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MBI: ÖPNV-Fahrgäste ärgern sich über verpasste Anschlüsse. Hilfe durch Nulltarif im Nahverkehr?

Der Nahverkehr in Mülheim ist nicht nur viel zu teuer und wenig effektiv, sondern leider auch kundenunfreundlich!

Die MBI bemängeln, dass Busse der Linie 130 am Hauptfriedhof abfahren, obwohl nicht Linie104-Bahn+Busalle Kunden umgestiegen sind. Besonders Gehbehinderte sind im Nachteil. Das Kappen der Straßenbahn auf dem Flughafenast hat die Bezirksregierung Düsseldorf bis heute nicht genehmigt. Trotzdem verbindet seit sechs Jahren die Buslinie 130 über Haarzopf den Hauptfriedhof mit dem Rhein-Ruhr-Zentrum. Seither reißen Beschwerden über schlechte Umsteigemöglichkeiten und verpasste Anschlüsse der Fahrgäste nicht ab. Sie sehnen sich nach der Straßenbahn zurück. Die MBI machten daraus eine Anfrage im Mobilitätsausschuss.

Der Ruhrbahn seien „solche Beschwerden nicht bekannt“, hieß es in einer typischen Antwort des Nahverkehrsbetriebes. Wegen der selten funktionierenden Anschlüsse sind aber einige Bewohner der Flughafensiedlung frustriert auf das Auto umgestiegen. „Auf gute Anschlüsse kann man sich nicht verlassen“, bestätigt ein Senior am Hauptfriedhof dem WAZ-Reporter. Er ist gehbehindert. Als er aus der Straßenbahn ausgestiegen ist, sieht er vom Bus, der ihn zur Windmühlenstraße bringen soll, nichts mehr. „Ärgerlich ist das an Samstagen oder Sonntagen, wenn man fast 30 Minuten auf den nächsten Anschlussbus warten muss“, sagt Gerd-Wilhelm Scholl von den MBI. An anderen Tagen seien es fast 20 Minuten. „Warum wartet der 130er nicht, bis alle Umsteiger das Fahrzeug erreicht haben? Brauchen sich Sub-Unternehmer, die im Auftrag der Ruhrbahn fahren, nicht an die Vorgaben zu halten?“, fragten die MBI weiter.

Am Rhein-Ruhr-Zentrum (RRZ) klappten die Übergänge von der Linie U18 zur Buslinie 130 auch nicht immer. „Warum gibt es bei Verspätungen der U 18 keine Meldung darüber an den Fahrer der Linie 130, den Anschluss abzuwarten? Bei den wenigen Zusteigern zwischen RRZ und Schlingmannsweg ist der Bus an der Haltestelle Erbach wieder im Plan“, argumentiert die MBI. „Am Hauptfriedhof halten Straßenbahnen der Linien 104 und 112 sowie die Busse der Linie 130 an unterschiedlichen Haltepunkten. Im Regelfall wird auf Anschlussfahrgäste geachtet und Rücksicht genommen. Das Verhalten an Anschlusshaltestellen und weitere Vorgaben der Ruhrbahn gelten selbstverständlich auch für Subunternehmer“, antwortet die Ruhrbahn. Am Rhein-Ruhr-Zentrum könne der 130er nicht auf die U 18 warten. Die Buslinie sei mit weiteren Linien in Essen-Haarzopf und am Hauptfriedhof verknüpft – zur Bildung von Anschlussmöglichkeiten. Eine verspätete Abfahrt des 130ers sei zu vermeiden und eine Fahrzeitverschiebung aktuell nicht möglich. Der 130er sei Zubringer zum RRZ, weniger Anschluss zur U18.

In der Stadt gratis Bus und Bahn fahren wichtig für eine Verkehrswende oder nur eine Luftnummer?

NulltarifKostenloser öffentlicher Nahverkehr könnte in Deutschland Realität werden, denn die Bundesregierung muss ihre Maßnahmen für saubere Luft in den Städten deutlich ausweiten. Sonst droht eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof. Das soll unter anderem mit kostenlosem öffentlichen Nahverkehr verhindert werden. Dies geht aus einem Brief von Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD), Verkehrsminister Christian Schmidt (CSU) und Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU) an EU-Umweltkommissar Karmenu Vella hervor. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen soll in fünf Städten getestet werden, und zwar in Bonn, Essen, Herrenberg (Baden-Württemberg), Reutlingen und Mannheim.

Doch: Kostenloser ÖPNV ist alles andere als unumstritten!

Ein kostenloser öffentlicher Nahverkehr, wie er etwa in der estnischen Hauptstadt Tallinn eingeführt wurde, ist nicht unumstritten: Zwar sinkt die Anzahl der Autos auf den Straßen, während die Auslastung von Bussen und Bahnen steigt. Durch die vielen Umsteiger wird eine deutlich höhere Kapazität zu den Stoßzeiten nötig und es kommen zusätzliche Ausgaben auf die Städte zu. So konnte auch die Stadt Tallinn nach dem Anstieg der Fahrgastzahlen die Kapazitäten aus finanziellen Gründen zunächst nicht erhöhen.
Auch die US-Stadt Portland stellte 2012 nach fast 40 Jahren die kostenlosen Busfahrten in der Innenstadt ein. Anlass war eine Finanzierungslücke, gleichzeitig kamen die Busse durch die vielen Kurzstreckenfahrgäste jedoch auch immer schlechter voran.