Mülheim-Selbeck liegt irgendwie „weit draußen“ und relativ nah am Autobahndreieck Breitscheid. Wenn also die gemeinnützige Fliedner-Stiftung dort viele Wohnungen bauen will, so bestimmt nicht deshalb, um ihre Flächen zu vergolden (das tun solche Wohltäter nicht, gell). Zugegeben, nach Rumbaum, Hantenweg u.v.m. ein weiteres und noch viel größeres Bauprojekt entlang der Kölner Straße anzusiedeln, hat mit Nachhaltigkeit, Verkehrswende u.ä. wenig zu tun, dafür aber mit Zersiedlung und Zerstörung von Grünschneisen, unzureichender Infrastruktur an den Stadtgrenzen, wahrscheinlich ebensowenig mit dringend benötigten Sozialwohnungen usw.. Dass bereits „im Stillen, fernab öffentlich tagender politischer Gremien, ein städtebaulicher Wettbewerb zum Vorhaben stattgefunden hat“ (s.u.), ist auch nicht gerade im Sinne unserer grundgesetzlich verankerten Demokratie. Doch wen interessiert das wirklich?
WAZ 05.02.2023, Stiftung will in Mülheim in großem Stil Wohnungen bauen – waz.de
In Selbeck, westlich der B1, will die Fliedner-Stiftung bis zu 280 Wohnungen bauen lassen.
MÜLHEIM. Die Fliedner-Stiftung will in Mülheim hunderte neue Wohnungen bauen. Ein besonderes neues Quartier ist geplant. Hier die ersten Details dazu.
Die Stiftung will das Fliedner-Dorf mit einem beachtlichen Bauprojekt näher an den Stadtteil Selbeck heranwachsen lassen. Dabei ist keine Erweiterung des Dorfes im klassischen Sinne geplant, aber doch ein sinnstiftendes Bindeglied zwischen „Dorf“ und Stadtteil. Eine eigene, 4,7 Hektar große Fläche will die Fliedner-Stiftung dafür bebaut sehen.
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210 bis 280 neue Wohnungen sollen in Mülheim-Selbeck entstehen
Pläne dafür existieren dem Vernehmen nach schon länger, nun wird es konkret. Im Stillen, fernab öffentlich tagender politischer Gremien, hat ein städtebaulicher Wettbewerb zum Vorhaben stattgefunden. Zehn Büros waren aufgerufen, eine künftige Bebauung auf dem Areal zwischen „Am Mühlenhof“ und Fliednerstraße sowie im Nordwesten auch über die Fliederstraße hinaus zu skizzieren. Acht Büros haben letztlich Entwürfe eingereicht. Unter dem Vorsitz der Stadtplanerin Prof. Dr. Hildegard Schröteler-von Brandt sind laut Angaben der Stadtverwaltung Mitte Januar die Siegerin und vier weitere Preisträger gekürt worden.