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RWE- und Innogy-Zukunft enorm bedeutsam für Mülheim

Erst schockte die Abwahl der sehr ruhrgebietslastigen NRW-Landesregierung viele Funktionsträger, Journalisten und  im Filz verbandelte Menschen in Deutschlands größtem Ballungsgebiet. Doch es könnte wohl noch dicker kommen insbesondere für diejenigeirRWEg2n Ruhrgebietsstädte, die sich von ihrer extremen Abhängigkeit vom RWE nicht lösen wollten, siehe Auszüge aus dem WAZ-Artikel unten.
Am folgenreichsten könnte die Übernahme der RWE-Ökotochter Innogy durch den französischen Großkonzern Engie für Mülheim/Ruhr sein, das nicht nur im Vergleich zu den anderen RWE-Städten viel mehr RWE-Aktien hält (relativ zur Einwohnerzahl z.B. dreimal so viele wie Dortmund und mehr als doppelt so viele wie Essen), sondern auch noch in ganz vielen gewinnträchtigen Bereichen der Daseinsvorsorge eng mit Innogy verknüpft ist (Wasser, Stromkonzession, Gas, Fernwärme, Abwasser, städtische Wohnungsbaugesellschaft, Straßenlaternen usw…………).
Deshalb haben die MBI weiter unten stehenden Fragenkatalog für die Ratssitzung am 8.6.17 eingereicht, um eine frühzeitigere Diskussion um die Problematik und die Handlungsmöglichkeiten zu eröffnen.

Essener Energiekonzern RWE flirtet mit Frankreich

WAZ 19.5.17, der ganze Artikel hier

Essen.   Der Energieversorger RWE erwägt eine Verbindung mit dem französischen Konzern Engie. Objekt der Begierde ist die RWE-Tochter Innogy. Engie-Chefin Isabelle Kocher erwägt Insidern zufolge eine Übernahme der RWE-Ökostromtochter Innogy.

Übernimmt der europäische Energieriese Engie den Essener Ökostromkonzern Innogy? Es wäre wohl eine deutsch-französische Allianz mit ungleich verteilter Macht. Zahlen zeigen, dass zwischen Engie und Innogy Welten liegen. Der aus den Großkonzernen Gaz de France und Suez hervorgegangene französische Versorger beschäftigt rund 240 000 Mitarbeiter. Zu Innogy gehören etwa 40 000 Beschäftigte. Engie kommt auf einen Börsenwert von 33 Milliarden Euro. Innogy ist gut 14 Milliarden Euro wert. …..
Engie-Chefin Isabelle Kocher hat sich zum Ziel gesetzt, das Geschäft mit der erneuerbaren Energie auszubauen.

Haben Manager aus Paris bald in Essen das Sagen?

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet unter Berufung auf Investmentbanker, der Essener Konzern RWE erwäge einen Verkauf seiner Innogy-Beteiligung an Engie. Im Gegenzug könnte RWE bei Engie einsteigen. RWE hält derzeit rund 77 Prozent der Innogy-Aktien. Planspielen zufolge könnte der RWE-Anteil an einem kombinierten Konzern aus Engie und Innogy bei rund einem Drittel liegen. Damit hätten allerdings vermutlich Manager aus Paris in der Essener Innogy-Zentrale das Sagen. Deutschlands wertvollster Energiekonzern, der vom Niederländer Peter Terium geführt wird, würde im Zuge einer Fusion wohl seine Unabhängigkeit verlieren.

„Das wäre ein schwerer Wortbruch“

Guntram Pehlke, Chef der Dortmunder Stadtwerke DSW 21, lehnt einen Verkauf der RWE-Mehrheit an Innogy ab. „Das wäre ein schwerer Wortbruch“, sagt er mit Blick auf entsprechende Spekulationen. „Wir gehen weiterhin davon aus, dass sich RWE an die geltenden Beschlüsse hält und bei Innogy nicht unter 51 Prozent sinkt.“ ………….. RWE-Chef Rolf Martin Schmitz hält sich in dem Spiel um eine mögliche Fusion bedeckt. …………….. Mit Engie, Iberdrola, Enel, Suez, SSE und National Grid gebe es viele starke Energiekonzerne in Europa, sagt Thomas Deser von der Fondsgesellschaft Union Investment: „Im Vergleich dazu haben die deutschen Konzerne an Bedeutung verloren. ………….. Vor den Wahlen in Deutschland und Frankreich sind in dieser hochpolitischen Branche derart große Veränderungen unwahrscheinlich.“

MBI-Vorschlag für die Ratssitzung am 8. 6. 2017  TO öffentlich

Betr: Beabsichtigter Verkauf von RWE-Anteilen an Innogy SE an den französischen Konzern Engie und mögliche Folgen für die Stadt Mülheim

Beschlussvorschlag:
Die Verwaltung bzw. die Beteiligungsholding mögen zu folgenden Fragen eine Stellungnahme und eine erste Einschätzung vorstellen:

  • Mit welchen Konsequenzen ist hinsichtlich Kursentwicklung und zu erwartender Dividende bei den RWE-Aktien zu rechnen, falls Innogy von Engie übernommen werden sollte?
  • Wie würde sich eine Übernahme von Innogy SE auf die städtischen Beteiligungsgesellschaften auswirken, an denen Innogy SE (erhebliche) Anteile hält (vor allem RWW und medl, damit auch SEM und mittelbar SWB)? Wäre z.B. ein Weiterverkauf dieser Anteile durch Engie denkbar?
  • Könnte ggfs. auch dann noch von dem Kündigungsrecht bei einem „Change of Control“ Gebrauch gemacht werden, wenn ein Weiterverkauf durch Engie an einen Dritten erfolgte?
  • Wie will sich die Stadt vorbereiten auf die alles andere als unwahrscheinliche Übernahme von Innogy durch Engie?

Begründung:
RWE-InnogyBekanntlich gibt es Überlegungen und wohl auch Verhandlungen, nach denen RWE seine Beteiligung an Innogy SE an den französischen Energieriesen Engie übertragen und sich dafür an einem gemeinsamen Unternehmen beteiligen will. Während z.Zt. die Kurse davon offensichtlich erst einmal  positiv beeinflusst wurden, besteht die berechtigte Befürchtung, dass das geplante Geschäft nicht eher zum Vorteil von Engie gestaltet sein wird und was dies ggfs. für die RWE-Aktionäre bedeutet.

Wird Innogy SE von Engie übernommen, wären damit wesentliche Beteiligungen an teilprivatisierten städtischen Gesellschaften sowie die Stromkonzession in Mülheim im Besitz des französischen Konzerns. Die Verträge räumen die Option ein, in einem solchen Fall den Vertrag zu kündigen. Während vielleicht die Übernahme durch Engie noch nicht zu wesentlichen Änderungen führen mag, stellt sich doch die Frage, ob Engie nicht manche dieser Beteiligungen weiterveräußern könnte und wollte, ob dies dann auch noch wirklich unproblematisch wäre und ob dann noch eine Ausstiegsoption seitens der Stadt Mülheim bestehen würde.
Die neue Situation – falls es tatsächlich dazu kommt – erfordert jedenfalls intensive Diskussion der Konsequenzen und Handlungsmöglichkeiten für die Stadt Mülheim, um nicht unvorbereitet als Stadt zum reinen Spielball multinationaler Konzerninteressen zu werden.

Nachwehen der Mühlenfeld-Ära mit bösen Folgen für MH?!

Die 12 Jahre mit Frau Mühlenfeld als OB waren gekennzeichnetvon ihrem Bestreben, möglichst viel und eng mit dem RWE zusammen zu arbeiten, wo sie bekanntlich im erlauchten Aufsichtsrat sitzen durfte. Selbst ein Nachdenken über den Verkauf der 10 Mio. RWE-Aktien, etwa zum Abbau des in ihrer Ära sich auftürmenden Schuldenbergs, war tabu. Auf ihren treuen SPD-Vasall Bonan war als Kämmerer Verlass dahingegen. Weil Frau Mühlenfeld 2015 nicht mehr antreten, sondern nur noch RWE-Aufsichtsrätin sein wollte, verließ auch der Katastrophenkämmerer das sinkende MH-Schiff und verdreifachte sein Salär als Chef der ÖPNV-Gesellschaft ohne Fachkenntnisse. Sein Nachfolger als Kämmerer wurde Mendack, lange Zeit Referent („Kofferträger“) der ex-OB, ebenfalls kein ausgewiesener Experte für den Posten. Der neue SPD-OB glänzt nicht gerade durch neue Konzepte, weshalb der betagte SPD-Fraktionschef die wesentlichen Leitlinien der Mülheimer Politik weiter bestimmt. Das führte Ende 2016 zu dem fatalen Beschluss, medl -, SEM- und SWB-Beteiligung des RWE um 20 Jahre zu verlängern und bei der Gelegenheit auch die RWE-Stromkonzession zu verlängern.

Mehr u.a. in

    • 1.3.17: Warum die Stadt Mülheim in die RWE-Falle hineinmanövriert wurde, wider besseres Wissens hier
    • Jan. 17: Bonan, vom Bankrotteur zum ÖPNV-Geschäftsführer, unglaublich! hier
    • Dez. 16: Unwürdige Kämmerer-Wahl von Mendack: “Stadt” empört über MBI anstatt sich in Grund und Boden zu schämen! hier
    • Sept. 16: Medl- und SWB-Beteiligungen “neu” in altem RWE-Gewand? hier
    • März 16: „Das RWE-Desaster und die ex-OB immer noch im Aufsichtsrat?“ hier
    • Sept. 15: “Raus aus dem abstürzenden RWE!” hier