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Ruhrstadt tot noch vor Geburt?

Unten stehender Artikel war Anfang Feb. 2011 im Wirtschaftsteil der WAZ zu lesen. M&B-Chef Schnitzmeier und ein paar Geschäftsführer-Kollegen erklären die Ruhrstadt für tot. Na denn, Hauptsache, ihre gutbezahlten Jobs bleiben bestehen, oder?

Die Haushaltskatastrophe aller Ruhrgebietsstädte aber wird diese zu mehr zwingen, als den Amts- und Pöstchenträgern lieb sein wird.

Schnitzmeier schwebt eine Städtekooperation vor wie in der Aachener Euregio. Die Region Aachen taugt aber überhaupt nicht als Vorbild für das Ruhrgebiet, auch wenn man dort bzgl. Kooperation viel weiter ist als im Ruhrgebiet, wo bekanntlich eine Stadt in die andere übergeht. Real ist das Ruhrgebiet längst eine Mega-Metropole und die Menschen leben, kaufen, arbeiten längst städteübergreifend und verbringen auch ihre Freizeit so.

Die 53 Revier-Kommunen konkurrieren aber weiter nahezu selbstmörderisch um Firmenansiedlungen, Einkaufszentren, Wohnungen im Grünen uswusf.. Fast jede Kommune leistet sich  den Luxus einer Tourismus-GmbH, einer Wirtschaftsförderung, einer eigenen ÖPNV-Gesellschaft uswusf.. Bisher gab noch keine der 53 Revier-Kommunen etwas ab. Wenn interkommunale Zusammenarbeit, dann bisher immer nur was Zusätzliches. Das aber führt nicht mehr wirklich weiter.

Auch die „metropole Ruhr“ als gemeinsame Wirtschaftsförderungsgesellschaft ist so ein zahnloser Tiger, mal unabhängig davon, dass darin erst einmal Herr Brauser nach Jahren der überteuerten Sterbehilfe für die Clement-Schöpfung „Projekt Ruhr“ untergebracht werden konnte. Auch sein Nachfolger Westphal, der ex-Juso-Chef, wird immer den einzelnen Kirchturmsfürsten oder –wirtschaftsförderern hinterherlaufen müssen. So erklärt sich leicht, warum letzere die Ruhrstadt zu Grabe tragen, obwohl sie nicht einmal geboren wurde.

Man bedenke z.B.: Gäbe es in Köln jeweils eine eigenständige Wirtschaftsfördergesellschaft für Nippes, Mülheim, Deutz, Ehrenfeld sowie Porz, würde darüber nicht nur im Karneval gelästert. Über kurz oder lang würden diese aufgelöst, auch wenn die einzelnen Geschäftsführer die Gesamtstadt Köln symbolisch begraben würden.

  • 5.3.2010: Brauser gestorben, Clement endgültig Geschichte? hier

Unter dem WAZ-Artikel aus „Glaube, Sitte, Heimat“ in Ruhrpott-Deutsch noch der Artikel Lass jucken Kumpel! – Ermutigung für Thomas Westphal, den neuen Chef der Ruhrgebiets-Wirtschaftsförderung. Eine Ermunterung.

Die „metropole Ruhr“ sitzt übrigens in Mülheim im gleichen Gebäude wie die Mülheimer OB, solange das gesamte Rathaus Baustelle ist.

Neuestes Beispiel der tödlichen Konkurrenz durch die Kirchtürmelei und direkt nach dem kürzlichen Beginn der Centro-Erweiterung nun das: Der Einkaufscenterkonzern ECE stellt in der kommenden Woche seine Pläne für Bochum vor. ECE will in Bochum ein innerstädtisches Einkaufszentrum bauen. Es ist nach Essen und Dortmund das dritte neue ECE-Center im Ruhrgebiet innerhalb weniger Jahre. Am Donnerstag kommender Woche will ECE bei einem Hintergrundgespräch seine Pläne vorstellen. In der Einladung ist von einer „integrierten Innenstadtgalerie“ die Rede, die für die Bochumer-Mitte maßgeschneidert worden sein soll. Wir empfehlen dazu u.a. das Buch „Angriff auf die City“ von Walter Brune (!), Rolf Junker und Holger Pump-Uhlmann im Droste-Verlag. Brune war früher Eigentümer des Rhein-Ruhr-Zentrums, das nun ebenfalls ECE gehört, deren bekanntlich größtes Projekt Teil von Stuttgart 21 ist. Mehr dazu hier

WAZ- Wirtschaft und Finanzen, 31.01.2011, der ganze Artikel hier
Wirtschaftsförderung
: Die Ruhrstadt ist tot

Der Mülheimer Wirtschaftsförderer Jürgen Schnitzmeier

Essen. Einige Wirtschaftsförderer des Reviers halten die Idee einer Ruhrstadt-Fusion für tot. Sie plädieren stattdessen dafür, dass direkte Nachbarn oder Städte mit bestimmten Branchen-Schwerpunkten miteinander kooperieren. Die Wirtschaftsförderer beerdigen die „Ruhrstadt“. Jenen geplanten Zusammenschluss der 53 Revier-Kommunen zu einer Mega-Metropole. Stattdessen will man nun themenbezogen und nachbarschaftlich zusammenarbeiten. „Die Ruhrstadt ist nicht die richtige Antwort auf unsere Probleme“, sagt der Mülheimer Wirtschaftsförderer Jürgen Schnitzmeier. „Eine größere staatliche Organisation führt nicht zu mehr Effizienz und Wachstum. Teilregionen können erfolgreicher sein“, so der Geschäftsführer der Mülheim & Business GmbH. Seine Landkarte der Revier-Kooperationen: – Duisburg/Niederrhein – Essen/Mülheim/Oberhausen/Bottrop – Emscher-Lippe – Mittleres Ruhrgebiet um Bochum – Dortmund Schnitzmeier sieht dringenden Handlungsbedarf. Eine Untersuchung der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft hatte dem Revier im Dezember bescheinigt, wirtschaftlich noch weiter zurückgefallen zu sein und von ostdeutschen Kommunen überholt zu werden. Schnitzmeier: „Wir müssen deshalb einen stärkeren Hebel an den wenigen Stellen ansetzen, wo wir überhaupt etwas tun können.“ Und das sei die Zusammenarbeit der direkten Nachbarn in einer Region. „Aachen macht uns das vor“, so der Mülheimer. „Region starker Städte“ Schützenhilfe bekommt er aus Dortmund: „Wir brauchen keine gebietskörperschaftliche Einheit. Die hat Dortmund schon immer abgelehnt“, sagt Wirtschaftsförderer Udo Mager. „Wir brauchen eine neue Form der Zusammenarbeit.“ Seine Vision: eine „Region starker Städte“, in der etwa Städte mit einem Hafen kooperieren oder große Logistik-Standorte. In der Vergangenheit, so Mager, habe es im Ruhrgebiet an einer „gemeinsamen Begeisterung für eine neue Qualität der Zusammenarbeit“ gemangelt. „Stattdessen gab es viel Gegnerschaft und Konkurrenz“. Angesichts leerer Gemeindekassen und wachsenden Wettbewerbs mit anderen Metropolen beobachtet der Dortmunder nun zumindest bei einigen Revier-Städten die Bereitschaft, enger zusammenzurücken und nicht nur den eigenen Kirchturm im Auge zu haben. Viel Gesprächsstoff Ralf Meurer, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Duisburg, geht einen Schritt weiter: International müssten die Wirtschaftsstandorte des ganzen Landes NRW zusammenrücken, „anstatt viele kleine Regionen zu präsentieren“. Viel Gesprächsstoff also für die Wirtschaftsförderer, die sich an diesem Donnerstag erstmals mit dem neuen Geschäftsführer der Metropole Ruhr, der Wirtschaftsförderung des Ruhrgebiets, Thomas Westphal treffen. Seine Aufgabe wird es sein, den Kurs der Gemeinsamkeit zu organisieren.

Lass jucken Kumpel! – Ermutigung für Thomas Westphal

In Glaube, Sitte, Heimat | Am 3 Februar 2011 | Von Gastautor Thomas Westphal ist der neue Chef der Ruhrgebiets-Wirtschaftsförderung. Eine Ermunterung von unserem Gastautor Anton Kowalski Leicht hasset ja nich bei uns im Pott, im Djschungelkämp von all die Wiatschaftschaftsföadara. Lauta Divas, un jeda kuckt imma nua auf sein`n Schprengel. Mit sein Büagameista und seine Jungs und Mädels vonne Poltik. Und watte da machs in Deine Zentrale vonne wmr, da traun se dich nich üba`n wech. Bekuck`n sich dat un mäckan übba allet, watte so machs. Abba allz alta Juso kennze dich doch aus mit Schtrategie. „Doppelschtrategie“ hieß dat früha ma: mit ain Bein mitt`ndrin im Getümmel un mit´m andan Druck machen von außen! So lässt sich villaicht wat reiss´n in Richtunk Schtrukturrefoam`n. Müss`n ja nich antikapilistisch sain. Will ja kaina mähr – und die vonne Wiatschaft schon gahnich. Abba füa uns im Pott, da wäa doch wat zu machen, odda? Un wennet nua ´n bisschän mäa is, als dat Sammelsurium wat wa alle kennen mitte Projekte von dreiunfuffzig Döafan aus unsam Pott! Zu mach`n wäa da ja wat, wennze wiaklich willz. Und`n paa Schrategen, die mit dich mitmachen, finnze schon. Düafte kain Problem sain, bei übba 500 Jung´s und Mädels vonne Wiatschaftsföadarung die wia so ham im Pott. Und umme 30 Gründas- un Haitek-Zentas, sechs Kamman vonne Industrie und Handel, drei Kamman von dat Handwärk, zwai Hände voll mit Hochschul`n – mit all die Professoan, die noch ne Mak nebenhäa mach`n woll`n und mit ihre Transfäastell`n, die auch gäan Kohle vadien woll`n. Und so weita und so foat! Wat abba ächt fählt bei uns im Pott sind Schtruktuan üban  Tellarand von jedem sain Doaf hinaus. Füan ganz`n Pott und nich nua füa son klein`n Schpreng`l, wo man nich üban Kiachtuam rauskuck´n tut. Ich sach ma – zum Beischpiel nua aine Kamma, die füa de Industrie und den füa den Handel von uns alle im Pott schpricht. Odda nua aine Rua-Uni und iagendwann vielleicht auch nua ain Obabüagameista (wenn die, die dat jezz mach`n inne Rente sind). Leicht wiad dat allet ja nich. Abba vielleicht kannze den ganzen Ziakus, den wa jezz hab`n ma vonne MacKinnsies übbaprüf`n lassen? Ob dat alles noch so`n Sinn macht? Und ob dat nich allet bessa zu mach`n is. Bin mia da sicha, da sparsse jede Menge Kohle, die wa alle woanders reinsteck`n könn´n . Odda die wa ganich ers ausgeb`n müss`n. Denk ma drübba nach mit`n paa helle Köppe. Die findse schon bei uns.

Wiad allet nich einfach! Is abba  ma `n Vasuch wäat. Hau rein un machet jut!