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18.Jan. 2002: Bürgeranfrage von H. Godbersen i.A. der MBI an den Umweltausschuss am 04.02.02 (1) zum Ausgleich für die Eingriffe in Natur und Landschaft durch den Bau des Metrorapid, speziell in Styrumer Ruhraue und Winkhauser Tal und (2) ob es mit dem Ruhrverband abgesprochene Lösungsvorschläge gibt, wie der Verlust bzw. teilweise Funktionsverlust der ca. 20 ha großen Fläche in der Styrumer Aue ausgeglichen werden könnte?
Feb. 02: Begehung
Rapidtrasse im Naturschutzgebiet Winkhauser Tal

von L. Ebbers, Pro Bahn und “BI ContraRapid OB” 

Alles nur Zufälle?

Was hat der Güterzugverkehr in Lirich und Osterfeld mit dem Metrorapid zu tun? Wieso auf einmal Stillegung der Rheinischen Bahn?

Ende August hat die DB Netz AG die Bahnstrecke von Duisburg-Wedau bzw. -Hochfeld nach Bochum Nord („Rheinische Bahnstrecke“) anderen Betreibern zur Übernahme ausgeschrieben. Das ist seit der Bahnreform das notwendige Verfahren zur Stillegung einer Strecke. Mit der für etwa Ende 2002 vorgesehenen Stillegung werden die bislang dort verkehrenden Durchgangsgüterzüge über den Knoten Oberhausen geleitet. Noch in dem im Februar 2001 veröffentlichten Gutachten zur Reaktivierung der Strecke Duisburg-Wedau - Essen für den Personenverkehr schreibt das Ingenieurbüro Vössing - unter Beratung durch DB Netz, Niederlassung West - unter dem Punkt 2.2 Verkehrsaufgabe der Strecke (Seite 7):

„Im Rahmen der Ressourcenoptimierung im Streckennetz der Deutschen Bahn AG wurden der zu untersuchenden Strecke neue Aufgaben zugewiesen.

Güterzüge werden über die Untersuchungsstrecke trassiert, wenn dieses aus Kapazitätsgründen über die übrigen Hauptstrecken, vorrangig die „Köln-Mindener“ Strecke (Oberhausen Hbf - Gelsenkirchen Hbf) oder die sog. „Nordstrecke“ (Osterfeld - Hamm) nicht möglich ist.

Während in den Nachtstunden die Trassierung der Güterzüge über die genannten Strecken möglich ist, wird in den Verkehrszeiten des „Integralen Taktfahrplan NRW“ und den daraus resultierenden Strecken- und Knotenbelegungen auf die Untersuchungsstrecke zurückgegriffen.“

Nach Angaben der Gutachter wurden im Fahrplanjahr 1999/2000 noch bis zu 51 Züge pro Werktag über diese Strecke gefahren. Zur Zeit sind es nach Aussagen des Konzernsprechers der DB für NRW, Manfred Pietschmann, noch 28 Züge, da durch die Veränderungen am Standort Dortmund (Stilllegung der Stahl- und Koksproduktion) ein Teil der Züge weggefallen ist. Die Strecke stellt weiterhin den wichtigsten Bypass für den Güterverkehr von der Rheinschiene ins östliche Ruhrgebiet dar. Ab 2005 werden durch die Betuwelinie zunehmend mehr Züge aus Richtung Rotterdam ab Oberhausen ins östliche Ruhrgebiet fahren, denn die Planungen für einen nördlichen Bypass auf niederländischem Gebiet zum Grenzübergang Bad Bentheim werden vorläufig nicht weiter verfolgt.

Wenn jetzt die Rheinische Bahn stillgelegt wird, müssen die heute dort fahrenden Züge über Oberhausen geleitet werden, vor allem über den Bahnhof Oberhausen West und dann über die Köln-Mindener Bahn, die Emschertalbahn oder die Hamm-Osterfelder Bahn Richtung östliches Ruhrgebiet. Betroffen sind dann besonders die Anwohner in  den Stadtteilen Lirich, Osterfeld, Vondern und Borbeck, vor allem durch zusätzlichen Güterverkehr in den Nachtstunden (siehe WAZ Oberhausen vom 1.9.2001: „Mehr Güterzüge rollen bald durch Lirich und Osterfeld“). Im Zusammenhang mit der Betuwelinie soll die Kapazität der Emschertalbahn bis 2006 durch neue Streckenblöcke erhöht werden, so dass auch im Tagesverkehr mehr Güterzüge gefahren werden können.

Außerdem werden die Entwicklungsmöglichkeiten des Schienenpersonenverkehrs insbesondere auf den Streckenabschnitten Oberhausen Hbf - Gelsenkirchen Hbf und Bottrop Hbf - Gladbeck West eingeschränkt. So passt es ins Bild, wenn nach dem inzwischen bekannt gewordenen Planungsstand eine der beiden InterRegio-Linien, die bislang über Oberhausen Richtung Münster fahren, ab Dezember 2002 über Essen umgelenkt werden soll. Auch eine Taktverdichtung der S 2 zwischen Oberhausen und Gelsenkirchen rückt damit in weite Ferne, womit auch der Bau eines S-Bahn-Haltes in Höhe des geplanten Themenparks O.Vision wenig Sinn macht, wenn nur ein Zug pro Stunde dort hält. Bei steigendem Güterverkehr auf der Schiene in diesen Relationen wird dann ein kostenträchtiger Ausbau der auch im Personenverkehr genutzten Strecken in der Emscherzone erforderlich, andernfalls droht gar eine Reduzierung des schon heute nicht üppigen Nahverkehrszugangebotes in diesem Raum.

Obwohl die DB es abstreitet, ist der Zusammenhang der Stillegung mit den Metrorapid-Planungen naheliegend. An zwei Stellen soll nach dem neuesten Trassenvorschlag der Metrorapid auf der Trasse der Rheinischen Bahn fahren:

1. östlich des Mülheimer Hauptbahnhofs,

2. von Essen-Frillendorf über Essen-Kray Nord und Gelsenkirchen-Wattenscheid bis in die Nähe des Bochumer Umgehungsstraßenrings ganz auf der Trasse der Rheinischen Bahn.

Und das Planungsbüro, das die Reaktivierung der Rheinischen Strecke zwischen Duisburg-Wedau und Essen als nicht wirtschaftlich berechnet hat, ist dasselbe, das die Trassenplanung für den Metrorapid im Raum Essen/Bochum durchführt .