Das Gelände des ehemaligen Wasserwerks an der Dohne soll demnächst für zumeist höherwertiges Wohnen zwischen Leinpfad und Dohne neu bebaut werden. Daneben bis zur „Tomate“ befindet sich das „Hotel am Ruhrufer“. Das soll Gerüchten zufolge anscheinend aufgegeben werden und anstelle dessen sollen dort teure Wohnungen entstehen mit Blick auf die Ruhr. Ein Stück weiter auf der Mendener Straße soll gegenüber dem Ruhrstrand anstelle einer alten Villa ein Gebäude für 8 Eigentumswohnungen entstehen, natürlich im gehobenen Preissegment und mit deutlicher Verdichtung. Je Wohnung sind dort zwischen 160 bis 200 qm Wohnfläche vorgesehen. Auch die Zukunft des Wasserbahnhofs auf der Schleuseninsel ist unklar, wobei auch dort zumindest teilweise ein Umbau zu exquisiten Wohnungen nicht vom Tisch ist.
Aus all den Beispielen heraus haben die MBI für den Planungsausschuss am 8.12.20 die Anfrage eingereicht, wie die Stadt mit dem Wildwuchs an Bauvorhaben und -wünschen entlang dieses Panoramateils des Ruhrufers umzugehen gedenkt. Man denke auch an die Aufgabe der Jugendherberge für teure Eigentumswohnungen. Und wenn weitere Bauprojekte entlang der Mendener Str. genehmigt würden, wird zu befürchten sein, dass auch das ein oder andere Ruderheim dem Beispiel folgen könnte. Mehr »
Das Baudezernat hat u.a. auf die MBI-Anfrage hin schnell noch einen B-Plan mit Veränderungssperre für den Bereich um den Neubau statt der alten Villa aufgelegt (Neuer B-Plan „Mendener Str. – W 14“). Gut so! Mehr auch in WAZ: „Stadt Mülheim will Ruhrufer in Menden nicht zugebaut sehen“
MBI-Anfrage für den Planungsausschuss am 8.12.20 TO öffentlich
Bebauungsvorhaben und – wünsche entlang der Ruhr
……………… s.o.
Deshalb möge die Verwaltung zu folgenden Fragen Stellung beziehen:
- Sind für diese beiden Bauprojekte bereits Bauvoranfragen oder sogar Bauanträge gestellt worden?
- Auf welchen baurechtlichen Grundlagen wäre hier Bebauung jeweils möglich?
- Besteht Denkmalschutz für die Villa, die sich gegenüber dem Badestrand befindet?
Wie werden die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude links und rechts des Grundstückes an der Mendener Straße, Höhe Hausnummer 37, bei den Planungen berücksichtigt? - Wie und wann gedenkt die Verwaltung, die Politik einzubeziehen? Welche Art der Beteiligung der Anlieger und anderweitig Betroffener ist vorgesehen?
- Gibt es weitere Bauwünsche etwa entlang der Mendener Str., die an die Verwaltung herangetragen wurden?
- Was müsste getan werden, um weiterer Wildwuchs entlang der Ruhr in sensiblen Gebieten zumindest zu steuern oder an der ein oder anderen Stelle nicht zuzulassen?
Begründung
Die Jugendherberge wurde aufgegeben für exquisite Wohnungen.
Als das Hotel am Ruhrufer seinerzeit genehmigt wurde, gab es deutliche Proteste, auch weil wertvoller Baumbestand dafür geopfert wurde.
Mit dem neuen Wohnquartier auf dem ehemaligen Wasserwerksgelände daneben verdichtet sich die Wohnbebauung zwischen Thyssenteich und Florabrücke, was sich bei einer weiteren Wohnbebauung statt des Hotels verstärken würde.
Wenn dann auch im weiteren Verlauf entlang der Mendener Str. auf der Panoramaseite der Ruhr zusätzliche Wohnungen entstehen, hat Mülheim nicht nur Verkehrsprobleme zu erwarten.
L. Reinhard, MBI-Vertreter im Planungsausschuss