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Mülheim/Ruhr, den 9. Mai 2000
Neue Enthüllungen zur Pappeldemokratie in Mülheim

Wie aus den jetzt versendeten Sitzungsunterlagen zu den Bezirksvertretungen 2 und 3 hervorgeht, scheint die jüngst von den MBI kritisierte Pappel-Jagd jetzt erst richtig in Schwung zu kommen.

Im Bereich der Bezirksvertretung 3 stehen allein 15 Pappeln zum Absägen auf der Liste, darunter die komplette Pappelreihe hinter der Stadthalle am Ruhrufer. Jeweils 4 Pappeln  soll wegen ihrer Neigung zur Totholzbildung auf der einen Seite der Liste der Garaus gemacht werden, weitere 6 - jetzt alle auf der nächsten Seite der Liste - sind der Verwaltung zu hohl geworden und fallen somit der Motorsäge zum Opfer. Geradezu phänomenal, wie sich die Krankheitsbilder der Pappeln dem benutzerfreundlichen Einsatz von Kopier- und Einfügen- Tasten am Computer anpassen.

Wer vor der Zustimmung der Bezirksvertreter zur Fällaktion noch einmal einen letzten wehmütigen Blick auf Mülheims Nachkriegsbepflanzung werfen möchte, dem sei Eile angeraten.

Aus denselben Unterlagen der Stadtverwaltung für die Bezirksvertretungen geht nämlich auch hervor, daß die Verwaltung in der Regel - sozusagen im vorrauseilenden Gehorsam - die Bäume absägt, bevor die Bezirksvertreter ihr zustimmendes "SägmannsHeil" dazu geben kann. In den Anlagen zu den Drucksachen 00/0456-01 und 00/0455-01 ist dokumentiert: die Zustimmung der jeweiligen Bezirksvertretung zum "Entfernen" der bezeichneten Bäume erfolgte in allen aufgelistetn Fällen erst Tage bis Wochen nach dem Fällen der Bäume (siehe Anlage).

Die Mbi sehen in dieser Praxis eine zumindest dem Konsolidierungszwang fördernde Vorbildfunktion. Wenn in Zukunft der gewählte Rat der Stadt und seine Ausschüsse nur noch einmal zum Ende der Regierungsperiode zusammentreten und allen Maßnahmen der Verwaltung der letzten 5 Jahre ihre Absolution erteilen, könnten jede Menge Gelder, insbesondere die oft kritisierten Fraktionszuwendungen, eingespart werden. Die Lokalpresse könnte den hierdurch freiwerdenden Berichterstattungsplatz dann vielleicht mit Preisrätseln zu alten Fotos von längst gesägten Bäumen nutzen: Wer den Standort der ehemaligen Pappel kennt, gewinnt eine Motorsäge oder so ähnlich.

Ralf Kurbach, Geschäftsstelle der MBI-Fraktion