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Erneute Bäumejagdsaison in Mülheim nach der Verwüstung der Innenstadt für Ruhrbania?

„Zu fällen einen schönen Baum braucht’s eine halbe Stunde kaum.
Zu wachsen, bis man ihn bewundert,
braucht er, bedenk es, ein Jahrhundert!“
(Eugen Roth, Dichter)

Gestern an der Cheruskerstr., am Schlossberg, an der Nordstr., am Muhlhofskamp und, und, und ………… und heute die Königsberger Str., vgl. Auszüge aus dem NRZ-Artikel unten. Viele Mitbürger/innen sind empört, auch wegen nicht nachvollziehbarer Begründungen wie z.B. die angebliche Gefahr durch „Totholzbildung“. Ganz so, als stünden z.B. an Spielplätzen bösartige Bäume herum, die heimlich „Totholz“ gebildet haben und wenn Kind kommen, werfen sie es auf die Kinder, diese bösen, menschenfeindlichen Bäume! Doch Scherz beiseite.

In Mülheim scheint die Jagdsaison auf öffentliche Bäume wieder voll eröffnet.

Man kann vermuten, dass das Abholzen halt Pflegemaßnahmen spart. Dass dadurch z.B. die Feinstaubbelastung zunehmen könnte, das Mikroklima in Zeiten der Klimaerwärmung sich mehr aufheizen und die Lebensqualität der Anwohner verschlechtert werden kann, das steht alles auf einem anderen Blatt und tritt kurzfristig finanziell nicht in Erscheinung. Dass immer wieder die Bevölkerung, aber auch die lokale Politik in den Bezirksvertretungen, von der Verwaltung übergangen oder an der Nase herum geführt wird, zeigt den schwer kränkelnden Zustand der Mülheimer Demokratie und einer Stadtverwaltung, die sich in vielen Bereichen verselbständigt hat. Mehr dazu in „Eine Verwaltung, die sich verselbständigt hat, lässt keinen Raum für Demokratie!“ hier und „Unglaubliches Mölmsches Chaos in nur 1 Woche und die Arroganz der Mülheimer Verantwortlichen“ hier

Bäume haben in Mülheim keine Lobby. Am schlimmsten in den letzten Jahren war die Verwüstung der Innenstadt für Ruhrbania. Die Zerstörung des Gartendenkmals der Ostruhranlagen hat alleine ca. 100 Bäumen das Leben gekostet, für den gesamten Umbau des Brückenkopfs der Nordbrücke zu einer großen Asphaltwüste mit 2 Riesenampelkreuzungen (sog. Ruhrbania Baulos 2) mussten mind. 80 Bäume weichen. Doch nicht genug: Als zuerst auch noch ohne Not die Platanen vor dem häßlichen Kaufhof-Parkhaus, etliche gesunde Bäume an Friedrich-Ebert-, Leineweber, Bach- und Bahnstr. (alle für Ruhrbania Baulos 1) und für Baulos 2 weitere 80 Bäume an Tourainer Ring und Bergischer Str. weggeholzt wurden, der Grünbereich auf dem Schulhof Zunftmeisterstraße Parkplätzen für das neue Bürgeramt weichen musste, und im Gartendenkmal der Ostruhranlagen selbst etliche Naturdenkmäler zerstört wurden, wirkte die Mülheimer Stadtplanung auch und besonders in der Innenstadt in Zeiten der Klimaerwärmung wenig zeitgemäß. Als Betonwüste wird unsere Innenstadt nicht attraktiver, das können auch die teuren Kübelbäume auf der Schloßstr. nicht wettmachen.

Nun ist die Stadt auch wegen der gigantischen Vorleistungen für Ruhrbania bankrott und deshalb wird Geld gespart für Baumpflege überall im Stadtgebiet, indem Bäume entfernt werden. Zur Erinnerung auch aus März 2011: „Bäumejagdsaison in Mülheim?“ hier und aus Okt. 2010: „Desertification-Helga mit Ruhrbania Desolata“ hier

Die MBI haben über viele Jahre intensiv für den Erhalt vieler Bäume gekämpft, waren aber oft machtlos z.B. wegen dem fatalen Mülheimer Leitsatz „Bau- geht vor Baumrecht“. Der Einsatz für Bäume hat uns u.a. Strafanzeigen der OB eingebracht und Gerichtsverfahren, zuletzt im März, als die MBI-Bezirksvertreterin einen Strafbefehl von über 1000 € erhalten hatte, weil sie die „seltsame“ Fällung der Buchen an der Gracht kritisiert hatte. Mehr dazu in „Mülheim und Meinungsfreiheit wie Feuer und Wasser? Freispruch für die MBI-Frau Annette Klövekorn!!“ hier

In New York, Kapstadt oder London werden große Begrünungsprogramme aufgelegt, um das innerstädtische Mikroklima in Zeiten der Klimaerwärmung zu verbessern. Und in Mülheim? Den Schuss nicht gehört?

MBI-Forderungen aus dem Wahlprogramm und auf allen Flyern sind:

  • Klimaschutz auch durch verbessertes Mikroklima mit mehr Innenstadt- und Straßenbäumen, Schutz der Kaltluftentstehungsgebiete und Schluss mit „Bau- vor Baumrecht“

Das MBI-Programm 2014 in der Langfassung  ist nachzulesen als pdf-Datei (109 KB) und der zentrale MBI-Flyer 2014 als pdf-Datei (47 KB)

Mein Freund der Baum ….

NRZ 23.4.14, der ganze Artikel hier

Mülheim. Auch die Anwohner der Königsberger Straße wurden über die Fällung eines alten dreistämmigen Baumes nicht informiert, schon gar nicht über die Notwendigkeit aufgeklärt. An der Erhaltung des Schattenspenders hätte sich Monika Kappelmayer gerne finanziell beteiligt.

Die Sägespäne türmen sich noch vor dem Baumstumpf auf der Wiese an der Königsberger Straße. Vor einer Woche wurden hier in den frühen Morgenstunden ein stattlicher Silberahorn und eine Lärche gefällt. …. „Das ist ein deutlicher Einschnitt in unsere Wohn- und Lebensqualität. Wir sind erschüttert, traurig und wütend“, schimpft Kappelmayer.

Direkt seien die Nachbarn über die Fällung nicht informiert worden, schon gar nicht über die Notwendigkeit aufgeklärt worden. Diese zweifelt sie an. …. Aber war der ganze Baum ein hoffnungsloser Fall? Sie wäre bereit gewesen, für den Erhalt des Baumes Geld zu zahlen und ist davon überzeugt, dass ihre Nachbarn dies auch getan hätten. Doch gefragt hat sie niemand.

……… Kappelmayer kann auch nicht verstehen, dass im Gegensatz zu Privatpersonen, denen radikale Pflegeschnitte im April mit Verweis auf die Brutzeit untersagt sind, die Stadt abholzen darf. „Haben die Sonderrechte?“, fragt die Tochter des Malers Daniel Traub. Besonders schmerzhaft ist der Verlust für ihre beiden Enkel Hanna (9) und Ewan (8), die hier gern gespielt haben. Bitterlich geweint hätten sie, als sie das erste Mal den Stumpf gesehen haben. ………… Hanna ist auch alt genug zu wissen, wie wichtig ein großer Baum für das Klima ist.