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Fallwerk Jost: Es reicht! Akuter Handlungsbedarf für RP und Stadt!

Genug der Verharmlosung, Vertuschung und Hinhaltetaktik sowohl vom RP wie auch von den städtischen Ämtern Umwelt und Gesundheit zu den Belastungen und Gefährdungen durch das Fallwerk Jost!!

  • 29.11.12: xtranews: „Fallwerk Jost, Weseler Str.: RP lehnt Akteneinsicht ab und verharmlost in unverantwortlicher Weise die hohen Giftstoffwerte rund um das Werk!“ hier
  • WAZ 3.12.12: „Fallwerk: Schadstoff-Konflikt spitzt sich zu“ hier
  • WAZ 5.4.13: „Weiter Alarmstufe Rot am Hafen“ hier
  • WAZ 29.6.13: „Erschreckende Nickel-Werte an Mülheimer Spielplatz Hofackerstr.“ hier

30.6.13: Die jüngsten Messwerte des Landesumweltamtes in Speldorf, insbesondere am Spielplatz Hofackerstraße am Rande des Fallwerk Jost, machen Eltern Angst: Gerade dort wurden extrem hohe Nickelwerte im Staubniederschlag gemessen: 2678 Mikrogramm pro Kubikmeter, zum Vergleich: 15 Mikrogramm gelten als der Vorsorgewert, der anzustreben ist. Eine Überschreitung um 17 756 %. Auch Cadmium und Blei liegen über den Vorsorgewerten. Noch extremer fallen die Werte am Parkplatz Rheinstraße aus, wo die Siemens-Beschäftigten ihre Autos abstellen: Der Nickelwert erreicht hier 7250 Mikrogramm!! Mehr zu dem Spielplatz

  • “Speldorfer Dschungelgeschichten”: Der schöne und preisgekrönte “Dschungel”spielplatz an der Hofackerstr. am Fallwerkrand in Speldorf in heikler Lage und mit bedenklicher Vorgeschichte hier

18.5.13: Wieder wurden im 1. Quartal 2013 rund um das Fallwerk Jost sehr hohe Nickelwerte im Staubniederschlag gemessen: An der Weseler Str. 1349,1 ppm, wobei die TA Luft 15 als Interventionswert angibt, also eine Überschreitung um das 90fache!!! An der Messstelle Hofackerstr. wurden 391,9 ppm gemessen, also das 26fache. Auch bei Blei und Cadmium lagen die Messwerte über den Grenzwerten, egal wie diese neuerdings tituliert werden. Nun sollen laut RP provisorisch Zelte über staubende Schrottmaterialien und –verarbeitung errichtet werden, bis im Genehmigungsverfahren eine Halle errichtet wird. Das aber wird seit längerem verschleppt!

MBI-Anfrage für die Sitzung des Umweltausschusses am 25.04.13     TO: Öffentlich

Sachstand Fallwerk Jost

Der Umweltausschuss beschloss in seiner Juni-Sitzung 2012 einstimmig, das von der Fa. Paul Jost GmbH beantragte Änderungsgenehmigungsverfahren mit Beteiligung der Öffentlichkeit durchzuführen. Der Umweltamtsleiter möge deshalb einen aktuellen und detaillierten Sachstandsbericht zu dem gesamten Komplex geben und dabei auch auf folgende Fragen eingehen:

  1. In welchem Verfahrensstand befindet sich das ganze? Wann ist endlich mit der Beteiligung der Öffentlichkeit zu rechnen? Der Antrag der Fa. ist schließlich bereits mehr als 1 Jahr alt!
  2. Unabhängig von allen Fragen zu dem o.g. Änderungsgenehmigungsverfahren war der WAZ Anfang Oktober 12 zu vernehmen, die Firma Jost beabsichtige, ihr Werk nach Krefeld zu verlagern. Dann hörte man lange Zeit nichts mehr. Außerdem war auch längere Zeit von einem zumindest Teilumzug des am Rande der Wohngebiete heute unverträglichen Werks auf das in nicht mehr ferner Zeit freiwerdende Harbecke-Gelände Timmerhellstr. die Rede.
    Was kann die Verwaltung zu dem gesamten Komplex der Verlagerung an aktuellem Sachstand berichten?
  3. Hat es inzwischen Überlegungen gegeben, auch das lärmintensive Fallwerk Jost am Rande der Wohngebiete endlich auch in die Lärmminderungsplanung der Stadt mit aufzunehmen? Wenn nein, was müsste in die Wege geleitet werden, um diesen überfälligen Schritt zu ermöglichen? Wann sind im Übrigen weitere Einzelergebnisse des Lärmminderungsplans zu erwarten?

Mülheim, 2.4.13
H. Godbersen, MBI-Sprecherin im Umweltausschuss

Zur Erinnerung
Pressemitteilung Nr. 127 der Bezirksregierung Düsseldorf (RP) vom 13. Nov. 12

Schwermetallbelastung Hafen Mülheim

Hohe Messwerte für Juli und August

Ungewöhnlich hohe Werte für den Schwermetallanteil im Staubniederschlag hat das LANUV in den Monaten Juli und August an zwei der fünf Messstellen im Mülheimer Hafen ermittelt. Besonders auffällig waren dabei die Parameter Nickel und Blei. Betroffen ist u.a. eine Messstelle im Bereich der Entsorgungsanlagen an der Weseler Str. 51, die in der Zuständigkeit der Bezirksregierung Düsseldorf liegen.

Die Ursachen für den deutlichen Anstieg der Messwerte werden gegenwärtig von der Bezirksregierung Düsseldorf ermittelt. Danach wird entschieden, welche weiteren Maßnahmen ggf. erforderlich sind. Dabei sind insbesondere auch die Befeuchtungsanlagen zu betrachten.

Als Beurteilungsmaßstab werden die Immissionswerte aus der TA Luft herangezogen. Dabei sind die in der TA Luft genannten Wertekeine Grenzwerte. Entscheidend ist vielmehr die Betrachtung der Werte über mehrere Jahrzehnte und die Auswirkungen auf den Boden.

Dazu folgende MBI-Stellungnahme


Vorab: Das Fallwerk Jost liegt in der Wasserschutzzone IIIa und viel zu nah an der Wohnbevölkerung von Hofacker- und Eltener Straße. Lärm und  Erschütterungen führten seit Werksgründung 1958 zu Beschwerden in einer Häufigkeit, die guinessbuchverdächtig ist. Seit Anfang der 90er Jahre ist auch die übermässige Belastung mit giftigen Schwermetallen bekannt. Nicht zuletzt das führte 1992 zu dem einstimmigen Ratsbeschluss, das Werk zu verlagern, also vor sage und schreibe 20 Jahren!

Die RP-Presserklärung oben klingt sehr verharmlosend, wenn man sich die zugehörigen Tabellen der Messwerte ansieht, und zwar hauptsächlich Messstelle 001 am Fallwerk Jost, Weseler Str.., doch auch an der Messstelle 014 Hofackerstraße. War die gemessene Giftbelastung in Fallwerknähe bereits seit Jahren konstant bedrohlich, so ist sie in diesem Sommer sogar dramatisch und beängstigend weiter gewachsen. Im Juli wurde an 001 bei Nickel das 105fache des zulässigen erreicht, im August das 71fache!!! Auch bei Blei, Cadmium und Arsen wurden die Grenzwerte deutlich überschritten.

Es muss nicht erwähnt werden, dass die Messsstelle 001 im Mülheimer Hafen bei der „Messung von Metallen im Staubniederschlag“ (klingt sehr harmlos, gell) seit Jahren im Bereich des RP Düsseldorf einsame „Spitze“ ist mit traurigen „Rekord“werten nicht erst in diesem Sommer!
Das ganze ist umso bedrohlicher, weil nach langen, endlosen Verzögerungen im Okt. letzten Jahres endlich zwischen der Genehmigungsbehörde des RP und der Firma ein Maßnahmenkatalog aufgestellt worden war. Trotz einiger Maßnahmen wie Befeuchtungsanlage u.ä. hat sich die Vergiftung von Luft und Boden noch deutlich vergrößert, bei Nickel mit dem vorherigen „Spitzenwert“ der 60fachen Überschreitung der Grenz- oder Richtwerte (egal wie man die nennt) auf fast doppelt soviel Überschreitung!

Seit etlichen  Jahrzehnten beschweren sich die Anwohner. Ebenso stellten die MBI seit ihrer Gründung 1999 eine Anfrage/einen Antrag nach der/m anderen, um diese gesundheits- und grundwassergefährdende Anlage so nicht weiterarbeiten zu lassen (die letzte MBI-Anfrage im gestrigen Umweltausschuss)

Die jahrelange Verharmlosung, Vertuschung und Hinhaltetaktik sowohl vom RP wie auch den städtischen Ämtern Umwelt und Gesundheit darf nicht weiter getrieben werden! Zuletzt war das noch in fast menschenverachtender Weise so im Umweltausschuss am 15. Juni!

Sollte das Werk nicht, wie im Sept. überraschend angekündigt, nach Krefeld umziehen (nix Genaues weiß übrigens keiner!), müssen einschneidende Maßnahmen bis zu nötigenfalls Stilllegung ganzer Werksteile ergriffen werden! Und zwar jetzt!

Es reicht!
Es besteht akuter Handlungs-bedarf für RP und Stadt, auch weil viel, viel, viel zu lange die Interessen von Umwelt (Boden, Luft, Grundwasser) und Anwohnern ignoriert wurden

Auch der preisgekrönte Kinderspielplatz am Fallwerkrand läßt kein weiteres Zeitschinden mehr zu!

Mehr zum Endlos-Skandalwerk Fallwerk, darunter die MBI-Anfrage im Umweltausschuss am 13.11.12

  • “Jost-Verlagerung nach Krefeld im Gespräch!” (WAZ vom 2.10.12)
  • “Betreiber gibt Fallwerke auf – Recycling-Unternehmen RRD will Standort Mülheim aufgeben” (WAZ vom 21.8.12)
  • Aug. 12: Fallwerk Jost nach Krefeld? Endlich und hoffentlich! Hoffnungsschimmer für Speldorf! hier
  • Juni 12: MBI-Flugblatt: “Die Fallwerk-Saga – eine Schande für Stadt und Land!” als pdf-Datei (85 KB)
  • WAZ-Artikel vom 15.6.12: “Leben ist unerträglich” hier
  • Mai 12: MBI-Antrag, Fallwerk-Genehmigungen nur mit Öffentlichkeitsbeteiligung durchzuführen hier
  • März 12: “Das gesundheitsgefährdende Fallwerk ist auch schädlich für die Stadtentwicklung!” hier
  • Okt. 11: Vertrag zwischen dem RP Düsseldorf und dem Fallwerk Jost, Weseler Str., über die “Durchführung von Vorsorgemaßnahmen zur Anpassung der Anlage an den Stand der Technik” als pdf-Datei (31 KB)
  • Aug. 11: Fallwerk Jost in Speldorf: neue Messwerte – neue Auflagen? hier
  • Feb. 11: Endlich Bewegung beim Fallwerk Jost in Speldorf? hier
  • Nov. 10: MBI-Hilferuf an Umweltminister Remmel wegen des Dauer-Umweltskandals Fallwerk Weseler Str. im Trinkwasserschutzgebiet und am Rande der Wohnbebauung als pdf-Datei (36 KB)
  • Aug. 10: “Speldorfer Dschungelgeschichten”: Der schöne und preisgekrönte “Dschungel”spielplatz an der Hofackerstr. am Fallwerkrand in Speldorf in heikler Lage und mit bedenklicher Vorgeschichte hier
  • Juli 10: Vorgeschichte des Mehrfachskandals Fallwerk Jost in Speldorf hier
  • Juni 10: Skandalwerk Knall- und Fallwerk Weseler Straße hier

5.11.12: Der MBI-Antrag im Umweltausschuss am 14. Juni, neuerlich notwendige Genehmigungsverfahren für die bedenklichen Aktivitäten auf dem Gelände des Fallwerks Jost in Speldorf endlich mit Öffentlichkeitsbeteiligung durchzuführen, wurde einstimmig vom Ausschuss beschlossen, vgl. hier.
Nun hat endlich auch der RP diesem Begehren zugestimmt. Diese Öffentlichkeitsbeteiligung ist eine völlig ungewohnte Qualität gerade bei diesem Uralt- und Mehrfachproblem!

MBI-Anfrage für die Sitzung des Umweltausschusses am 13.11.12

Sachstand Fallwerk Jost

Der Umweltausschuss beschloss in seiner Juni-Sitzung einstimmig, das von der Fa. Paul Jost GmbH beantragte Änderungsgenehmigungsverfahren mit Beteiligung der Öffentlichkeit durchzuführen. Da die Firma nach langer Zeit auch die erforderlichen Unterlagen in Düsseldorf eingereicht hat, wurde auch die Stadt Mülheim zur Stellungnahme aufgefordert. Der Umweltamtsleiter möge deshalb einen aktuellen und detaillierten Sachstandsbericht zu dem gesamten Komplex geben und dabei auch auf folgende Fragen eingehen:

  1. Was hat die Firma im einzelnen beantragt?
  2. In welchem Verfahrensstand befindet sich das ganze? Wann ist mit der Beteiligung der Öffentlichkeit zu rechnen?
  3. Zu welchen Anlagen und Fragestellungen wurde die Stadt Mülheim um Stellungnahme gebeten? Ist diese Stellungnahme noch in Arbeit oder bereits zum RP geschickt worden?
  4. Wie sieht die städtische Stellungnahme insgesamt aus? Welche Haltung hat die Stadt zu dem nicht mehr wirksamen Bestandsschutz z.B. bei der neuen, bedeutend größeren Schrottschere?
  5. Wie steht die Stadt zu einigen geplanten und bekannten Einzelmaßnahmen wie u.a. einer zu bauenden Halle, einer Spänewaschanlage und dem zugehörigen Lagerplatz, der Schrottschere mit noch größerem Durchsatz, Schüttboxen und dem Umgang mit sog. Ferrolegierungen?
  6. Unabhängig von allen Fragen des o.g. Änderungsgenehmigungsverfahrens war der WAZ Anfang Oktober zu vernehmen, die Firma Jost beabsichtige, ihr Werk nach Krefeld zu verlagern. Was kann die Verwaltung dazu berichten.

H. Godbersen, MBI-Sprecherin im Umweltausschuss