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Endabrechnung „Wohnpark Witthausbusch“ nach jahrelangem Chaos auf dem ex-Kasernengelände


Auf dem ehemaligen Kasernengelände am Steinknappen in Holthausen entstand seit 1996 mit dem „Wohnpark Witthausbusch“ das größte Wohnbauprojekt der Stadt Mülheim seit der Bebauung der Saarner Kuppe und das in einer wirklichen Spitzenlage. Viele Probleme und ein gehöriger Schuss Dilettantismus verzögerten die Gesamtbauzeit, die nun nach 15 Jahren nahezu abgeschlossen ist. Deshalb beantragen die MBI eine Gesamtbilanz, insbesondere, da die LEG als Projektentwickler 2008 privatisiert wurde. Zum Thema auch

  • Chaos Kasernengelände mit Stückwerk Wohnpark Witthausbusch hier

Antrag für die BV 1 am 6.11.2012, TO Öffentlich

Finanzielle Gesamtbilanz des Projekts Wohnpark Witthausbusch auf dem ehemaligen Kasernengelände und Endabrechnung mit der LEG bzw. Nachfolgefirmen

Die Verwaltung möge die Endabrechnung des Projekts „Wohnpark Witthausbusch“ und die zugehörige Aufschlüsselung vorlegen und dabei auch auf folgende Fragen eingehen:

  1. Wann wurde (oder wird?) der Auftrag der LEG bzw. deren Nachfolger als Projektentwickler endgültig beendet? Wann gab es ggfs. eine endgültige Endabrechnung der LEG mit der Stadt bzw. wann wird diese erfolgen?
  2. Wie sieht die finanzielle Bilanz des Gesamtprojekts für Mülheim aus nach Vermarktung und Bebauung auch der letzten Flächen („Nord- und Südriegel“) des ehemaligen Exerzierplatzes? Wie sehen die Bilanzen der Teilprojekte aus?
  3. Wie sahen die finanziellen Erwartungen bei Beginn des Gesamtprojekts aus und inwieweit wurden diese Erwartungen erfüllt oder auch nicht, d.h. im Gesamtergebnis über- bzw. unterschritten? Welche Teilprojekte waren hauptsächlich verantwortlich für evtl. Verluste?
  4. Welche noch nicht gezahlten Rechnungen und mögliche Folgekosten können oder werden im Zusammenhang mit dem gesamten Projekt noch auf die Stadt zukommen?

Begründung

Auf dem ehemaligen Kasernengelände der britischen Rheinarmee in Holthausen entstand mit dem „Wohnpark Witthausbusch“ das größte Wohnbauprojekt der Stadt Mülheim seit der Bebauung der Saarner Kuppe und das in einer wirklichen Spitzenlage. Der Siegerentwurf des städtebaulichen Wettbewerbs von 1995 sah u.a. eine autofreie Siedlung vor mit u.a. auch einem Supermarkt und einem Kinder- und Familienzentrum.

Die Stadt kaufte das gesamte Areal vom Bund und beauftragte die damals landeseigene LEG mit Entwicklung und Vermarktung. Für die Stadt war und ist seit nunmehr über 15 Jahren Herrn Beisiegel, Referent der damaligen Dezernentin Sander und auch ihres Nachfolgers, federführend verantwortlich für Planung und Koordinierung des Riesenprojekts.

Der LEG-Auftrag sollte eigentlich bereits 2004 beendet sein. Seither wurde dazu nichts Genaues mehr in der Öffentlichkeit bekannt. Die LEG selbst wurde 2008 privatisiert und an „Whitehall Real Estate Funds“ sowie an weitere von Goldman Sachs verwaltete Fonds verkauft. Bis heute aber wurde der Mülheimer Politik keine Endabrechnung der LEG oder ihrer Nachfolger vorgelegt für Entwicklung und Vermarktung des großen Projekts „Wohnpark Witthausbusch“.

Im Laufe der vielen Jahre verlief vieles problematisch, angefangen mit der ehemals geplanten Verfüllung der Schießgrube mit belasteter Erde des Exerzierplatzes, was schließlich geändert werden musste. Zudem wurden viele auch wesentlichen Elemente des Siegerentwurfs geändert und es gab Probleme mit Bauträgern wie Zorn, Nedbouw u.a.. Um höhere Einnahmen zu ermöglichen, wurden auch die im B-Plan vorgesehenen Flächen für Kinder- und Familienzentrum, für einen Supermarkt und für Parkplätze als zusätzliches Bauland vermarktet und überbaut, so dass insgesamt die inzwischen (bis auf die verbliebene Freifläche auf dem Rest des ehemaligen Exerzierplatzes) fertige Bebauung deutlich an Charme im Vergleich zu den ursprünglichen Planungen eingebüßt hat.

Es ist überfällig, eine Bilanz zu ziehen und darzulegen, was das Gesamtprojekt der Stadt unter dem Strich auch finanziell eingebracht bzw. gekostet hat.

Die mehr als schwierige Haushaltslage der Stadt Mülheim erfordert zudem die endgültige Offenlegung, ob und inwieweit dieses große Projekt, was sich insgesamt deutlich verzögert hatte, evtl. noch Risiken, ausstehende Rechnungen oder Folgekosten in sich birgt, die u.a. bei jeder Haushaltsaufstellung berücksichtigt werden müssen.

Annette Klövekorn, MBI-Fraktionsvorsitzende in der BV 1

Mehr zum Thema ex-Kasernengelände

  • MBI-Übersichtsseite zum ehemaligen Kasernengelände hier
  • “Banane des Monats März 99″ für das Lustspiel “Die drei von der Schießgrube” (Sander, Beisiegel, Zentgraf) hier
  • BI “Holthauser Gegengift” hier und “Giftmüllskandal Schießgrube” hier
  • Kandidatenbrief von Annette Klövekorn zur Kommunalwahl 2004 an die Bewohner des Wohnpark Witthausbusch als pdf-Datei (31,4 KB)
  • Sachstandsbericht von Juni 2003 der LEG zur “Flächenentwicklungsmaßnahme Wohnpark Witthausbusch, Gelände der ehemaligen Wrexham Barracks” als pdf-Datei (630 KB)
  • www.wohnpark-witthausbusch.de der Anwohner
  • März 2008: “Zaun weg, ja bitte!” Selbsthilfe der Anwohner nach 11 Jahren Trümmergrundstück Exerzierplatz hier
  • April 2009: Plattenbau auf dem Exerziergelände? als pdf-Datei
  • Chaos Kasernengelände mit Stückwerk Wohnpark Witthausbusch hier