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Mülheims Zukunft und das große Immobilienmonopoly

STADTENTWICKLUNG + Immobilienmonopoly: Goldgräberstimmung oder Niedergang?

Die Coronamaßnahmen haben auch bei Stadtentwicklung und Immobilienwirtschaft bereits bis jetzt Entwicklungen enorm beschleunigt. In dem WAZ-Artikel: „Warum die Planungen für die Hauptpost stocken“ erläutert die Easy AG z.B., warum sie ihren Bürotower am Hbf verlassen werden: „Die Easy Software AG hat sich am Tag eins nach der Berichterstattung dieser Zeitung zu ihrem Umzug nach Essen geäußert. Der alte Standort im Easy Tower am Hauptbahnhof mit seiner traditionellen Büroarchitektur mit kleinen Räumen, langen Gängen und vielen Etagen werde den „kollaborativen Prozessen“ des im Aufbruch befindlichen Unternehmens nicht mehr gerecht, hieß es. „In der modernen Arbeitswelt dienen Büros zwar nicht mehr als einziger Treffpunkt, aber umso mehr als Haupttreffpunkt. Und dieser Aufgabe müssen sie gerecht werden, ohne dass sie die Belegschaft über etliche Etagen und 100 Räume verstreuen“, so Easy-Vorstand Andreas Zipser. „Unsere Mitarbeitenden lieben die Vorteile mobiler Arbeit. Deshalb können wir es kaum erwarten, diese Mobilität auch in den neuen Büros zu ermöglichen.“

Die Krise der Weltwirtschaft, Homeoffice, Verödung der Innenstädte usw. werden noch viele Leerstände erzeugen. Wie Stadtplaner und private Investoren aus der Situation ein zukunftstaugliches Konzept entwickeln wollen, ist noch völlig ungewiss. Vorläufig begnügen die Stadtplaner sich vornehmlich konkret mehr mit Förderung des Rad- und Strangulierung des Autoverkehrs.  

Auch die kleine Großstadt Mülheim bietet andererseits immer mehr große Areale für Bauprojekte jeglicher Art. Große, traditionsreiche Firmen oder wichtige Dienstleistungsunternehmen verschwinden, werden verkauft, verlagert oder ganz aufgegeben. Das Tengelmann-Areal in Speldorf, die Friedrich-Wilhelm-Hütte zwischen Innenstadt und Styrum, Vallourec (ex-Mannesmann-Röhrenwerke), in Dümpten-Styrum, die AOK in Ruhrbania-Baufeld 3 ……

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Easy-Software AG und die Hauptpost am Hbf. sind erste Beispiele mit teilweise sehr großen Flächen und Potenzialen für einen neuen, gewaltigen Schub im Strukturwandel der einstigen Kohle- und Stahlstadt mitten im Ruhrgebiet. Man wird sehen, was sich entwickelt oder auch nicht.

Auch bzgl. der Zukunft der Hauptpost am Hbf., die angeblich weit weg nach Heißen umziehen soll, fehlt vor allem aber ein Gesamtkonzept für den gesamten zukünftigen Verkehr rund um den Hbf, nicht nur für den ÖV und ÖPNV, sondern auch für den Autoverkehr (noch ist z.B. der Abriss der Hochstraße Tourainer Ring gültige Beschlusslage). Ohne wird aber jede zukünftige Umgestaltung einzig von den Immobilienfirmen abhängen, was dann bekanntlich nicht unbedingt zum Allgemeinwohl oder zu einer gedeihlichen Stadtentwicklung beitragen wird. Wie der WAZ-Artikel belegt, scheint die Aufgabe der gut funktionierenden Hauptpost in zentraler Lage irgendwie bereits beschlossene Sache. Für viele Bürger eine weitere Verschlechterung!

Bei den rasanten Veränderungen muss man fragen: Wo bleiben eigentlich die Bürger?

Mehr u.a. in WAZ Mülheim vom 1.12.21:
„Mülheim: Warum die Planungen für die Hauptpost stocken“