Bereits zweimal sind zuletzt die Olympiaträume von Funktionären und Teilen von Wirtschaft sowie Politik an der Bevölkerung gescheitert, in Garmisch-Partenkirchen und in Hamburg.
Die Erfahrungen von Rio sind nun nicht gerade berauschend und die gänzlich verschärfte Sicherheitsproblematik von Großveranstaltungen dieser Dimension machen alles nicht unproblematischer.
Das Thema Olympia Rhein-Ruhr war im letzten August kurz ein großes Thema, verschwand dann aber in der Versenkung, als die ersten kritischen Stimmen laut wurden. Vgl. auch MBI-Stellungnahme vom 25.8.16: „Olympia in NRW: Luftnummer oder zukunftsträchtige Vision?“ hier
Kaum sind die NRW-Wahlen vorbei, wird nun fast ein Jahr später das ganze hervorgeholt, s.u., und man staunt nicht schlecht, wie weit das völlig an der Öffentlichkeit vorbei bereits gediehen ist. „Natürlich“ sind wieder „alle“ begeistert und die WAZ macht auch gleich ein Rieseninterview mit IOC-Chef Bach dazu.
Irgendwie nicht in Ordnung war es dennoch, die Pläne im Wahlkampf außen vor zu lassen. Da waren sich u.a. Kraft und Laschet, aber wohl auch Lindner und Löhrmann, anscheinend vollständig einig, während andere bereits mit Planen beschäftigt waren.
Olympia-Bewerbung in der Region Rhein-Ruhr nimmt Gestalt an
WAZ 2.6.17, der ganze Artikel hier
„Mitte Juli will eine Initiative öffentlich präsentieren, an welchen Standorten Olympia in NRW möglich wäre. Es geht um die Sommerspiele 2032. Die Vorbereitung zu einer Olympia-Bewerbung in der Region Rhein-Ruhr nimmt Gestalt an. Am 4. Juli trifft sich die Initiative um den Kölner Sportmanager Michael Mronz mit Vertretern von sechs großen Firmen, die das Projekt großzügig unterstützen und einen Masterplan aufstellen. Zu diesen Geldgebern gehören unter anderem Deutsche Post und Evonik. Schon Mitte Juli will die Initiative öffentlich präsentieren, an welchen zehn bis zwölf Standorten Olympische Wettkämpfe zwischen Aachen im Westen und Dortmund im Osten von Rhein-Ruhr stattfinden könnten. Abhängig von der Vergabe der Sommerspiele 2024 und 2028 an Paris oder Los Angeles soll die Kampagne für die Spiele 2032 laufen. ………….“
Noch deutlicher wird die WAZ in ihrem Kommentar vom 2.6.17, nachzulesen hier:
Olympia an Rhein und Ruhr – DOSB muss endlich mitmachen
“ …………… Dabei braucht das Land gerade den Willen und den Mut, in NRW das Unmögliche möglich zu machen. Was hat man schon zu verlieren? ………….. Die Dinge an Rhein-Ruhr laufen. Die ersten Sponsoren kommen, die ersten Politiker – und nur der DOSB taktiert ………… Diese Initiative für Olympia an Rhein-Ruhr hat, wenn man etwas genauer hinschaut, nur beiläufig mit Sport zu tun. Hier geht es um das Selbstverständnis einer Region, dass man gemeinsam moderner und zukunftsfähig werden kann – und zwar mithilfe des Sports. So wird Olympia nicht zu einem Event, das Belastungen mit sich bringt, sondern zu einer stolzen Idee: dass diese Region Rhein-Ruhr, also NRW, alles wuppen kann. Sogar Olympia.“
Noch Fragen? So schreibt man etwas herbei, wozu man 10 Monate geschwiegen hat, oder? Die Angst, auch in NRW könnte die Bevölkerung das Abenteuer nicht mitmachen, scheint schließlich mehr als berechtigt.