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Lison, alias „die Wirtschaft“, unerwartet verstorben

Ohne Heinz Lison fehlt eine wichtige Stimme!

„Die Wirtschaft“, wie er häufig tituliert wurde, hatte zahlreiche Spitzenämter und Aufsichtsratssitze inne. „Heinz Dampf in allen Gassen“ hatte ihn einmal der damalige Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), der Mülheimer Ulrich Grillo, genannt. Das traf es gut. Bis vor wenigen Tagen noch. Seine Stimme wird in Mülheim und darüber hinaus fehlen. Die Hochschule Ruhr West war sein „Kind“, wie er noch vor kurzem im Hauptausschuss wieder einmal verdeutlichte. WAZ: „Nachruf: Die Stimme von Heinz Lison wird im Ruhrgebiet fehlen“. Häufig standen die MBI und der Unternehmerfunktionär auf entgegengesetzten Seiten, in 2015 bewegte er sich aber z.T. deutlich auf MBI-Positionen zu, als er sich den Forderungen nach einer einheitlichen ÖPNV-Gesellschaft im Ruhrgebiet anschloss. Zur Erinnerung die MBI-Stellungnahme damals: “Drohender ÖPNV-Kollaps im Ruhrgebiet: RP und Lison nun endlich auch auf MBI-Linie?

Ausschnitte daraus im folgenden:
LisonHeinz Lison (im Bild neben Frau ex-OB Mühlenfeld), oft auch als „die Wirtschaft“ zitiert, Mülheimer Unternehmerfunktionär, dessen Firma Elektro Neumann pleite ging und von Österreichern aufgekauft wurde, sitzt nicht nur in diversen lokalen und regionalen Aufsichtsräten als Vertreter „der Wirtschaft“, er wird in Mülheim oft auch „König Heinz“ genannt. Zu allen passenden und mitunter weniger passenden Gelegenheiten meldet er sich zumindest in Mülheim zu Wort und erklärt den Zeitungslesern, was Sache ist. Zum ÖPNV-Desaster seiner Busenfreundin, Mülheims langjährige OB Dagmar Mühlenfeld von der SPD, hatte er bisher allerdings eher geschwiegen.
Nun meldete auch Lison sich im April 2015 zum ÖPNV-Desaster zu Wort, aber in der Duisburger WAZ. Zum Teil vertritt er dort  Positionen und Forderungen, wie sie die MBI-Fraktion im Mülheimer Stadtrat seit Jahren immer und immer wieder gestellt haben, mit wenig Gegenliebe von Politik, Medien oder „der Wirtschaft“ im Mülheimer Kirchturm.

Ganz am Rande: Es gibt keinen vehementeren Lobbyisten für bestimmte Mülheimer Firmen als ausgerechnet Lison, u.a. als Nachlassverwalter der Firma des verstorbenen Wüllenkemper und nicht enden wollender Forderungen nach Ausbau des sterbenden Flughafens Essen/Mülheim. Anders ausgedrückt: Herrn Lison ist das Kirchturmdenken, das er nur zu recht anprangert, nicht gerade fremd. Doch egal: Es ist bereits 5 nach 12 und zumindest im Folgenden kann man Herrn Lison nur beipflichten, wenn er in der WAZ Duisburg sagt:
„Mit Kirchturmdenken werden wir im Ruhrgebiet die Zukunft nicht gewinnen.“ Das Gegeneinander der Städte beim Verkehr habe zu einem „Tohuwabohu“ und zu einem „massiven Investitionsstau“ geführt.
Lison nennt das gescheiterte Referendum zur Straßenbahn zwischen Oberhausen und Essen sowie die vielen nicht einsatzfähigen Fahrzeuge der Verkehrsbetriebe (auch der DVG) als aktuell sichtbare Zeichen für den Missstand. „Es kann nicht sein, dass wir hier in einer Metropolregion leben, die einen aber in die Straßenbahn investieren und die anderen aussteigen wollen.“ Damit verspiele das Revier weiter Ansehen als Wirtschaftsstandort. Ein funktionierender ÖPNV sei Grundlage für funktionierende Unternehmen. Der hoch defizitäre ÖPNV im Ballungsraum Ruhrgebiet brauche eine gemeinsame Zukunftsstrategie, auch über die drei genannten Städte hinaus.
„Straßenbahnen und Busse dürfen im Revier nicht an den Stadtgrenzen enden, deswegen ist die Zusammenarbeit ein Muss“, so Lison. Er bezweifelt, ob es mittel- und langfristig überhaupt noch Sinn mache, so viele verschiedene Verkehrsgesellschaften im Ruhrgebiet zu unterhalten. „Hier sind längst nicht alle Synergien genutzt.“ Die Zukunft des ÖPNV müsse ein zentrales Thema der Politik in den kommenden Monaten werden.“

  • Der ganze WAZ-Artikel vom 9.4.15, „Wirtschaft fordert Kooperation der Städte“ hier.