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Ruhrbania-Bauflop 12.0?? Oder: Warum die reiche Stadt Mülheim derart pleite ging …


links in weiß umrandet das Gebiet des Mülheimer „Strategieprojekts“ Ruhrbania zwischen Schloß- und Nordbrücke, Ruhr und Friedrich-Ebert-Str.. Rechts die verschiedenen Baufelder in ihrer ursprünglichen Nummerierung, bei der auch noch das Stadtbadgelände z.T. als Baufeld 1 und das Gelände hinter dem Kaufhof als Baufeld 2 bezeichnet waren (beides heute Riesenproblemfelder). Hinter dem 4 Mio. teuren Mini-Hafenbecken dann Baufeld 3 – heute Nr. I – wo die Klötze von Kondor Wessels gerade entstehen. Dahinter Baufeld II, ehemals Nr. 4.

Auf dem Bild das Riesenloch der für Baufeld II abgerissenen Bücherei, dahinter links das für 47 Mio. aufgehübschte Restrathaus im denkmalgeschützten Teil und rechts direkt anschließend die Bauten auf Baufeld 1. Der für die Baufelder 1+2 ganz abgerissene Rathausneubau stand quer zum Restrathaus (heutiger Plattenbau im Entstehen) bis zum Ende der Bücherei (heute Loch vorne bzw. Bauwagen und -container etwas erhöht)
„Ruhrbania – Quartier Ruhr 12.0 soll im Herbst starten“ lautete die Überschrift des WAZ-Artikels vom 23.8.12, Link s.u. oder hier. Das Konsortium MWB/Hoffmeister/Heine bezeichnet die Baupläne für Baufeld II als „Quartier Ruhr 12.0“. Unabhängig von der Frage, dass auch diese Ankündigung ebenso wie die vielen Fehlankündigungen im Zs.hang mit Ruhrbania zuvor bereits 2 Monate später nichts mehr galt, da Baubeginn nun in 2013, offenbarte der WAZ-Artikel  bereits ein großes Problem: Das bereits in Baufeld I als Ankerprojekt gescheiterte Ärztehaus macht wohl auch in der abgespeckten Variante in Baufeld II Probleme. Dabei war das nun 2 Jahre lang völlig anders dargestellt worden!
Zitat WAZ
Das Sorgenkind in dem Ensemble ist jedoch der Baukomplex, der zur Friedrich-Ebert-Straße ausgerichtet wird. Dort entsteht das Ärzte- und Dienstleistungszentrum. Ursprünglich wollten 20 Mülheimer niedergelassene Mediziner dort ihre neuen Praxen einrichten, bereits vor knapp einem Jahr wurde eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Nur Papier, denn nach zahlreichen Gesprächen und Verhandlungen müssen Faust und seine Partner feststellen: Die Hälfte der Ärzte ist abgesprungen.“

Weil im November 2012 noch nichts wirklich klar war, folgende MBI-Anfrage. Mehr zur gigantischen Verschwendung öffentlicher Gelder für das sog. Baufeld II darunter

Anfrage für den Planungsausschuss am 20.11.12 zu TOP „Ruhrbania“   TO: öffentlich

Sachstand zum Bauvorhaben „Ruhr 12.0“ auf Ruhrbania-Baufeld 2 (u.a. Büchereigelände)

Im Zusammenhang mit der geplanten Bebauung von Baufeld 2 – sog. „Ruhr 12.0“ von MWB, Hoffmeister & Co. auf den Flächen der ehemaligen Bücherei, des ex-Rathausneubaus, der stillgelegten Ruhrstr. und des Gartendenkmals – möge die Verwaltung zu folgenden Fragen berichten und Stellung beziehen:

  1. Wann genau werden die Bauarbeiten voraussichtlich beginnen, nachdem sich zuletzt doch einiges verzögert hatte?
  2. Wieviele der noch verbliebenen Bäume des ehemaligen Gartendenkmals „Ostruhranlagen“ müssen für dieses Bauvorhaben fallen? Wieviele sollen erhalten bleiben? Sind die Fällgenehmigungen bereits erteilt?
  3. Da Kondor Wessels in Baufeld 1 eine Ausnahmegenehmigung von den Festsetzungen des B-Plans erhielt, um 1 Stockwerk mehr bauen zu können, ist zu vermuten, dass auch auf Baufeld 2 daneben 1 Stockwerk mehr erlaubt werden muss. Der B-Plan „Ruhrbania“ sah 4 Vollgeschosse vor. Wurde der Antrag auf 5 Vollgeschosse bereits gestellt? Wenn ja, auch bereits genehmigt?
    Oder soll „Ruhr 12.0“ anders als die Blocks daneben doch nach den Vorgaben des B-Plans gebaut werden?
  4. Ähnlich wie bei der Zahl der Geschosse wurden für Baufeld 1 auch einige Ausnahmen von den Festsetzungen des B-Plans bzgl. erlaubter und nicht erwünschter Nutzung der Gebäude erteilt. Wiederum liegt es nahe, dass dem Projekt „Ruhr 12.0“ aus dem Gleichbehandlungsprinzip heraus Ähnliches genehmigt werden muss und wird. Wurden dahingehend bereits Anträge gestellt? Wenn ja, welcher Art?
  5. Kann die Verwaltung Genaueres zu dem geplanten Ärztehaus berichten, welches den letzten Presseberichten zufolge noch nicht in trockenen Tüchern zu sein schien bzw. scheint?

L. Reinhard, MBI-Fraktionssprecher

Zusatzfrage:
Da der Verkaufspreis der ehemals städt. Gelände laut B-Plan auf 4 Stockwerke bezogen war, müsste sich bei Aufstockung um 1 Stockwerk der Grundstückspreis doch ändern, d.h. erhöhen. Musste Kondor Wessels einen Nachschlag für die B-Plan-Änderung bezahlen? Ist dies bei Baufeld ggfs. vorgesehen?
Wenn nein, warum jeweils nicht? Wenn ja, möge die Verwaltung zumindest im nichtöffentlichen Teil darlegen, um wieviel und ebenso wieviel des Mehrbetrags aufgrund des „Projektentwicklungsvertrages“ dann jeweils an die Kondor Wessels-Tochter (zurück-)floss bzw. noch wird fließen müssen. Mehr zu teuren und nutzlosen Ruhrbania-Projektentwicklungsgesellschaft hier

Doch unabhängig davon, ob das Projekt flopt oder nicht und ebenso unabhängig von den architektonisch und ästhetisch deutlich unpassenden Bauten (siehe Bild oben mit den Flachdächern der Plattenbauten direkt am hist. Rathaus, was in Baufeld II auch so geplant ist) bedeutet das ganze eine irrsinnige Verschwendung öffentlicher Gelder, weil für 720 qm Bauland enorm viel funktionierende Infrastruktur zerstört werden musste, Ersatz geschaffen usw.. Deshalb hier zur Erinnerung die MBI-Aufschlüsselung nach den Verkauf des (zur Baureife zerstörten) Geländes von Baufeld II Ende 2010, nachzulesen hier

Ruhrbania, Baufeld 2, eine gigantische Geldvernichtung

Im Rat der Stadt Mülheim am 7.10.2010 wurde Ruhrbania-Baufeld 2 (die 2 Kästen links im Bild) an das lokale Konsortium aus MWB, Hoffmeister und der Baufirma August Heine vergeben. Für die ca. 7200 qm Baugrund wurden ca. 3,1 Mio. € gezahlt, also ca. 445 €/qm. Das Geld ging an die stadteigene Ruhrbania GmbH&CoKG, der die Stadt das Gelände geschenkt hat und die gänzlich unabhängig vom Stadtetat geführt wird.

Auf diesem Baugrundstück befand sich bis vor nicht allzu langer Zeit die Hälfte des Rathausneubaus, die Bücherei, der Platz der Deutschen Einheit zwischen Rathaus und Bücherei, die Ruhrstr. als Hauptverkehrsstr. und das Gartendenkmal der Ostruhranlagen. Diese gesamte Infrastruktur musste zerstört und z.T. Ersatz gefunden werden. Schaut man sich die städt. Vorleistungen an, die erbracht werden mussten, damit schlappe 7200 qm in Bauland umgewandelt und verkauft werden konnten, so ist das gigantisch!

Städtische Vorleistungen zur Baureifmachung des Grundstücks von Ruhrbania-Baufeld 2:

I) Abriss und Ersatz für die Bücherei

  • Anmietung des dafür umgebauten ex-Möbel Nohlen-Gebäudes für das neue Bürgeramt (Miete 1,3 Mio+NK auf 25 Jahre), damit das alte am Viktoriaplatz abgerissen werden kann, um den Bau eines Medienhauses (Miete per PPP-Vertrag auf 25 Jahre ca. 1,7 Mio +NK jährlich) zu ermöglichen, damit die Bücherei vom Ruhrbaniafeld 2 entfernt werden kann.
  • Umzugs- und Abrisskosten Bücherei von mind. 200.000 Euro

II) Abriss und Ersatz für einen Teil des Rathausneubaus

  • Anmietung des SWB-ex-Wohnturms Hans-Böckler-Platz (Miete 1,8 Mio + NK jährlich auf 25 Jahre, zusammen also mind. 50 Mio!), um den Rathausneubau entfernen zu können
  • Umzugs- und Abrisskosten Rathausneubau für geschätzte mind. 200.000 Euro und Anmietung Ersatzräume für den Rathausaltbau, der zufällig(?!) gleichzeitig saniert wird. Mietkosten für diverse Gebäude im Stadtgebiet ca. 5 Mio., anstatt dafür die leergezogenen Gebäude von Rathausneubau oder/und Bücherei als Interimsräume zu nutzen

III) ÖPNV-, Straßen-, Kanalbau usw.

  • Verkehrsumbauten in zweistelliger Millionenhöhe von mindestens 20 Mio. Euro, um die Ruhrstraße aus dem Verkehr nehmen zu können
  • Verlegung der Straßenbahnhaltestelle von vor dem Rathaus an die Mälzerstr.
  • Kanalneubau des Hauptsammlers Friedrich-Ebert-Straße mit geänderten Verlauf über Schollen- und Ruhrstraße(davor Hauptkanal vor dem Kaufhof), wofür die Gesamtkosten von 3,5 auf 11,5 Mio. Euro hochschnellten.
  • Bau des überflüssigen Hafenbeckens für ca. 4 Mio. Euro
  • Bau der Ruhrpromenade z.T. auf dem heutigen Leinpfad für insgesamt ca. 5 Mio. Euro

IV) Sonstiges

  • Zerstörung des einzigartigen Gartendenkmals der Ostruhranlagen, Kosten unbekannt, Baumfällung zwischen Rathaus und Bücherei usw…
  • Kosten in unbekannter Höhe für Ausschreibung, Gutachten und Werbung, für die jahrelange Anmietung des Ruhrbania-Räume erst unter dem Kaufhaus-Parkplatz, dann Leineweberstr. uswusf…..
  • anteilige Kosten für Planung und für Personal aus nahezu allen Ämtern und Beteiligungsgesellschaften usw.
  • anteilig die Kosten von bestimmt 2 Mio für eine völlig unnütze Ruhrbania-Projektentwicklungsgesellschaft, die überhaupt keine Funktion hat, nachdem sich keine Firma fand, die wie ausgeschrieben, die Vorfinanzierung tätigen wollte. (Alleine 1,5 Mio. für Projektmanagement an Reggeborgh, das überhaupt nicht stattfinden kann!)

 

„Quartier Ruhr 12.0 soll im Herbst starten

Mülheim. Während auf dem Baufeld I an der Ruhrpromenade derzeit der Innenausbau erfolgt und bereits an die 60 Prozent der 28 Eigentumswohnungen im Bauteil A verkauft sind, laufen die Vorbereitungen für den Start auf Baufeld II nebenan. „Wir werden im vierten Quartal mit dem Bau beginnen“, sagt Herbert Faust, Vorstand der August Heine Baugesellschaft, die zusammen mit dem Mülheimer Wohnungsbau (MWB) und dem Unternehmer Hoffmeister das 40-Millionen-Projekt realisiert. Es läuft unter dem Namen Stadtquartier Ruhr 12.0 und beinhaltet drei Baukomplexe, zwei davon bestehen aus 46 hochwertigen Mietwohnungen ……. “ Von Andreas Heinrich in WAZ vom 23.08.2012, der ganze Artikel hier

Mehr zu Ruhrbania

  • März 13: 2 von 3 Investoren für Baufeld 2 springen ab! Ruhrbania Desolatissimo? hier
  • März 13: Ist das die schöne neue Welt? Ruhrbania, die Katastrophe nicht mehr zu leugnen! hier
  • MBI-Etatrede vom 19.12.12 zum Haushalt 2013: „Etat? Pourquoi? Der vorgelegte Etat ist ohnehin hoffnungslos! Schluss mit Prestigeprojekten, Umwegfinanzierung und unseriöser kreativer Buchführung“ als pdf-Datei (128 KB)
  • Okt. 12: Ernstgemeinte Haushaltssanierung nur möglich ohne mehr Ruhrbania! hier
  • Sept. 12: Versteckte teure Rathausrotunde? Das Ruhrbania-Desaster fff.: Selbst die Rathausrotunde verplempertes Geld!? hier
  • Sept. 12: Ruhrzilla gegen Mölmsche Verschwendungsorgien? hier
  • Juli 12: Schachmatt a.d. und durch Ruhrbania!? hier
  • März 12: Hilfe für die Mölmsche Innenstadt durch Charrette? hier
  • Nov. 11: Erneuter MBI-Antrag auf Auflösung der Ruhrbania-Projektentwickungsgesellschaft, nachdem sich Kondor Wessels abgeseilt hatte hier
  • Okt. 11: Verschwendungsorgien für die “Reise nach Jerusalem” in “Schlimm-City” a.d. Ruhrbania?! hier
  • Interview Ende Juli 2011 in WAZ+NRZ mit Helge Schneider zu seiner Heimatstadt Mülheim: Überschrift „Die sind bekloppt“ Unterüberschrift „Sein Befund über die Innenstadt: Die ist tot“. Das ganze Interview hier.
  • Die MBI fragten bereits Wochen davor “Ist Mülheim noch zu retten?”, nachzulesen hier
  • 3.7.09: Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Frau OB Mühlenfeld wegen Missachtung demokratischer Grundregeln und Entmündigung des Rates der Stadt im Zusammenhang mit der 40 Mio. Euro-Bürgschaft für den SWB zur Umwegfinanzierung bei der Rathaussanierung hier. Die ganze Beschwerde als pdf-Datei (37 KB)
  • Rathaus-Ratlos MH hier
  • Ruhrbania, Baufeld 2, eine gigantische Geldvernichtung hier
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