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Heidelore Godbersen, Eduardstr. 2, 45468 Mülheim

Mülheim, den 15.4.04

An die WAZ-Redaktion in 45423 Essen

Leserbrief

Zu: „Schrumpfen bis es passt“, WAZ vom 13.4.04

„Global denken, lokal handeln“ - ernst gemeint:
Schluss mit dem Bebauungsplan-Wettrüsten

Es ist höchste Zeit, dass Politiker, zumal auch Kommunalpolitiker, endlich begreifen, dass der Trend der Bevölkerungsentwicklung in NRW nicht nur nicht aufzuhalten ist, sondern dass dies für die Menschen und die Umwelt sehr zu begrüßen ist. Wer angesichts der Probleme mit einer explodierenden Weltbevölkerung allen Ernstes überlegt, wie sich Geburtenraten steigern (!) lassen, hat von „Global denken, lokal handeln“ wohl noch nie gehört.  Wir haben zu wenig Kindergartenplätze, Lehrer, Studienplätze, zu wenig Freiflächen, verbrauchen viel zu viel Energie. Der Abschied von der überkommenen Wachstumslogik wird ziemlich schnell zur Überlebensfrage. Wenn täglich weiterhin 100 ha Deutschland für Wohnen und Straßen zubetoniert werden, sind auch die Tage der letzten „Baulücken“ im eigenen Wohnumfeld gezählt. Die einzigen, die sich davon Profit versprechen, sind die Immobiliengroßhändler und Baulöwen, die hoffen gerade ihr Projekt noch an den Markt zu bringen. Mit Arbeitsplätzen hat das nichts zu tun, mit Lebensqualität schon gar nicht. Diese Art von „Wachstum“ auf Kosten der Schwächeren und der Natur, eine Gesellschaft, die sich immer mehr in „Winner“ und „Looser“ aufspaltet, können wir uns nicht mehr leisten. Experten schlagen schon den Rückbau des Wohnungsbestandes vor, währenddessen unser Landes-Bauindustrieminister Vesper die Ausweisung von mehr Bauland fordert und die Städte das Bebauungsplan-Wettrüsten weiterbetreiben. Jedes Kind weiss um den Zusammenhang von Hochwasserkatastrophen und Bodenversiegelung, die Politiker bedienen weiter um jeden Preis alle Investoren, die sich bereit erklären, weitere Äcker und Gärten mit Beton zuzustellen. Die neue Prognose könnte die Chance sein, diesem Wahnsinn ein Ende zu machen.

Mit freundlichen Grüßen