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Tag des offenen Denkmals in Mülheim eher „Tag der Schande“

Der Tag des Denkmals am 8. September ist
auch wegen des Versuchs der VHS-Zerstörung
ein “Tag der Schande”  für Mülheim!!

Der Tag des Offenen Denkmals am Sonntag, dem 8. September, läuft diesmal unter dem Motto: Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur, das EU-weit ausgerufen wurde. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Bauhauses soll der Blick auch auf alle revolutionären Ideen oder technischen Fortschritte über die Jahrhunderte gerichtet werden.

Die Idee stammt ursprünglich aus Frankreich, 1991 griff sie der Europarat auf: Historische Bauten und Stätten in Europa sollten einmal pro Jahr auf besondere Weise präsentiert und den Bürgern kostenlos zugänglich gemacht werden. Auch 2019 soll die Traditionsveranstaltung wieder viele Architektur- und Geschichtsliebhaber anlocken.

Zwölf Denkmäler kann man am Sonntag, 8. September, in Mülheim besichtigen, s.u.. Aber eines fehlt:

Das missachtete Juwel der VHS in der MüGa, welches
im Übrigen wie keines der anderen 12
zum diesjährigen Motto passen würde.

Dieses Denkmal wurde überfallartig im vorletzten September seiner Funktion beraubt und gammelt seither abgesperrt vor sich hin. Verwaltung und Ratsmehrheit wollen anscheinend dort keine VHS mehr. Die Vermutung liegt nahe, dass das hoch attraktive Grundstück auf Dauer für Immobilienspekulanten verkaufbar gemacht werden soll. Bis dahin lässt man mutwillig das denkmalgeschützte Gebäude verkommen, bis man es auf Dauer abreißen darf und kann.

Ein Riesenskandal, denn es ist bereits der 3. Angriff auf diese VHS in der MüGa in nur 5 Jahren!

Zur Erinnerung: Mitte 2014 sollte die VHS für eine Sparkassenakademie weichen, der Abrissantrag war gestellt und die B-Planänderung eingeleitet. Ende 2015/Anfang 2016 sollte die VHS in den Gebäudekomplex verlagert werden, der auf dem ehemaligen Kaufhofareal entstehen sollte) zusammen mit Altenwohnungen, Hotel, Muckibuden u.ä.). Beides scheiterte, doch der Abrissantrag für die VHS in der MüGa wurde bis heute nicht eingestampft, anders als die B-Plan-Änderung. Im Feb. 2017 wurde die VHS auf Grundlage des LVR-Gutachtens vom 12.9.16 endgültig in die Denkmalliste eingetragen, nachdem die Stadt Mülheim über 2 Jahre lang alles versucht hatte, die Unterschutzstellung zu verzögern und zu verhindern. Das LVR-Gutachten ist nachlesbar auch unter
http://www.mbi-mh.de/wp-content/uploads/2017/11/LVR-Gutachten-zu-Denkmal-VHS.pdf

Plakat-BuergerentscheidVHSDoch noch gibt es Hoffnung für das einzigartige VHS-Denkmal in der MüGa, denn gegen alle erbitterten Widerstände und Winkelzüge von Verwaltung und Ratsmehrheit konnte die BI „Erhalt unserer VHS in der MüGa“ gerichtlich einen Bürgerentscheid durchsetzen. Nun können die Bürger entscheiden, ob mit der VHS auch noch dieser einstige Aktivposten im städtischen Leben bis zur Unkenntlichkeit reduziert und zerstört wird oder ob die Stadt die Wiedernutzung bewerkstelligen muss!

Zusatzerinnerung: Etliche wichtige Denkmäler der Stadt Mülheim wurden in der Ära Mühlenfeld entweder zerstört oder der Öffentlichkeit entzogen wie das Gartendenkmal der Ostruhranlagen inkl. der 17 Naturdenkmälern für Ruhrbanania, die Jugendherberge für Luxus-Eigentumswohnungen, Thyssenvilla, Streithof und ex-evangelische Akademie im Uhlenhorst, Fachwerkhäuser an Auer- und Löhstr., Troost`sche Weberei für Luxuswohnungen usw. Die Respektlosigkeit gegenüber der Geschichte hat starke Züge von Kulturbanausentums.

Beim Tag des offenen Denkmals in Mülheim öffnen am 8. September zwölf Bauwerke ihre Türen. Wie jedes Jahr öffnen auch 2019 am zweiten Sonntag im September historische Bauten und Stätten, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind, ihre Türen für Besucher („natürlich“ nicht die verrammelte VHS!). Unter dem Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“ findet der „Tag des offenen Denkmals 2019“ statt.

Hier eine Übersicht der verbliebenen „offenen Denkmäler MH“ am 8. Sept. 2019:

Villa Schmitz-Scholl
Das historische Stammhaus der Tengelmann Gründerfamilie lädt ein zu einer Führung durch alle Räume der Villa. Es geht um Kolonialwarenlager und Turmsuite, zudem gibt es eine Video-Präsentation über die Villa und Umgebung. Bei gutem Wetter ist auch der Galeriehof des heute mit vielen Ausstellungsräumen und Ateliers ausgestatteten Baudenkmals geöffnet. Öffnungszeiten: 14 bis 18 Uhr; Adresse: Ruhrstraße 3, Haupteingang Ecke Delle/Ruhranlage
Petrikirche
In der Petrikirche gibt es beim Tag des offenen Denkmals eine Führung.  Die bereits im 13. Jahrhundert erbaute Pfarrkirche hat schon viel mitgemacht. Von Umbauten im 15. Jahrhundert über die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg, den Wiederaufbau von 1949 bis 1958 bis hin zu einer Renovierung im Jahr 1990 samt neuer Chorfenster und Altar. Mehr Informationen dazu gibt es am 8. September bei einer Führung durch die Kirche um 14.30 Uhr. Öffnungszeiten: 11 bis 16.30 Uhr; Adresse: Pastor- Barnstein-Platz 1
Camera Obscura
Die Camera Obscura im MüGa-Gelände unweit der verrammelten VHS. Ab 9 Uhr gibt es hier am 8. September Führungen.  Der neuromanische Wasserturm von 1904 verfiel nach Außerbetriebnahme zur Ruine und wurde 1992 für die MüGa saniert. Dabei wurde der Tank in eine begehbare Lochkamera umgebaut. Beim „Tag des offenen Denkmals“ gibt es um 9 Uhr eine Führung zum Thema „Der Broicher Wasserturm, ein Zeugnis des Historismus und der modernen Ingenieurskunst“ angeboten.  Öffnungszeiten: 9 bis 17 Uhr; Adresse: Am Schloss Broich 42
Ringlokschuppen
Auch der Ringlokschuppen daneben und ebenfalls zum Kulturensembles in Broich mit Schloß, Stadthalle, MüGa-Park, VHS, Matschspielplatz, Öko-Garten usw. gehörend,  ist beim Tag des offenen Denkmals dabei.  Direkt neben der Camera Obscura können Besucher den 1875 errichteten ehemaligen Ringlokschuppen des Broicher Bahnhofs besichtigen. Jeweils um Viertel nach gibt es eine Besichtigung des im Ersten Weltkrieges zur Kraftwagenhalle umgebauten und seit der Landesgartenschau MüGa 1992 als Kulturveranstaltungsstätte genutzten Denkmals. Öffnungszeiten: 10 bis 17 Uhr; Adresse: Am Schloß Broich 38
Kloster Saarn mit Museum
Das ehemalige Zisterzienserinnenkloster mit der aus dem 13. Jahrhundert stammenden Kirche wird heute auch als Museum genutzt. Es ist beim Tag des offenen Denkmals dabei.  Das ehemalige Zisterzienserinnenkloster mit der aus dem 13. Jahrhundert stammenden Kirche wird heute auch als Museum genutzt. Um 12.30 Uhr können Interessierte in einer anderthalbstündigen Führung Kloster und Museum besichtigen oder um 14 Uhr eine 45-minütige Führung durch die Kirche mitmachen. Öffnungszeiten: 12 bis 16 Uhr; Adresse: Klosterstraße 53
Katholische Filialkirche St. Theresia von Avila
Die Kirche St. Theresia von Avila in Selbeck ist umgeben von großen Kastanienbäumen. Die einschiffige Backsteinkirche wurde im Jahr 1892 der spanischen Mystikerin und Ordensreformatorin Teresa von Avila geweiht. Die Form der Fenster mit oben spitzen Bögen verrät, dass die Kirche ein Bauwerk im neugotischen Stil ist. Über den Zweiten Weltkrieg hinweg konnte ein Teil der alten Ausstattung der Kirche erhalten werden. In Führungen um 12 und 15 Uhr gibt es mehr Infos über die Hintergründe. Öffnungszeiten: 12 bis 17.30 Uhr; Adresse: Karl- Forst- Straße
Park am Solbad Raffelberg
Der Raffelberg-Park mit alten Bäumen und einem schön gelegenen See mit belebender Wasserfontäne liegt direkt am ehemaligen Solbad-Kurhaus. Bei Kaffee und Kuchen und einem kleinen Programm für Kinder können Besucher den ehemaligen Kurpark des Solbads erkunden. Zum Thema „Der Park im Wandel der Zeit“ gibt es um 12 und 15 Uhr Führungen durch den Raffelbergpark.  Adresse: Akazienallee 61
Solbad Raffelberg
Vor dem Umbau zum Theater war hier an der Akazeinallee das ehemalige Kurhaus Solbad Raffelberg. Nachdem 1855 eine Solquelle in der Zeche Altstaden entdeckt wurde, entstand die Idee zum Bau eines Solbads. 1908 und 1909 realisiert, diente das Solbad über acht Jahrzehnte hinweg als Heilanstalt. Um 14 Uhr findet eine Führung zum Thema „Solbad im Wandel der Zeit“ statt. Adresse: Akazienallee 69
Theater an der Ruhr
Im Theater an der Ruhr finden heute regelmäßige Aufführungen statt. Von 1994 bis 1997 wurde das denkmalgeschützte “Theater an der Ruhr“ saniert und zu einer festen Spielstätte umgebaut. Heute bietet der Theatersaal Platz für 200 Zuschauer, ungefähr 50 feste Ensemblemitglieder arbeiten in den Räumen des ehemaligen Kurhauses. Um 13 Uhr findet eine Führung durch das Theater statt.  Öffnungszeiten: 10 bis 18 Uhr; Adresse: Akazienallee 61
Freimaurer-Loge Broich
Hier öffnet die Freimaurer-Loge Broich am Tag des offenen Denkmals ihre Räume. Die Mülheimer Freimaurer Loge Broich öffnet ebenfalls ihre Pforten. Besucher haben die Gelegenheit, Räumlichkeiten und Exponate der Loge zu besichtigen oder bei einer der halbstündlichen Führungen mehr über die Geschichte der Freimaurerei und der Mülheimer Loge zu erfahren. Öffnungszeiten: 10 bis 18 Uhr; Adresse: Friedrichstraße 38
Mausefalle
So sah die Mausefalle am Eingang der Mülheimer Altstadt 2014 aus. Am Tag des offenen Denkmals gibt es hier eine Präsentation. Das gegen 1554 erbaute Hallenhaus im Fachwerkbaustil ist in Mülheim vermutlich das letzte seiner Art. Bis 1986 diente es als Wohnhaus und zwischenzeitlich auch als Arztpraxis, wurde dann saniert und beherbergt seitdem das Restaurant Mausefalle. Neben dem üblichen Restaurantbetrieb gibt es am Tag des offenen Denkmals um 12.30 und um 14 Uhr einen durch Powerpoint begleiteten Vortag über das Tor zur Altstadt. Adresse: Bogenstraße 8
Realschule Stadtmitte
Auch die Mülheimer Realschule Stadtmitte ist am 8. September dabei. Die ehemalige städtische Mittelschule für Knaben und Mädchen wurde am 20. Januar 1929 als Lehranstalt eingeweiht. Die heutige unter Denkmalschutz stehende Realschule bietet am 8. September um 11, 12 und 14 Uhr Führungen an, die den Blick in besondere Räume der Schule sowie einen Aufstieg auf den Turm ermöglichen. Im Anschluss wird eine Ausstellung mit Schüler-Collagen von Architekturelementen der Realschule gezeigt. Adresse: Oberstraße 92- 94