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Lösungsstrategien der Klimaproblematik bisher mit zweifelhaftem Beigeschmack

Was bieten nun die Klimaretter, Politiker und Wissenschaftler an, um die Welt zu retten, denn es gibt bekanntlich keinen „Planet B“, auch wenn manche Milliardäre davon träumen, sich in Kolonien auf dem Mars umzusiedeln.

1. Möglichst schnelle Dekarbonisierung des Energiesektors

2. Eine Verkehrswende hin zu Elektromobilität, mehr Fahrradfahren und besserem ÖPNV

3. Andere Ernährung mit viel weniger Fleischkonsum

4. Digitalisierung aller Lebensbereiche

5. Müllvermeidung durch mehr nachhaltige Produkte und mehr Recyling

Alles richtig und wichtig, allerdings handelt es sich um eine radikale Transformation des gesamten menschlichen Lebens und Wirtschaftens, um den großen „Reset“, wie das Weltwirtschaftsforum es bezeichnete. Dieser Zivilisationsbruch wird vornehmlich in hoch entwickelten Ländern zu großen Verwerfungen führen.

Betrachten wir „das große Reset“ bzw. Energie- und Verkehrswende nur im selbsternannten Musterland Deutschland.

ad 1: Dekarbonisierung des Energiesektors: Die misslungene Energiewende

Als nach Fukushima die Energiewende ausgerufen wurde, ging es zuerst einmal um die schrittweise
Abschaltung aller bundesdeutschen Atommeiler. Erst in den Folgejahren traten das Weltklima und die Stilllegung von Kohle-, Öl- und Gaskraftwerken in den Vordergrund. Ab 2021 wurde die CO2-Abgabe eingeführt, die Heizung und Strom aus fossilen Quellen nach und nach bis 2025 um über  20 Cents z.B. für 1Liter Öl verteuern wird, eine enorme Zusatzbelastung für viele Menschen, die nicht so schnell auf Wind oder Solar umstellen können. Selbst wenn bis 2030 die regenerative Stromerzeugung auf 80% gesteigert werden könnte, dürfte die Versorgungssicherheit nicht mehr gewährleistet sein, weil der Strombedarf durch Digitalisierung aller Lebensbereiche hochgeschnellt ist, Wind und Sonne nicht verlässlich sind und Speicherkapazitäten fehlen. Bei der gesamten Energiewende wurden u.a. Zwischenlösungen wie Kraft-Wärmekopplung u.ä. vernachlässigt, so dass das jetzige Hopplahopp (Stillegung AKWs und Kohlekraftwerke bei explodierendem Strombedarf) bei der unausgegorenen Energiewende zu sozialen Verwerfungen und unvermeidlichen blackouts führen könnte. Nicht zufällig kommt die Forderung nach Atomkraftnutzung gerade jetzt hoch, s.u..

ad 2: Verkehrswende, bisher nur ein milliardenschwerer Hauch von Wende

Eine wirkliche Verkehrswende bräuchte eine deutliche Verringerung des LKW-Verkehrs und vor allem in den Städten attraktive, billige Massenverkehrsmittel. E-mobilität ist für LKW und Busse nur bedingt möglich und Wasserstoffnutzung wurde über viele Jahre systematisch blockiert. Genauso erging es anderen Zwischenlösungen wie Erdgasautos oder flexibleren Personenbeförderungsmöglichkeiten. Auch der geforderte Ausbau des ÖV und ÖPNV war ein Jahrzehnt eher auf dem Abstellgleis und die Corona-Maßnahmen haben ihn sogar um Jahrzehnte zurückgeworfen. Der Radverkehr wurde deutlich gesteigert, wird aber nur Randphänomen bleiben, wenn man nicht in das China aus Maos Zeiten zurück will. So bleibt insgesamt von Verkehrswende fast nur die Milliarden staatliche Subventionen für E-Autos, womit der Strombedarf zusätzlich vergrößert wird. Besonders deutlich wird das Scheitern von Verkehrswende im Ruhrgebiet. Die lange überfällige Verschmelzung der Verkehrsgesellschaften ist in weitere Ferne gerückt, immer noch werden Bahn- und Straßenbahnstrecken umgenutzt für z.B. Radwege, wird der Sanierungsstau bei Autobahnen und ÖPNV-Anlagen vorherrschen u.v.m. Unausweichliche Folge: Das Revier bleibt Autoland!

Auch bei den Punkten 3, 4, 5 sieht man das gleiche Muster einer Art Schocktherapie. Das erzeugt nicht nur ein Anschwellen krimineller Möglichkeiten vor allem über Cyberkriminalität, es macht auch aus größeren Teilen der Bevölkerung eindeutige Verlierer. Gleichzeitig funktioniert Vieles in Deutschland, NRW und Mülheim nicht mehr richtig, wie u.a. das Brückendesaster offenbart. Und galoppierende Inflation, Deindustrialisierung und Knappheit von Vorprodukten treffen immer mehr Menschen empfindlich. Dass aber die Lust auf Armut ein weit verbreitetes Gefühl ist, darf bezweifelt werden.

Wiederauferstehung der Atomkraft unvermeidlich oder ….?

Auch im Gefolge der Brockdorfdemo 1981 verlor der Atomkurs zusehends Unterstützung in der Bevölkerung. Die Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf, der Brüter in Kalkar, der Hochtemperaturreaktor in Hamm-Uentrop und das Atommüllendlager in Gorleben konnten nicht mehr durchgesetzt werden, das AKW Mülheim-Kärlich musste nach wenigen Tagen wieder vom Netz. Die Hauptprobleme der AKW-Nutzung blieben ungelöst, so die bis heute ungeklärte Endmülllagerung, die gigantischen Abrisskosten, die kaum vollständig vermeidbare Proliferation von waffenfähigem Spaltmaterial sowie die Gesundheitsrisiken auch im Normalbetrieb, von GAUs und Super-GAUs ganz zu schweigen. Trotz Tschernobyl aber hielten die Atomkonzerne RWE, Eon, EnBw und Vattenfall an ihrem Kurs fest mit hohen Gewinnen dank staatlicher Subventionen.Sie erhielten von Merkel 2009 dazu das Riesengeschenk von Laufzeitverlängerungen. Mit Fukushima wuchs die Ablehnung von Atomkraft derart an, dass Merkel-Regierung und Bundestag auch aus wahltaktischen Gründen Atomausstieg und Energiewende beschlossen. Letztere wurde aber sehr halbherzig angegangen. Die Atomkonzerne wurden mit Milliarden Staatsgeldern entschädigt und dann übernahm der Staat auch noch deren Atommüllproblematik. Je mehr sich dann alle Diskussionen über die Energiezukunft nur noch um Dekarbonisierung drehten, je deutlicher wurde ab ca. 2017, dass über kurz oder lang die Atomkraft als Allheilmittel für das Weltklima hervor geholt werden würde. Mit den Coronamaßnahmen ab 2020 war es dann soweit. Staaten und EU pumpten Milliarden neue Schulden in die fast stillgelegten Länder und nach und nach eröffnete die EU, zuerst fast unbemerkt, die Möglichkeit der Finanzierung von neuen AKWs als angeblich grüner Energie.

Ob nun folgerichtig oder strategisch eingefädelt, sei dahin gestellt.