Verwaltung schließt mit allen Senioreneinrichtungen und ansässigen Pflegediensten Vereinbarungen ab, in denen diese sich verpflichten, in einem Rotationsverfahren die o.g. „Taskforce“ zu besetzen.

    n Das Gesundheitsamt wird beauftragt, die Etablierung einer wöchentlichen neurologischen Sprechstunde zu gewährleisten, die durch die niedergelassenen Neurologen im Rotationsverfahren durchgeführt werden sollte.

    n Bei Neubauten von Seniorenheimen und bei Renovierungen bestehender Seniorenheime sollte es zwingend erforderlich sein, mindestens zwei Betten ausschließlich für gerontopsychiatrische Notfälle bereit zuhalten, die auch nicht als „normale“ Kurzzeitpflegeplätze verplant werden dürfen. Den Zugriff auf diese Betten zur Verteilung hat allein die „Taskforce“.
    Das Bauordnungsamt und das Planungsamt werden beauftragt, diese Vorgaben bei allen Planungen, Bauanträgen, Bauänderungsanträgen und Bauvoranfragen zu berücksichtigen und umzusetzen.

Lothar Reinhard, MBI-Fraktionssprecher

  Die Heimaufsicht möge im Sozialausschuss am 30.10.08 berichten:

  1. Wie konnte es zu den unhaltbaren Zuständen im "Altenpflegeheim Bonifatius" kommen und welche Maßnahmen wurden inzwischen ergriffen um diese Zustände zu beseitigen. 
  2. Handelt es sich bei der Station für gerontopsychiatrisch veränderte Bewohner um eine vom Land NRW anerkannte Station.
  3. Wird auf der oben genannten Station überhaupt das entsprechende Fachpersonal beschäftigt, da auf einer anerkannten Station für gerontopsychiatrisch veränderte Bewohner der Personalschlüssel höher angesetzt ist als auf einer normalen Pflegestation.
  4. Wurde überprüft, ob die WBL und deren Stellvertretung eine anerkannte Weiterbildung zur Führung einer Station mit überwiegend dementen Bewohnern vorweisen kann. (Diese Weiterbildung dauert im Schnitt zwei Jahre).
  5. Ist die Heimaufsicht personell in der Lage, die Vorgaben des neuen Heimgesetzes NRW zu erfüllen ?

Begründung

Die Beschwerden von Angehörigen und Bewohnern des Bonifatiushauses werden anscheinend nicht weniger. Auch in diesem Jahr wurden wieder massive Beschwerden über mangelnde Versorgung von dementiel veränderten Bewohnern bekannt.

Im Jahr 2007 war die Kurzzeitpflegeeinrichtung an der Friedrichstrasse Ziel von Überprüfungen, wobei sich herausstellte, dass die Leitung der Einrichtung erst dann zu Veränderungen bereit war, als von Seiten der Heimaufsicht massiv Druck auf die Leitung und die Geschäftsführung ausgeübt wurden.

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