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OB sagt: „Bauprojekte zu verbieten, ist doch kein Hochwasserschutz“ Wie bitte? Wir leben in 2021, nicht mehr in 60ern! MBI fordern weiter Tabuzonen für weiteres Bauen!

Im WAZ-Interview vom 26.7.21 „Wir brauchen den Flughafen“ fragt der Interviewer Meßing, selbst Mülheimer und jahrzehntelanger glühender Verfechter eines Flughafenausbaus des Luftlandeplatzes Essen-Mülheim, den Mülheimer OB Buchholz (CDU) unter anderem folgendes:

„Werden Sie jetzt Bauprojekte direkt an der Ruhr unterbinden?

Buchholz: Auf keinen Fall. Wir wollen das Ruhrgebiet nicht entvölkern. Bauprojekte zu verbieten, ist doch kein Hochwasserschutz. Voraussetzung ist natürlich, dass die Investoren ihrer Verpflichtung nachkommen und ihre Gebäude vor möglichen Fluten ausreichend schützen. Dort werden wir auf die Auflagen besonders achten.“

Diese Aussage eines von Schwarz-Grün getragenen OB ist sowohl verstörend als auch bemerkenswert. Es ist auch eine Antwort auf den MBI-Antrag vom 20.7.21 zu vorbeugendem „Hochwasserschutz in der Mülheimer Stadtplanung, u.a. Tabuzonen für weitere Bebauung in und an den Ruhruferzonen sowie im und am Rumbachtal“ – nachzulesen hier.
Nur soviel zu den OB-Aussagen:
Die MBI-Forderungen befinden sich im völligen Einklang mit Erkenntnissen nahezu aller Wissenschaftler und den Erfahrungen fast aller „normalen“ Menschen. Man denke nur an das kürzliche Interview in der lokalen WAZ

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mit dem renommierten Klimaexperten Hans-Peter Winkelmann in „Hochwasser in Mülheim: Wo die Stadt endlich umdenken muss“, der u.a. wie folgt zitiert wurde:  „Die Stadt muss Bauprojekte neu überdenken, und, Schon Ruhrbania hätte man so nicht gestalten dürfen“

Die Starkregen Mitte Juli waren insbesondere im relativ weniger betroffenen Mülheim alles andere als ein Jahrhunderthochwasser. Das könnte schon beim nächsten extremen Starkregen anders sein, oder in 2 oder 5 Jahren.

Zu der OB-Aussage, das Ruhrgebiete würde entvölkert, wenn man Bauprojekte direkt an der Ruhr unterbinden würde: Mülheim hatte 1971 fast 193.000 Einwohner, heute sind es noch ca. 172.000 trotz der starken Zuwanderung der letzten Jahre. Die Stadt hat sich nicht „entvölkert“ wegen Bauverboten in hochwasserrelevanten Flächen, denn seither sind gerade inflationär Neubauten besonders in den attraktiven Wasserlagen oder in Landschaftsschutzgebieten entstanden. Der Bevölkerungsrückgang hatte dagegen bekanntermaßen ganz andere Gründe. Deshalb ist die unbedachte Aussage des OB auch ziemlich platt, um ja bestimmte Bau- und Immobilienhändler zu beruhigen. (Man denke u.a. an den MWB und sein großes Wohnbauprojekt auf dem Lindgens-Areal in Ufernähe)

Zukunftsgerichtet bzgl. Gewerbeflächen, Wohnungsmangel und Bevölkerungsentwicklung aber wäre es, sich erst einmal mit den durch die Coronamaßnahmen stark veränderten Realitäten zu befassen, nämlich die mit Corona verbundene Beschleunigung von Homeoffice sowie das Absterben von Teilen der Innenstadt als Einkaufszentrum wegen Internethandel und der Explosion der Lieferdienste zur Kenntnis zu nehmen. Dafür Konzepte zu entwickeln ist das Gebot der Stunde, nicht weitere Baugenehmigungen in hochwasserrelevanten Gebieten. Wie kann man z.B. die neu und noch unweigerlichen kommenden Leerstände umnutzen? Auch deshalb ist dringend ein

Umdenken in der gesamten Stadtplanung vonnöten, denn die Zeit ist eher überreif!