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Ininitativgruppe Grüngürtel Mülheim-Heißen / Wrangelstraße

Pressemitteilung                                   03.08.1999

Grüngürtel durchs Ruhrgebiet ist gefährdet -

Nein zur Vernichtung des Grünbereichs Wrangelstraße/ Dessauer Str./ Schenkendorfstraße in Heißen!

Noch gut acht Wochen läuft die IBA, die Internationale Bauausstellung. Sie hat in den zehn Jahren ihres Bestehens viel erreicht bei der ökologischen und sogar künstlerischen Umgestaltung einer brachliegenden ehemaligen Industrielandschaft.

Die IBA hat hervorragende Konzepte vorgelegt, wie es jetzt weitergehen soll, um unsere Landschaft auch weiterhin zu pflegen. Ziel ist die Erschaffung und Erhaltung von Grünflächen und ökologischen Nischen. Das Land NRW, die Kommunen und die Bürgerinnen und Bürger sind gefordert.

Beispiel Grüngürtel Mülheim-Heißen. Nach dem IBA-Konzept zählen die dortigen Wiesen, Waldflächen und Brachgebiete zum Grüngürtel durch das Ruhrgebiet - zum sogenannten Grünzug B. Seit vielen Jahren existiert in einem Teilstück der Bebauungsplan "Blumendeller Straße - E 6". In diesem Bebauungsplan der Stadt Mülheim wird die Grünfläche im Randgebiet zur Stadt Essen zwischen Dessauer Straße, Wrangelstraße und Schenkendorfstraße als Grünfläche (Parkanlage) und gewerbliche Baufläche ausgewiesen. Das ist sinnvoll, um den „Grünzug B“ abzusichern. Im Moment hat der Besitzer dieses Geländes, der VEBA-Konzern, das Land zur gärtnerischen Nutzung der Anlieger verpachtet bzw. läßt es als ökologisch wertvolles Brachland mit altem Baumbestand ungenutzt.

Nun aber möchte die VEBA plötzlich erreichen, daß der Bebauungsplan für diesen Teilbereich aufgehoben wird. Gleichzeitig soll der Flächennutzungsplan geändert und das Gebiet als Wohnbaufläche ausgewiesen werden. Sodann möchte die VEBA die Grünfläche zubetonieren und asphaltieren und eine dichte Bebauung mit 41 Häusern in Billigbauweise durchsetzen. Das Planungsbüro des privaten Investors hat dem ganzen den geradezu lächerlich unpassenden Namen "Wohnwertpark" verpaßt und behaupten auch noch dreist, mit einem vorgesehenen anderthalb Meter breiten Rasen-Grünstreifen werde eine „Grünwege-verbindung“ geschaffen. Offensichtlich sollen die Bürger, die Stadtverordneten, der Regierungspräsident, der Planungsausschuß unserer Stadt, die zuständige Dezernentin und die anderen Beteiligten für dumm verkauft und ihnen dieser Unsinn aufgeschwatzt werden. Erschreckend ist, daß die Privatfirma ihre Unterlagen auch gleich so gestaltet, daß sie denen der städtischen Behörden zum Verwechseln ähnlich sehen. Lautet die Adresse der Stadtverwaltung Mülheim neuerdings „VEBA Immobilien, Essen“? Wo bleibt die Autonomie unserer Gemeinde und die unserer gewählten Vertreter?

Ohne Zweifel ist die VEBA ein wichtiger Steuerzahler für die Stadt Mülheim und ein bedeutender Arbeitgeber in der Region. Rechtfertigt es diese Machtposition aber, aus einer ausgewiesenen Grünfläche mit einem noch bestehenden zusammenhängenden kleinen Waldstück einen „Asphaltgürtel“ zu machen? Muß wegen eines - erwartungsgemäß wohl eher geringen und zeitlich begrenzten! - Geldgewinns eines Großkonzernes wie der VEBA ein gesichertes Spielgelände für die Kinder in diesem Stadtteil ruiniert werden? Muß der Lebensraum von unzähligen Tieren zerstört werden? Mäusebussard und Feuersalamander, Libellen, Bienen, Schmetterlinge und zahlreiche andere Vögel, Insekten und Kleintiere haben sich auf dieser Grünfläche eingerichtet, Zaunkönig, Rotkehlchen und Buntspechte Nester gebaut. Auch Igelfamilien haben Quartier bezogen. Mit dem VEBA-Projekt würden nicht nur 10.000 Quadratmeter Grünfläche für immer zerstört. Mit den Blättern der fünfzig großen Bäume, die gefällt werden müßten, würden noch viel mehr Quadratmeter „grüne Lunge“ unwiederbringlich verlorengehen. Schließlich sorgt jedes einzelne Blatt eines Baumes für mehr Sauerstoff und damit für eine bessere Luft in der ohnehin stark belasteten Region zwischen A 40, Rhein-Ruhr-Zentrum und angrenzendem Gewerbegebiet.

Ökonomischer Fortschritt sei ausschließlich dann zukunftsweisend, wenn er ökologisch verantwortbar und vertretbar ist - so äußerte sich der nordrhein-westfälische Ministerpräsident und IBA-Schirmherr Wolfgang Clement.

Für den Erhalt der Grünfläche zwischen Dessauer Straße, Wrangelstraße und Schenkendorfstraße kämpft die Initiativgruppe Grüngürtel Mülheim-Heißen/Wrangelstraße. Als Bürger und Wähler werden wir alle uns zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um die Änderung des Flächennutzungsplanes zu verhindern.

Nein zur Änderung des Flächennutzungsplanes!

Für den Erhalt der bestehenden Grüngebiete und gegen deren Zerstörung!

Für den Erwerb der Grundstücke durch das Land Nordrhein-Westfalen und Sicherung des „Grünzugs B“, für eine tatkräftige Pflege des Gebietes durch alte und neue Pächter!

Die Initiativgruppe Grüngürtel Mülheim-Heißen/Wrangelstraße hat auf der Bürgerversammlung, zu der die Stadt Mülheim eingeladen hatte, das in Frage stehende Gelände in Wort und Bild vorgestellt und die Alternativen zum „Asphaltgürtel“ aufgezeigt. Derzeit wird ein umfassend begründeter Einspruch gegen die Änderung des Flächennutzungsplanes erarbeitet.

Weitere Informationen können abgerufen werden bei:

Initiativgruppe Grüngürtel Mülheim-Heißen/Wrangelstraße

c/o Constanze Schäfer, Harald Strippel

Wrangelstr. 17a

45472 Mülheim