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2023: Wo soll das alles enden?

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Kaum jemand wird 2022, das viel beschworene Jahr der sog. Zeitenwende, vermissen. Das Jahr war bestimmt von einer schier endlosen Pandemie mit immer chaotischeren Grundlagen, von dem Fortschreiten des Klimawandels, von galoppierender Inflation, einem sich deutlich verlangsamenden Wirtschaftswachstum und vor allem dem Ausbruch eines brutalen, kostspieligen Krieges in Europa und der gleichzeitigen Sorge über womöglich bald in Asien ausbrechende gewaltsame Konflikte.

Und 2023 – Alles wird doch noch gut? Oder bedarf es nicht endlich eindeutigerer und weniger naiver Strategien, um nicht unterzugehen?

Das waren dann die größten Multi-Mega-Krisen, die das Jahr 2022 der Welt bescherte. Beschleunigt durch Russlands Krieg wuchsen viele Probleme krebsartig wie Inflation, Energiekrise, Nahrungsmittelverknappung, failed states in Serie, Völkerwanderungen u.v.m.. Während Russland mit direkter und indirekter Unterstützung von China, Indien, Iran u.v.m. mit voller Absicht und geplant die ganz große Auseinandersetzung mit dem Westen eingegangen ist, versucht dieser, sich wieder als führende Weltmacht zu behaupten, was aber längst nicht mehr Stand der Dinge ist, weder in Asien, Afrika noch Teilen von Mittel- oder Südamerika. Der Zeitpunkt von Russlands Überfall auf die Ukraine war sicherlich von längerer Hand geplant, da der Westen u.a. nach dem Desaster in Syrien/Irak und der jämmerlichen Übergabe von Afghanistan an die Taliban stark geschwächt war. Der Westen hat sich im Wesentlichen zusammengerauft gegen Russland, doch mit großen Hindernissen. Ungarn blockiert EU-Maßnahmen, die Türkei verhindert den Nato-Beitritt von Schweden und Finnland, Serbien als weiterer Russland-quasi-Verbündeter sorgt für Spannungen und weitere Rückschläge insbesondere in EU-Staaten könnten drohen, wenn China sich aktiver in die globale Auseinandersetzung einmischen sollte. Wie lange der Westen die gigantische finanzielle Unterstützung zum Überleben der Ukraine sowie zur Abfederung der Folgekosten für seine eigene Bevölkerung durchhalten kann, ist ungewiss. Inwieweit sich das Putin`sche Kalkül auszahlt, dass die fürchterliche Zerstörung von Lebensgrundlagen Strom, Wasser, Heizung in der gesamten Ukraine so viele weitere Millionen Flüchtlinge erzeugt, dass die EU-Staaten, vor allem Deutschland völlig überfordert sein würden/werden, ist ebenfalls noch ungewiss. 

Ein weiterer Aspekt, der den westlichen Widerstandsgeist deutlich beschränkt, ist der wenig stabile Zustand etlicher westlicher Demokratien, ob USA, GB, Israel, Berlin und auch diverse EU-Länder. Viele Länder sind zerrissen und beschäftigt mit Selbstzerstörungstendenzen, gefördert von großen Kampagnen zur Sprachumerziehung, cancel-culture, letzte Generationis und ähnlicher Identitätsunsinn, aber immer fast nur gegen alles Weiße, vorerst vornehmlich Männer. Genau das passt aber exakt in die Propaganda von Russland, das nicht zufällig den vielen krisengeschüttelten Staaten nach altem Sowjet-Muster erzählt, einzig der weiße Kolonialismus sei an allen schuld, wofür jetzt gebüßt werden müsse. Und erst einmal müsse der Westen zahlen für Klima, Artenerhaltung und Kriegszerstörungen. Der ohnehin durch die jahrelangen Kontaktbeschränkungen beschädigte gesellschaftliche Zusammenhalt und die angeschlagene Diskussionskultur werden durch den inneren Kulturkampf in vielen westlichen Ländern noch weiter geschwächt und teilweise sogar zerstört.

Es gibt aber natürlich auch große Krisengewinner, u.a. bei den alles beherrschenden Internet-Giganten, den Energie- und Ölkonzernen sowie -staaten und der Gesundheits- und Pharmaindustrie. Die märchenhaften endlos-Milliarden-Gewinne etwa von Amazon, Google, facebook, Apple, Elon Musks Firmenkonsortien oder auch BionTech u.v.m., aber auch Börsen-Höchststände und zwischenzeitliche riesige Spekulationsgewinne über Kryptowährungen sind die gigantischste und schamloseste Umverteilung, die es je gab. Seit vielen Monaten wird von einer sog. Übergewinnsteuer geredet, doch nichts passiert. Überhaupt scheint es eine nicht offiziellen riesengroße Allianz von Energiekonzernen wie Eon, Exxon, Shell & Co, Fracking- und Ölschieferfirmen mit Ländern wie Quatar, Iran und vor allem Saudi Arabien zu geben, die zusammen mit Russland die Preise diktieren. Dass diese große Allianz das gesamte Klimagerede völlig konterkariert, ist logisch. Nicht nur Russlands Kalkül auch dabei besteht darin, dass der Westen, inkl. des Musterknaben Deutschland, beide Seiten bezahlt, bis er nicht mehr kann. Die vor Geld stinkenden Saudis machen dann Winterolympiade in der Wüste, das riesige Rusland holzt noch mehr Taiga ab usw.

Die offizielle Inflation für Nov. wurde mit ca. 11% angegeben, für nicht wenige Menschen liegt sie real sehr viel höher, nicht zuletzt, weil neben Mieten und städtischen Gebühren vor allem Heizung, Strom, Sprit und Lebensmittel raketenartig teurer wurden und werden. Und diese Entwicklung droht sich in 2023 noch zu verstärken mit u.a. der erneuten Erhöhung der CO2-Steuern und der angekündigten weiteren Verteuerung der Lebensmittel. Es ist eine Binsenweisheit, dass Inflation ungerecht und unsozial ist. Sie setzt armen Menschen sehr viel stärker zu als Reichen. Weil aufgrund der Klimapolitik und den Coronafolgen zudem noch größere Teile des Mittelstandes in Bedrängnis kommen werden, drohen massive soziale, finanzielle und evtl. auch politische Verwerfungen.

Diese brisante Großwetterlage hat logischerweise auch deutliche Auswirkungen auf den kommunalen Alltag selbst in der kleinen Großstadt Mülheim, nicht nur weil fast nichts ohne Zuschüsse von Land und Bund mehr geht. Die Exekutive (Verwaltung) hat sich auch hier immer weiter verselbständigt, die kommunale Politik hat ihre Funktion als Kontrollinstanz freiwillig zumeist aufgegeben und Immobilienspekulanten u.a. Krisengewinnler wittern Goldgräberstimmung, auch wenn die heraufziehende Rezession bis Stagflation den Bauboom erst einmal abgebremst hat.