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Radschnellweg mit Macken? MBI-Antrag führte zu Umdenken

Der RS 1, der sog. Radschnellweg Ruhr, soll „der schnellste Weg durchs Revier“ zwischen Duisburg und Hamm werden und vielleicht der erste Radschnellweg (oder Radautobahn) der Republik überhaupt. Dieser neue RS 1 soll nicht nur für Berufspendler eine Alternative zur Autobahn werden. Auch Radurlauber erreichen zukünftig schneller mit dem Fahrrad ihr Ziel. Insbesondere die Teilstrecken durch Essen und Mülheim verlaufen auf der Trasse der einst für den Metrorapid stillgelegten Güterbahnstrecke der Rheinischen Bahn und somit ungestört durch Kfz-Verkehr. Seit Ende 2015 die direkte Verbindung zwischen der Uni in Essen und der Mülheimer Innenstadt fertiggestellt wurde, ist einer breiten Öffentlichkeit klargeworden, wie der RS 1 funktioniert und die neue Fahrradtrasse wurde gut angenommen trotz Konflikten zwischen Radlern und Fußgängern, die nicht zufriedenstellend in der Planung bedacht waren. Seit 2016 wird in Mülheim an der Fortführung gebaut bis hin zur Ruhrbrücke. Der nächste Bauabschnitt soll bis zur neuen Hochschule Ruhr-West verlaufen. Wie der weitere Verlauf genau aussehen soll, ist noch nicht wirklich geklärt, da ab dort auch noch Güterzüge etwa der Mülheimer Hafenbahn die Gleise nutzen.

Auf dem befahrbaren Teilstück ließen etliche Minister aus Düsseldorf und Berlin sich des öfteren für die Medien publikumswirksam ablichten. Bundesweit wurde über den RS 1 als zukunftsweisendes Projekt berichtet, seltener von den Schattenseiten oder nicht notwendigen Zerstörungen für die Fahrradtrasse.

20170311_161824_kDer Bahndamm am Stadthallenparkplatz z.B. ist kahl geworden. 40 Bäume wurden an der ehemaligen Güterzugtrasse der Rheinischen Bahn im Feb. 2017 gefällt. Auf der Trasse soll nämlich der Radschnellweg RS 1 weitergebaut werden, und von der Fährstraße aus soll eine Rampe zur Radstrecke führen. Für die MBI ist das kein Trost. Mehr in „Unnötiger Kahlschlag am Bahndamm in Broich“ hier

Doch es gibt noch weitere Probleme bei der Realisierung dieses Prestigeprojekts, die aus MBI-Sicht nicht notwendig wären. So auch auf dem Teilabschnitt, der zwischen diesem Bahndamm und der Hochschule geplant ist. Deshalb folgender MBI-Antrag

Antrag für den Planungsausschuss am 30.5.17 TO: öffentlich

Betr.: Radschnellweg Abschnitt
Ruhrbrücke – Alte Dreherei – Fachhochschule

Beschlussvorlage

Der Planungsausschuss beauftragt die Verwaltung, die bisherige Planung für den Streckenabschnitt des RS 1 zwischen Ruhrbrücke und Hochschule derart abzuändern und zu korrigieren, dass der zukünftige Radschnellweg nur über die ehemaligen Gleisanlagen der stillgelegten Bahnstrecke verläuft ohne die bisher geplanten zweimaligen Seitenschwenks.

Begründung

Die derzeitige Planung würde zukünftigen Veranstaltungen an der Alten Dreherei, der Camera Obscura und dem Ringlokschuppen bzw. der MST größere Probleme bereiten.
Alte Dreherei1Camera ObscuraRinglokschuppen

Im einzelnen sind es folgende Punkte:

  1. Die bisherige Durchfahrt für Pkw vom Ringlokschuppen zum Parkplatz  der Alten Dreherei würde gekappt, d.h. die Zufahrt für Gäste der Alten Dreherei und bei Großveranstaltungen für Gäste MüGa/Ringlokschuppen sowie Aussteller von MST-Veranstaltungen wie bei Pfingstspektakel, Schlossweihnacht, Kirmes usw. fiele weg.
  2. Die bisher regelmäßigen Kontrollfahrten der Polizei über den MüGa-Parkplatz bis zur Alten Dreherei würden entfallen, womit dann Camera Obscura und Alte Dreherei an einer Sackgasse liegen würden, was den Vandalismus wieder erhöhen könnte
  3. Die zweite Rettungszufahrt für Camera Obscura und Alte Dreherei bei heute bestehender Zufahrt würde wegfallen
  4. Die heutige Auflage bei Großveranstaltungen (z. B. Oldtimerfestival Ruhr an der Alten Dreherei), als Zufahrt die Strecke hinter dem Ringlokschuppen und als Abfahrt die Straße „Zur Alten Dreherei“ zu nutzen, um einen Rückstau an der Feuerwache zu vermeiden, würde mit dem geplanten Verlauf des RS1 verunmöglicht.

 Eine Lösung für diese Probleme wäre ohne Probleme möglich und auch finanziell günstiger.

 Es müsste nämlich ausreichen, den zukünftigen Radweg auch auf diesem Teilstück auf dem ehemaligen Bahndamm zu bauen und auf den nicht wirklich notwendigen, dafür aber deutlich kostenintensiven zweimaligen Seitenschwenk zu verzichten. Dann würde die Breite zwischen MVG-Zaun und Radschnellweg ausreichen auch noch eine 3 m breite (unbefestigte) Zufahrt anzulegen. Es wäre auch möglich, in diesem Abschnitt den Radschnellweg vom benachbarten Fußweg zu trennen und z.B. die Zufahrt zur Alten Dreherei gemeinsam mit den Fußgängern nutzen zu lassen.

L. Reinhard, MBI-Fraktionssprecher