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Eigenmächtige MVG-Klage gegen Denkmalschutz bedroht das Haus der Vereine – „Alte Dreherei“

MBI-Antrag für den Planungsausschuss am 16.9.14  TO öffentlich
zu TOP „Stadtbild und Denkmalpflege“

Gefährdung des Hauses der Vereine in der Alten Dreherei durch eigenmächtige MVG-Klage auf Hallenabriss

Der WAZ vom 28. Aug. (s.u.) war zu entnehmen, dass die MVG Klage eingereicht hat zur Aufhebung des Denkmalschutzes für die Halle 5 des denkmalgeschützten Ensembles des ehemaligen Eisenbahn-Ausbesserungswerks an der Duisburger Straße zwischen Feuerwehr/Hochschule und Ringlokschuppen/MüGa-Gelände. Die MVG möchte die Halle abreißen und einen Neubau errichten.
Vorab möge die Verwaltung folgende Fragen beantworten:

  1. Trifft es zu, dass das gesamte Ensemble der verbliebenen Gebäude aus Halle 8, Halle 5 und Alte Dreherei als Gesamtes Ensemble unter Denkmalschutz stehen und nicht als Einzelgebäude?
  2. Wenn ja, wie es dem WAZ-Artikel zu entnehmen war: Was genau würde es im einzelnen bedeuten, wenn ein Teil des Ensembles herausgenommen und abgerissen würde? Welche Verfahren wären vonnöten für die anderen Gebäude, um deren Denkmalschutz zu bestätigen o.ä.?
  3. Insbesondere möge die Verwaltung genau darstellen, ob die Zuschüsse für das Haus der Vereine in der Alten Dreherei gefährdet sind oder/und sogar zurückgezahlt werden müssten, wenn das Denkmal-Ensemble durch Abriss von Halle 5 als Ganzes zerstört würde. Wenn ja, um welche evtl. Rückzahlungsforderungen handelt es sich bisher und welche noch geplanten Förderbeträge könnten gefährdet werden?

Wenn insbesondere bei Frage 3 die Befürchtungen sich bestätigen, dass durch das MVG-Ansinnen das MVG-HalleHaus der Vereine existenziell gefährdet wird, möge der Planungsausschuss folgendes beschließen:
Der Planungsausschuss missbilligt das Vorhaben der MVG, den Ensemble-Denkmalschutz „ehemaliges Speldorfer Eisenbahn-Ausbesserungswerk“ mit ihrer Klage zu gefährden und rügt die 100% städtische Tochter, dass sie dieses bedenkliche Vorhaben nicht erst einmal im zuständigen Ausschuss für Denkmalangelegenheiten sowie in der Bezirksvertretung vorgestellt hat.
Die MVG wird aufgefordert, die o.g. Klage zumindest auf Eis zu legen,

  1. bis alle Folgewirkungen inkl. derjenigenMVG-Halle2 für die Alte Dreherei geklärt sind und
  2. das Weiterverfolgen der Klage abhängig gemacht wird von einem positiven Votum dafür von Planungsausschuss und/oder Rat der Stadt.

L. Reinhard, MBI-Fraktionssprecher

Obwohl die Verwaltung in der Ausschusssitzung am 16.9. 14 alle Befürchtungen der MBI bestätigte, wurde der Antrag mit 7:4 abgelehnt bei Enthaltung der Grünen und der CDU, während SPD und FDP den Antrag so niederstimmen konnten. Unglaublich! Die Alte Dreherei hat übrigens 425.000 € + 40.000 € bisher an Fördermitteln erhalten, die durch die eigenmächtige MVG-Klage gefährdet sind! Man glaubt das alles nicht wirklich!

  • Mehr zu u.a. den gravierenden Demokratie-Defiziten der städtischen GmbHs in “Konzern Stadt” mit GmbHs ein gravierender Irrweg?! hier

WAZ 28.8.14, der ganze Artikel hier

MVG hat Klage gegen Denkmalschutz eingereicht

MVG-Betriebshof
Gleich vier Bauten auf dem Gelände des ehemaligen Eisenbahn-Ausbesserungswerks an der Duisburger Straße stehen jetzt unter Denkmalschutz. Betroffen davon ist auch die Mülheimer Verkehrsgesellschaft (MVG), die dort ihre Wagenhallen und Werkstätten betreibt. Begeisterung herrscht über den Schutz nicht. Im Gegenteil. Vor allem der jüngste Denkmalschutz der Halle 5 stößt der Geschäftsführung übel – sprich teuer – auf. Sie hat jetzt Klage gegen diese Entscheidung eingereicht.
„Wir wollten die Halle eigentlich abreißen und neu aufbauen, bedarfsgerecht und nach heutigen energetischen Gesichtspunkten“, sagt MVG-Geschäftsführer Klaus-Peter Wandelenus. Dass diese Halle unter Schutz gestellt wurde, kann er nicht nachvollziehen. „Was ist daran denkmalwürdig?“

Mit der Frage steht er nicht alleine da. „Die Halle ist im Grunde ein offener Schornstein“, kritisiert Hendrik Dönnebrink, Chef der städtischen Beteiligungsholding, …….. „Wirtschaftlich ist die Sanierung der Halle Unsinn“, klagt der MVG-Geschäftsführer und kann dies auch mit Zahlen untermauern: Eine neu gebaute Werkstatthalle, in der auch die Ausbildung erfolgt, hätte über zehn Jahre Betrieb vier Millionen Euro gekostet, das sanierte Denkmal wird mehr als das Doppelte erfordern, nämlich rund zehn Millionen. Allein die jährlichen Heizkosten bewegen sich um die 400 000 Euro jährlich.

Neben der Halle 5 ist auch die Halle 8, in der die Straßenbahnen geparkt werden, unter Schutz gestellt worden. Es ist die größte Halle, die durchaus noch alten Charme versprüht. Sie ist bereits eingerüstet, Dach und Fassaden müssen auch hier saniert werden. Allein das Dach, so Wandelenus kostet 1,3 Millionen Euro. Die Fassade wird ebenfalls mit einem Millionenbetrag zu Buche schlagen.

Für die Denkmalschützer des Landschaftsverbandes Rheinland ist das Ensemble des ehemaligen Eisenbahn-Ausbesserungswerks nach mehreren Gutachten in jedem Fall erhaltenswert, weil es ein industriegeschichtliches Zeugnis der Arbeits- und Produktionsstätten der damaligen Zeit ist. „Wenn es als denkmalwürdig befunden wird, müssen wir als Stadt es in die Denkmalliste eintragen“, sagt der Leiter des Planungsamtes, Jürgen Liebich. „Wir haben da keine andere Wahl.“ Und als öffentliche Hand sieht Liebich in dem Fall keine Chance, auf Unzumutbarkeit zu pochen.
Andreas Heinrich

Mehr zum Haus der Vereine in der Alten Dreherei, der denkmalgeschützten ehemaligen MVG-Halle3MVG-Jugendstilhalle

  • Homepage des Vereins “Haus der Vereine in der Alten Dreherei e.V.” hier
  • Sept. 08: Hurra! Einzigartiges Denkmal gerettet! Wiederbelebung der denkmalgeschützten MVG-Halle durch vorbildliches Engagement der Vereine endlich möglich geworden! Mehr hier
  • Feb. 12: Verschont das Haus der Vereine im Denkmal “Alte Dreherei”! hier